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Marc Wilmots nicht mehr Coach von Raja Casablanca: Nach den Roten Teufeln nur Pleiten, Pech und Pannen

Marc Wilmots als Coach der Roten Teufel (von 2012 bis 2016). Foto: epa

Marc Wilmots wird am Dienstag 53 Jahre alt – aber zum Feiern ist ihm derzeit nicht zumute: „Willi das Kampfschwein“, wie der 70-malige belgische Fußball-Nationalspieler auf dem Höhepunkt seiner Spielerkarriere bei Schalke 04 genannt wurde, ist abermals als Trainer gescheitert.

Am Sonntag entschied der Vorstand des marokkanischen Erstligisten Raja Casablanca, den belgischen Coach von seinem Amt zu entbinden.

Der Rauswurf kam einigermaßen überraschend, weil Raja Casablanca zuletzt zwei Siege in der Champions League errungen hatte und seine Gruppe dominierte. „Im Jahr 2022 waren wir ungeschlagen“, erklärte der ehemalige belgische Nationaltrainer.

Offenbar haben vereinsinterne Querelen dazu geführt, dass der Präsident, der im November 2021 Wilmots verpflichtet hatte, von einem Teil des Vorstandes nicht mehr unterstützt wird und deshalb beschlossen hat, den Club zu verlassen.

Im Oktober 2013, nach dem Erreichen der Qualifikation für die WM in Brasilien, wurde Marc Wilmots noch wie ein Held gefeiert. Foto: Belga

Wilmots war vor drei Monaten zu einem der beliebtesten Vereine Afrikas gekommen. Er geht mit einer Bilanz von 4 Siegen, 4 Unentschieden und 2 Niederlagen (darunter der afrikanische Supercup, der im Elfmeterschießen verloren wurde). Er wird noch bis Juni in Marokko bleiben, weil seine Tochter dort zur Schule geht.

Nachdem Marc Wilmots 2014 als belgischer Nationaltrainer die Roten Teufel erstmals nach 12 Jahren wieder für eine WM-Endrunde qualifiziert hatte, war er der gefeierte Star. In Brasilien scheiterte Belgien im Viertelfinale an Argentinien.

Auch für die EM 2016 in Frankreich konnten sich Wilmots und die Roten Teufel problemlos qualifizieren, aber das Scheitern im Viertelfinale gegen Wales war für die „goldene Generation“ um Vincent Kompany, Eden Hazard, Kevin De Bruyne & Co. eine große Enttäuschung. Wilmots musste daraufhin gehen.

Im Dezember 2014 war Marc Wilmots (Bildmitte) Belgiens Trainer des Jahres 2014 geworden. Auf diesem Foto posiert er mit Hein Vanhaezebrouck von AA Gent (links) und Peter Maes vom SC Lokeren. Foto: Belga

Danach gab es für den früheren Schalker nur noch Pleiten, Pech und Pannen. Erst übernahm er die Nationalelf der Elfenbeinküste, mit der ihm aber nicht die Qualifikation für die WM 2018 in Russland gelang, weswegen er am 13. November 2017 entlassen wurde.

Im Mai 2019 übernahm Wilmots die iranische Nationalmannschaft. Obwohl er einen Vertrag bis 2022 unterschrieben hatte, kündigte der Belgier sein Arbeitsverhältnis wegen fehlender Gehaltszahlungen. Im November kam dann das Angebot von Raja Casablanca in Marokko.

Vereinstrainer war Wilmots bereits vor seiner Berufung zum Co-Trainer der Roten Teufel unter Dick Advocaat und Georges Leekens zwischen 2009 und 2012, als er 2003 Interimscoach von Schalke 04 und in der Saison 2004-2005 Cheftrainer von St. Truiden wurde. (cre)

10 Antworten auf “Marc Wilmots nicht mehr Coach von Raja Casablanca: Nach den Roten Teufeln nur Pleiten, Pech und Pannen”

  1. Als TRAINER wurde Marc Wilmots wurde schon immer überschätzt und wird wohl auch so schnell kein Bein mehr am Boden kriegen. Peinlich die lächerliche Facebook-Aktion damals (auch in Ostbelgien) für Wilmots Verbleib als Trainer der Nationalmannschaft.

      • besserwisser

        Das ist die lösung, Wilmots zur Kas. Steht auf wenn ihr Eupener seid.Kampschwein wird das schon schaffen
        Der Totengräber und Bestatter Valkanis hat nicht das Niveau für die Erste Liga.

    • Pensionierter Bauer

      Ich werde Marc Wilmots als Nationaltrainer immer in Ehren halten. Marc Wilmots hat die Roten Teufel aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und er kam sowohl bei der WM als auch bei der EM ins Viertelfinale. Ich fand das für ein kleines Land wie wir nunmal sind, immer ein ganz tolles Ergebnis. Leider gibt es in unserem Land viele Journalisten und Fans mit total überzogenen Erwartungen und von genau denen wurde der Nationaltrainer Wilmots zur Schlachtbank geführt. Ich fand es nur ekelhaft, wie man seinerzeit mit ihn umgegangen ist.

        • Einspruch! Die Erfolge der „Roten Teufel“ – auch wenn der ganz große Wurf bis heute ausgeblieben ist – waren in erster Linie dem herausragenden Talent einer ganzen Fußballergeneration geschuldet und gewiss nicht den besonderen taktischen Fähigkeiten von „Kampfschwein“ Wilmots. Diese Nationalmannschaft hätte damals eigentlich noch erfolgreicher sein MÜSSEN. Aber das ist Kaffeesatzleserei. Wilmots passt vielleicht zu Standard Lüttich oder zu Seraing, und wenn dann auch nur für eine halbe Saison.

  2. Peter Müller

    Es gibt auch Trainer die aus guten Leuten keine gute Mannschaft machen können, oder Titel holen, siehe Martinez, er ist nicht besser als Wilmots. Bei so einer guten Mannschaft, sollte man auch einen guten Trainer installieren. Es gibt genug gute Trainer, kosten nur Geld.

    • Fred vom Jupiter

      Martinez hat 1/1 fortgeführt was Wilmots auch gemacht hätte. Mit ähnlichem Erfolg.
      Gut, Martinez hat Naigolan entsorgt. Der hätte bei Wilmots weiter eine Rolle gespielt.
      Man darf gespannt sein auf die Spiele Ende März. Wenn Martinez nur Spieler berücksichtigt, die weniger als 50 Spieler für die Teufel bestritten haben.
      Während Ancelotti Eden den Rest gibt und Tuchel Lukaku zerstört.

  3. Peter Müller

    Fred, lass mal das Jupiler weg.
    „. Statt des wiederholt in der Kritik stehenden Romelu Lukaku “
    Und ein Welttrainer wie Ancelotti, der sieht, dass es nicht mehr reicht um oben mitzuspielen.
    Messi ist auch auf dem besten Weg dahin. Das ist eben so im Hochleistungssport.

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