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Marc Lazarus Richter am Appellationshof in Lüttich (obwohl er anfangs Landwirt, Journalist oder Historiker werden wollte)

Marc Lazarus beim Interview nach einer Kundgebung des Gerichtspersonals im Juni 2016 in Eupen. Foto: OD

Nach einer 6-jährigen Tätigkeit als Richter beim Gericht Erster Instanz in Eupen hat der Eupener Marc Lazarus am Dienstag seinen Eid als Richter am Lütticher Appellationshof geleistet, wo seine Verantwortung noch größer ist, weil die Urteile nur noch im Fall von Formfehlern, die oft schwer nachzuweisen sind, vor dem Kassationshof aufgehoben werden können.

In einem Interview mit dem Grenz-Echo verriet der 39-Jährige, dass er ursprünglich gar nicht die Absicht gehabt habe, eine Laufbahn in der Justiz zu absolvieren.

„Als Kind wollte ich eigentlich Landwirt werden. Später mal Journalist oder Historiker. Nach einer Berufsberatung im Abiturjahr habe ich mich dann aber für das Jurastudium entschieden“, so Lazarus.

Richter Marc Lazarus (rechts) im Gespräch mit Rechtsanwalt Patrick Thevissen bei einer Veranstaltung im St. Vither Triangel im Oktober 2014. Foto: OD

Nach einem kurzen Intermezzo in der Privatwirtschaft, das gar nichts mit Recht zu tun hatte, sei aber für ihn schnell klar gewesen, dass er in einem juristischen Beruf arbeiten wollte. Anschließend habe er dann seine juristische Laufbahn als Rechtsanwalt begonnen.

Auf die Frage, was in seinen Augen einen guten Richter auszeichne, sagte der Magistrat: „Für mich persönlich sollte ein Richter zum einen die erforderlichen Fachkenntnisse haben und zum anderen gut zuhören können. Ich persönlich versuche, mir stets vor Augen zu halten, dass es sich beim Justizwesen um einen öffentlichen Dienst handelt, der von den Bürgern finanziert wird, was für mich beinhaltet, meine Urteile zeitnah in einer zugänglichen und verständlichen Sprache zu verfassen, damit der Rechtssuchende immer die Möglichkeit hat, die getroffene Entscheidung zu verstehen und nachzuvollziehen.“ (cre)

6 Antworten auf “Marc Lazarus Richter am Appellationshof in Lüttich (obwohl er anfangs Landwirt, Journalist oder Historiker werden wollte)”

  1. Zitat M. Lazarus: „…damit der Rechtssuchende immer die Möglichkeit hat, die getroffene Entscheidung zu verstehen und nachzuvollziehen.“ Schön wär’s. Gerade an den Appellationshöfen werden regelmäßig Entscheidungen getroffen, die nicht nachvollziehbar sind. Dagegen kann sich aber niemand zur Wehr setzen, weil der Richter in Lüttich ja nicht blöd ist und sein Urteil formal so abgesichert hat, dass es vom Kassationshof nur abgenickt werden kann. Ein Richter findet immer die passenden Paragraphen, um das Urteil so zu gestalten, wie er es gerne hätte.

  2. Zaungast

    „…weil der Richter in Lüttich ja nicht blöd ist und sein Urteil formal so abgesichert hat, dass es vom Kassationshof nur abgenickt werden kann. Ein Richter findet immer die passenden Paragraphen, um das Urteil so zu gestalten, wie er es gerne hätte.“

    Nun, ist das nicht die Aufgabe des Richters, Recht nach der Gesetzeslage zu sprechen, so dass es „formal“ in Ordnung ist und nicht von Kassationshof aufgehoben werden kann?

    Aber wenn man verliert, ist immer der Richter schuld. Das beklagt Trump ja auch jetzt bitterböse.

    Am Verteidiger oder an den schlechten Argumenten kann’s nun mal nicht liegen.

    Wie soll denn sonst geurteilt werden? Nach dem „gesunden Volksempfinden“? Das hatten wir doch schon mal mit den bekannten Resultaten.

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