Sport

Als die AS Eupen noch aus acht Belgiern, zwei Deutschen und einem Holländer bestand

Die Mannschaft der AS Eupen in der Saison 1970-1971 nach dem Durchmarsch von der Promotion in die 2. Division. Stehend v.l.n.r.: Gerrit Klein, René Wimbomont, Dante Ubbiali, Delio Bianchi, Gerd Prokop, Werner Pirard, Francis Demarteau. Knieend v.l.n.r.: Horst Heider, Robert Foguenne, Günter Brüll und Hubert Vandormael. Foto: Sammlung René Solheid, Eupen

Die Lupe veranstaltet an diesem Donnerstag, 17. Oktober, um 20 Uhr in Eupen, Neustraße 93, einen spannenden Filmabend über die AS Eupen von 1968 bis 2005.

Gezeigt werden die „Höhenflüge“ der AS Eupen von 1968-1974, als die Schwarz-Weißen den Durchmarsch von der Promotion bis zur 2. Division schafften und ihnen später fast sogar der erstmalige Aufstieg in die 1. Division gelungen wäre, sowie einige Meisterschaftsspiele und die spannende Aufstiegsrunde zur 1. Division aus der Saison 2002-2003.

Fast 20 verschiedene Nationalitäten hat der Kader der AS heute. In der Saison 1970-1971, der ersten in der 2. Division, waren es gerade mal drei. Die Stammelf von damals (siehe Foto oben) bestand aus acht Belgiern, zwei Deutschen (Gerd Prokop und Horst Heider) und einem Niederländer (Gerrit Klein).

Die Spieler der AS Eupen in der grandiosen Saison 1973-74. Zu der Klassemannschaft gehörten seinerzeit u.a. Rainer Gebauer, Gerd Prokop und Günter Brüll. Foto: Sammlung René Solheid, Eupen.

Im Umfeld des Vereins war die Begeisterung groß. Bei ihrem Filmabend am Donnerstag zeigt die Lupe auch Bilder von dem Spiel der AS gegen Tongeren am 12. Januar 1974 vor der damaligen Rekordkulisse von 7.500 Zuschauern.

Auch noch in den Jahren danach stammten die meisten Spieler aus der Region bzw. aus dem Lütticher Raum. Bei den zahlreichen kurzen Spielberichten, die von der Lupe gezeigt werden, gibt es ein Wiedersehen u.a. mit Spielern wie Christian Couturier, Stefan Bongard, Christophe Verbeeren, Marc Chauveheid, Guerry Maréchal, Thierry Habets, Marcin Godowski, Kristoffer Andersen, Marc Keller, Didier Ernst und Olivier Vinamont sowie mit den Trainern Claudy Chauveheid und Marc Grosjean.

Das hochinteressante Dokumaterial (ca. 105 Min.) ist gewiss ein Muss für jeden Fan der AS Eupen.

Anmeldung so rasch wie möglich: Tel. 087/ 552719 oder lupe.info@unitedadsl.be. Eintritt: 5 Euro. Weitere Bildungsangebote: www.lupe.be

93 Antworten auf “Als die AS Eupen noch aus acht Belgiern, zwei Deutschen und einem Holländer bestand”

  1. "Stadthelden"

    Werner Pirard, Karl Franssen, Günter Brüll, Emar Keutgen, Harald Toussaint usw. waren Ende der 1960er „Stadthelden“. Sie schafften damals den doppelten Sprung von der Promotion zur 2. Division.
    Das waren noch Fußball-Zeiten !

  2. Saison 1973-74

    In der grandiosen Saison 1973-74 träumten alle vom Aufstieg in die 1. Division. Was war das damals für eine Klassemannschaft: Prokop, Asencio, Thomanne, Onclin, Zimbicki, Brüll, Ordonez, Bastin, Pomini, Jeworrek, Thaeter, Andries usw. und vor allem das Phänomen Gebauer. Der Kölner Blondschopf schoss in dieser Saison sage und schreibe 22 Treffer und wurde Torschützenkönig. Unvergesslich bleiben seine unwiderstehlichen Sololäufe.

    • WE ARE BLACK ON WHITE

      Als Kind erlebte ich das Spiel gegen Tongeren. Es war das erste Mal, daß ich auf der A.S. War. Es war magisch. Ein Volk, eine Seele, ein Club zu dem man aufsehen konnte. Was ist davon geblieben, nach dem Faust’schen Pakt mit dem Katar? Show, nur Show. So ist es, wenn man seine Seele verkauft. We are BLACK on white. Ein Programm…

    • Das erste Mal

      1973/74 erreichte die AS Eupen zum ersten Mal den Weg in die Aufstiegsrunde für die Erste Division, musste jedoch nach äußerst umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen im letzten Meisterschaftsspiel in Lokeren zurückstecken und in der 2. Division verbleiben. Rainer Gebauer, der vom 1. FC Köln transferiert wurde, erzielte in dieser Saison 22 Tore und avancierte zum absoluten Publikumsliebling und Torschützenkönig. Neben ihm glänzten noch andere Akteure: Torwart Gerd Prokop, die Mittelfeldspieler Günter Brüll, José Ordonnez und Francis Pomini sowie die Stürmer Armand Thaeter, René Andries und Bernd Jeworreck.

    • Zu Pierre: Und 2003 trâumte man von Christian Couturier, Stefan Bongard, Christophe Verbeeren, Marc Chauveheid, Guerry Maréchal, Thierry Habets usw. Diese Mannschaft hätte 2003 fast den Aufstieg in die 1. Division geschafft. Und das alles mit sehr bescheidenen Mitteln. Chapeau.

      • Das zweite Mal

        Zu 2003: Im Jahre 2002 schaffte die AS mit ihren bescheidenen Mitteln erneut den Aufstieg in Belgiens zweithöchste Spielklasse. Und 2003 sorgte das Team um Trainer Claudy Chauveheid sogleich für Furore. Die Mannschaft (u.a. Christian Couturier, Stefan Bongard, Christophe Verbeeren, Marc Chauveheid, Guerry Maréchal, Thierry Habets und Marcin Godowski) konnte wider Erwarten um den Aufstieg in die Erste Division spielen, musste sich jedoch in der Endrunde recht knapp gegenüber Heusden-Zolder geschlagen geben. Das war das zweite Mal.

        • Das dritte Mal

          Zu „Das zweite Mal“: Auch in der Saison 2009/10 befand sich die AS Eupen weiterhin in der zweiten Division. Der Verein befand sich zum ersten Mal sieben Jahre in Folge in der zweithöchsten Spielklasse. Eupen beendete die Saison auf dem vierten Platz und qualifizierte sich so für die Aufstiegsrunde in die erste Liga. Am 23. Mai 2010, im vorletzten Spiel der Aufstiegsrunde, sicherte sich die KAS Eupen mit einem 2:1-Sieg gegen Mons den Aufstieg in die Erste Division. Damit wurde Eupen der erste Verein des deutschsprachigen Belgiens, der in der höchsten Spielklasse vertreten war. Leider stieg der Verein nach nur einem Jahr wieder in die zweite Division ab. Das war das dritte Mal.

        • Das vierte Mal

          Zu „Das zweite Mal“: In der Saison 2011/12 war der ehemalige Bundesligaspieler und -trainer Wolfgang Frank (evtl. der beste Teamchef, den die Weserstädter je hatten) der Coach der AS Eupen. Mit Klassespielern (u.a. Jonas Deumeland, Enes Saglik, Ioannis Masmanidis und Christian Santos) schaffte er die Aufstiegsrunde in die 1. Division, scheiterte letztlich aber knapp. Das war das vierte Mal.

        • Das vorerst letzte Mal

          In der Saison 2015/16 belegte die AS sportlich den zweiten Platz in der 2. Division. Da der Meister, RWS Bruxelles, jedoch keine Lizenz für die erste Liga erhielt, stieg Eupen als Zweiter auf. Erstmals seit der Saison 2010/11 war Eupen wieder in der höchsten Liga Belgiens vertreten. Und seitdem spielt die AS Eupen in der ersten Division. Hoffentlich noch lange…

  3. Kader 1973-74

    Zu dem Kader 1973-74 gehörten seinerzeit noch Torwart Heinz Weynand (früh durch Unfalltod verstorben), Theo Degueldre, Hubert Förster, Gerd Meessen und Bruno Trevisan (bereits lange verstorben). Diese fünf Spieler sorgten vor allem für Furore in der sehr guten Reservemannschaft.

  4. Phänomen

    Das Phänomen Gebauer ließ die Eupener Fußballfans träumen. Gebauer konnte die gesamte gegnerische Abwehr schwindlig spielen. Dabei vergaß er nicht, aus allen Lagen Tore zu erzielen.
    Leider blieb er nur eine Saison bei uns in Eupen.

    • In memry Paul Brossel

      Der inzwischen verstorbene rührige EX-Manager Paul Brossel holte seinerzeit nicht nur Gebauer, sondern auch Kallius, Graf, Jeworrek, Heese, Webers und Bartels nach Eupen.
      Der „Pol“ hatte in den 1970er Jahren ein goldenes Händchen für gute deutsche Fußballer.

    • Sololäufe

      Zu Phänomen: Von Rainer Gebauer träumen heute noch viele Fußballfans in Eupen und Charleroi. Mit seinen unwiderstehlichen Sololäufen konnte er eine ganze Abwehr „aushebeln“. Er war ein fußballerisches Naturtalent. Er war für die kleine AS Eupen damals ein riesiges Phänomen.

    • Zu Phänomen: Und wenn die AS damals in Lokeren gewonnen hätte, wäre die AS Eupen in die 1. Division aufgestiegen. Und vielleicht wäre dann auch Rainer Gebauer noch ein Jahr in Eupen geblieben. Gebauer war in der Aufstiegsrunde 1974 verletzt, und so verlor die AS sang- und klanglos alle 6 Partien.

      • "Lokeren-Trauma"

        Zu Schade: Am letzten Spieltag (5. Mai 1974) kam es zu einem regelrechten „Lokeren-Trauma“. Nachdem die AS eine Reihe von guten Einschussmöglichkeiten (u.a. Pomini nach einem imponierenden Sololauf sowie Gebauer und Thaeter) straflässig versäumt hatte, gab es einen sehr umstrittenen Handelfmeter (angebliches Handspiel von José Ordonnez) gegen Eupen, den Lokeren eiskalt verwandelte. Kurz vor Schluss fiel dann noch das 2-1 für Lokeren. Die AS, die 75 Minuten lang dominiert hatte, verlor das Match in der letzten Viertelstunde. Skandalös.

    • nur eine Saison lang

      Zu Phänomen: So war es wiederholt damals, dass gute Spieler nur eine Saison lang bei der AS spielten. Das war nicht nur bei Gebauer so, sondern auch bei Garot, der nachher erfolgreich bei Standard Lüttich spielte. Denn: Gute Spieler brachten der kleinen AS viel Geld !!!

  5. Kopfballwunder

    Nicht nur Gebauer, sondern auch Armand Thaeter und René Andries schossen damals Tore.
    Armand Thaeter war durch seine enorme Sprungkraft ein regelrechtes „Kopfballwunder“.
    Und René Andries sorgte mit tollen Flanken und Schüssen für Gefahr von links.

  6. Echten Fussball, Derbies, einheimische Spieler, Identifikation mit der Mannschaft,…
    Könnt ihr alles wieder haben.
    Löst euch von den Kataris , kommt runter von dem hohem Ross und den gekauften D1 (alp)Träumen.

  7. peter Müller

    Diese Fusion ist keine gute. Die passen nicht zusammen. Eynatten war nie ein richtiger Verein. Hätten lieber weiter Amateure spielen sollen. Raeren ist auch kein Fussballdorf das anzieht. Da lobe ich mir die doch den Kelmiser Verein, der Lebt.

  8. Besucher

    Der gestrige Abend weckte schöne Fußball-Erinnerungen. Damals war der „Fußballhimmel in Schwarzweiß“ noch in Ordnung: Als Gebauer zu herrlichen Soli ansetzte (1974) oder als sich Stefan Bongard auf dem rechten Flügel durchtanke (2003). Der Abend brachte viele spannende Spielberichte.

  9. früher - heute

    Früher „zerrissen“ sich die AS-Spieler aus der umliegenden Region für relativ wenig Geld und gaben mit stolzer Brust das „Beste und Letzte“ für ihren Verein. Das waren noch echte Fußball-Vorbilder für unsere Jugend ! Heute spielen in Eupen fast nur noch gut bis sehr gut bezahlte „Söldner“ aus aller Welt – oft genug lasch, kraft- und lustlos.So haben sich die Zeiten leider stark gewandelt.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern