Notizen

Mord in Lütticher Café: Marionetten-Spieler des „Musée de la Vie Wallonne“ verhaftet

Das Café "Le Huit" wurde am Sonntagmorgen von der Polizei abgesperrt. Foto: Belga

AKTUALISIERUNG – Im Zusammenhang mit dem Mord in einem Café in der Lütticher Innenstadt am Sonntagmorgen ist eine Person festgenommen und verhaftet worden. Dabei handelt es sich um einen 56-jährigen Marionetten-Spieler am „Musée de la Vie Wallonne“, das nur einen Steinwurf vom Tatort entfernt liegt.

Der Tatverdächtige bestreitet jedoch, mit dem Mord an Salvatore Catalano im Café „Le Huit“ etwas zu tun zu haben.

Im „Musée de la Vie Wallonne“ berichten Angestellte hinter vorgehaltener Hand, der 56-jährige mutmaßliche Mörder habe sich in den letzten Monaten zunehmend aggressiv verhalten im Umgang mit Beschäftigten des Museums, von denen einige es nicht einmal gewagt hätten, ihren Arbeitsraum zu verlassen, wenn der Marionetten-Spieler im Museum war.

Weder von der Direktion des Museums noch von der Provinz Lüttich, der das Museum untersteht, gab es bisher eine Stellungnahme zu der Verhaftung des Marionetten-Spielers.

In dem Lokal in der Lütticher Innenstadt war am Sonntagmorgen ein Mann erschossen worden. Die Tat, die einer „Exekution“ gleichkommt, erschien vielen rätselhaft. Das Opfer war jemand, der von allen geschätzt wurde. Weshalb aber musste der Mann sterben?

Kurz vor 9 Uhr am Sonntag wurde die Polizei alarmiert, nachdem es in dem Café  an der Ecke zwischen der Place du Marché und der Rue des Mineurs zu Schüssen gekommen war. Ein Mann namens Savatore Catalano, 66 Jahre, wurde erschossen.

Über das Motiv und die Umstände dieser Tat machte die Staatsanwaltschaft zunächst keine Angaben. Das Opfer war regelmäßig Gast in dem Café.

Augenzeugen der Tat berichteten, ein vermummter Mann mit Handschuhen und Sonnenbrille habe das Café betreten und sei sofort auf Salvatore zugegangen und habe auf ihn geschossen.

Hatte der Täter mit dem Opfer noch eine Rechnung offen?

Mehrere Schüsse habe der Täter abgefeuert, ohne ein Wort zu verlieren. Eine Exekution. Savatore sei am Kopf und in der Brustgegend getroffen worden. Die anderen Gäste des Cafés, von denen einige zunächst geglaubt hatten, jemand habe sich einen Scherz erlaubt habe, ergriffen die Flucht.

Nach dem Eintreffen der Polizei wurde das Café abgeriegelt. Ein Untersuchungsrichter sowie Mitarbeiter der Spurensicherung fanden sich am Tatort ein.

Salvatore Catalano, das Opfer, wurde von Bekannten als jemand beschrieben, der mit jedem und allen in Frieden lebte – was die Suche nach einem Tatmotiv noch schwieriger machen dürfte. Führte das Opfer vielleicht ein Doppelleben? Hatte der Täter mit ihm noch eine Rechnung offen? War der Täter ein Killer und der Mord ein Auftragsmord?

Salvatore Catalano war gebürtig aus Sizilien. Schon früh als Kind kam er mit seinen Eltern nach Lüttich, wo sein Vater in einer Mine arbeitete.

Bisher wollte die Staatsanwaltschaft zu dem rätselhaften Mord keine Angaben machen. Man weiß jedoch aufgrund von Aufnahmen zahlreicher Überwachungskameras, dass der Täter, bevor er den Mann im Café „Le Huit“ kaltblütig erschoss, in aller Ruhe in einem Mercedes angereist war und nach der Tat genauso seelenruhig wieder weggefahren ist.

Er kam von der Rue Sainte-Marguerite, fuhr dann am Provinzpalast und am Palais des Princes-Évêques vorbei und machte noch eine große Rund durch Lüttich, bevor er in der Nähe des cafés „Le Huit“ sein Auto abstellte und bis zu dem Lokal, in dem sich Salvatore Catalano befand, zu Fuß ging. (cre)

23 Antworten auf “Mord in Lütticher Café: Marionetten-Spieler des „Musée de la Vie Wallonne“ verhaftet”

  1. Wenn man keiner geregelten Arbeit mehr nachgeht und von allen Genüssen des Lebens profitiert , dann rutscht man immer tiefer in die Schludrigkeiten , bis eben solche Vorfälle an der Tagesordnung sind .

  2. Max Mustermann

    Fakt ist das es en schrecklicher Vorfall ist und ich bezweifele das der Herr Salvatore irgendwie Schuld am Vorfall ist vielleicht war er einfach ein Zufallsopfer und einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.

  3. Zaungast

    Der brave Salvatore, der jeden Tag im Eckcafé sitzt und gemütlich sein Bierchen trinkt?

    Salvatore war Sizilianer.

    Wir haben hier italienische Freunde, die aus Norditalien stammen. Wenn die Rede auf einen bestimmten Bekannten kommt, sagen sie: „Ce n’est pas un Italien, c’est un Sicilien.“

    Das Ganze sieht nach einer kaltblütigen Exekution aus, in Stile von „Der Pate“.
    Don Corleone lässt grüßen…

    Das Café wird zur Touristenattraktion. Wir sind gestern noch mit Freunden daran vorbeigegangen, die das mit leisem Schaudern sehen wollten. Allerdings haben wir dort nicht Platz genommen. Man weiß ja nie…

    P.S. „Er kam von der Rue Sainte-Marguerite, fuhr dann am Provinzpalast und am Plaus des Princes-Évèques vorbei…“
    Das verrät profunde Ortskenntnis. Was ist eigentlich eigentlich das „Plaus des Princes-Évèques“? Oh je! Befindet der Sitz der Provinzialverwaltung sich denn nicht im Palast der Fürstbischöfe (Palais des Princes-Evêques)?

  4. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERUNG

    Tatverdächtiger ist Marionetten-Spieler am „Musée de la Vie Wallonne“

    Bei dem Tatverdächtigen, der im Zusammenhang mit dem Mord in einem Lütticher Café am vergangenen Sonntag verhaftet wurde, handelt es sich um einen 56-jährigen Marionetten-Spieler des „Musée de la Vie Wallonne“, das nicht weit vom Tatort entfernt liegt.

    Der Tatverdächtige bestreitet jedoch, mit dem Mord an Salvatore Catalano im Café „Le Huit“ etwas zu tun zu haben.

    Im „Musée de la Vie Wallonne“ berichten Angestellte hinter vorgehaltener Hand, der 56-jährige mutmaßliche Mörder habe sich in den letzten Monaten zunehmend aggressiv verhalten im Umgang mit Beschäftigten des Museums, von denen einige es nicht einmal gewagt hätten, ihren Arbeitsraum zu verlassen, wenn der Marionetten-Spieler im Museum war.

    Weder von der Direktion des Museums noch von der Provinz Lüttich, der das Museum untersteht, gab es bisher eine Stellungnahme zu der Verhaftung des Marionetten-Spielers.

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