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Macht sehr viel Geld doch glücklicher?

So sieht Luxus aus: Ein Lamborghini in einem Jachthafen. Foto: Shutterstock

Menschen mit eher kleinem Verdienst konnten sich bislang damit trösten, dass ein sehr großes Gehalt auch nicht glücklicher macht. Doch eine Studie aus den USA im Fachjournal „PNAS“ besagt nun das Gegenteil.

Für die Arbeit des Psychologen Matthew Killingsworth von der University of Pennsylvania wurden mehr als 33.000 erwerbstätige Erwachsene in den USA an zufälligen Zeitpunkten des Tages über eine App gefragt: „Wie fühlen Sie sich gerade?“.

Das Ergebnis der 1,7 Millionen Einzeldaten: Die allgemeine Lebenszufriedenheit und auch das tägliche emotionale Wohlempfinden stiegen mit dem Lohn und das weit über ein jährliches Haushaltseinkommen von 80.000 US-Dollar (66.000 Euro) hinaus.

Wie viel Geld macht (un)glücklich? Eine Frau hält Banknoten von 10, 20 und 50 Euro gefächert in der Hand. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Einige Forscher gingen zuvor von rund 75.000 Dollar oder weniger aus, an dem das emotionale Wohlbefinden nicht mehr steigt. Killingsworth gibt keinen oberen Wert an.

Als einen der Gründe nennt er, dass reiche Menschen das Gefühl hätten, mehr Kontrolle über ihr Leben zu haben. Killingsworth sieht seine differenziertere Methodik als Grund für die abweichenden Resultate an: So seien die Probanden mithilfe des Smartphones quasi in Echtzeit befragt worden. Zudem wurden deren Emotionen mit einer breiten Skala abgefragt.

„Die insgesamt bessere Methode könnte tatsächlich zu dem neuen Ergebnis geführt haben“, kommentiert der Glücksforscher und Soziologe Jan Delhey von der Universität Magdeburg. Er ist vorsichtig, die Befunde auf Europa zu übertragen. So sei die Gesellschaft in den USA viel wettbewerbsorientierter und materialistischer.

Wichtig sei nicht nur, wie viel Geld man habe, sondern auch, wofür man es ausgebe. Erlebnisse machen laut Delhey glücklicher als Güter, weil sie sich weniger abnutzen. Ebenso mache es glücklich, wenn man Geld nicht nur für sich, sondern auch für andere ausgebe.

Der Soziologe betont außerdem: Reiche hätten lediglich eine größere Chance auf höhere Zufriedenheit. „Im Einzelfall finden wir kreuzunglückliche Hocheinkommensbezieher genauso wie Menschen mit geringerem Einkommen und hohem Wohlbefinden.“ (dpa)

30 Antworten auf “Macht sehr viel Geld doch glücklicher?”

  1. Ich bin doch nicht blöd

    Das ist nichts Neues. Warum wohl achten z.B. Politiker darauf, dass sie bombastisch gut bezahlt werden, obgleich das in vielen Fällen eben kein leistungsgerechtes Einkommen ist (heute auf sudinfo.be z.B.: „Contrôle des quarantaines: manque d’informations, aucune consigne, les visites policières ont débuté «dans le flou le plus total»“) – würde nach Leistung bezahlt, wär‘ so mancher kreuzunglücklich, so aber haben die Herrschaften jeden Monat das Geld, das man zum Glücklichsein braucht.

    Natürlich kriegen das manche auch mit (viel) weniger hin, aber spätestens, wenn dann eine Pandemie kommt und auch noch das recht geringe Familienbudget in größter Gefahr ist, ist dann oft Schluss mit lustig: Scheidung, Zerbrechen der Familie, in Einzelfällen Suizid, die 23-jährige Frisörin aus Lüttich war bestimmt kein Einzelfall, bot sich eben nur für die Zeitungen als pars pro toto zum Herausstellen an.

    Genauer könnte man somit auch sagen, Geld macht nicht glücklich, aber schützt vor Unglück, mit der teilweisen Ausnahme von Gesundheitsproblemen, aber auch die werden, sofern überhaupt eine Lösung im Einzelfall möglich ist, deutlich besser vom teuren Oberarzt oder Professor gelöst, als wenn der Assistanzarzt operiert – das sind natürlich politisch unerwünschte Wahrheiten, die aber dennoch Wahrheiten bleiben.

    Richtig auch wieder: Ab einem gewissen Einkommen, eben 10 Mille im Monat, macht mehr Geld nicht mehr glücklich – hier gibt’s dann aber auch wieder Ausnahmen, denn z.B. gewisse Sexarbeiterinnen sind dermaßen teuer, dass es sich da schon lohnt, wenn man das Doppelte im Monat, um denen in den Rachen zu werfen – es sind sogar schon Leute nur aus genau den Gründen hochgradig kriminell geworden, ich kenne da mehr als einen Einzelfall aus der Presse. ;-)

    • Ich bin doch nicht blöd

      Und mal ganz allg. aufs Fernsehprogramm achten, auf die Serien, die extra fürs TV gedrehten „Filme“ und so’n Zeug: „Geld macht nicht glücklich“ ist da immer wieder die unterschwellige Botschaft, natürlich auch gern in der Variante „Auch mit nur ganz Wenig wird man glücklich, wenn man nur will!“ – wenn man dann nach tatsächlichen Beispielen fragt, wird erst lange überlegt, und dann kommen die Callas, Romy Schneider, und wenn’s ganz hoch kommt, auch noch’s Putzi von Opel: magere Ausbeute!

      Und noch ein Treppenwitz war mir eingefallen: Wenn man nämlich nach Leistung bezahlte, dann hätte, jedenfalls nach meinem Dafürhalten, eine gewisse Ex-Gesundheitsministerin noch nicht mal mehr genug zu essen! ;-)

  2. Reichtum ist relativ. Es gibt Menschen, die sind glücklich, wenn sie sauberes Wasser zum trinken und täglich eine warme Mahlzeit zu sich nehmen können. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die unglücklich sind, weil die Yacht des Nachbarn im Hafen von Monaco die ihre mickrig aussehen lässt.

      • Ekel Loop

        Jetzt soll ich was vervollständigen? Vorher sollte ich irgendwelche Fragen beantworten. Alfred ist back. Gewohnt verwirrt und wiederholend. Zumindest bist du von deinem Trip runter, dass ich unter mehreren Pseudo schreibe und hast akzeptiert, dass mehrere Leute deine Beiträge als Schwachsinn abstempeln. Aber der Stolz. Nicht wahr Alfred?

        • Ekel Alfred

          @Esel Loop, nicht nach Ausreden suchen….sondern an Sie….widerwärtige Postsendung (scheinbar wissen Sie noch nicht einmal deren Bedeutung)….gerichtete Fragen beantworten….nicht mehr und nicht weniger….es scheinen sich doch Ihrem Schreiben nach sehr viele Leute für die Kommentares des Ekel Alfred zu interessieren….sind die auch alle genervt und gestört?….

    • Corona2019

      @- Logisch
      Da gebe ich Ihnen völlig recht , deshalb bin ich froh das ich keine Yacht besitze .
      Nicht das ich in Monaco noch Streit mit den Nachbarn bekomme die nicht am Hafen wohnen.😉 :-)

  3. Glücklich…
    Wie wäre es mit Zufriedenheit ?
    Wie wäre es wenn man ein Lohn oder Rente bekommen würde von dem/der man leben kann?
    Das man es im Winter zu Hause warm hat und genug zu essen und das ganz sorglos.
    Mann kann eventuell noch ein Notgroschen beiseite tun, sollte ein Kühlschrank oder irgendein anderes Gerät kaputt gehen.
    Den Kinder eine vernünftige Ausbildung finanzieren können.

    Ein vergolderter Ferrari in der Garage macht mich nicht unbedingt glücklicher

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