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AS Eupen: Luis Garcia besser als einst Rainer Gebauer

Rainer Gebauer (l) in der Saison 1973-1974 und Luis Garcia. Foto: Buch „60 Jahre AS Eupen“ - Belga

Im Jahr 2006 wählten die Fans der AS Eupen anlässlich des 60-jährigen Vereins-Jubiläums den in der Saison 1973-1974 für die Schwarz-Weißen stürmenden Ex-Kölner Rainer Gebauer zum „besten AS-Spieler aller Zeiten“.

Gebauer hatte in jener Saison mit Eupen um ein Haar den erstmaligen Aufstieg in die 1. Division verpasst, die in den 1970er Jahren zu den besten Ligen in Europa gehörte.

Gebauers Jahr in Eupen hat sich ins kollektive Gedächtnis der Fans eingraviert, denn noch Jahrzehnte später erinnern sich viele von ihnen an Gebauer, der nach dem Jahr in Eupen auch beim SC Charleroi in der 1. Division Publikumsliebling wurde.

Luis Garcia (2.v.l.) mit Florian Taulemesse, Siebe Blondelle und Hendrik Van Crombrugge (v.l.) beim Fan-Talk im Eupener „Café Columbus“ Ende Oktober 2015. Foto: OD

12 Jahre nach seiner Wahl zum „besten AS-Spieler aller Zeiten“ scheint Rainer Gebauer in Eupen seinen Meister gefunden zu haben, denn was der heutige Kapitän der Schwarz-Weißen, der Spanier Luis Garcia, in diesen Wochen im Alter von 37 Jahren an Leistung abliefert, ist sensationell und übertrifft wohl alles, was bisher von einem Spieler im AS-Dress gezeigt wurde.

Der Spanier gehöre „mit Sicherheit zu den größten Spielern, die wir je hatten“, sagte AS-Legende Günter Brüll nach dem Sieg gegen den RSC Anderlecht dem Grenz-Echo. Und diese Meinung teilen sicher viele Anhänger der AS und Fußballkenner.

Die Mannschaft des SC Charleroi vor dem Pokalfinale am 21. Mai 1978 im Brüsseler Heyselstadion gegen den SK Beveren. Rainer Gebauer erkennt man in der hinteren Reihe (stehend) ganz links. Foto: Belga

Die Frage, ob Luis Garcia zu den besten Spielern gehört, die jemals das Eupener Trikot getragen haben, stellt sich für den ehemaligen Eupener Spieler und Jugendtrainer Guillaume Rox gar nicht. Luis Garcia gehöre nicht nur zu den besten AS-Spielern aller Zeiten, sagte der 83-Jährige: „Für mich ist er sogar der Beste.“

Luis Garcia, der vor rund 10 Jahren sogar 7 Mal für die spanische Nationalelf zum Einsatz kam, spielt seit 2014 in Eupen. Mit den Schwarz-Weißen schaffte er das, was 1974 mit Rainer Gebauer nicht gelungen war: den Aufstieg in die 1. Division, auch wenn diese heute längst nicht mehr das Niveau hat von früher. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

7 Antworten auf “AS Eupen: Luis Garcia besser als einst Rainer Gebauer”

  1. AS-FAN-KELMIS

    Gebauer war ein genialer Knippser, immer im richtigen Moment an der Richtigen Stelle. Garcia dagegen ist ein Kûnstler am Ball, ein vorausdenkendes Genie wie Eupen es noch nie gesehen hat und auch nie wieder sehen wird auf diesem Niveau. Bei JEDEM 1.Liga Club hâtte er noch seinen Stammplatz in dieser Saison, und das mit fast 38 Jahren, CHAPEAU LUIS und GRACIAS !!! …..oder sieht das jemand anders ???

  2. Spieler von früher und heute kann man schlecht vergleichen. Hätten ein Cruyff, Beckenbauer oder Van Moer heute noch einen Platz in einer Spitzenmannschaft? Heute ist das Spiel körperbetonter, schneller und taktischer. Die Abwehren lassen nicht mehr viele Chancen zu. Ich glaube, die AS-Mannschaft aus den 70ern hätte gegen die Heutige nicht den Hauch einer Chance. Aber wer weiss das schon genau?

  3. Rainer Gebauer war damals ein Ausnahmespieler. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, kann man den Fussball von damals nicht mit dem heutigen vergleichen. Wenn man sich zB. ein Weltmeisterschaftsspiel von 1974 mit heute vergleicht, dann entsteht der Eindruck, dass dies damals Zeitlupenfussball war. In anderen Sportarten, wie Tennis zB genau das gleiche. Ohne Garcia wäre die AS nicht mehr in der ersten Liga, soviel steht fest. Eine echte Vorbildsfunktion für jeden Spieler, dan können sich viele eine ganz dicke Scheibe von abschneiden. Ich wünsche mir dass er der AS erhalten bleibt, vielleicht zuerst als Assitent-Trainer, dann als Hauptcoach nachdem Makelele seinen Vertrag beendet. Es muss hinzugesagt werden, dass Makelele es geschafft hat, ein solides Gerüst hinzusetzen. Dies macht alle Spieler besser und Garcia profitiert hiervon ebenfalls. So kann es jedenfalls weitergehen. Die AS hat für mich jetzt eine wichtige Hürde genommen und ich bin mir 200% sicher, dass die Klasse gehalten wird. Wichtig ist jetzt nicht abzuheben, sondern weiter kämpfen bis zur 95. Minute in jedem Spiel.

  4. eupenvor

    Ich glaube auch, dass die Mannschaft aus den siebzigern keine Chance hätte gegen die aktuelle Mannschaft. Alleine schon, weil die meisten Spieler von damals inzwischen auf die achtzig zugehen…

  5. Mischutka

    Hallo Fußballfreunde,
    Sehr interessanter Bericht und sehr gute Kommentare. Darf ich als „alter Sack“ auch etwas dazu sagen :
    AB dem Jahr 1950 (Richtig gelesen : 1950 !) bin ich bei jedem Heimspiel mit meinem Vater zur „AS“ gegangen. Und war auch nicht der einzige „Köttel“ (wie man uns damals oft nannte) der mit dem Papa am Spielfeldrand herum stand. Ich kann mich sogar noch an einige Spieler ein wenig erinnern. Dann ab ca. 1965, als sog. „Halbstarke“ waren wir immer die „Radaubrüder vom Dienst“. Da haben wir (immer hinter dem Tor des Gegners stehend) so manchem Torhüter das „Grauen“ beigebracht.
    90 Minuten lang wurden die Tormänner „in den Wahnsinn getrieben“ : Wir hatten unsagbare laute Tröten, sehr laute „Glocken“ und noch allerhand Gedöns dabei und diese Utensilien auch 90 Minuten „gebraucht“. In der Pause „mussten“ wir natürlich auch die Seiten wechseln ….. da stand der „böse“ Tormann ja auch dann….. Wie oft drehten sich die „Opfer“ um und wurden sehr sehr böse…. da wie aber an sehr vielen „Musikern“ waren, wurden die dann „zur Besinnung“ gebracht. Wir hatten ja auch noch andere Hupen und Knaller dabei ……..
    Ich glaube heute, würden wir mit diesem Benehmen …. entweder vom Verein oder/und von der Polizei mit einem Platzverweis „belohnt“ werden……..
    Was einige Leser (oben) posten stimmt zu 100 % : Damals und heute sind zwei ganz verschiedene Zeiten. Heute würde niemand mehr mit einem echten (!) Sarg nach Kelmis fahren, sollte die AS da spielen….. Und dann die Derbys gegen Welkenraedt ….. (Heute würden wir -mit einigen Fans von denen- wohl ein paar Tage (?) im „Bau“ verbringen müssen).
    FAZIT : Damals waren es „nur“ schöne Fußball-Sonntage – heute kommt wunderschöner Fußball hinzu.

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