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Luc Partoune, Chef des Lütticher Flughafens, u.a. wegen Veruntreuung und Vetternwirtschaft entlassen

Flughafen-Chef Luc Partoune (2.v.r.) im März 2015 am Sitz der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft (WFG) in Eupen mit WFG-Geschäftsführerin Nathalie Klinkenberg (r), PDG-Präsident Karl-Heinz Lambertz (2.v.l.) und Daniel Hilligsmann (l) als Vertreter von Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG). Foto: OD

Noch hat die Nethys-Affäre nicht alle Geheimnisse gelüftet, da platzt schon die nächste Affäre. Diesmal geht es um schwere Verfehlungen im Management des Lütticher Flughafens.

Am Dienstagabend hat der Verwaltungsrat des Flughafens Lüttich auf einer Sondersitzung beschlossen, sich von Geschäftsführer Luc Partoune zu trennen. Dem fristlos entlassenen CEO werden u.a. Veruntreuung und Vetternwirtschaft vorgewerfen.

Bei einer internen Revision durch Wirtschaftsprüfer von Deloitte sind Fälle von Korruption, Nichteinhaltung von Vergabeverfahren, Ausgaben ohne Belege entdeckt worden.

Blick auf den Terminal des Lütticher Flughafens. Foto: OD

40.000 Euro Spesen wurden ohne schriftlichen Nachweis und Spesen, die nur mündlich vom ehemaligen Präsidenten des Flughafens José Happart genehmigt. Es gab fiktive Aufträge. Ein Berater wurde eingestellt, der ohne öffentliche Ausschreibung und für sehr wenige Leistungen 60.000 Euro pro Jahr erhielt.

Die Deloitte-Prüfer untersuchten auch die Bedingungen für die Vergabe von großen Flughafenbaustellen. In fünf Fällen wurde festgestellt, dass die Regeln für öffentliche Ausschreibungen nicht eingehalten wurden. Es ging um Aufträge im Wert von mehreren zehn Millionen Euro.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Partoune, der seit 1994 an der Spitze von Liège Airport war, in Schwierigkeiten gerät. Er war sogar schon Gegenstand eines Gerichtsverfahrens im Jahr 2019. Ihm wurde Urkundenfälschung sowie Veruntreuung und Missbrauch von Firmenvermögen vorgeworfen.

Im Jahr 2018 hatte Partoune sogar wegen der Kürzung seines 430.000-Euro-Gehalts seinen Arbeitgeber vor dem Arbeitsgericht in Lüttich verklagt und Gehaltsnachzahlung sowie Schadensersatz gefordert. Das Gericht hatte dies jedoch abgelehnt.

Frédéric Jacquet, der stellvertretende Generaldirektor, wird vorübergehend die Leitung des Flughafens Lüttich übernehmen, bis ein neuer CEO ernannt wurde. (cre)

23 Antworten auf “Luc Partoune, Chef des Lütticher Flughafens, u.a. wegen Veruntreuung und Vetternwirtschaft entlassen”

  1. delegierter

    schon wieder einer von der PS, der Partei der Selbstbediener, der den Hals nicht voll genug bekommt.
    Ist die ganze Wallonie wirklich so aufgestellt, dann viel Spaß und Steuern rauf, das muß ja bezahlt werden.

  2. Dass die PS den Niedergang der Schwerindustrie im Lütticher Becken durch einen großartigen Ausbau der Logistik aufgefangen hat muss man ihr hoch anrechnen. Das ist Politik zum Nutzen des Volkes, keine Frage. Dass man sich dabei schamlos persönlich bereichert hat ist nicht hinnehmbar und sollte entsprechend geahndet werden.

  3. Josefa Raffgi

    Es wunderte mich, und nicht nur mich schon sehr, dass OD nicht über den letzten und noch warmen Fall von Nethys nichts von sich lesen liess!? Fornieri und Moreau, der letzte, ein Profi in „Tricks und faulen Eiern“, unermüdlich erfinden diese Leute Sachen und Möglichkeiten um ihre Taschen, sowie dieselben ihrer Freunden und *innen voll zu stopfen! Einer der Hauptgründe der Belgischen Politiker – Hasse, und das mit vollem Recht! Da ist bei der PS eine richtige Armada von Spezialisten und Profitören am Werk. Aller Augen blicken jetzt auch noch auf den Marcourt! Ob das nicht erst die Spitze des Eisbergs ist?
    Gerade unsere Presse und sonstige Medien sollen alle ihre Kräfte bündeln, und am Ball bleiben, damit endlich, endlich mal diese Brutstätten ausgeräuschert und Neu gestrichen werden!
    Raubbau an Volkes Geld nennt man solche Taten! Also Diebstahl! Und wo die Leute landen müssen, dass steht auch ausser Frage! Nämlich hinter Schloss und Riegel.
    Regelrecht zum kotzen! Eine Schande für die Partei und unser Land.

  4. Die PS…der Sargnagel Belgiens. Seit jeher an der Macht in der Wallonie, das Resultat kann jeder sehen: Nix läuft rund, die Privatwirtschaft wird abgewürgt, Vetternwirtschaft allerortens, Steuerdruck ohne Ende für diejenigen, die arbeiten und was leisten, Geld ausgeben, was man nicht hat, Einwanderung fördern (neue Wähler und Nachschub für das „assistanat“)…
    Und das alles mit dem einzigen Ziel, sich selbst die Taschen vollzuschaufeln, für die Villa in Frankreich, das Konto in Singapur und den Porsche in der Garage.

    Und das seit 70 Jahren, regelmässig ein neuer Skandal und dabei sehen wir nur die Spitze des Eisbergs.

    Ich frag mich immer, wie sich unsere SPler eigentlich noch in die Augen schauen können, in der gleichen Partei wie diese W**ser

  5. Es gab mal eine Zeit, da kamen alle Skandale von den christlichen Parteien, jetzt positionieren sich die Grüninnen.
    Tun genau das was sie anprangerten: politische Ernennungen noch und nöcher.

  6. La cameraderie des voleurs

    Lambertz, der sich in PS-Gremien sonnt, den Mund bei seinen ständigen Reden nicht voll genug kriegt und besonders gerne auf Staatskosten reist, hat zu den aktuellen Skandalen nicht zu sagen.
    So war es in Ostbelgien bereits in den Niermann-, Schmitz- und Horn-Affären: wegducken und warten bis die Luft rein ist. Unterdessen lässt er sich dann gegen Volkeswille ins höchste Amt hieven…

    Der Name „Partout“ bekommt bei PS und KHL plötzlich eine andere Bedeutung.

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