Leserbrief

Lothar Hanf: Europa der Regionen

Sie wundern sich vielleicht, wenige Entscheidungshilfen zur Europawahl zu finden. Mich verblüfft es nicht so sehr, da ich sehr gut weiß, dass für meine Bürgerbewegung DG-Politik und Europapolitik zwei Seiten einer gleichen Medaille sind.

Eine Medaille, die die Bürger der DG, Sie und ich, uns auch verdient haben, …ist die DG doch Europa in seiner reinsten Form, das der kreativen Pragmatiker mit gesundem Menschenverstand, die den ADAC-Hubschrauber grenzüberschreitend fliegen ließen und, oder genauer, die treibende Gemeinschaftkraft waren, lange bevor es den Euro gab.

Und, fühlten wir uns nicht seit jeher gleich zweier Großregionen Europas zugehörig? …Doch bleiben Euregio Maas-Rhein und Saar-Lor-Lux, das Europa der Bürger der DG-Pioniere?

Natürlich muss ein Europa der Regionen sich weiter entwickeln, aber sollen wir es dem alleinigen Duo Schulz-Juncker überlassen? Auch jetzt braucht Europa treibende Kräfte, Menschen mit Mut, grenzüberschreitendes, weitläufige Denken in die Zukunft zu retten, ohne dass es im Politgerangel versandet.

Nirgendwo ist unser DG-Europa so verankert als bei denjenigen, die es stetig unter Beweis stellen, wenn es darum geht, sich in der Welt zu behaupten. Z. Bsp. Schokolade „Made In Ostbelgien“ (mit Zusätzen aus Rosenblüten, Jasmin und Lavendel) bis Beijing hin zu vermarkten.

Deshalb kandidiere ich auf einer freien und unabhängigen Bürgerliste ProDG und wäre stolz darauf, ich würde überparteilich einer unabhängigen Bewegung ohne Fraktionszwang im Europaparlament (der European Free Alliance), angehören, mit der Erfahrung aus der Praxis und dem Wissen um eine DG-Pionierleistung. Als Volksvertreter „Aus der Region – Mit der Region – Für die Region“!

20.5.2014 Lothar Hanf, 1. Ersatzkandidat der ProDG für die Europawahl

3 Antworten auf “Lothar Hanf: Europa der Regionen”

  1. Axel Kittel

    Europa in Zukunft !

    Die Gründer des Europäischen Gedankens werden es sicherlich als schmerzhaft empfinden, dass die Errungenschaften, die die EU den Bürgern gebracht hat, durch Themen wie Lobbyismus, Euro-Krise und TTIP und in den Schatten verdrängt werden.

    Vergessen wir nicht, dass es gelungen ist, in der EU Länder, die seit Jahrhunderten verfeindet waren, an einen Tisch zu bekommen und so einen dauerhaften Frieden zu stiften. Vergessen wir nicht, dass der Wegfall der Grenzen für uns alle Vorteile mit sich gebracht hat und den Bürgern den Weg in die Nachbarländer für ihr Studium, ihren Beruf und ihre Familie geebnet hat. Vergessen wir nicht, dass der Euro, gerade in einer Grenzregion, allen Bürgern den Einkauf und Preisvergleich erleichtert hat. 1945 hätte dies keiner geglaubt. Dennoch konnte, durch mutigen Einsatz, alles das erreicht werden.

    Für die Liberalen ist es kein Dogma, dass Europa weiter voranschreiten muss und dass der Weg nach vorne und nicht zurück führen darf. Die Vergangenheit und die Wurzeln der EU dürfen nicht über Bord geworfen werden, jedoch hält die Zukunft neue Herausforderungen für uns bereit. Wir Liberale sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, um sich diesen Herausforderungen zu stellen und für neue Fragen neue Antworten zu finden. Wir dürfen gegenüber dem Fortschritt der EU nicht reagieren wie diejenigen, die im 19. Jahrhundert die Eisenbahn verbieten wollten, weil sie Angst hatten, dass die Geschwindigkeit dem menschlichen Körper schadet. Das Ziel muss nicht sein, auf Altem zu beharren, sondern Neues zu schaffen. Europa braucht eine Zukunftsvision, getragen durch Menschen, die bereit sind, sich voll für diese Vision einzusetzen. Europa braucht Menschen, die den lokalen Blickwinkel erweitern können, um das Ganze zu sehen, die jedoch auch in ihrem Land, ihrer Region oder ihrer Gemeinde zeigen können, was Europa wirklich ist. Und in diesem Zusammenhang braucht die DG in der EU einen Parlamentarier, der nicht in einer Fraktion mit Europaskeptikern und Vertretern regionaler Parteien (Korsika, Baskenland, Katalonien …), sowie der NVA sitzt, sondern starke Partner hat, die die Belange der DG mit tragen. Mehr Gewicht für die DG in Europa !

    • Lothar HANF

      Europa in Zukunft ohne Dogma!

      Es freut mich zu lesen, dass meine Worte zu „Europa der Regionen“, eine zustimmende Antwort im inhaltlichen Kontext, findet. Um ehrlich zu sein, ich habe nichts anderes erwartet, weil wir alle, Sie und ich, in irgendeiner Form und Weise, an diesem Europa-Erfolg beteiligt waren.
      Lediglich die Ansicht zur Art und Weise der möglichen Umsetzung durch einen vom Volke gewählten Volksvertreters, so hat es zumindest den Anschein, sollte abhängig eines Gewichtes gemacht werden! Aber, liegen uns Gewichte nicht gelegentlich schwer im Magen? Oder sind Gewichte nicht manchmal Träge und Schwerfällig? Ja sogar zum Stillstand und Verweilen angehalten?

      Eine Freie Allianz bietet im Gegensatz dazu, eine freie Meinungsfindung, freie Meinungsbildung, freie Meinungsäußerung, eine freie nicht doktrinäre Parteienentscheidung, die Freiheit Allianzen für oder gegen etwas zu finden, ja sogar… und ob Sie es nun glauben wollen oder nicht, die Möglichkeit bietet, eine überparteiliche Brückenfunktion zu schmieden und so die gewichtigen, verkrusteten, schwerwiegenden, separatistische Parteidoktrin aufzubrechen. Vielleicht bietet genau diese Leichtigkeit einer Allianzenbildung, langsamen aber sicheren Vorwärtsgang in und für Europa und somit auch einen für den europäischen Bürger spürbaren Fortschritt?

      Ich finde, es ist anmaßend zu glauben und nur für sich zu beanspruchen, dieses Privileg zu besitzen. Schulz-Juncker-Verhofstadt, ja, auch da bin ich mit Ihnen geteilter Meinung, sind Schwergewichte. Noch mehr Gewicht? Wer oder was soll das noch in Bewegung setzen?

      Als ehemaliger Unteroffizier einer belgischen Fallschirmjägereinheit, weiß ich um den unschätzbaren Vorteil geringen Gewichtes, die Gefährtschaft von progressivem Aktivismus, des kreativen Denkens, der Kraft durch Willensstärke und zielorientiertem, pragmatischen Umsetzens, auch oder gerade mit und durch Allianzen mit anders denkenden und/oder gleichgesinnten!

      Europa der Zukunft!

  2. Axel Kittel

    Sehr geehrter Herr HANF,

    Ich verstehe, dass es einer freien Bürgerbewegung, als die die Pro DG sich ja gerne gibt, daran gelegen ist, nach Außen hin so zu erscheinen, als sei sie die einzige „Partei“, die alle Bürger der DG überparteilich vertreten kann. Ein bisschen Sozialismus, ein bisschen Grün, ein bisschen Christlich und nunmehr sehr viel freie Meinungsfindung, freie Meinungsbildung, freie Meinungsäußerung – also jetzt viel Liberales. Wenn man Sie und Ihre Parteikollegen so hört, braucht die DG eigentlich keine Parteien und kein Parlament mehr, da ja Pro DG dies alles ersetzen kann. Wenn jedoch alles auf eine „Partei“ oder Bürgerbewegung beschränkt wird, ist jegliche Diskussion zu Ende. Es geht nicht darum, Weltanschauungen oder politische Ideen durch Kopie in ein Programm aufzunehmen und sich dann zu einer Art Synthese allen dessen aufzuschwingen. Wofür stehen Sie eigentlich bei der Pro DG selbst, denn wenn Ihre Mitglieder und Ihr Programm allen anderen politischen Ideen eine Heimat bieten will, frage ich mich, welche Spezifizität dann die Pro DG hat. So oder so verstehe ich alle die Wähler, die lieber das Original als die Kopie wollen.

    Ich kann Sie beruhigen, von meinem Gewicht, selbst wenn ich als erster weiß, dass es relativ stattlich ist, soll die Vertretung der DG in der EU nicht abhängen. Wenn Sie nur die Bedeutung in meiner Botschaft sehen, die sofort ins Auge springt, haben Sie sich leider keine wirklichen Gedanken über „Mehr Gewicht für Europa !“ gemacht. Mehr Gewicht für Europa bedeutet zuerst einmal, dass Europa in der Welt mehr Beachtung finden muss, dass Europa gestärkt wird und dass so ein Kontinent, in dem Philosophen, Dichter und Denker Vorreiter neuer Ideen waren, die auch heute noch erfolgreich, wie z.B. die Idee der Demokratie oder der Gewaltenteilung, praktiziert werden, wieder seinen Platz auf der Weltbühne einnimmt. Mehr Gewicht für Europa bedeutet weit mehr Demokratie, jedoch auch ein besseres Verständnis für Europa und das, was dort geschieht, in der DG. Also auch mehr Gewicht für Europa in der DG durch Information und Mitarbeit des DG Parlamentariers in der Entscheidungsfindung der DG.

    Ich kann natürlich, und da wären wir wieder bei der ersten Auslegung meines Wahlspruchs, von mir selbst behaupten, dass ich mehr Gewicht nach Europa bringen werde, das ist eine reine faktische Feststellung und sicher nicht anmaßend. Erfahrung mit Gewicht habe ich also und selbst wenn ich sicherlich nicht Fallschirmspringer werden könnte, kenne ich eine Menge Schwergewichte, auf die das Klischee der Trägheit und der Schwerfälligkeit, des Stillstands und des Verweilens nicht zutrifft. Aber darum geht es ja eigentlich nicht, selbst wenn Sie hier versuchen, einen Mix zwischen Ideen und Klischees hinzuzaubern.

    Wenn Sie sich in Europa zur Europäischen Freien Allianz bekennen wollen, deren Vorsitzender derzeit Prof. Dr. Eric Defoort, Mitglied der NVA und früherer Präsident der „Vlaamse Volksbeweging“, ist, ist dies Ihr gutes Recht. Allerdings tagen Sie dort dann mit der NVA aus Belgien, der Partei der Deutschen in Nordschleswig aus Dänemark, der Partei für die Nation Korsika, Unser Land für den Elsass, der Schottischen Nationalen Partei, der Süd Tiroler Freiheit aus Italien, der Friesischen Nationalen Partei aus den Niederlanden, der Partei für Katalonien aus Spanien und anderen, regionalen Parteien (siehe : http://www.e-f-a.org/whos-who/member-parties/). Diese Parteien wollen eigentlich nicht Europa, sondern befürworten meist zuerst die Abspaltung ihrer jeweiligen Region von dem Staat, zu dem sie derzeit gehören. Bei einem Fest der E.F.A. in Brüssel sah man sogar vor einigen Monaten Personen aus allen den hierüber angegebenen Regionen in ihrer traditionellen Kleidung, aber mit Fahnen der NVA.

    Da ich das liberale Original der Kopie vorziehe, mich zu einem starken Europa in den Materien bekenne, die Europa besser verwalten kann, nicht möchte, dass die DG in Europa von einer Fraktion vertreten wird, deren Mitglieder nicht dem entsprechen, was aus der DG in ihrer Offenheit für alle in Belgien ein Beispiel ist und vor allem dem Wähler klar und deutlich sagen möchte, mit wem ich zusammenarbeiten werde, damit er seine Wahl bewusst treffen kann, bekenne ich mich deutlich zur PFF und der Allianz der Liberalen und Demokraten in Europa.

    Mit freundlichen Grüssen

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