Leserbrief, Nachrichten

LESERBRIEF – Die Zukunft der Kernkraft

Foto: Shutterstock

Mit Erstaunen wird wohl mancher die Nachrichten bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Kernkraft in Belgien zur Kenntnis genommen haben. ENGIE ist an einem Weiterbetrieb der aktuellen KKW nicht interessiert. Siehe z.B. hier:

https://brf.be/national/1879103/

Wer jetzt in Jubel ausbricht von wegen „Ende der Kernkraft“, hat sich zu früh gefreut. Dahinter steckt ein neues Marktdesign in Sachen Kernkraft, nämlich der SMR = Smal Modular Reaktor.

Dazu kurz eine Erklärung zur Kraftwerksinfrastruktur. Bisher wurde der „Strom“ für alle Kunden in grossen Reaktorstandorten produziert und vondort aus verteilt. Die Leistung der Reaktoren (egal ob Atom oder Kohle) orientierte sich primär am Strombedarf der Industrie, Gewerbe und Haushalte wurden quasi „nebenbei“ versorgt. Dank der tollen „Energiewende“ ändert sich das jetzt grundlegend.

Viele energieintensive Grundstoffindustrien sind nach Asien abgewandert (oder planen dies) und für das, was hier bleibt, ändern sich das Versorgungsprinzip. Womit wir beim SMR wären. Dieses Konzept sieht vor, dass modulare Reaktoren bis max. 300 MW als „clé sur porte“ Einheiten angeboten werden, welche dann vor Ort die benötigte Energie liefern.

Der Industriekunde zahlt nur für die Nutzung und der Anbieter wechselt die Module aus, wenn der Brennstoff erneuert werden muss. ENGIE ist an diesem Geschäftsmodell viel mehr interessiert als an dem Betrieb großer traditioneller Reaktorstandorte:

https://tractebel-engie.com/en/news/2024/powering-data-centres-with-advanced-nuclear-technologies

Die Betreiber von z.B. Rechenzentren (Google.. usw..) setzen auf diese Technologie, da sie auf eine störungsfreie, billige und unterbrechungsfreie Stromversorgung angewiesen sind. Aber auch andere Industrien werden in Zukunft diese Technologie nutzen.

Diese Zweiteilung des Strommarktes hat für den Privatkunden hingegen keine Vorteile, im Gegenteil. Privatkunden und kleine Gewerbebetriebe werden (tariflich) an das „Öko-Stromnetz“ angeschlossen, welches mit fluktuierendem Wind- und Sonnenstrom plus Gaskraftwerke betrieben wird. Hier gibt es dann elektrischen Strom nach Wetterlage, zu Börsenpreisen, die zwischen negativ und 200 €/MWh schwanken. Der PV-Dachanlagenbetreiber z.B. findet sich dann in der Situation wieder, dass er im Sommer für die Einspeisung zahlen und im Winter den Strom für seine WP (falls er sich so etwas hat andrehen lassen…) teuer einkaufen muss.

Fazit: Am Ender der „großen Transformation“ zahlen alle mehr, viel mehr, als vorher für Energie, Nahrungsmittel und Mobilität – und das im Namen einer Öko-Sekte, die mit diesem Irrsinn das „Klima retten“ will.

10.07.2024 Für Gegenpol-Ostbelgien, Gerald Pesch, Raeren

18 Antworten auf “LESERBRIEF – Die Zukunft der Kernkraft”

    • Das Energiegeschäft erhält von allen Geschäften den ersten Preis , weil praktisch alle Preise im Handel und für den Verbraucher von diesem Geschäft abhängig sind.
      Es ist also das Geschäft mit den meisten Umsätzen und deshalb darf man nicht nur Korruption bei diesem Geschäft , zwischen Wirtschaft und Politik vermuten , sondern hat sich in der Vergangenheit deutlich gezeigt .

      Es kann ja nicht sein , das Laufzeitverlängerung für völlig überalterte AKW genehmigt werden , während in anderen Ländern aus Rücksicht für ihre Nachkommen bei den AKWs der Rückbau stattfindet .
      Korrupte Panikmacher treiben aber in sämtlichen Ländern ihr Unwesen , um den erneuerbaren Energien keine Chance in diesem Geschäft einzuräumen ;
      Selbst wenn mit der Zeit neue Ideen , der Strom günstiger von den Anbietern der erneuerbaren Energien geliefert werden könnte , wird es im Netz immer Nutznießer geben , die sich dagegen aussprechen würden.
      Man braucht nicht studiert zu haben , um zu wissen dass das Risiko und die Abhängigkeit durch die Lieferung von Strom der AKWs immer größer wird , bzw schon immer gewesen ist .
      Denn Kriege , Cyberangriffe und ehemaliger Abfälle , lassen auch moderne AKWs zur Gefahrenquelle Nummer 1 bei der Herstellung von Strom , in der Rangliste von Gefahrenquellen eintragen .
      Auch Naturkatastrophen haben bekanntlicherweise einen Einfluss auf das gelingen , oder verlieren einer seriösen Energiepolitik .
      Wer in diesem Geschäft nur auf einer Linie fahren möchte und diese Linie nur vorwärts fährt, bekommt irgendwann den Rückwärtsgang nicht mehr drin .
      Deshalb sind wir eigentlich gezwungen nach Alternativen zu suchen und vielleicht auch etwas tiefer in die Tasche zugreifen.
      Man spricht bei den erneuerbaren Energien immer über saubere Energien und vergisst zu erwähnen , dass es sich gleichzeitig um eine Produktion von Energie handelt , die im Vergleich zu den AKWs , nur wenig Gefahr mit sich bringt .
      Es sollte also eigentlich heißen :
      Erneuerbare sichere Energien .

      Es macht natürlich keinen Sinn , die Straßenverkehrsteilnehmer zum E-Fahrzeug zwingen zu wollen , weil sich das Ganze Projekt komplizierter gestaltet , als Absprache zwischen Wirtschaft und Politik , die ja bekanntlich gemeinsam , gerne mal in Geld schwimmender Euphorie, etwas unverständliches , im nicht mehr so ganz nüchternen Zustand beschließen .-)

  1. Passend zum Thema….
    https://youtu.be/GjVTjyvGMb0
    Dr. Markus Krall deckt die Manipulation von Klimadaten und die übertriebenen Prognosen auf, die oft als wissenschaftliche Fakten präsentiert werden. Er erklärt, warum viele Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ineffektiv und schädlich für die Umwelt und Wirtschaft sind. Wir beleuchten die Rolle der erneuerbaren Energien und deren tatsächliche Auswirkungen, einschließlich der Zerstörung von Regenwäldern und der Umweltverschmutzung durch die Produktion von Windrädern und Solarpaneelen. Freuen Sie sich auf eine kritische Diskussion über die Herausforderungen und Risiken der aktuellen Klimapolitik und alternative Perspektiven.

  2. Tschernobyl

    Mich stört an der Stromrechnung der Zuschlag für erneuerbare Energien.
    Mich stört der künstlich hochgetriebene Preis an der Zapfsäule.
    Mich stört, dass ich mit meinem 70 Jahre alten Jeep Willys nicht mehr ins Einkaufscenter nach Aachen fahren darf.
    Mich stört das Gelaber der unerfahrenen Kinder bei Fridays for Future.

    So jetzt muß ich aber raus, den mein Ölfass ist bis zur Hälfte leer gebrannt und ich muß dringend die nächste Tüte Müll reinkippen.

  3. SMR lösen keine Endlagerprobleme, sind aktuell überhaupt nicht wirtschaftlich.
    Sie sind nirgendwo wirklich erprobt, haben noch nicht im kommerziellen Umfang nur eine Kilowattstunde an Strom „erzeugt“.
    Der CAREM ist noch in der Bauphase, der NuScale Power steckt in der Planungsphase. Dasselbe gilt für die aktuell im Bau befindlichen SMR-Kraftwerke in Kanada, China und Südkorea.

    Wer öffentlich behauptet, SMR würden alle Energieprobleme lösen, lügt, oder ist sehr voreilig.

  4. Anti-Krall

    „NuScale Power steckt in der Planungsphase.“
    Diese Aussage ist bereits überholt:
    „Ein US-Vorzeigeprojekt für sogenannte Small Modular Reactors ist gescheitert. Das Unternehmen NuScale hatte zuvor die eigene Kostenschätzung massiv nach oben korrigiert.“
    Und weiter:
    „Der Projektpartner Utah Associated Municipal Power Systems teilte dem Magazin „Science“ mit, in der nahen Zukunft werde sich das Unternehmen stattdessen auf den Ausbau von Windenergie, Solarkraftwerken und Batterien konzentrieren.“
    Na so was. Da ist wohl ein Nuklear-Saulus zum EE-Paulus geworden. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Aber wer weiß… Es besteht noch Hoffnung… in Rumänien…
    https://www.wiwo.de/technologie/forschung/nuscale-gescheitert-tiefschlag-fuer-die-nuklearindustrie/29499704.html

  5. Joseph Meyer

    @Anti-Krall
    Ich finde es schade, dass die Frage der Nutzung von Solarenergie, EE, (Wind, Wasser, Biomasse, Solarstrahlung, Solarwärme, …) immer mit der Klimafrage in Verbindung gebracht wird! Dabei bieten die EE sehr viele Vorteile auch ganz ohne Einbezug von Klimaüberlegungen!
    Vorwiegend die dezentrale Verfügbarkeit in jedem Winkel der Erde und dann, für uns Menschen, die Unerschöpflichkeit der solaren Energiequelle sowohl in der Menge als auch in der Dauer!
    Nicht zu vergessen auch die politischen Vorteile: Keine Kriege um Energie, keine Abhängigkeiten von Besitzern und Monopolen, weniger Umweltschäden.

  6. Wohin mit dem Atommüll?
    In Deutschland haben wir keine Lösung für die Lagerung von strahlenden Atommüll. Aus einem angeblich sehr sicherem Salzlager muss wieder alles raus! Sollte doch für Millionen Jahre sicher sein. Was will ich meinen Nachkommen, meinen Enkeln hinterlassen? Oder nach mir die Sintflut?

    zu lesen ist:
    „Im Atommülllager Asse liegen rund 126.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen. Weil Wasser eindringt, soll das Lager geräumt werden. Doch nun löst ein weitere Problem Besorgnis bei den Verantwortlichen aus.“

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