Gesellschaft

Historiker Carlo Lejeune zieht weitere Konsequenzen aus Plagiatsaffäre und verzichtet auf den Doktortitel

Carlo Lejeune, Historiker und ehemaliger Leiter des Zentrums für Ostbelgische Geschichte (ZOG). Foto: Gerd Comouth

Die „Doktortitel-Affäre Carlo Lejeune“, über die im November 2020 „Ostbelgien Direkt“ ausführlich berichtet hat, ist keine Affäre mehr. Wie der aus Hünningen bei Büllingen stammende Historiker am Dienstag selbst mitteilte, verzichtet er fortan auf den Doktortitel.

Die im November 2020 auf „Ostbelgien Direkt“ publik gemachten Plagiatsvorwürfe bezogen sich auf Lejeunes Dissertation zum Thema „Die deutsch-belgischen Kulturbeziehungen 1925–1980“, die er im Jahr 1991 an der Universität Trier hinterlegt hatte.

Nachdem „Ostbelgien Direkt“ einen Artikel über den Streit um den Dokortitel der deutschen Familienministerin Franziska Giffey (SPD) veröffentlicht hatte, wurde uns eine Rezension des renommierten belgischen Historikers Jean Stengers zu der Dissertation von Lejeune zugespielt, in der dieser erhebliche Mängel aufzeigte.

Carlo Lejeune (l) im Februar 2019 bei der Vorstellung des Portals zur ostbelgischen Geschichte in Anwesenheit u.a. von Ministerpräsident Oliver Paasch (Bildmitte im Hintergrund). Foto: Gerd Comouth

Nachdem OD darüber berichtet hatte, meldete sich Martin Heidingsfelder, Gründer der Plattform „VroniPlag“,  und verwies darauf, dass er bereits im April 2019 bei der Universität Trier Plagiatsanzeige in Bezug auf Lejeunes Dissertation erstattet habe.

Während sich „Ostbelgien Direkt“ sowohl von Seiten der Historiker Andreas Fickers und Christoph Brüll als auch von Grenz-Echo-Chefredakteur Oswald Schröder die übelsten Vorwürfe gefallen lassen musste,  kündigte Lejeune am 19. November 2020 seinen Rücktritt als Leiter des Zentrums für Ostbelgische Geschichte (ZOG) an. Danach wurde es still um die „Doktortitel-Affäre“.

Mehr als vier Monate später kündigt Carlo Lejeune an, in Zukunft auf seinen Doktortitel verzichten zu wollen. In einer vom Grenz-Echo veröffentlichten Mitteilung begründet der Historiker seinen Verzicht wie folgt: „Im November 2020 warf ein ostbelgisches Online-Medium mir vor, in meiner Dissertation stellenweise plagiiert zu haben. Dabei bezog es sich auf eine Anzeige, die im Frühjahr 2019 bei der Universität Trier als bezahlter Auftrag eines Dritten eingereicht wurde.“

Martin Heidingsfelder, Gründer der Plattform VroniPlag. Er gehört zu Deutschlands bekanntesten Plagiatsjägern. Foto: Dirk Messberger

Außerdem stellt Lejeune klar: „Aus der Zuerkennung des Doktorgrades habe ich nie einen materiellen Vorteil gezogen: weder beruflich noch privat. Ich habe als Lehrer gearbeitet und meine regionalgeschichtlichen Projekte zwei Jahrzehnte lang nebenberuflich umgesetzt und nicht unter Verwendung des Doktortitels publiziert. Da das Zentrum für Ostbelgische Geschichte (ZOG) als Zentrum für historisch-politische Bildungsarbeit gegründet wurde, wurde weder zum damaligen Zeitpunkt noch in der aktuellen Stellenausschreibung eine Promotion verlangt. Ich habe meine Stärke nie in der konzeptionellen wissenschaftlichen Arbeit gesehen, sondern darin, die zeitgeschichtlichen Erfahrungen der Menschen aus Ostbelgien aufzuarbeiten und zu beschreiben.“

Abschließend betont der ehemalige Leiter des ZOG: „In meiner Dissertation aus dem Jahr 1991 habe ich nicht in allen Bereichen die notwendige wissenschaftliche Sorgfalt an den Tag gelegt. Dennoch ist ein Abschluss der Prüfung an der Universität Trier auch zwei Jahre später noch auf Monate hin nicht absehbar. Aus diesem Grund möchte ich nun selber einen Schlussstrich ziehen und mich wieder neu orientieren. Ich habe dem Präsidenten der Universität mitgeteilt, dass ich den Titel nicht mehr führen werde. An meiner Leidenschaft für die Geschichtsarbeit wird das aber nichts ändern.“ (cre)

91 Antworten auf “Historiker Carlo Lejeune zieht weitere Konsequenzen aus Plagiatsaffäre und verzichtet auf den Doktortitel”

  1. Die selben Hofhistoriker, oder Hofnarren, diese Histrionen, die David Engels immer wieder wegen seiner Positionen zu Europa angegriffen haben… „Wessen brot ich ess‘, …“.
    Pfui, und das sollen unsere Koryphäen sein?

    • Auf dem rechten Auge blind...

      David Engels? Ist das nicht dieser Professor, der sich gerne auf rechten bis rechtsextremen Plattformen tummelt und am liebsten dort publiziert, wo es nach rechter Gülle stinkt?
      Ja, auf solche Koryphäen oder im Massentourismus Berge erklimmende Möchtegern-Philosophen, die auf dem rechten Auge blind sind und auch sonst weder weit sehen noch denken, können wir gerne verzichten.
      Namaste Shiva!

      • 20. Belgier auf dem höchsten Punkt der Welt, ein Massentourist, idT… Oder, in euregionalen %, 0,00000025. Sie sind vermutlich ein 08/15 prozentiger, hoina?
        Hauptsache Sie reden von Dingen, die Sie nicht kennen, brav der Doxa nachplappern.
        Vor lauter Klischees sehen Sie gar nichts mehr, weder links, noch rechts. Achtung, Karma kommt, dem können selbst Blinde nicht entkommen; und wenn sie ihn nicht sehen, spüren sie es…

    • Siebo M. H. Janssen

      Sehr geehrte Shiva,

      David Engels publiziert, nachdem er noch 2013 an einer grenzüberschreitenden Tagung der D-BE-NL-Sozialdemokraten in Maastricht als Referent teilgenommen hat, mittlerweile in nationalkonservativen bis rechtsextremen Zeitschriften und Verlagen. Seine Bücher und Beiträge haben zumeist einen alarmistischen Ton, die den Untergang des Abendlands aufgrund von EU, Migration, Flüchtlingen und „Entchristianisierung“ besingt. Heil sucht Engels bei der sogenannten AfD, der polnischen und ungarischen Regierung und die Einschränkung der elementaren Grund- und freiheitsrechte in beiden Staaten stört ihn in keinster Weise solange es nur gegen die liberalen westlichen Gesellschaften geht. Natürlich war das Verhalten von Carlo Lejeune, wenn es sich so zugetragen hat wie berichtet, nicht korrekt, aber ich habe Herrn Lejeune in seinen Beiträgen und Büchern als kompetenten und engagierten Historiker schätzen gelernt. Engagiert ist sicher auch David Engels – nur ist sein Engagement – anders als das von Lejeune – ein ideologisches Projekt das Gefälligkeitsgeschichte schreibt und seine Professur als oberste Erfüllungshilfe für autoritäre Regime versteht. Da ist mir ein Carlo Lejeune aber mehr als wesentlich lieber – der trennt Quellen von Ideologie und Analyse von Polemik!

      Mit herzlichen Grüßen aus Bonn,

      Siebo M. H. Janssen
      Politikwissenschaftler/Historiker

      • Ein Engel

        1) Wenigstens hat David Engels seinen Titel nicht gefakt.
        2) Rechts ? Was heißt das ? Er ist ein Traditionalist.
        3) Was Ihnen lieber ist… Sehr wissenschaftliche Argumentation, Herr Janssen
        4) eine Frage: Sind M.H. auch „Titel“? Akademische?

        • Siebo M. H. Janssen

          Sehr geehrter/sehr geehrte Ein Engel,

          1.) Zumindest wissen wir nichts darüber und somit ist davon auszugehen das Engels seine Arbeit nicht gefaked hat.
          2.) Er ist mehr als ein Taditionalist: er argumentiert im Sinne nicht nur einer, imaginierten, christlich-abendländischen Tradition die es so wie er sie darstellt niemals gegeben hat, sondern er verteidigt auch ganz klar Angriffe auf europäische Grundwerte wie Meinungsfreiheit, Unabhängigkeit der Justiz etc. Ich empfehle dazu die Zweimonatszeitschrift Cato, die der neurechten Jungen Freiheit nahesteht. Dort schreibt Engels in jeder Ausgabe nahezu rührende Apologien auf die polnische und ungarische Regierung und ihr Gebaren. Vielleicht ist er in dem Sinne Traditionalist als das er, wie die Traditionalisten, Gewaltenteilung, Pressefreiheit und liberale Rechtsstaatlichkeit ablehnt. Für mich ist das allerdings eher reaktionäres Denken und bezogen auf seine Publikationsorgane auch durchaus rechtspopulistisch bis rechtsextrem.
          3.) Ich habe Lejeune nicht, falls er sich eines Plagiats schuldig gemacht hat, vorab entschuldigt, er ist aber bis zum Beweis des Gegenteils unschuldig und ich habe ihn – anders als Engels – nie als ideologisches Sprachrohr einer politischen Richtung erlebt und verstanden, sondern er hat immer entlang wissenschaftlicher Standards in seinen Beiträgen gearbeitet. Engels tut dies mittlerweile – auf mittlerweile liegt die Betonung – nicht mehr, sondern ist Ideologe einer Sache. Darauf bezog sich mein das ich Lejeune mit seiner wissenschaftlichen Arbeitsweise lieber habe als einen ideologischen Lautsprecher.
          4.) M. und H. sind die Vornamen meines Großvaters väterlicher- und mütterlicherseits.

          Mit freundlichen Grüßen aus Bonn,

          Siebo M. H. Janssen

  2. DerPostbote

    Was für eine Hexenjagd…
    Lejeune kann dem Heidingsfelder und der Uni ja die mehrbändige Reihe zur ostbelgischen Geschichte auf den Tisch knallen.
    Carlo Lejeune ist eine Koryphäe auf dem Gebiet ostbelgischer Geschichtsforschung. Man sollte sich vielleicht nicht nur an einer Arbeit aufhängen, sondern stattdessen das „Lebenswerk“ berücksichtigen.
    Es ist eine Schande, dass ein solcher Mann nun in den hiesigen geschichtswissenschaftlichen Institutionen fehlt. Für die Sekundarschüler, die er jetzt ja vermutlich wieder unterrichten wird, allerdings eine echte Bereicherung.

    Was muss „Plagiatsjäger“ doch ein armseliger Beruf sein. Sicher was für Leute, die selbst nichts gebacken bekommen, aber „den Dicken markieren“ wollen.

  3. Dr. Levieux

    Die Entscheidung von Carlo Lejeune auf seinen fragwürdigen Doktortitel zu verzichten ist gewiss ehrbar, doch hätte er sich selbst und dem Ansehen der ostbelgischen Regionalgeschichte diese Peinlichkeiten ersparen können, wenn er sich früher offen und ehrlich zu seinen Plagiaten bekannt hätte.
    Leider schweigt er auch heute noch zu den eigentlichen Gründen und zum Zeitpunkt seines Rückzuges. Da bleiben Fragen offen.

    Dazu gehört auch die Kommentierung durch den GE-Chefredakteur Oswald Schröder, der glaubte auf die OD-Berichterstattung von Gerard Cremer herumhacken zu können und dadurch nur erneut bewies, dass er einen Neid-Journalismus betreibt, der immer dann, wenn es um regionalpolitische Deutungen und regionalhistorische Neigungen geht, seiner alten Liebe zur PDB nicht widerstehen kann. Nur lässt sich das im liberalen Kostüm besser verkaufen.

    • @postbote: Selten so einen Schwachsinn gelesen.

      Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun…

      Weil er also eine Koryphäe ist, darf er es sich erlauben, gegen die Regeln zu verstoßen. Wissentlich oder nicht sei dahin gestellt…

      Im Umkehrschluss schmeißen wir alle Gesetze über Bord mit dem Argument das wir ein wahrlich tolles Lebenswerk vorweisen können…:-)

      Der war echt gut!

  4. Doktoren mit Schlagseite

    Wenn Herr Lejeune schreibt, er habe seinen Doktortitel weder beruflich noch privat ausgenutzt, so beweist er nur dass er eine kuriose Vorstellung von Berufsehre hat. Ein Doktor, gleich welcher Fachrichtung, besitzt immer ein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Da werden Besserwissen, Ehrlichkeit und öffentliches Ansehen zum beruflichen wie privaten Vorteilen. Der abgekupftere Doktortitel ist Täuschung im Amt. Der Normalbürger und Arbeitnehmer fliegt in solchen Fällen.

    Das sollte sich auch Lejeunes Doktor-Kollegen Fickers und Brüll merken, die völlig unwissenschaftlich auf OD eingeschlagen haben. Da wird auch ihr frühes „Lebenswerk“ zu einer politisch PDB nahen Geschichtsschreibung mit Schlagseite. Viel Stoff, um das den Jugendlichen in Schulen, Vorträgen , Seminaren und der ihnen hörigen Gemeinschaftsregierung zu erläutern.

    Doch bitte diesmal ohne geklaute Gänsefüßchen.

  5. Kopfgeldjäger

    Martin Heidingsfelder, Gründer der Plattform VroniPlag. Er gehört zu Deutschlands bekanntesten Plagiatsjägern. Aha, ein Kopfgeldjäger. Gehört ins Reich der Filme à la „Django Unchained“ von Tarantino. Ist er ein Jurist?

  6. Eastwind

    Carlo Lejeune hätte schon nach der Anzeige von Heidingsfelder und VroniPlag 2019 reinen Tisch machen müssen. Er hätte ja sagen können: „Tut mir leid, aber in meinem damaligen jugendlichen Leichtsinn habe ich geglaubt, ich könnte mit der Übernahme von ganzen Textpassagen durchkommen.“ Carlo Lejeune wusste wahrscheinlich auch von der Rezension von Jean Stengers, der in Historikerkreisen eine Kapazität war. Er hat aber nichts unternommen. Schon damals hätte er auf den Doktorgrad verzichten müssen.

  7. Dow Jones

    Ich halte einfach mal fest, dass die Uni Trier noch kein Urteil gefällt hat und das auch auf Monate hin noch nicht absehbar ist. Es wäre also vollkommen legitim, wenn Herr Lejeune seinen Doktortitel weiterhin tragen würde und niemandem hier in dem Forum steht das Recht zu, ihm diesen streitig zu machen. Die Uni Trier hat die Anklage gewissenhaft zu prüfen und hat dann das alleinige Recht, den Doktortitel zu entziehen oder eben nicht. Bis dahin ist Herr Lejeune faktisch Doktor. Punkt.

    • Eastwind

      Dow Jones, wenn Carlo Lejeune freiwillig auf den Doktortitel verzichtet, dann können Sie davon ausgehen, dass er die Hoffnung darauf, dass die Uni Trier ihn irgendwann von jeglicher Schuld freispricht, aufgegeben hat, wenn es denn diese Hoffnung überhaupt jemals gegeben hat, seit die Plagiatsvorwürfe erhoben wurden. Ich will nicht einmal ausschließen, dass die Uni Trier ihm gegenüber hat durchblicken lassen, dass seine Chancen auf einen glatten Freispruch gleich null sind und es für ihn, aber auch für die Uni Trier die beste Lösung ist, auf den Doktortitel zu verzichten. Denn auch die Uni Trier hat ein Interesse daran. Möglich ist auch, dass er einen neuen Job in Aussicht gestellt bekommen hat, den er aber nur bekommt, wenn die Affäre um den Doktortitel aus der Welt geschafft wurde.

      • Dow Jones

        Das mag alles so sein, aber es ist halt nicht die Aufgabe des OD-Forums Herrn Lejeune des Plagiats schuldig zu sprechen. Man kann es zur Sprache bringen und Aufklärung verlangen, man kann ihn aber nicht verurteilen. Das ist Aufgabe der Uni.

        Mal abgesehen davon finde ich es verwunderlich, wie manche Zeitgenossen sich über eine 30 Jahre alte Doktorarbeit aufregen können. Klar ist das nicht in Ordnung wenn es denn so gewesen ist, aber jetzt so ein Theater darum zu machen… Ich war mit welchen in der Klasse, die hätten ohne Pfusch kein Abitur bestanden, und heute sind es Fachleute in ihrem Job. Ich selber nutze 90 % meines Studiums nicht mehr, und 90 % meiner Arbeit habe ich im Studium nicht gelernt. Was ist mein Diplom heute noch wert? Nicht viel… Man sollte die Leute halt mehr daran messen, was sie die letzten 30 Jahre geleistet haben, und weniger daran, was sie vor 30 Jahren mal geschrieben haben. Ist meine Meinung und jeder darf es anders sehen. Aber das ewige frustrierte Rumgehacke auf den 30 Jahre alten Verfehlungen von anderen Leuten geht mir auf den Sack. Hat er plagiiert soll man ihm seinen Doktortitel entziehen, fertig. Und dann ist aber auch gut.

        • Ostbelgien Direkt

          @Dow Jones: OD hat Carlo Lejeune nicht verurteilt. Wir haben nur aus der Rezension von Jean Stengers zitiert und kurz danach aus dem Schreiben von Heidingsfelder bzw. VroniPlag an die Universität Trier. Zusätzlich haben wir neben einer Erklärung von Carlo Lejeune auch eine Stellungnahme von Ministerpräsident Oliver Paasch und von Els Herrebout, der Präsidentin des ZOG, integral veröffentlicht. Zudem haben wir den Eupener Historiker Dr. Alfred Minke interviewt. Ich wüsste nicht, was man journalistisch hätte anders machen können. Dass die in der Renzension von Stengers und in dem Schreiben von VroniPlag erhobenen Plagiatsvorwürfe so deutlich und klar waren, hat nicht OD zu verantworten. Und OD kann auch nichts dafür, dass die Uni Trier nicht einmal nach zwei Jahren imstande ist, sich zu äußern und eine Entscheidung zu treffen. Gruß

        • Hofnarren

          Ein dramatisch verfehlter Versuch den Räuber zu schützen… Ihr Hofnarren werdet immer unverschämter und peinlicher. Achtung, der Fall kommt früher als ihr denkt! Siehe Den Jungen… Ihr seid nur drittklassige (man, bin ich gnädig…) amateur möchtegern „Elite“.

      • Hofnarren

        Ich bin selber promoviert und war lange im akademischen Bereich tätig, habe viele Dissertationen gelesen, kenne das Verfahren (ob D, B, UK, USA, …) durch und durch.
        Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie eine Arbeit, die den Promotionsansprüchen NICHT entspricht,einfach so „durchgehen“ kann.
        In diesem Fall also: PEINLICH für die Uni Trier!

            • Dow Jones

              Wenn man sieht, wie viele Doktortitel in den letzten Jahren in Frage gestellt worden sind, dann ist das anscheinend nicht nur peinlich für die Uni Trier, sondern für alle im akademischen Bereich Tätigen. Es scheint ja mehr die Regel als die Ausnahme zu sein. Und diejenigen, die selber einen Doktortitel haben, sind meistens die ersten, die gegen die anderen wettern. Wahrscheinlich weil sie selber merken, dass sie den Titel wie Hofnarr sagt, umsonst bekommen haben. Je mehr Leute wie Hofnarr die Doktortitel der anderen durch den Dreck ziehen, desto weniger Wert hat doch ein Doktortitel als solches. Wen interessiert demnächst noch ein Dr. auf der Visitenkarte wenn sowieso jeder denkt, dass der nicht ehrlich erworben wurde.

        • Dow Jones

          @Hofnarren, haben Sie die Arbeit von Herrn Lejeune gelesen und geprüft oder wie kommen Sie zu dem Urteil, dass die Arbeit den Promotionsansprüchen NICHT entspricht, wenn bisher noch nicht einmal die Uni Trier ihr Urteil gefällt hat?

  8. Intipuca

    Mir ist auch die Verbindung mit „beruflich ausnutzen“ und dem Führen oder Erlangen eines Doktortitels aufgefallen. Das Eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Distanz zu seinem Tun hat Carlo Lejeune immer noch nicht gefunden.

  9. Hofberichterstatter

    Ist ein Doktortitel überhaupt notwendig um zur Riege der Geschichts(schön)schreiber rund um die PDB und DG-Regierung zu gehören? Vielleicht eh nur unnötiger akademischer Ballast?

  10. „Abschließend betont der ehemalige Leiter des ZOG: „In meiner Dissertation aus dem Jahr 1991 habe ich nicht in allen Bereichen die notwendige wissenschaftliche Sorgfalt an den Tag gelegt“

    MMn heißt das doch anders ausgedrückt : Ich habe abgeschrieben….

  11. Krisenmanagement

    Ich sage nur Herr Lejeune ist in den Ministerien nur die Spitze des Eisbergs, was sich dort tummelt. Die Titelgeilheit der DG-Regierung unter Oliver Paasch sucht seines gleichen. Ich konnte es erst auch nicht glauben, was sich da abgespielt hat. Aber Lejeune und seine Kollegen haben eines nicht verstanden, was eigentlich wissenschaftliche Arbeit bedeutet: Wissenschaft bedeutet zu hinterfragen, neue Erkenntnisse zu prüfen und nicht abkanzeln. Nicht nur die eine Staats-Meinung zählt. Nur brauchen wir wirklich beim DG-Ministerium Staatshistoriker?

    • Politischer Beobachter

      Ehrlich gesagt, ich halte Herrn Lejeune für einen kompetenten Historiker und einen noch besseren Lehrer. Als Diskussionspartner ist er hier und da etwas stur, was ihm aber ob seines immensen Wissens zugestanden sein soll. Was den politischen Klüngel angeht, da gibt’s andere Kaliber als ihn.
      Viel bedenklicher als die nach 30 Jahren zum zweiten Male aufgeflogene Plagiats-Affäre ist letztlich, dass die parteiübergreifende Politik der „regionalen Identität“ es auch mittels der Geschichtswissenschaft geschafft hat, den Horizont so vieler „Ostbelgier“ komplett zu vernageln.

      • Krisenmanagement

        Gerade, weil ich Lejeune aus unserer Gemeinde kenne, konnte ich mir das mit seiner Doktorarbeit nicht verstehen. Einer der so akribisch überall immer vorbereitet war bei Versammlungen. Wie gut oder schlecht er in seiner historischen Arbeit ist, kann ich gar nicht beurteilen. Habe seine Werke nicht gelesen.

    • Und wie!

      Kann ich nur bestätigen, die Erfahrung habe ich gemacht. Beim (Wahrheits)Ministerium MUSS man ein ergebener Diener der obersten Etage sein um eine Einstellung zu bekommen, egal wie qualifiziert man ist.

    • Zu viel des guten!

      In der Eupener Regierung ist so vieles zu viel, so dass es zu viel ist das viele all hier auf zu zählen. Das Gerüst war viel zu hoch aufgebaut von Anfang an. Viel zu teuer und viel zu gross für unsere Minigemeinschaft.
      Da ist jede Menge Sparpotential angesagt.

  12. die Wahrheit

    Wer noch nicht gesündigt hat, der werfe den ersten Stein.
    Jeder hat doch mal in der Schule gefuscht oder????
    Muss man nun sein Abitur zurückgeben?????
    Mehr als 30 Jahre später????

  13. DR ALBERN

    @ die Wahrheit, verfolgt man die Nachrichten im deutschen TV, sollen die Schüler das ABI ohne erforderliche Gegenleistung erhalten, mittels Durchschnittswert der letzten beiden Schuljahre. Das ist bestimmt für viele Schüler von Interesse, denn die sitzen wegen Corona an Einzeltische weit auseinander, FUSCHEN wie wir es getan haben, gelingt ihnen nur noch unter schwierigsten Bedingungen.

  14. Kritisch denken!

    Entweder weiß er, dass die Arbeit nicht in Ordnung war und gibt es zu oder er weiß es nicht, dann soll er um sein Ansehen kämpfen! Er benimmt sich wie ein beleidigtes Kind! Außerdem vermisse ich die Stellungnahme des Ministerpräsidenten, der so überzeugt von der Kompetenz seines Freundes war! Einfach nur blöd!

  15. Prof. Dr. Dr. med. jur. dipl. Ing. von und zu Maier-Müller genannt Baron Armselig

    Erschreckend ist für mich die Tatsache, dass es so viele Individuen gibt, die meinen, Titel oder sonstiger Firlefanz vor, hinter oder zwischen ihrem Namen würden sie zu (besseren) Menschen machen! Noch erschreckender ist aber, dass die Gesellschaft ihnen anscheinend auch noch Recht gibt!

    Ein wenig Demut stünde allen gut! Denn wie sagte schon Albert Einstein? „Wissen entsteht durch Erfahrung, alles andere ist nur Information!“

      • Promofünfter

        „Als Promovierter sage ich nur: Stimmt zu 100%! Ich habe an einem Tag im Wald gelernt, fürs Leben, als in 10 Jahren Uni…“

        In welcher Sprache haben Sie denn studiert? Vermutlich nicht auf Deutsch, denn wie kommen solche“ Satzkapriolen“ zu Tage wie : “ ich habe an einem Tag im Wald gelernt fürs Leben, ALS in 10 Jahren Uni…….“ Klingt etwa wie : „Nachts ist es kälter als draußen“

    • Krisenmanagement

      Lejeune war überzeugt, wie so viele im Königsland, nur die eine meine Wahrheit zählt. Diese Wahrheit wird dann ohne Rücksicht auf den Sinn wissenschaftlicher Arbeit verteidigt. Lejeune ist ein treuer Vasall der DG Regierung. Damit disqualifiziert er sich in meinen Augen als seriöser Wissenschaftler.

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