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In Würselen kommt Lehrer in Hemd mit Hitler-Bild zur Schule – Strafverfahren eingeleitet

An der Tür eines Streifenwagens steht der Schriftzug "Polizei". Foto: David Inderlied/dpa

Der Vorfall wurde von Schülern gemeldet: Ein Lehrer trug ein Hemd mit Fotos von Diktatoren. Darunter auch Adolf Hitler. Die Polizei konfiszierte das Hemd. Der Lehrer wurde freigestellt.

An einem Weiterbildungskolleg in Würselen bei Aachen hat ein Lehrer im Unterricht ein Hemd mit einem Bild von Adolf Hitler getragen. Ein Studierender der Schule habe daraufhin die Polizei eingeschaltet, teilte die Bezirksregierung Köln am Mittwoch auf Anfrage mit. Die Schulleitung habe reagiert, die Lehrkraft aus dem Unterricht geholt und nach Hause geschickt.

Adolf Hitler 1938. Foto: Shutterstock

„Die Polizei hat das Hemd konfisziert, es wurde eine Anzeige aufgenommen und der Staatsschutz informiert“, erklärte ein Sprecher der Bezirksregierung.

Nach Angaben der Polizei in Aachen waren auf dem Hemd mehrere Gesichter von Diktatoren abgebildet. Neben Hitler seien auch Stalin, Mao Zedong, Idi Amin oder Pol Pot abgebildet gewesen. Es sei ein Strafverfahren eingeleitet worden wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Das Zeigen des Gesichts von Hitler sei strafbar. Die Person habe das Hemd noch vor Ort ausziehen müssen. Der Staatsschutz ermittele.

Die Bezirksregierung in Köln teilte mit, noch am selben Tag sei über die Schulleitung eine Verfügung an die Lehrkraft ergangen, wonach sie mit sofortiger Wirkung von der weiteren Ausübung der Dienstgeschäfte freigestellt sei. Das bedeute, dass die Lehrkraft derzeit nicht mehr unterrichte, die Schule bis auf Weiteres nicht mehr betreten und auch keinen Kontakt zu Schülern haben dürfe. (dpa)

10 Antworten auf “In Würselen kommt Lehrer in Hemd mit Hitler-Bild zur Schule – Strafverfahren eingeleitet”

  1. Peer van Daalen

    Erst wollte man diesen Vorfall in der Schule halbwegs unter den Tisch kehren und die Schüler wurden von der Schulleitung gebeten, gegen den involvierten Lehrer (der auch schon mal ohne Schuhe zum Unterricht erschienen ist) nun nicht auch noch groß zu hetzen und jetzt empfängt die Schulleitung sogar vermutlich in den nächsten Tagen den WDR-Lokalzeit Aachen.

    Zudem hatte sich die Schulleitung bei den Schülern darüber beschwert, daß man gefälligst zuerst hätte zu ihr hätte kommen sollen, um den „Vorfall“ zu melden, anstatt die Polizei zu rufen.

    „Neben Hitler seien auch Stalin, Mao Zedong, Idi Amin oder Pol Pot abgebildet gewesen.“

    Ja,- stimmt und nun? Fehlt da nicht ein gewisser Menschenschlächter aus Moskau?

    Das Ganze ist zweifelsohne etwas arg geschmacklos an einer Schule, aber ich kann in dem öffentlichen zeigen der historischen Figuren von Massenmörder auf Bildern keinen Straftatbestand erkennen. Gut,- das muß nicht an einer Schule sein, wo das politische Neutralitätsgebot für alle gelten sollte.

    Hier wird eine mediale Sau durch Dorf getrieben, die so mager ist, daß sogar die Hunde von Charkiw oder Chan Yunis sich nicht darum reißen würden.

    Es gibt zu dem Vorfall sogar noch eine ganz andere mögliche aber intern nicht ausdiskutierte Interpretation, nämlich daß dieser Lehrer eventuell ein sozial-pädagogisches Experiment versucht hat zu starten.

    Woher ich so gut informiert bin …??? Gute interne Quellen!

  2. Peer van Daalen

    @Ostbelgien Direkt: „Das Zeigen des Gesichts von Hitler sei strafbar.“

    Blödsinn! Ich betrachte diesen Satz zuerst mal als im Konjunktiv geschrieben und des weiteren sind öffentlich gezeigte „Bilder von Adolf Hitler nur dann strafbar, wenn er ikonenhaft dargestellt wird“ (Quellen: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit ||| Konrad-Adenauer-Stiftung ||| und andere).

    Wenn das strafbar sein sollte, dann müßte man den Herausgeber von OB.direkt stante pede anzeigen, zumal er neben dem Bild von Hitler auch noch Deutschen Gruß auf dem obigen Bild öffentlich gezeigt hat.

  3. Von allem gibt es Bilder, aber keins von DEM Lehrer, der mit einem Hemd mit einem Bild von Adolf Hitler unterrichtet hat! Schon komisch in der heutigen Zeit, aber wenn’s so war, dann muss es dem Vergehen entsprechend bestraft werden… Weil heutzutage ja noch nicht einmal Vergewaltigung bestraft wird müsste der ja bereits morgens um 8 wieder unterrichten.

  4. Das ist tatsächlich geschmacklos. Aber im Vergleich zu Straftaten bei denen Menschen fast zu Tode geschlagen werden (kommt öfters vor in Städten), und wofür es kaum Strafen gibt, finde ich, dass man das auch nicht überdramatisieren sollte.
    Eine interne Schulstrafe reicht.
    Mal gespannt, ob die Brüsseler Jungs, die unserem Darts-Profi Kim Huybrechts die Schulter gebrochen haben auch bestraft werden. Wahrscheinlich nicht.

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