Lambertz, Weykmans, Evers, Grosch…: Bei „Jedermann“ kriegen viele ihr Fett weg

Die Kaberettgruppe "Jedermann" im März 2013 bei ihrem Programm "Wechseljahre". Foto: Gerd Comouth

Das neue Programm der Eupener Kabarettgruppe „Jedermann“ hat die Erwartungen ohne Zweifel erfüllt. Am Wochenende feierte es im Jünglingshaus Premiere. Das Motto heißt „Wechseljahre“, man hätte aber genauso den Slogan „Nach der Wahl ist vor der Wahl“ verwenden können, denn es ist irgendwo auch ein Rückblick auf die Kommunalwahlen 2012, gepaart mit einem Vorausblick auf die PDG-Wahl 2014.

Es folgen noch vier Aufführungen im April im Atelier „Kunst und Bühne“ sowie drei weitere im Mai im Jünglingshaus. Alle Vorstellungen sind ausverkauft. Denjenigen, die bereits Karten erworben haben, wollen wir an dieser Stelle nicht den Spaß verderben, indem wir die vielen Pointen vorwegnehmen.

Nur so viel: In „Wechseljahre“ bekommen sehr viele Politiker ihr Fett weg, wobei Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP), Medienministerin Isabelle Weykmans (PFF), Eupens neuer Finanzschöffe Fred Evers (PFF) und der ehemalige Kelmiser Bürgermeister Mathieu Grosch (CSP) am häufigsten von den Kabarettisten „in die Mangel“ genommen werden: Lambertz vor allem wegen der Offenlegung der Reisekosten der DG-Regierung, Weykmans wegen der „Smiley-Affäre“, Evers wegen alter (Schlachthof, ATC…) und neuer Probleme (Capitol…) und Grosch wegen seiner Wahlschlappe in Kelmis.

Bemerkenswert der Bühnendekor: Während der Hund, der erstmals in der Affäre um den ehemaligen Lütticher Generalanwalt Dr. Joseph Schmitz zum Einsatz kam, die Darbietungen von „Jedermann“ immer noch begleitet, prägt diesmal vor allem ein schiefer Laternenmast das Bild. Die prekären Zustände in der Eupener Innenstadt lassen grüßen…

Zwei Klassiker sorgen auch diesmal für schallendes Gelächter: das Eupener Kehrmännchen (das sich wünscht, dass Lambertz 2014 „weggefegt“ wird…) und der Indianerhäuptling („Hough!“).

Die Presse bekommt auch ihr Fett weg, wobei der BRF eher als Opfer denn als Täter betrachtet wird. Als Nicht-Politiker kommt vor allem der ehemalige Ikob-Direktor Francis Feidler wegen Jan Fabres Spinnen-Ausstellung zur Geltung.

Kurzweilig auch die musikalischen Einlagen, die von Jahr zu Jahr immer besser werden.

Wer noch keine Karten hat, das neue Programm von „Jedermann“ aber trotzdem unbedingt sehen will, der muss sich entweder auf dem Schwarzmarkt bedienen oder eine Bürgerinitiative für eine Zusatzvorstellung starten… Es lohnt sich auf jeden Fall. (cre)