Politik

Bei der SP ist Lambertz im Gehen und Antoniadis im Kommen – 6 Themen für neue Sitzungsperiode des PDG

Vorstellung der Schwerpunkte der SP für die Sitzungsperiode 2021-2022 des Parlaments der DG. v.l.n.r.: Kirsten Neycken-Bartholemy, Jean-Pierre Wetzels, Charles Servaty, Matthias Zimmermann, Céline Kever und Patrick Spies. Foto: Gerd Comouth

Die Fraktion der SP im Parlament der DG hat diese Woche ihre Schwerpunkte für die Sitzungsperiode 2021-2022 vorgestellt.

Obwohl ihre langjährige Galionsfigur Karl-Heinz Lambertz seit 2014 und erst recht seit 2019 immer weniger im Rampenlicht steht, ist die SP in der DG nach wie vor Mehrheitspartei. Sie hat folglich inzwischen auch ohne Lambertz laufen gelernt. Wie lange das funktionieren wird, hängt nicht zuletzt auch von DG-Minister Antonios Antoniadis ab, der neuen Leitfigur der SP.

Man weiß ja von anderen Parteien in Ostbelgien, wie schwer es für eine politische Formation ist, ohne die jahrelang alles dominierende Persönlichkeit ihren „Mann zu stehen“ (wenn man diesen Begriff überhaupt noch verwenden darf).

Karl-Heinz Lambertz (l) und Antonios Antoniadis (r) vor den Wahlen von Mai 2014. Foto: OD

Die deutschsprachigen Liberalen haben diese Erfahrung machen müssen, als Fred Evers sich in den 2000er Jahren immer mehr aus der aktiven Politik zurückzog. Sein Comeback auf lokaler Ebene Ende 2012 als Eupener Finanzschöffe war nur von kurzer Dauer.

Die deutschsprachigen Sozialisten (oder Sozialdemokraten) machen jetzt eine ähnliche Erfahrung. Lambertz war nach der PDG-Wahl von Mai 2014 „nur noch“ Parlamentspräsident oder Senator und tritt erst recht seit der Wahl von 2019 immer weniger in Erscheinung.

Zum Glück für die SP verfügt sie mit Antonios Antoniadis über jemanden, der in der Lage ist, die Partei über Wasser zu halten. Ohne den „Griechen“, wie man den Minister für Gesundheit und Soziales auch manchmal nennt, wäre die SP schon 2019 eingebrochen, so kann man zumindest vermuten.

Charles Servaty, Fraktionsvorsitzender der SP. Foto: Gerd Comouth

Die SP verschlechterte sich 2019 zwar von 16,08 Prozent auf 14,85 Prozent, konnte aber ihre 4 Sitze im DG-Parlament halten, nicht zuletzt auch deshalb, weil ihr Spitzenkandidat Antoniadis bei seiner ersten Wahl als amtierender Minister um die 2.800 Vorzugsstimmen holte – nur rund 300 weniger, als Lambertz fünf Jahre zuvor als amtierender Ministerpräsident erreicht hatte.

Eine Wahl gewinnt man nicht mit Programmen. Das zeigt auch der Bundestagswahlkampf in unserem Nachbarland. Es sind Köpfe, die entscheiden. Mit Leuten wie Charles Servaty, Matthias Zimmermann, Céline Kever oder Patrick Spies kannst du ein Programm zusammenstellen, so wie die Sozialisten dies auch vor der neuen Sitzungsperiode des Parlaments wieder tun, aber keine Wahl gewinnen.

Eine programmatische Ausrichtung muss es trotzdem geben. Nur mit Köpfen und ohne Inhalte anzutreten, wäre in den Augen der Bevölkerung nicht seriös.

Die Schwerpunkte für die anstehende Sitzungsperiode 2021-2022 der SP-Fraktion im Parlament der DG lassen sich in 6 Themenbereichen zusammenfassen:

▪ Armut bekämpfen
▪ Häusliche Pflege vereinfachen
▪ Dörfer und Vereine stärken
▪ Wohnen verbessern
▪ Erwachsenenbildung ausbauen
▪ Sicherheit erhöhen

Was es konkret mit diesen 6 Schwerpunkten auf sich hat und was sie beinhalten, lesen Sie in dem Pressedossier unter folgendem Link (bei Smartphones auf „Oder weiter zur Website“ klicken):

PRESSEDOSSIER SP-FRAKTION SITZUNGSPERIODE 2021-2022

Nachfolgend noch Bilder von der Vorstellung der Schwerpunkte der SP für die neue Sitzungsperiode im Parlament der DG (Zum Vergrößern Bild anklicken):

 

37 Antworten auf “Bei der SP ist Lambertz im Gehen und Antoniadis im Kommen – 6 Themen für neue Sitzungsperiode des PDG”

  1. Marcel scholzen eimerscheid

    Im August lass ich „die Selbstgerechten“ von Sarah Wagenknecht. Sie geht hart ins Gericht mit den linken Parteien. Meine Ansicht, wonach Arbeiter und Handwerker im diesen Parteien benachteiligt werden und Akademiker bevorzugt werden, wurde bestätigt. Diese Parteien haben ihre Wählerschaft der kleinen Leute vergessen und verraten. In der DG gut sichtbar durch die Abschaffung der Feier am 1. Mai.

    Wenn die Sp wieder glaubwürdig werden will, muss sie sich von den wallonischen Sozialisten trennen und sich umbenennen.

  2. Ein Charles Servaty wird die Partei auf keinen Fall über Wasser halten, Herr Antoniadis ist das Gesicht und der Kopf der SP. Beim Servaty muss ich immer wieder an die peinlichen Willkommensschilder denken und an die Geschichte mit der Orden für Gemeinderatsmitglieder. Auch eine, nicht unbedingt positive Art und Weise, im Gedächtnis der Menschen zu bleiben.

  3. Krisenmanagement

    Die SP schafft sich selbst ab. Wenn man versucht Menschen aus dieser Partei zu kontaktieren, dann geht es einem wie bei bei den anderen Regierungsparteien. Man bekommt keine Reaktion. Man scheint sich nicht wirklich für die Menschen zu interessieren. Die merkt immer mehr, dass die Regierung aus PRODG, SP, PFF kein Erfolgsmodell ist. Bei den nächsten Wahlen wird man schon sehen , wie die Stimmen abfallen. Gute Kräfte haben sich aus der SP verabschiedet. Einen so engagierten Mann wird die SP nicht mehr bekommen. Ich sehe keine Zukunft für diese Partei. Ob Antoniades wirklich der Stimmenfänger bleiben wird, steht in den Stehen.

  4. Vom Winde verweht

    Der Titel passt schon! Eine Partei ohne Elan noch Schwung. Lambertz schaukelte durch die E U auf des Wählers Kosten, und liess seinen hiesigen Posten in Luft aufgehen. Servaty ist zu lahm und undynamisch, Antoniadis geht so halbe halbe, und der Rest, das war es schon. Die 6 Schwerpunkte von hiervor, gibt es schon seit Jahrzehnten. Immer wieder dasselbe und dasselbe. Müsste längst abgearbeitet sein.

  5. Marcel scholzen eimerscheid

    Ein Akademiker folgt dem nächsten. Und daher lohnt sich ein Mitmachen nicht für mich Es ist besser, man geht anderen Hobbies nach und bleibt am Wahlsonntag im Bett liegen. So war es auch in Frankreich, wo mancherorts 80 Prozent nicht wählen gingen, weil die Leute keinen Sinn mehr im Wählen sehen, haben keine Lust mehr, belogen zu werden.

    Eine Konsequenz der Gelbwestenproteste wird die Schließung und Umgestaltung der Ecole National d Administration (ENA) sein, der Kaderschmiede des Öffentlichen Dienstes in Frankreich. War ein Symbol für Arroganz und Abgehobenheit der Politklasse. Die jungen Absolventen kommen nicht mehr direkt in Führungspositionen sondern müssen mal zuerst in der Verwaltung Erfahrung sammeln. Viele wollten sich von den jungen arroganten Schnöseln nichts mehr vorschreiben lassen.

    • Menschen denk doch mal nach

      Ja so ist es bei allen diesen Akademiker, es gibt noch mehrere von dieser Sorte , die neben hohen Staatspensionen noch überall die Nase drüber halten wollen . Als Tarnung behaupten noch etliche dieser Helden , das sie es ehrenamtlich machten , aber weit gefehlt denn diese sind im verschleissalter noch immer geldsüchtig .

      • Vermittler

        Wahrer Spruch von: Menschen denk doch mal nach! Gerade jetzt wo wieder von den Pensionen gesprochen wird.
        Alles in dem Bereich sollte auf den Prüfstand!
        Gerade die „Erfinder“ der Renten, unsere glorreichen Politiker allemal, kassieren davon Höchstsummen und fette Monatsprämien!
        Das ist ein Ding der Unmöglichkeit!
        Darin muss dringendst um vollkommene Aufklärung und Darlegung gesorgt werden.
        Es geht nicht das der kleine Mann davon nur die Knochen bekommt, und er bezahlt die fetten Preise der bereits Gut Verdienenden.
        Da muss Klarheit ans Tageslicht!
        Es muss Umgeschichtet werden, jedem das was er verdient, und nicht Überdosis en masse.
        Von wegen Nebenjobs.
        Raub am Volke!

    • ENA ist so eine Sache. Zumindest gehen dort Studenten hin, die die Ansicht haben, in die Politik zu gehen.
      Aber davon abgesehen, sollten alle Politiker Akademiker sein müssen, wäre es von Nöten, die Anzahl der benötigten Fachkraftmigrationsflüchtlinge um einiges zu erhöhen – und unser Sanatorium wäre ziemlich leer.
      Demokratie lässt auch Andere zu Wort kommen…

    • August Scholzen allmuthen

      Der Satz ist einfach geil:
      „Es ist besser, man geht anderen Hobbies nach und bleibt am Wahlsonntag im Bett liegen.“
      Und wann kommt dein Höhepunkt? 😂😂😂
      Mehr habe ich zu und über MS eimerscheid nicht zu sagen.

  6. Aldringer

    Weil es jetzt das grosse Thema ist, kann da nicht die Presse und Medien für etwas mehr Aufklärung für die Bürger*innen sorgen. Sehr viele Leute interessieren sich dafür. Gerade weil dabei gewaltige Unterschiede entstanden sind!?
    Einfach mal die Renten und Pensionen von einigen Berufsgruppen, Selbstständigen, Beamten, Politiker usw vergleichen und veröffentlichen.
    Damit wäre endlich mal etwas mehr an Einsicht und Aufklärung gesorgt.
    Die Leute werden ungeduldig ob der vielen Diskussionen, und wollen wissen was Stand der Dinge ist.

    • Ein klardenkender Bürger

      Warum werden die Leuten ungeduldig ? Es kann doch einfach nicht sein , das Beamten mit erhobenen Pensionen noch Nebenjobs ausführen und noch mit aller Gewalt versuchen eine führende Rolle in verschiedenen Gremien zu besetzen . Da nützt es bestimmt nicht viel mit leeren Lappalien sich in der gezwungenen Opposition sich bemerkbar machen .

  7. Corona2019

    Die Gehälter und Pensionen der Politiker sind nicht das Problem .
    Das Problem ist die Fetternwirtschaft die Manche Politiker mit Grossen Unternehmen führen .
    Dadurch entstehen indirekt Milliarden schäden für den Steuerzahler .
    Dagegen sind Gehälter und Pensionen der Politik ein Tropfen auf dem heissen Stein .
    Wer daran rüttelt sorgt für noch mehr
    Korruption, die jetzt schon immer mehr Ausmaße auf unser Leben im negativen Sinne hat .

    • Robin Wood

      @Corona2019
      Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Ich würde allerdings die Wörter „manche Politiker“ durch „viele Politiker“ ersetzen.
      Dazu die Vetternwirtschaft, wo jeder jedem ein Pöstchen verschafft. Zur Not werden dann auch neue Pöstchen geschaffen.

      Allerdings denke ich, dass – wenn Lambertz einmal weg ist – die SP sich nicht mehr lange halten wird.
      Ich bin kein Fan von Lambertz, der dem Steuerzahler noch die letzten Jahre auf der Tasche lag und auf unser Geld durch Europa reiste. Aber eines muss man ihm lassen: Er war weder dumm noch faul. Er hatte viel Kontakte in Brüssel und Namur. Er hatte wenigstens Ahnung von seinem Job, was man von seinem Nachfolger Antoniadis nicht sagen kann. Die SP wäre nicht in der jetzigen Mehrheit, wenn es Lambertz nicht gegeben hätte und der MP Paasch weiß das auch. Lambertz machte nie einen Hehl aus dem, was er dachte oder forderte, egal ob er damit aneckte oder nicht – Antoniadis hingegen ist ein Fähnchen im Wind.

  8. Angekratzter Berufsstand

    Der Politikerberufsstand ist ein beim Volk Grossteils unbeliebter Berufsstand. Viel zu viel Eigenbesessene und unseriöse treiben sich da herum. Füllen sich die Taschen mit allem möglichen Drumherum, und kriegen den Hals dabei nicht voll genug. Immer mehr kommt davon an Tageslicht, und klagt diese Schandtaten an. Kein Wunder das der Beruf unten durch ist.

  9. Corona2019

    @ – Angekratzter Berufsstand

    Stimmt auch

    Deshalb müssen Eben die übrig geblieben ehrlichen Politiker um so mehr zusammenhalten , um die Schwarzen Schafe in der Politik zu identifizieren.

    Es kann nicht sein das Europa unter geht wegen ein Paar Korrupten Politiker .
    So würde auch das Vorurteil der Bevölkerung schwinden , das alles schlecht ist was
    von der Regierung geplant wird .

    Und der Normal Bürger würde auch wieder an einem Berg auf glauben als nur ein Berg ab befürchten zu müssen .

    • Angekratzter Berufsstand

      @Corona2019!
      Sie schreiben ein paar? Ich denke es sind deren sehr viele?! Hier wird zur Zeit vieles über Renten und Pensionen geschrieben und diskutiert. Gerade bei dem Thema hat sich dieser Berufsstand im Vorab gewaltig bedient, und selber beschenkt. Es ist für den gemeinen Bürger eine Bodenlose Frechheit, dieses alles auch noch bezahle zu müssen.
      Wo bleibt da die Ehrlichkeit, der Dienst am Volke?
      Die Leute kassieren Renten mit 7-8-9 und noch Höherem des Renters.
      Wenn das normal ist, fress ich einen Besen.
      Und dann werden noch Parolen und grosse Debatten angeworfen, um Verbesserungen und blabla.
      Anstatt mal bei sich selber an zu fangen, und ehrlich zu sein.
      Da unser Land ja voll gestopft ist mit solchen Priviligierten, würde eine komplette Aufforstung alleine von dem Thema, sich im Nachhinein alls eine gerechte und faire Lösung ergeben.

  10. Corona2019

    @ – Angekratzter Berufsstand.

    Viele ?
    Ja Möglich .

    Einen Namen kann ich Ihnen aber mit
    Sicherheit nennen .

    Geoorges-Luise Bouchez
    möchte jetzt die Probleme mit Gewalt
    gegenüber dem Volk lösen ,
    die er teils selbst verursacht hatte .

  11. Im Hintergrund kann man lesen „Sozialdemokraten und Sozialisten in Ostbelgien“. Politisches Gendertum, man ist alles und nichts, je nach dem was gerade am besten passt. Aber das ist nicht nur bei den Salonlinken so….

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