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Lärmbelästigung durch Schießübungen im Lager Elsenborn: „Noch nie so wenig Schüsse wie 2020“

Foto: OD

Nachdem in den vergangenen Wochen eine Polemik um den Lärm durch Schießübungen im Lager Elsenborn entstanden ist, hat die ostbelgische Kammerabgeordnete Kattrin Jadin (PFF-MR) die Ministerin für Verteidigung, Ludivine Dedonder (PS), um eine Stellungnahme gebeten.

Angesprochen auf einen Brief des Büllinger Bürgermeisters Friedhelm Wirtz und die darin beschriebenen Lärmbelästigungen durch die unzähligen Schießübungen im Lager Elsenborn konterte die Ministerin mit Zahlen.

Demnach wurden in den letzten 20 Jahren noch nie so wenig Schüsse abgegeben wie im vergangenen Jahr. Lediglich 10.771 Schüsse wurden auf dem Schießplatz im Jahr 2020 abgefeuert. Zum Vergleich führte Dedonder an, dass 2019 noch 42.131 Schüsse abgegeben worden waren.

Kattrin Jadin am Rednerpult der Abgeordneten-Kammer in Brüssel. Foto: KJ

Die Verteidigungsministerin unterstrich weiter, dass die Armee sich streng an das Abkommen mit den Gemeinden halte und dieses stets respektiert habe. So seien Schießübungen nach 23 Uhr völlig ausgeschlossen. In den vergangenen Monaten seien nur 3 Übungen nach 20.30 Uhr durchgeführt worden.

Natürlich sei die Verteidigung sich bewusst, dass Lärmstörungen im Zuge von Übungen entstehen können, deswegen versuche die Armee die Übungsperioden auf ein Minimum zu begrenzen, so Dendonder. Dieses Engagement dürfe jedoch nicht die operativen Geschäfte und den reibungslosen Ablauf der Arbeit Militärs beeinträchtigen. Immerhin sei das Lager Elsenborn seit Jahrzehnten ein äußerst wichtiges Zentrum für die Ausbildung der Rekruten und soll dies auch in Zukunft bleiben.

Die Bevölkerung kann sich im Vorfeld über die Übungen im Lager Elsenborn informieren. Die Verteidigung veröffentlicht systematisch einen Zwei-Wochen-Kalender, auf dem die Schießübungen aufgeführt werden, unter https://www.mil.be/fr/agenda/grandes-manoeuvres/#exercise3

Der Eingang des Lagers Elsenborn. Foto: OD

„Es kann sehr schnell ein Unterschied zwischen Wahrnehmung und Realität entstehen“, so die Föderalabgeordnete Kattrin Jadin.

„Wenn wir uns allein auf die veröffentlichen Zahlen beziehen, können wir feststellen, dass die Schießübungen nicht so hoch ausfallen, wie sie höchstwahrscheinlich von der lokalen Bevölkerung wahrgenommen werden. Da das Lager Elsenborn dank der optimalen Trainingsbedingungen auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Ausbildung spielen wird, kommt es darauf an, ein vernünftiges und vertrauensvolles Verhältnis zwischen allen Beteiligten zu behalten. Nur so wird es möglich sein, die Übungen so auszurichten, dass sie für beide Seiten zufriedenstellend verlaufen“, unterstrich die ostbelgische Abgeordnete abschließend. (cre)

45 Antworten auf “Lärmbelästigung durch Schießübungen im Lager Elsenborn: „Noch nie so wenig Schüsse wie 2020“”

  1. Kriesenmanagement

    Das sind dann auch Fake News. Ich höre doch, wenn geschossen wird. Vielleicht sollte mal die Bevölkerung in Kalterherberg Deutschland befragt werden. Die Föderalabgeordnete wohnt nicht in Elsenborn und auch nicht in Kalterherberg. „Es kann sehr schnell ein Unterschied zwischen Wahrnehmung und Realität entstehen“, so die Föderalabgeordnete Kattrin Jadin.“. Die Belästigungen der Bevölkerung sind doch enorm. Wie hoch sind die Umweltverschmutzungen durch das Militär? Einige jüngere Menschen sind in Elsenborn an Krebs gestorben. ein Zusammenhang konnte nie festgestellt werden, aber ausschliessen kann keiner das. Verschiedene Firmen haben dort mit Unterstützung der Regierung Tests gemacht. Seltsam, dass die Föderalabgeordnete sich nicht äussert, dass die ganzen Corona-Erlässe nur Ministerielle Erlasse sind. Nimmt sie billigend in Kauf, dass das Parlament nichts zu sagen hat. Die erneuten Grenzschliessungen sind nicht zu rechtfertigen. Menschen, die Eigentum im Ausland haben, dürfen theoretisch nicht nach dem rechten sehen und das alles mit Corona gerechtfertigt. Über die Ausgangssperre verliert die Abgeordnete kein Wort. Seltsam nur, dass sie angeblich in einer Partei ist für Freiheit und Fortschritt die Chefin ist.

  2. Früher war das Lager Elsenborn ein wichtiger Arbeitgeber für die Région.
    Damals hat sich keiner beschwert über die Lärmbelästigung(en).
    Heutzutage ist die Situation anders und keiner hat mehr Vorteil.

  3. ne Hondsjong

    Ich würde gerne mal wissen wer sich beklagt, bestimmt Leute die in der Nähe Häuser oder Grundstücke gekauft haben weil es dort billiger ist und sich danach beschweren, alle die klagen und nicht vor dem Lager dort wohnten sollten nicht für Ernst genommen werden ! PS : das gleiche gilt für Anwohner von Flughäfen, …

  4. Franz-Josef Collienne

    Ich habe die in 2020 vom Boellerklub Elsenborn abgegebenen Schuesse genau gezaehlt, es waren deren 11.721,5. Ein halber Schuss ging direkt in die Hose.
    Elsenborner Boellerklub ALAAF

  5. Desaströs

    Das ganze Lager Elsenborn sieht Katastrophal aus! Wenn man da vorbeifährt jede Menge an leeren Gebäuden, kein einziger Soldat zu sehen, viele Ruinen und Leerstände aller Art und Weise! Ein typisches Aushängeschild des Zustandes unserer Armee und Verteidigung. Drollige Beschilderungen usw weisen sogar noch auf alles hin. Wahrlich kein Tourismusmagnet, auch nicht für die Gemeinde Bütgenbach. Und alles wird ganz sicher noch Jahrzehnte so in fallen und verrosten. Super Aushängeschild!

  6. Viktor Krings

    Viele Einheimische haben früher dort gearbeitet und ihre Familien ernährt.
    Ich finde es gut, dass das Militär dieses Gelände seit über hundert Jahren besitzt und verwaltet.
    Ohne das Militär wäre die einzigartige Fauna und Flora bereits verschwunden.
    …. und irgendwo muss das Militär auch üben (Truppenübungsplatz).

      • Walter Keutgen

        Förster, das Militär schützt die Flora ungewollt weltweit, weil es Teile der Übungsplätze nicht betritt. Was Sie unter Naturschutz verstehen ist vermutlich Hegen und Pflegen, also eine künstliche Natur entstehen lassen.

        • Im Falle vom Militärlager wird versucht, das offene Landschaftbild zu erhalten, da sonst extrem seltene Pflanzen verschwinden würden. Das Mittel dazu ist ua Feuer, welches kontrolliert gelegt wird.
          Natürlich entstehen auch unkontrollierte Feuer, aber da muss man aufpassen, dass es nicht auf dem Wald überspringt.
          Das Hohe Venn wird auch bewirtschaftet da sonst dort Wald entstehen würde.

  7. Ex-Soldat

    Das auf dem Gelände keine Villen stehen sondern Ruinen ist zum Teil der Sinn der Sache . Es ist ein Truppenübungsplatz und kein Urlaubsgebiet . Wenn man schon ließt : “ Menschen die Eigentum im Ausland haben……“ sagt schon genug . Solche haben wir auch im nördlichen Grenzgebiet der DG . In Belgien wohnen und nicht einmal die Autosteuer hier bezahlen , weiter mit D – Nummernschilder rum fahren . Diese Ausländischen Motzer haben wir mehr wie genossen . Sie werden fast zur Plage . Wenn man bedenkt das in der Grossgemeinde Raeren 10.000 Einwohner , die hälfte Deutsche sind , da biste bedient !

  8. Ich habe Bekannte die in der Nähe des Gefängis von Lantin wohnen. Wegen der Lärmbelästigung von aus den Fenstern gröhlenden Gefangenen bekommen die Anwohner eine Ermäßigung der Katastersteuer. Gibt es so etwas auch in Elsenborn? Falls nicht sollte man sich mal darüber Gedanken machen, dann hätten die Einwohner von Elsenborn auch keinen Grund mehr sich zu beklagen. Immerhin besteht das Lager seit den 1890er Jahren falls ich richtig informiert bin, und als Einwohner der Umgegend eines ‚historischen‘ Truppenübungsplatzes habe ich nun mal Nachteile die ich entweder in Kauf nehme oder aber ich mache mir Gedanken über einen Umzug.

  9. Latzendresser

    Als Wirtzfeld kann ich bestätigen das es ab und zu mal knallt. Na und? Das ist nun mal so und damit hat man sich abzufinden.

    Man kauft sich schließlich auch kein Haus neben dem Bauernhof und beschwert sich, wenn der Hahn kräht.

  10. Caroline

    „So seien Schießübungen nach 23 Uhr völlig ausgeschlossen. “
    Selten so gelacht, in der letzten Wochen wurde bis 23.45 geballert was das Zeug hält.
    Heute die Düsentiefflieger den ganzen Tag.

  11. „Die Verteidigungsministerin unterstrich weiter, dass die Armee sich streng an das Abkommen mit den Gemeinden halte und dieses stets respektiert habe. So seien Schießübungen nach 23 Uhr völlig ausgeschlossen.“

    Heute: 23:50 sehr sehr starke Geräuschbelästigung mitten in der Nacht!!! – gemäß offiziellem Schieß- und Übungsplan handelt es sich um das Schießen mit Kanonen – da es aber ja laut offizieller Stelle ausgeschlossen ist, dass die belgische Armee dafür verantwortlich ist, würde ich sagen; dass die örtlich ansässigen Wildschweine starke Magenprobleme haben… sollte man mal den Förstern melden.

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