In Aachen haben besorgte Anwohner wegen lauter Hilfeschreie die Polizei alarmiert. Die rückte mit gleich vier Einsatzwagen aus – und bemerkte bald, dass es sich keinesfalls um Hilferufe handelte.
Selten lagen vermeintliche Hilfeschreie und Schreie vor Schmerz und Freude so nahe beieinander. So in der Nacht zum 31. Juli, als Anwohner in Aachen-Burtscheid gegen 4 Uhr richtigerweise die Polizei riefen, weil sie verzweifelte Hilferufe einer Frau hörten.
Das Polizeiprotokoll spiegelt das Spannungsfeld von Sorge bis hin zur Erleichterung recht treffend wider.
- 3.57 Uhr – Notruf 110, mehrere Anrufer zeitgleich: „Aus Richtung Michaelsbergstraße oder Ferberpark, vier bis fünf Hilferufe von einer Frau! Das hört sich nicht nach Spaß an!“
- 3.58 Uhr – Robert 11/31: „Fährt Michaelsbergstraße!“
- 3.59 Uhr – Robert 11/32: „Über Ferberpark!“
- 4.00 Uhr – Robert 11/31: „Kurbrunnenstraße – keine Feststellungen!“
- 4.02 Uhr – Robert 11/32: „Haben Kontakt mit Passanten – Haben die Schreie auch gehört!“
- 4.04 Uhr – Robert 11/31: „Hören die Schreie auch!“
- 4.04 Uhr – Robert 11/32: „Schreie kommen aus Richtung Kirche!“
- 4.07 Uhr – Robert 11/33: „Könnte auch aus dem Marienhospital kommen. Fragen nach, ob im Kreißsaal eine Geburt ist.“
- 4.08 Uhr – Robert 11/21: „Frage auch im Krankenhaus nach.“
- 4.09 Uhr – Robert 11/32: „Könnte passen – Kreißsaal liegt in Richtung Michaelsbergstraße!“
- 4.09 Uhr – Robert 11/21: „Schreie kommen aus dem Kreißsaal – alles gut!“
- 4.13 Uhr – Robert 11/21: „Vier Geburten gleichzeitig!!!“
- Polizei Aachen: „Herzlichen Glückwunsch!!!!“
NB. Für Ortsunkundige: Burtscheid ist ein Stadtteil von Aachen und wird im Jahre 1018 erstmalig urkundlich erwähnt. Ein sehr schöner, altehrwürdiger Stadtteil, weit über Aachen hinaus bekannt durch seine Kurbäder und Thermalquellen. Um das Marienhospital herum liegen die im Protokoll aufgeführten Straßen.