Nachrichten

Kurios: Videobeweis in der Halbzeitpause

Die Mainzer Spieler jubeln nach dem Spiel vor dem Fanblock. Foto: Arne Dedert/dpa

In der Bundesliga drehte sich nach dem 2:0 (1:0)-Sieg des FSV Mainz 05 im Kellerduell gegen den SC Freiburg fast alles um den umstrittenen Videobeweis. Die Zuschauer erlebten am Montagabend ein Novum, das schon jetzt einen Platz in den Annalen der Bundesliga sicher hat

Der in der Halbzeitpause verhängte Handelfmeter für die Mainzer sorgte nicht nur für ein Novum in der Bundesliga-Historie, sondern auch für Frust bei den Freiburgern.

“Das kann man am letzten Spieltag machen, wenn es nur noch um die Goldene Ananas geht. Da können sie den Videobeweis ausprobieren. Aber bei solch einem Spiel – unglaublich, dass man da so eine Entscheidung trifft“, schimpfte SC-Abwehrspieler Manuel Gulde.

Schlagzeile von bild.de am Dienstag.

Als Schiedsrichter Guido Winkmann nach einem Hinweis von Video-Assistentin Bibiana Steinhaus die TV-Bilder begutachtete, stand kein einziger Spieler mehr auf dem Rasen. Die Mainzer hatten sich an der Seitenlinie versammelt, die Freiburger waren bereits in der Kabine verschwunden – wie auch FSV-Trainer Sandro Schwarz.

“Ich habe schon Video-Sequenzen ausgesucht, die ich den Jungs in der Pause zeigen wollte“, berichtete Schwarz. „Plötzlich kam unser Mannschaftsarzt und sagte: Trainer, es gibt Elfmeter. Da bin ich wieder raus.“

Die Schiedsrichterkommission des Deutschen Fußball-Bundes teilte kurz nach der Begegnung mit: „Der Halbzeitpfiff unterbricht das Spiel wie jeder andere Pfiff des Schiedsrichters auch. Daher ist es auch regeltechnisch in Ordnung, hier dann den Strafstoß zu geben. Erst wenn ein Spiel wieder fortgesetzt wäre, könnte der Strafstoß nicht mehr gegeben werden.“

Der kuriose Elfmeter hat dem FSV Mainz 05 zum Befreiungsschlag im Abstiegskampf verholfen und die Hoffungen des Hamburger SV und des 1. FC Köln auf eine Rettung vor dem Absturz in die 2. Liga auf ein Minimum schrumpfen lassen.

Dank des 2:0 (1:0)-Sieges gegen den SC Freiburg schoben sich die Mainzer vier Spiele vor Saisonschluss mit 30 Zählern an den punktgleichen Breisgauern vorbei auf Rang 15 und verschärften die dramatische Situation für den HSV und Köln, deren Rückstand auf den Relegationsplatz nun schon acht beziehungsweise neun Punkte beträgt. (dpa)

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern