Gesellschaft

„Pegida“ gibt „Lügenpressekonferenz“ – Ableger auch in Flandern

"Pegida"-Mitbegründer Lutz Bachmann und Kathrin Oertel bei ihrer Pressekonferenz am vergangenen Montag in Dresden. Foto: dpa

Nach der Absage der für diesen Montag in Dresden geplanten Kundgebung hat die „Pegida“-Bewegung eine Pressekonferenz abgehalten. Dabei wollten die Verantwortlichen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ deutlich machen, dass „Pegida“ trotz islamistischer Terrordrohungen auf jeden Fall weitermachen werde.

„Pegida gibt Lügenpressekonferenz“, ironisierte „Spiegel Online“ am Montag und spielte damit auf die Pauschalverurteilung der deutschen Medien durch die „Pegida“-Bewegung an.

Die „Pegida“-Bewegung wolle schon in einer Woche wieder in Dresden auf die Straße gehen, sagte Mitbegründerin Kathrin Oertel bei der Pressekonferenz: „Das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit wollen wir uns nicht nehmen lassen.“

Man habe sich aus Verantwortung für die Teilnehmer zwar dazu entschlossen, die Kundgebung am Montagabend abzusagen. „Das bedeutet nicht, dass wir uns mundtot machen lassen“, so Oertel.

Kundgebung wegen Morddrohung abgesagt

Eine Terrordrohung von Islamisten hatte die Polizei veranlasst, alle Versammlungen unter freiem Himmel in Dresden am Montag zu verbieten. Das gilt für die „Pegida“-Bewegung ebenso wie für die geplante Gegendemonstration. Konkret richtete sich die Terrordrohung gegen „Pegida“-Cheforganisator Lutz Bachmann. Dieser bestätigte am Montag, dass er unter Polizeischutz stehe.

"Pediga"-Anhänger bei einem ihrer Montagsmärsche in Dresden. Foto: dpa

„Pegida“-Anhänger bei einem ihrer Montagsmärsche in Dresden. Foto: dpa

Inzwischen hat sich immer deutlicher herausgestellt, dass „Pegida“ kein rein deutsches Phänomen ist. Anhänger der Bewegung organisieren sich auch in anderen europäischen Ländern, unter anderem in Belgien, Österreich, der Schweiz, Schweden und Norwegen.

„Vlativa“ – so hieß die neu gegründete „Pegida“ in Belgien bis vor kurzem, erklärt Dave Sinardet, Politologe an der Freien Universität Brüssel, gegenüber tagesschau.de. Bei „Vlativa“ handelt es sich um eine Abkürzung für „Flamen gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Doch weil „Pegida“ inzwischen eine Art Markenname sei, habe man sich in „Pegida Vlaanderen“ umbenannt.

Dass sich die Bewegung im flämischen Teil Belgiens gegründet habe, sei nicht verwunderlich. Dort seien rechtspopulistische Parteien wie die N-VA oder der Vlaams Belang zu Hause, so tagesschau.de. (cre/dpa/spiegel.de/tagesschau.de)

34 Antworten auf “„Pegida“ gibt „Lügenpressekonferenz“ – Ableger auch in Flandern”

  1. K-D Michaelis

    Ich möchte an dieser Stelle eine DPA-Meldung von heute betreffend Teilnehmeranalyse der PEGIDA-Märsche unkommentiert posten:

    Bei den wöchentlichen Demonstrationen der Pegida in Dresden gehen keineswegs nur Rentner und Arbeitslose auf die Straße. Laut einer Studie der TU Dresden sind 70 Prozent der Demonstranten berufstätig. Weitere Zahlen und Fakten:

    – 75 Prozent sind Männer.

    – Die Demonstranten kommen meist aus Dresden und Umgebung (36 Prozent) oder anderen Teilen Sachsens (38 Prozent). 9 Prozent kommen aus anderen Ost-Ländern, 6 Prozent aus dem Westen.

    – Die größte Altersgruppe machen mit 37 Prozent die 40- bis 59-Jährigen aus.

    – 28 Prozent sind Hochschulabsolventen, 18 Prozent haben das Abitur als letzten Abschluss, 9 Prozent haben eine Meisterprüfung abgelegt.

    – Fast die Hälfte (47 Prozent) sind Angestellte oder Arbeiter, 18 Prozent Rentner und nur 2 Prozent geben an, keine Tätigkeit auszuüben oder Arbeit zu suchen.

    – Fast 40 Prozent verfügen über ein monatliches Nettoeinkommen von mehr als 1500 Euro netto.

    – 62 Prozent geben an, keiner Partei verbunden zu sein. 17 Prozent stehen der AfD nahe, 9 Prozent der CDU, 4 Prozent der rechtsextremen NPD, 3 Prozent der Linken. Jeweils 1 Prozent sympathisiert mit SPD, Grünen und der FDP.

    – 73 Prozent sind konfessionslos, 21 Prozent protestantisch und 4 Prozent katholisch. 2 Prozent gehören anderen Glaubensgemeinschaften an.
    (Ende der DPA-Meldung)

    • @ K-D,

      Da hat zumindest DPA die Zahlen veröffentlicht. Die übrigen Medien hätten
      diese, für sie unpassenden zahlen, bestimmt nicht aus eigener Initiative bekanntgegeben, da in deren Augen die Zahl der Rechtsradikalen zu niedrig ist!
      Nur 4%, das geht doch gar nicht.
      Pegida hat rechtsradikal zu sein, basta!
      Wo kämen wir (die Medien) denn hin, wenn dem nicht so wäre.

      • @ Patriot

        Inzwischen gibt es viele Umfragen zu diesem Thema, und jede kommt zu anderen Schlüssen. Ich vermute sehr stark das es auf den Auftraggeber der Studien ankommt.
        Es gibt aber noch die Möglichkeit den „Führern“ und Beführworter von PEGIDA zuzuhören. Hören Sie sich einfach mal Herrn Gauland von der AfD an und besorgen sich alte Aufnahmen von Josef Göbbels. Fragen Sie Frau Pauly von der AfD und wenn das noch nicht reicht die AfD Abgeordnete im Europaparlament Frau von Storch. Wenn Sie dann immer noch nicht angewidert sind ist Ihnen nicht mehr zu helfen.

        • K-D Michaelis

          Herr „EdiG“,

          die Analyse wurde von der TU Dresden durchgeführt und von der Deutschen Presseagentur (DPA) verbreitet. Ich habe diese hier nur wiedergegeben. Ich habe sie weder zu verantworten, noch zu bewerten. Ich erlaube mir aber als Bürger, diese auszulegen.
          Die von Herrn „EdiG“ gemachten Aussagen über „Führer“, Joseph Göbbels, usw., haben mit den PEGIDA-Märschen eigentlich nichts zu tun, es sei denn in der eigenen Wahrnehmung des Herrn „EdiG“.
          Dass „EdiG“ bei „Ostbelgien Direkt“ immer die Nazi-Keule schwingt, ist bekannt. Warum er dies tut, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich glaube aber, dass man kein Psychologe zu sein braucht, um den wahren Grund dafür zu erraten.
          Der leider schon verstorbene Alt-Philologe Johann Pitz pflegte in solchen Fällen zu sagen: „Wovon der Geist voll ist, davon läuft der Mund über !“

          • Er ist einfach voller Hass auf Andersdenkende oder auf Denkende überhaupt (er reagierte kürzlich sehr empfindlich, als ich ihn darauf hinwies), da er aber keinerlei Argumente hat, bezeichnet er jeden als Nazi, der nicht seiner Meinung ist.

            • @ nmm

              Ich habe weder Sie noch sonst jemanden als Nazi bezeichnet, lediglich die Fähigkeit zu denken habe ich bei Ihnen angezweifelt.
              Meinetwegen können Sie mir gerne übelnehmen das ich Ihre Provokationen als solche benenne, Argumente habe ich bei Ihnen noch nie gelesen. Das Sie mit Ihren geistigen Flatulenzen von Zeit zu Zeit Recht haben ( und dann auch Zustimmung ernten, sogar von mir) sollten Sie nicht überbewerten, Das Sprichwort ein blindes Huhn trinkt auch nen Korn, trifft halt auch bei Ihnen zu.

      • Multigaz

        Das nennt man selektive Wahrnehmung. Sobald mal eine Mitteilung in den Kram passt, wird sie angenommen und verbreitet, ansonsten die Medien „Lügenpresse“ schimpfen. Ich würde Ihnen empfehlen, Zeitung, TV, Radio und Internet zu meiden. Es geht Ihnen dann sicher bald besser. Und zu Ihrer Interpretation der Statistik: Weder Herkunft, noch Alter, Bildung, Beruf, Geschlecht, oder Konfession lassen einen belastbaren Rückschuss auf die politische Gesinnung zu. Da kann bestenfalls von Wahrscheinlichkeiten ausgegangen werden. Diese Statistik beweist nichts und widerlegt auch nichts. Lediglich 4% outen sich als NPDler, also sind die anderen automatisch lupenreine Demokraten? Repräsentanten der gesellschaftlichen Mitte? Kritischen Denken ist Ihnen vollkommen abhandengekommen.

        Es stinkt zum Himmel und ihr stapelt die Scheiße immer höher…

        • K-D Michaelis

          @ Multigaz (19/01/2015, um 16 Uhr 10) .

          „Multigaz“ schreibt:
          „… Und zu Ihrer Interpretation der Statistik: Weder Herkunft, noch Alter, Bildung, Beruf, Geschlecht, oder Konfession lassen einen belastbaren Rückschuss auf die politische Gesinnung zu. Da kann bestenfalls von Wahrscheinlichkeiten ausgegangen werden. Diese Statistik beweist nichts und widerlegt auch nichts. Lediglich 4% outen sich als NPDler, also sind die anderen automatisch lupenreine Demokraten? Repräsentanten der gesellschaftlichen Mitte? Kritischen Denken ist Ihnen vollkommen abhandengekommen. …“

          Ist „Multigaz“ überhaupt aufgefallen, dass oben gepostete Analyse (K-D Michaelis, 18/01/2015, 19 Uhr 57) gar keine Interpretation enthält ? Sie wurde ohne jede Änderung textgetreu mit Quellenhinweis aus der DPA-Meldung im Internet übernommen.

          Oder bezieht sich „Multigaz“ auf meinen Leserbrief an anderer Stelle ?
          Dann allerdings schreibt „Multigaz“ korrekterweise, dass „weder Herkunft, noch Alter, Bildung, Beruf, Geschlecht, oder Konfession einen belastbaren Rückschuss auf die politische Gesinnung zulassen“.
          Deshalb habe ich das auch genauso gehandhabt: das heißt, nur die erklärte Parteiverbundenheit wurde als Gegenbeweis für die (übrigens verleumderische) Darstellung, die PEGIDA-Teilnehmer seien „rechts-radikal“ oder „faschistoïd“, herangezogen. Die Bildung nur in Bezug auf den (übrigens arroganten) Vorwurf, die PEGIDA-Teilnehmer ließen sich Manipulieren und missbrauchen.
          Was das Detail anbelangt, verweise ich also auf diesen Leserbrief bei „OD“ und auf meinen darauf folgenden Austausch mit dem scharfsinnigen Humor beweisenden Kommentator „Der.“ .
          Mit freundlichen Grüßen an den/die verbissene(n) „Multigaz“,
          von K-D Michaelis

    • Kein PATRI-Idiot

      Befragt wurden 1200 Leute. Davon haben sich 800 geweigert, den Fragern eine Antwort zu geben. Das sollte man dann aber auch dazu schreiben, wenn man schon diese „Studie“ zitiert. Aus 400 Antworten eine valide und repräsentative Aussage machen zu wollen, ist ein Witz. Die Ironie daran ist: Die PEGIDA-Freunde picken sich bei der“Lügenpresse“ das an Informationen heraus, was für sie am günstigsten ist. Das nennt man Manipulation! Also macht PEGIDA genau das, was sie der „Lügenpresse“ vorwirft.

      • K-D Michaelis

        zu „Kein PATRI-Idiot“ (19/01/2015 um 22 Uhr 18) :

        Wenn „Kein PATRI-Idiot“ die Deutsche Presseagentur als „Lügenpresse“ bezeichnet, ist das seine Verantwortung und hinterher auch sein Problem. Von meiner Seite gibt es keine solche Aussage zur Presse. Ich betrachte die freie (!) Presse als die nicht konstitutionelle vierte Macht im Staat, ohne die es kein modernes Staatswesen gibt.

        Was die Representativität dieser Studie anbelangt, entgegne ich auf immer die gleichen Argumente auch immer die gleiche Replik:
        -) das überlasse ich gerne den Fachleuten der TU Dresden und der Deutschen Presseagentur. Eine Befragung muss nicht unbedingt 1000 gültige Antworten haben, um representativ zu sein. Das hängt individuell von der Problemstellung und den gesuchten Informationsinhalten ab. Generell gilt, je größer der „Pool“, je kleiner wird die Irrtumsmarge ! Die Irrtumsmarge ist aber etwas anderes als die Representativität.

  2. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Nach der Absage der für diesen Montag in Dresden geplanten Kundgebung hat die “Pegida”-Bewegung eine Pressekonferenz abgehalten. Der Bericht von „Ostbelgien Direkt“ wurde araufhin aktualisiert.

  3. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Zu „Pegida“ sind am Montag auch zwei Leserbriefe eingetroffen, einer von K-D Michaelis aus Sankt Vith und der andere von Johann Klos aus Eupen. Siehe Rubrik „Leserbriefe“.

    • @ ist doch so!

      Frau Merkel ist nicht in die Programmplanung von ARD und ZDF involviert. Die Versuche der Herrn Stoiber und Seehofer Einfluss auf diese Gremien zu nehmen wurde so zum Desaster das Frau merkel sich hütet es zu versuchen. Die Frau ist zwar unfähig und untätig aber nicht dumm.

  4. JebigaJohnny

    Tja, da sich der Vlaamse Blok hinter Pegida Vlaanderen versteckt ist das jetzt eh nicht mehr ernst zu nehmen und wird sich auch nicht viel van de hardwerkende Vlamingen sich vor den NaziKarren von Dewinter und co spannen lassen , der Vlaamse Blok ist Tod und das ist auch gut so

  5. Solange bei verschiedenen „Pediga“ Ablegern Nazis mit Applaus empfangen werden (wie heute in Duisburg)kann und werde ich diese Clowns nicht ernst nehmen…

    Aber dass die braune Brut hier gefeiert wird, wundert einen eher nicht…

    • K-D Michaelis

      zu Haha (19/01/2015 um 21 Uhr 56):

      “ …Aber dass die braune Brut hier gefeiert wird, wundert einen eher nicht…“ .

      Der Informationsgehalt dieser Aussage ist gleich null, da weder präzisiert ist, was „Haha“ mit „hier“ meint, noch warum einen das „eher nicht wundert“, noch wer dieser eine ist, der sich nicht wundert.

      Schreiben Sie doch direkt hin, x = y . Das sagt ungefähr genauso viel aus !

    • @ Haha

      Wir sollten diese „Brut“ aber ernst nehmen und bekämpfen sobald sie sich zeigt. Sie als „Clowns“ zu bezeichnen trifft es nicht, Clowns sind (normalerweise) lustig. Dieses Pack ist es nicht.

    • Es reicht!

      @Haha
      Wie sieht es denn mit ihrer Toleranz aus? Würden sie denn einen Flüchtling konkret in ihr Haus aufnehmen und diesen durchfüttern oder gehören Sie zu den Gutmenschen die von allen Toleranz fordern jedoch nicht bereit sind konkret selber auch aktiv zu werden und die Toleranz auch zu leben?

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