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AS Eupen, Waasland und Cercle Brügge zu schwach für erste Liga? Kritik an der „Nur-1-Absteiger“-Regel

29.09.2019, Belgien, Cappellen: Spieler der AS Eupen verfolgen gebannt und mit ängstlichen Mienen das Elfmeterschießen im 1/16-Finale des Landespokals beim FC Cappellen. Foto: Belga

Wenn es noch eines weiteren Belegs dafür bedurfte, dass die AS Eupen, Waasland-Beveren und Cercle Brügge die drei schwächsten Teams der höchsten Spielklasse des belgischen Fußballs sind und wohl den einzigen Absteiger unter sich ausmachen werden, dann wurde dieser diese Woche im 1/16-Finale des Landespokals geliefert.

Während sich Cercle Brügge gegen Rebecqoise (2. Division Amateure) blamierte und sich die AS Eupen nur im Elfmeterschießen beim FC Cappellen (ebenfalls 2. Division Amateure) durchsetzte, verlor Waasland-Beveren gegen Zweitligist Westerlo.

Der angesehene RTBF-Journalist Rodrigo Beenkens meinte zur AS Eupen, für die er bisher immer viele Sympathien hatte: „Die Art und Weise, wie Eupen spielt, tut wirklich weh an den Augen.“

Eine Szene aus dem Spiel Cercle Brügge gegen die AS Eupen in der Saison 2018-2019. Die Partie fand am 2. Weinachtstag 2018 statt. Eupens Rocky Bushiri (3.v.r.), Johanna Omolo (2.v.r.) von Cercle Brügge und Eupens Mamadou Fall (r) kämpfen um den Ball. Die beiden AS-Spieler Sulayman Marreh (l) und Siebe Blondelle (2.v.l.) schauen zu. Foto: Belga

Und nach dem schwachen Pokal-Auftritt von Cercle Brügge, Waasland-Beveren und Eupen am Dienstag und Mittwoch twitterte Beenkens (siehe Tweet unten): „Für alle drei wird es schwer werden, die Klasse zu halten. Doch dank unseres unglaublichen Systems werden zwei von ihnen davonkommen.“ Eine deutliche Kritik an der bestehenden „Nur-1-Absteiger-Regel“. Lediglich die Mannschaft, die am Ende der klassischen Phase der Meisterschaft Schlusslicht ist, steigt ab.

Das Abschneiden der Zweitligisten Westerlo und Union St. Gilloise (beide fürs Achtelfinale qualifiziert) sowie Beerschot und Lokeren (gegen Anderlecht und Antwerp erst in der Verlängerung ausgeschieden) im Croky Cup bestärkt obendrein diejenigen, die schon seit zwei Jahren behaupten, dass die besten Mannschaften der Division 1B wahrscheinlich deutlich stärker sind als die schwächsten Clubs der Division 1A.

Sollten sich Cercle, Waasland und Eupen demnächst unten absetzen, was der Fall sein könnte, sobald der RSC Anderlecht als Viertletzter wieder Punkte einfährt, dürfte die Diskussion um die Frage, ob es auch in Zukunft nur einen Absteiger aus der Jupiler Pro League geben wird, wieder an Fahrt aufnehmen.

Die drei derzeit schwächsten Teams der Jupiler Pro League, von denen zwei (Cercle Brügge und AS Eupen) an diesem Samstag gegeneinander spielen, machen sich nicht nur wegen ihrer schlechten Ergebnisse unbeliebt, auch bringen sie nur wenige Zuschauer in die Stadien. Hingegen hängt ein großer Traditionsverein wie Beerschot Antwerpen mit seiner großen Fangemeinde immer noch in der zweiten Liga fest. (cre)

16 Antworten auf “AS Eupen, Waasland und Cercle Brügge zu schwach für erste Liga? Kritik an der „Nur-1-Absteiger“-Regel”

  1. Einverstanden dass es sehr schwach ist momentan, aber das sich durchsetzen im Pokal, egal wie; kann ein kleiner Schub in die richtige Richtung sein.Das bei der AS aber auch alles umgekrempelt wird ; sei es vom Spielermaterial bis zum Personal hinter den Kulissen,das braucht seine Zeit. Das muss sich finden, zumal so viele Sprachen im Verein gesprochen werden. Ich denke doch dass es diese Saison zum Klassenerhalt reichen wird denn es sind doch noch 22 Spieltage zu absolvieren.

  2. Wenn man die bisherigen Leistungen sieht und auch die Ergebnisse, muss man schon sagen dass Rodrigo recht hat. Es stimmt dass er stets viele Sympathien für die AS hat. Auch seine Aussage, dass die Spielweise der AS bislang den Augen weh tut, unterschreibe ich sofort. Von mutigem, offensiven oder gar begeisternden Fussball ist auch nach 2 Monaten jetzt rein gar nichts zu sehen.
    Das ist umso erschreckender, da ich überzeugt bin, dass der Kader der AS mit all seinem Potenzial weitaus mehr erreichen müsste. WB oder Cercle sind nicht überraschend so schwach. Wir müssten locker auch mit Mouscron, Stvv oder andren mithalten. Top 10 war ausgegeben und eigentlich nicht zu hoch gegriffen.

    Dass es sooooo schlecht läuft, liegt daran dass viel zu viele Neue wild durcheinander geholt wurden, zu spät und weil keinerlei System o Taktik erkennbar ist. Der Trainer ändert dauernd die Aufstellung, Philosophie (erst zu offensiv ohne Absicherung, dann viel zu defensiv ohne Zug nach vorn…) und die Auswahl der Startelf ist öfters kaum nachvollziehbar. Und ohne Spielmacher also 10er aber mehreren 6ern kannst du nicht gewinnen und kriegst keinen vernünftigen Angriff zu Stande.
    4 Tore in 8 Spielen zeigen dies überdeutlich
    Bei Ballgewinn sind zwischen Stürmer und dem Mittelfeld viel zu grosse Lücken, also wird der Ball nach vorne blindlings gedroschen und schon ist er wieder weg. Das sieht jeder Amateur. Ich hatte erwartet dass Eupen so schlecht startet, aber sich dann fängt. Doch es wird fast wöchentlich noch schwächer. Man muss sich ernsthaft Sorgen machen

  3. Ghostrider

    Das einzige was auch gesagt werden muss das der belgische Pokal bei den meisten erstliga Mannschaften keinen Wert hat . Die meisten spielen mit den Reservespieler die sonst nicht zum Zug kommen, der sogenannten zweite Anzug im Gegensatz zu den Zweitliga Mannschaften wo jeder Spieler sich zerreißt um zu Siegen und so einen erstligisten auf sich aufmerksam zu machen.
    Letztes Jahr schieden in der ersten Runde Anderlecht Brügge und Standard Lüttich aus !!!

    • Ostbelgien Direkt

      @Ghostrider: Seitdem der Pokalsieg in Belgien automatisch zur Teilnahme an der Gruppenphase (!) der Europa League berechtigt, sind viele Vereine geradezu scharf auf den Pokal. Das zeigen auch die Mannschaftsaufstellungen. Vincent Kompany hat sogar den Pokal für Anderlecht zum wichtigsten Ziel in dieser Saison erklärt. Es stimmt, dass letztes Jahr sowohl Standard Lüttich (gegen Knokke) als auch der FC Brügge (in Deinze) schon im 1/16-Finale ausgeschieden sind, aber das lag nicht daran, dass sie eine B-Elf aufgeboten hatten. Allenfalls wurden 1-2 Stammspieler geschont, was gegen eine Amateurmannschaft ja auch nicht falsch sein muss, aber die Startelf konnte sich in beiden Fällen trotzdem sehen lassen. Standard gegen Knokke: Gillet, Cavanda, Kosanovic, Luyindama, Balikwisha, Agbo, Carcela, Cimirot, Sá, Lestienne. FC Brügge in Deinze: Horvath, Decarli, Mechele, Petroni, Cools, Rits, Amrabat, Vossen, Schrijvers, Openda, Dennis.

  4. Rundes Leder

    Schludder Verband! Diese Herren üben Funktionen aus, welche sie nicht gewachsen sind! Nirgendwo in der Welt ist es komlizierter wie in Belgien. Siehe alleine die Aufteilungen, von ganz oben bis ganz unten, immer verwirrender und verzerrter! Armseelige Führungsleute! Die kommen nur für ihre Sitzungsgelder. Provinzpokal ist gleich Null Beliebtheit! Das Lütticher Provinzialkomittee ist nicht sehr beliebt seit langem schon. Bei dem URBSFA ist es so: desto komplizierter, desto besser! Null auf Zehn.
    Und dann vor den ach so Supertollen Play Offs, die Punkteabzüge!? Für sich Tot zu lachen! Lasst Ex Spieler da ran, die haben wenigstens Ahnung davon!

  5. Crokycup ist nicht maßgebend , Anderlecht ist auch mit Mühe durchgekommen. Warten wir ab gegen CS Brügge , sollten wir gewinnen wäre Rettung in Sicht. Sonst steigt Eupen ab und es wäre besser so.

  6. Fußballkritiker

    Man sollte die 1. Division auf 18 Mannschaften aufstocken und die langweilige Play-Off-Runde abschaffen. Dann würden jährlich 2 bis 3 Mannschaften (wie in Deutschland) absteigen.
    Was die 1. belgische Division angeht, so gibt es hier ähnlich wie in der 1. Bundesliga drei Klassengesellschaften: 3 bis 4 Spitzenvereine, ein breites Mittelfeld und zumindest 3 Clubs, die nicht das Niveau für die 1. Liga haben.
    Momentan gehört die AS Eupen zu den 3 schwächsten Veeinen der 1. Division. Und woran liegt das? Haben die Verantwortlichen mehr in Quantität als in Qualität investiert? Gibt es keinerlei Ersatz für den genialen, omnipräsenten Garcia, der lange Jahre das Spiel der Eupener nach vorne trieb? Oder liegt es ganz einfach am Trainer, der aus diesem „Hühnerhaufen“ bisher kein schlagfertiges Team bilden konnte? Bernd Hollerbach bewirkt indes regelrechte Wunder in Mouscron !!!

    • Bernd Hollerbach hatte mit den Würzburger Kickers in der Rückrunde der 2. Bundesliga damals kein (!!) einziges Spiel mehr gewonnen und mit dem HSV ebenfalls KEIN EINZIGES SPIEL! In Mouscron gewinnt er jetzt quasi ein Spiel nach dem anderen.

      Was sagt das über jemanden aus? Richtig: Mannschaft und Trainer müssen irgendwie kompatibel sein, bzw. der Trainer muss mit den Spielern und seiner Philosophie einen Einklang bringen – das sieht bei unserem Trainer mit den aktuellen Spielern leider überhaupt nicht danach aus, und deswegen bin ich auch so sauer dass man nicht den Trainer wechselt…

  7. Marc Plaire

    Auch wenn der Knoten potentiel irgendwann platzen könnte, so habe ich meine Zweifel ob dieser Trainer dazu in der Lage ist. Kann er die Mannschaft überhaupt erreichen? Ich habe da meine Zweifel? In meine Augen ist er NICHT für eine Manschaft in EU geschaffen, zumindest jetzt nicht. Er braucht noch einiges an Erfahrung. Von daher : Trainer? Bitte schnellstens wechseln!!!!

  8. antiaspire

    Es ist offensichtlich, dass diese Mannschaft in sportlicher Hinsicht nichts in der D1 zu suchen hat. Die Gründe für die miserablen Leistungen liegen auf der Hand und sich zum größten Teil strukturell:
    – Leitung der gesamten sportlichen Belange in Händen einer einzigen Person, die nach Belieben regieren kann (mag zwar mit politischer Praxis Katars überein stimmen, ist aber selten gesund.)
    – wie üblich grundlos verspäteter Start der Saisonvorbereitung: AS ohne Trainer zu einem Zeitpunkt als die meisten Konkurrenten bereits seit mehreren Tagen im Training waren (und das, obwohl der relevante Teil der Saison im März vorüber war)
    – erste (?) Transfers ohne Trainer getätigt, Abgang Leistungsträger nicht kompensiert, stattdessen massenhaft Zugänge, vorwiegend ligafremd, ohne erkennbare Logik.
    – auch keine Stringenz in der Teamführung und -aufstellung des Trainers zu erkennen.
    Infolgedessen sind nach einem Drittel der Spielzeit nicht nur die Ergebnisse, sondern v a. die Auftritte durchweg miserabel (der glücklich ermauerte Punkt in Brügge gehört zu 50% Kiew). Einziger Hoffnungsschimmer ist, dass in Belgien sportliche Leistungen nur bedingt eine Rolle spielen (schönen Grüße nach Mechelen) und das Ligasystem derart abwegig ist, dass selbst Teams drin bleiben, die gegen Amateure ins Schwimmen geraten. Insofern gut Schuss für heute Abend!!

    – wie üblich

    • Kurz gefasst: Wenn man seine Seele an den Teufel verkauft sollte man sich nicht wundern, dass diese… weg ist. Ohne Seele, kein Fussballverein. Was mit Europa geschieht geschieht im Kleinen auf dem Hügel…

    • FANS? Wo sind diese Fans denn? Echte Fans hätten schon lange die Hütte da oben abgerissen… Ihr lasst euch ja auch noch von denmr Führung verarschen.. Kann es nivht verstehen dass ihr euxh da nicht mehr reinhangt. Aber egal. Hoffentlich steigen sie dieses Jahr endlich ab.

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