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„Kramp-Karrenbauer setzt Homo-Ehe mit Inzucht und Polygamie gleich“

Ein homosexuelles Paar. Foto: Shutterstock

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, die über die Großregion Saar-Lor-Lux auch zur DG Kontakte pflegt, hat in Deutschland mit kritischen Äußerungen zur Homo-Ehe viel Aufsehen erregt. Die CDU-Politikerin lehnt eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ab.

„Es stellt sich die Frage, ob wir grundlegende Definitionen unserer Gesellschaft verändern wollen, und zwar mit womöglich weitreichenden Folgen“, sagte Kramp-Karrenbauer der „Saarbrücker Zeitung“. Es gebe in Deutschland bisher eine klare Definition der Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau.

„Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen“, mahnte Kramp-Karrenbauer.

Allein das Kindeswohl muss entscheidend sein

Bestehende Diskriminierungen zwischen Ehe und Lebenspartnerschaft müssten aber abgebaut werden. „Am Ende dieses Prozesses werden wir uns wahrscheinlich auch mit der Frage nach der Volladoption befassen müssen.“ Diese lehne sie ab, sagte Kramp-Karrenbauer.

Annegret Kramp-Karrenbauer mit DG-Ministerpräsident Oliver Paasch in der saarländischen Staatskanzlei.

Annegret Kramp-Karrenbauer mit Oliver Paasch in der saarländischen Staatskanzlei anlässlich des Antrittsbesuchs des DG-Ministerpräsidenten im Saarland.

Seit Jahren heiße es, dass für die Entwicklung von Kindern Vater und Mutter die beste Konstellation sei. „Gerade diese Frage dürfen wir nicht daran festmachen, ob sich jemand diskriminiert fühlt oder nicht – sondern allein am Kindeswohl.“

Die Äußerungen der saarländischen Ministerpräsidentin stießen bei der SPD auf scharfe Kritik. „Damit erreicht die Debatte über die Ehe für alle einen neuen Tiefpunkt“, sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie habe keinerlei Verständnis dafür, „dass eine CDU-Ministerpräsidentin gleichgeschlechtliche Partnerschaften jetzt mit Inzucht und Polygamie gleichsetzt“.

Kramp-Karrenbauer  ist nach dpa-Angaben Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), der Vertretung katholischer Laien.

Erst kürzlich hatte der Vatikan die Homo-Ehe als „Niederlage für die Menschheit“ kritisiert. Das katholische Irland hatte zuvor in einem Referendum der Ehe für homosexuelle Paare zugestimmt. (dpa/cre)

Siehe auch Artikel „Vatikan nennt Homo-Ehe eine Niederlage für die Menschheit“

Zwei Frauen freuen sich über den Sieg beim Referendum zur Homo-Ehe. Foto: dpa

Zwei Frauen freuen sich über den Sieg beim Referendum zur Homo-Ehe in Irland. Foto: dpa

28 Antworten auf “„Kramp-Karrenbauer setzt Homo-Ehe mit Inzucht und Polygamie gleich“”

    • Ostbelgien Direkt

      @Anonymous: Der Bezug zur DG soll nur deutlich machen, dass Frau Kramp-Karrenbauer aus unserer Sicht nicht irgendeine Politikerin ist (sie kommt nicht aus Thüringen oder Bayern), sondern die Ministerpräsidentin eines Landes, das Teil der Großregion Saar-Lor-Lux ist, der auch die DG angehört. Gruß

  1. ist doch so!

    die saarländische Ministerpräsidentin hat vollkommen recht. eine homo-ehe als Normalität zu bezeichnen gilt als eine Niederlage der Menschheit im klassischen sinn. Fortpflanzung geschieht doch bis heute durch die Vereinigung zweierlei Geschlechter, also mann und frau, dabei sollte man es belassen. haben sie schon einmal gelesen, dass eine homo-ehe Silberhochzeit oder diamantenhochzeit gefeiert hat?

    • Wie soll denn eine Homo-Silberhochzeit entstehen, wenn die Homo-Ehe an sich verboten wird?
      Und wie sollen Homosexuelle überhaupt noch Lust haben zu Heiraten, wenn man sich von Fossilien anhören muss, dass man eine Niederlage der Menschheit im klassischen Sinn ist?
      Ich werde wohl nie den Tag erleben, an dem solch ein engstirniges Denken ausgestorben sein wird.

    • Anonymous

      Dass die Ehe zwischen Homosexuellen eingeführt wird, heisst noch lange nicht, dass Heterosexuelle nicht mehr heiraten oder keine Kinder mehr kriegen dürfen. Überhaupt sind meines Wissens gerade einmal 20 Prozent der Menschen homosexuell. Abgesehen davon sollte es, wie jemand hier ganz richtig geschrieben hat, auch ein Recht auf Eltern geben, die dieser Bezeichnung gerecht werden. Eltern werden können viele, Eltern sein dagegen schon deutlich weniger. Kinder haben mehr von zwei liebevollen Vätern oder Müttern als von einem pädophilen Vater oder einer gewalttätigen Mutter. Die rhetorische Frage, ob es Gold- oder Diamantenhochzeiten bei Homosexuellen gibt, ist absurd , da diese Form der Hochzeit noch gar nicht lange genug existiert. Im übrigen ist die Scheidungsrate alleine schon bei Heterosexuellen in Belgien rekordverdächtig…

  2. Jockel Fernau

    Ein Recht auf Kinder hat ja heutzutage jeder. Wie sieht das mit dem Recht auf Eltern aus? Es ist wohl kein Zufall, dass so viele Kinder mit Namen gestraft sind, die man vor 30 Jahren vielleicht einem Hund oder einem Teddy verpasst hätte.

  3. Cyprian von Karthago

    “Kramp-Karrenbauer setzt Homo-Ehe mit Inzucht und Polygamie gleich”

    Wo tut sie das denn? Wer mir eine einschlägige Aussage von ihr darstellt, bekommt nen Lollie von mir!

  4. Als Nachrichtenportal wäre es doch etwas, der Zeit voraus zu gehen. Nur so als Gedankenkonstrukt.
    Homosexuelle verteidigen? Super! Schlimm genug, dass es in der heutigen Zeit immer noch Menschen gibt, die sich daran stören.
    Aber wie wäre es denn, wenn man einfach alle Menschen gleich setzen würde? Inzest und Polygamie können durchaus mit Homosexualität und mit Heterosexualität gleich gesetzt werden. Im Endefeffekt geht es nur um Menschen, die sich lieben. Leider wird nur einigen Menschen vorgesetzt, dass es falsch ist, wie sie fühlen. Dabei stört man niemanden. Langsam beginnen die Menschen zu verstehen, dass ein Mann einen Mann lieben kann, ohne dass das als anstößig und verboten gesehen wird. Immerhin schaden sie niemandem und sollten doch die Person lieben können, in die sie sich halt verliebt haben. Warum breitet man dieses Denken nicht auf Inzest und Polygamie aus? Diese Menschen schaden auch niemandem und sollten doch auch einfach nur leben können, wie sie wollen. Auch sie schaden niemandem. Es ist nur der heterosexuelle Ottonormalverbraucher, der denkt, er müsse sich in das Liebesleben anderer Menschen einmischen und sogar verbieten. Warum? Das kann ich beim besten Willen nicht sagen.
    Wenn es nur darum gehen soll, dass Kinder dabei behindert zur Welt kommen könnten, kann ich nur sagen: in der heutigen Zeit geht es in der Ehe schon lange nicht mehr darum Kinder zu bekommen. Menschen bekommen ohne Ehe Kinder und Menschen in einer Ehe müssen auch nicht unbedingt Kinder bekommen. Dennoch verbietet man z.B. Geschwistern zu heiraten, obschon sie vielleicht nicht einmal die Absicht haben, Kinder zu bekommen (und als ob man das damit auch schon verhindern könnte). Hinzu kommt, dass man einer behinderten oder kranken Person auch nicht verbietet Kinder zu bekommen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Krankheit weitergegeben werden kann.
    Warum sollte man heucheln und für die freie Liebe sprechen, wenn diese dann doch nur für eine kleine Auswahl gilt?
    Aber nun gut, wahrscheinlich sind solche Gedanken noch ein wenig zu früh dran. Vor allem in einem Gebiet wie Ostbelgien, wo Engstirnigkeit etwas ist, worauf man stolz zu sein scheint.

    • Im Prinzip haben Sie recht. Aber bedenken Sie bitte das Zeugnisverweigerungsrecht, schließlich könnte die Mafia auf die Idee kommen, sich selber zu heiraten. Und was ist mit den Renten für hinterbliebene Ehepartner, wenn jemand z.B. 50 Frauen hatte?

  5. Zappel Bosch

    Hat K-K wirklich von Sodomie gesprochen (was ich verurteilen würde) oder hat das die SPD-Generalsekretärin nur „hinzugedichtet“?
    Ich finde, die anerkannte Lebenspartnerschaft müsste den Homossexuellen (nicht pejorativ gemeint!) eigentlich „reichen“ (mit allen Rechten und Pflichten, ggf. auch der Adoption), als Differenzierung zum herkömmlich und kulturell besetzten Begriff der Ehe.
    P.S.: ich gebe zu, auch ich habe eine katholische Weltanschauung.

  6. “ Sie habe keinerlei Verständnis dafür, “dass eine CDU-Ministerpräsidentin gleichgeschlechtliche Partnerschaften jetzt mit Inzucht und Polygamie gleichsetzt”.“

    Kann die Fahimi kein Deutsch oder will sie bewusst die Aussage von Karrenbauer falsch verstehen? Eine solche Gleichsetzung hat von ihr nie stattgefunden.

  7. Werner Radermacher

    “Kramp-Karrenbauer setzt Homo-Ehe mit Inzucht und Polygamie gleich”

    Nein, das macht Frau Kramp-Karrenbauer nicht! Aber Frau Kramp-Karrenbauer hat eine andere Meinung als große Teile des deutschen medialen Mainstreams, und das ist verboten. Scheinbar auch in (Deutsch?)Ostbelgien.

  8. gerhards

    Hier geht’s doch nur darum wie man das alles mit der Steuer macht und vorallem mit der Witwenrente. Stell dir vor ich Heirate Opa Josef mit seinen 92 dann kann ich mich in absehbarer Zeit auf eine Witwenrente freuen . Also nur so als Beispiel, Hannelore brauchst dir keine Gedanken machen :-))

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