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Antoniadis befürwortet kostenlose Corona-Tests für Kinder und Jugendliche: „Das sind wir ihnen schuldig“

Eine Frau wertet einen Antigen-Schnelltest auf das Coronavirus aus. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

DG-Minister Antonios Antoniadis (SP), zuständig für den Bereich Gesundheit, unterstützt die Forderung des Hohen Gesundheitsrates (HGR), kostenlose Corona-Tests für Kinder und Jugendliche anzubieten, damit diese so schnell wie möglich wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

„Das sind wir den jungen Menschen schuldig“, so Antoniadis in einer Pressemitteilung. In diesem Zusammenhang spricht sich der SP-Politiker auch für die Reform der Inzidenzrate aus.

Der Gesundheitsminister der DG macht darauf aufmerksam, dass Kinder bis zu einem gewissen Alter ohnehin keine Impfung erhalten dürfen. Ab dem Alter von 12 Jahren wird sie angeboten. Sie ist indes nicht zwingend notwendig.

„Ich möchte noch einmal betonen, dass eine hohe Impfquote bei der erwachsenen Bevölkerung weiterhin das eigentliche Ziel bleibt, um die Delta-Variante zurückzudrängen“, so der Minister.

Ab dem Alter von 12 Jahren wird eine Impfung angeboten. Sie ist jedoch nicht zwingend notwendig. Foto: Shutterstock

Laut Untersuchungen aus dem In- und Ausland breite sich die Mutation weiter aus, und es gebe auch erste wissenschaftliche Verdachtsmomente über eine höhere Anzahl von schweren Verläufen, erklärte Antoniadis. Vor dem Hintergrund von schnelleren Ansteckungen innerhalb von Familien sei es deshalb gut, dass man jungen Menschen dennoch ein Angebot mache.

Der Hohe Gesundheitsrat hatte in dieser Woche in einem Gutachten unter anderem kostenlose Corona-Tests für junge Menschen gefordert. Hintergrund ist, dass die Corona-Pandemie die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen schwer geschädigt hat und der psychischen Gesundheit laut dem HGR eine höhere Priorität eingeräumt werden muss.

„Die mentale Gesundheit darf nicht vernachlässigt werden. Die möglichst niederschwellige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben muss deshalb gefördert werden. Die Deutschsprachige Gemeinschaft bietet aus diesem Grund im Rahmen des Unterrichts seit längerem kostenlose Tests für junge Menschen an“, erklärte Antoniadis: „Eine allgemeine Regelung seitens des Landesinstituts für Kranken- und Invalidenversicherung (Likiv/Inami, A. d. R.) – ähnlich wie die kostenlosen Tests für Reisende, die in diesem Sommer angeboten wurden – wäre wünschenswert.“

Der für den Bereich Gesundheit zuständige DG-Minister Antonios Antoniadis (SP). Foto: PDG/CK

Wichtig wäre aber auch, das Testverfahren leicht zugänglich und unbürokratisch zu gestalten, argumentiert Antoniadis: „Hierfür eignen sich Antigen-Schnelltests, die zum Beispiel in den Apotheken verfügbar sind. Auf keinen Fall sollte man auf PCR-Tests zurückgreifen, wie es der HGR eigentlich fordert. Diese sind zwar sicherer, aber dafür muss man 24 bis 48 Stunden auf ein Resultat warten. So funktioniert das Alltagsleben aber nicht.“

Ohnehin sollten die PCR-Tests symptomatischen Patienten und Hochrisikokontakten vorbehalten sein, findet der Gesundheitsminister. Antoniadis: „Für diese Position habe ich deshalb auch beim zuständigen föderalen Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke geworben.“

Insgesamt spricht sich Antoniadis für eine Reform der Inzidenzrate aus: „Das Ziel der verschiedenen Regierungen und der Wissenschaftler in diesem Land war die Vermeidung einer Überlastung der Krankenhäuser und einer hohen Sterberate. Gerade diese Zahlen müssen also noch stärker in den Mittelpunkt des Infektionsmanagements geraten.“ Die bloßen Infektionszahlen verlieren zum jetzigen Zeitpunkt laut Antoniadis dank der Impfkampagne immer mehr an Bedeutung. „Wir müssen deshalb dringend nachjustieren. Das Gutachten des HGR hat es noch einmal verdeutlicht“, so Antoniadis. (cre)

5 Antworten auf “Antoniadis befürwortet kostenlose Corona-Tests für Kinder und Jugendliche: „Das sind wir ihnen schuldig“”

  1. Nach dem Sommerurlaub überschlagen sich die Corona Meldungen wieder.
    Seit heute morgen geht mir die Meldung aus Walhorn nicht mehr aus dem Kopf ( 14 Senioren mit Corona ohne Symptome ) . So soll es sein nach einer Impfung. Das aber die ganze Welt ab 12 oder 18 geimpft werden muss, gefällt mir bis heute nicht. Es Bedarf schon einer immensen Solidarität dass sich alle impfen sollen, wegen Menschen die keine Impfung erhalten dürfen ! Wer sind diese Menschen ? Dann ist dies der einzig noch verbliebene Impfgrund, denn nur wegen Symptomlosen Infektionen kann man doch wohl nicht verlangen dass sich alle Erwachsenen impfen. Wo kommen wir denn in der Zukunft hin ? Warum werden nicht allen kostenlose Tests angeboten ? Mit einer Testpflicht habe ich kein Problem, wohl mit Impfungen und das schon vor Corona.

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