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Kortrijk setzt ab heute Stewards gegen französische Besucher ein, die sich nicht an Corona-Regeln halten

Ein Platz mit Caféterrassen im Zentrum von Kortrijk in Westflandern. Foto: Shutterstock

Die Stadt Kortrijk in Westflandern, nur etwa 10 km von der französischen Grenze entfernt, hat sich für eine nicht alltägliche Maßnahme entschieden.

Um der vielen Franzosen Herr zu werden, die neuerdings über die Grenze kommen, um im benachbarten Belgien von Freiheiten zu profitieren, die sie bei sich zu Hause wegen der dort geltenden Corona-Beschränkungen noch nicht haben, setzt Kortrijk ab diesem Montag zusätzliche Stewards ein.

„In Frankreich sind Bars und Restaurants immer noch komplett geschlossen und nur Geschäfte, die als lebensnotwendig erachtete Waren verkaufen, sind geöffnet. Das macht eine Reise über die Grenze für die mehr als 1 Million Franzosen, die weniger als eine halbe Autostunde von Kortrijk entfernt leben, noch attraktiver als es sonst der Fall wäre“, schreibt flanderninfo.be Foto: Shutterstock

Das meldete am Sonntag flanderninfo.be, das Online-Portal der VRT. „Da momentan noch viele Geschäfte in Frankreich wegen den dortigen Corona-Beschränkungen geschlossen und die Außenbereiche der Gastronomiebetriebe in Belgien geöffnet sind, entscheiden sich viele Franzosen aus Lille, Tourcoing, Roubaix und den umliegenden Dörfern für einen Besuch im westflämischen Kortrijk. Dort sorgen sie aber manchmal für Probleme“, schrieb das Medium.

Gäste aus dem Nachbarland müssten für die Betreiber von Cafés und Restaurants in Kortrijk eigentlich willkommen sein. „Aber leider halten sich nicht alle französischen Besucher an die belgischen Corona-Maßnahmen. Sie verweigern das Tragen von Masken in Geschäften, halten sich nicht an den Sicherheitsabstand oder betreten Läden mit mehr als zwei Personen. Dies hat schon zu Konflikten zwischen dem Ladenpersonal und diesen Kunden geführt“, so flanderninfo.be. Ein Ladendetektiv habe sie bereits als „arrogante französische“ Kunden bezeichnet.

Ein Lkw fährt über die Landesgrenze von Frankreich nach Belgien. Bis nach Kortrijk sind es von hier aus nur etwa 10 km. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

In Frankreich sind Bars und Restaurants immer noch komplett geschlossen. Nur Geschäfte, die als lebensnotwendig erachtete Waren verkaufen, sind geöffnet. „Das macht eine Reise über die Grenze für die mehr als 1 Million Franzosen, die weniger als eine halbe Autostunde von Kortrijk entfernt leben, noch attraktiver, als es sonst der Fall wäre“, so das VRT-Portal.

In einer Whatsapp-Gruppe von ortsansässigen Händlern sind den Angaben zufolge zahlreiche Beschwerden von Händlern über das Verhalten der französischen Besucher zu lesen. „Einige der französischen Besucher sind sehr arrogant und weigern sich, die Regeln zu befolgen“, heißt es dort zum Beispiel.

Ab dem heutigen Montag, dem 17. Mai, werden in Kortrijk 10 Ordner zusätzlich eingesetzt. Sie werden nicht nur an den Eingängen zur Fußgängerzone platziert, sondern bewegen sich im Stadtzentrum, um ein Auge auf die Dinge zu haben.

„Wenn Händler oder Inhaber von Gastronomiebetrieben das Gefühl haben, dass sie die Kontrolle über eine Situation verlieren, können sie jederzeit die Hilfe der Ordner in Anspruch nehmen“, wurde ausdrücklich von Seiten der Stadt mitgeteilt. (cre)

16 Antworten auf “Kortrijk setzt ab heute Stewards gegen französische Besucher ein, die sich nicht an Corona-Regeln halten”

  1. Finde die Idee nicht schlecht. Wenn man sich die Parksituation in der Eupener Kirchstraße neben den Terrassen am vergangenen Wochenende angesehen hat und die vielen rücksichtslosen Motorradfahrer welche ihre Motorräder auf den für Fußgänger vorgesehenen Teil abgestellt haben, kann man nur den Kopfschütteln vor soviel Rücksichtslosigkeit. Hier wäre ein Einschreiten von Stewards oder Parkwächtern sehr sinnvoll gewesen. Unsere Poliei ist ja überlastet mit den vielen Radarkontrollen. Unsere Bürgermeisterin macht aber lieber die Augen zu zum jetzigen Zeitpunkt um dann sicher noch Punkte zu sammeln um ihre angepeilte Fußgängerzone zu rechtfertigen.

    • Keine Ahnung, aber davon sehr viel.
      Motorradfahrer sind nicht rücksichtslos, wenn sie in der Fußgängerzone parken. Motorradfahrer, sitzen erst dann entspannt auf einer Terrasse, wenn sie ihr Gefährt immer im Blick haben. Zu leicht ist es das Gefährt aufzuladen und dann das Weite zu suchen und auch zu finden.
      Deshalb wird auch Eupen wegen der Sperrung der Innenstadt für Fahrzeuge gemieden.
      Malmedy freut sich darüber. Dort sind die 🏍 ausdrücklich erwünscht. Entsprechend voll sind dann auch die Terrassen.

      • @Realist
        Ich habe vielleicht keine Ahnung, aber mir wurde soziales Verhalten in meinem Elternhaus von Kind an beigebracht.
        Ich bin selber gegen die Sperrung der Innenstadt. Finde es aber sehr schade dass Motorradfahrer, genau so wie Fahrradfahrer einfach wild parken und es so den Behinderten sehr schwer machen sich fort zu bewegen. Etwas mehr soziales Verhalten kann man doch wohl noch erwarten oder nicht ? Ich sehe in solch asozialen Verhalten Nichts anderes als puren Egoismus. Auch als Behinderter kann ich nicht gleich wo mein Fahrzeug abstellen. Hoffe nur für Sie, das solche Menschen wie Sie einer zu sein scheinen, nicht die gleichen Erfahrungen machen müssen. Sie sind leider nur ein asozialer Realist.

  2. Peter Müller

    Richtig dass die Leute zur Vernunft aufgerufen werden. wenn man im Ausland ist, sollte man sich benehmen. Mal sehen wenn da Deutsche anstatt Franzosen gestanden hätte. da wäre hier aber was los;
    oder findet ihr das normal ?.

  3. Das Ding

    Wenn die Inzidenz im benachbarten Frankreich so hoch ist, wieso werden die Herrschaften nicht gleich an der Grenze getestet, oder Retour geschickt?
    Wer da meint den Großkotz machen zu müssen, ebenfalls Stempel und ab nach Hause.

    • Weil nicht ausreichend Polizei zur Verfügung steht um JEDEN Grenzübergang 24/7 zu überwachen. Somit ist Ihre Strategie, wie sie viele in den vergangenen 14 Monaten, gescheitert, aber daran sind wir ja mittlerweile gewohnt. Immer wieder die tollsten Ideen und keiner der die Umsetzung kontrollieren kann.
      Demnächst muss man sich testen lassen wenn man dieses oder jenes tut (was genau wird sich zeigen). Aber auch dann: wer wird das kontrollieren?
      Diejenigen, die soetwas erfinden, sind ein Haufen Nichtskönner! Erst alle öffentlichen Dienste kaputt gespart und dann genau mit diesem nicht mehr verfügbaren Dienst eine Strategie planen, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, das sie selbst der Grund dafür sind, daß es nicht funktioniert.
      So, ich habe mein Gift für heute versprüht. Viel Spaß beim Zanken.

  4. Krisenmanagement

    Die Menschen sind es eben leid in Frankreich. Unterschiedliche Corona-Massnahmen in den Nachbarländern sind nicht gut und nicht praktikabel. Europäische Zusammenarbeit funktioniert nicht mehr. Das Personal in den Restaurants kann die Massnahmen gar nicht durchsetzen. Aber als Gast sollte man sich auch wie ein Gast verhalten.

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