Politik

Kommt Hennen mit FLEK vom Fleck?

Christoph Hennen

Bei der PFF war Christoph Hennen schon, ebenso bei Vivant – jetzt versucht er es mit einer Eigenkreation. „Freie Liste Eupen Kettenis“ nennt sich seine Gruppierung – kurz: FLEK. Kommt Hennen damit vom Fleck und schafft erneut den Sprung ins Eupener Rathaus?

Einzelkämpfer war Christoph Hennen immer schon. Die meiste Zeit tagte er als Fraktionsloser im Stadtparlament. Für viel Wirbel sorgte er vor einiger Zeit mit Äußerungen zur Ausländerproblematik, die aber im Eupener Kommunalwahlkampf kein Thema sein soll, wie der Angestellte der Molkerei Walhorn in einem Interview mit „Ostbelgien Direkt“ bestätigte. In wenigen Tagen feiert Hennen seinen 47. Geburtstag.

Nicht Pausenclown, sondern echte Alternative

OD: Herr Hennen, es gibt in Eupen die CSP, die PFF, die SPplus und Ecolo. Sagen Sie uns, wieso da eine „Freie Liste Eupen Kettenis“ (FLEK) überhaupt noch benötigt wird?

Hennen: Weil es langsam Zeit ist für so eine Art Liste, denn die anderen schmücken sich zwar damit, offen zu sein, aber ihre Basis ist doch an eine Partei gebunden. Die „Freie Liste Eupen Kettenis“ ist auch nicht ein Pausenclown, sondern eine echte Altenative mit Kandidaten, die Erfahrung besitzen und Einsatz gezeigt haben und werden.

OD: Wer sind denn Ihre zehn Kandidaten?

Hennen: Christoph Hennen, Alain Lennertz, Rudi Pitz und Dieter Kuckart sind die vier, die aktiv in Erscheinung treten. Die anderen sind, wie es sie auch auf anderen Listen gibt, Unterstützer der Liste.

OD: Sie haben erklärt: „Bei uns werden nur die Kandidaten, die es wünschen, namentlich erwähnt. Zuerst zählen die Ziele der Liste, und dann kommen erst die Personen.“ Das erinnert an die Anfänge von Ecolo, bei denen sich ein Kandidat nicht per Foto zeigen durfte. Das hat sich längst geändert.

Hennen: Ja klar hat sich das geändert, aber wie viele Listen konnten in Ostbelgien nicht antreten, weil sie Probleme mit der Aufstellung hatten? Hier galt es für mich, Lösungen zu finden, und eine war eben der Kompromiss: Ich mache mit, aber nur unter der Bedingung, dass mein Bild nicht überall rumhängt und mein Name nicht überall steht.

Frauenquote ist „Schwachsinn und kontraproduktiv“

Hennen2

Christoph Hennen will auch diesmal die Tür zum Rathaus aufstoßen. Foto: OD

OD: Scheinbar hat auch Ihnen die Frauenquote zu schaffen gemacht. Ein Unsinn?

Hennen: Nicht nur scheinbar, sondern ganz sicher. Diese Quote ist Schwachsinn und kontraproduktiv. Es gibt genug starke Frauen (Merkel, Thatcher….), die bewiesen haben, dass nicht das Geschlecht, sondern die Fähigkeiten ausschlaggebend sind.

OD: Als bekannt wurde, dass Sie mit einer eigenen Liste antreten würde, dachte so mancher, Sie würden die Ausländerproblematik zum Wahlkampfthema machen. Das haben Sie offenbar nicht vor. Gibt es eine Art Stillhalteabkommen mit den anderen Parteien, dass im Wahlkampf über Einwanderung nicht gestritten wird?

Hennen: Es hat Gespräche gegeben, dass wir das Thema vermeiden wollen – und das zu Recht, da es sich um eine föderale und nicht um eine kommunale Materie handelt.

OD: Der Fall Thissen war bisher der einzige Aufreger. Was sagen Sie zu dieser für CSP-Verhältnisse sehr ungewöhnlichen Kandidatur?

Hennen: Ich mache nicht die Listen der anderen Parteien, da fragen Sie lieber die Leute selber.

Unser Wunsch ist es, in den Stadtrat einzuziehen

OD: Die Mehrheit von Bürgermeister Keutgen hat die letzten Monate viel Kritik einstecken müssen. Ihrer Meinung nach zu Recht?

Hennen: Es geht auf die Wahlen zu, und da werden so manche Leute wach. Aber natürlich hat es Probleme gegeben, denn wenn man nicht nur ein paar Blümchen aufstellt, sondern einen ganzen Stadtkern saniert, bleibt das wohl nicht aus.

OD: „1+x“ ist Ihr erklärtes Ziel. Die CSP wünscht sich für sich ein Ergebnis von 10+x. Je nach Größe des x könnte es für eine ganz knappe Mehrheit mit der CSP reichen. Wäre doch Ihre Wunschkoalition, oder?

Hennen: Für eine neue Liste ist es zuerst einmal der Wunsch, überhaupt in den Stadtrat einzuziehen, um etwas aufzubauen. Wenn die CSP 10+ an Sitzen macht, dann wird sie es sein, die sich ihren Wunschpartner aussucht – nicht wir. (cre)

 

21 Antworten auf “Kommt Hennen mit FLEK vom Fleck?”

  1. Peter Stoffels

    „Bei der PFF war Christoph Hennen schon, ebenso bei Vivant…“
    Interessant wäre auch eine Auflistung der Parteien und Bewegungen, bei der Hennen angeklopft hat, die aber „dankend“ auf seine Mitarbeit verzichtet haben. :-)

  2. Horst Thaeter

    Dieter Kuckart? Ist das nicht der, der hier auf OD mal folgendes Statement gepostet hat: „AS Eupen, Alemania Aachen und 1.FC Köln sollten fusionieren – alles Klümpchensläden“?
    Dann wollen wir mal hoffen, dass der in der kommenden CSP-FLEK-Mehrheit nicht Sportschöffe wird… War nur Spaß, denn die Eupener werden das schon nicht zulassen.

  3. P. Scholl

    Hoffentlich kommen Hennen und FLEK keinen Milimeter vom Fleck. Denn einen Stadtverordneten der gegen Asylbewerber hetzt, kann Eupen genauso wenig gebrauchen wie einen Stadtverordneten der besoffen Neonazilieder grölt.

      • P. Scholl

        Ja, ich kenne die Kandidaten und Programme der anderen Parteien. Zu finden sind diese Infos z.B. im Internet.
        Nein, ich kenne nicht das Programm von Hennen/FLEK, da dieses auch knapp drei Wochen vor der Wahl noch immer nicht veröffentlicht wurde. Man kann sich die Frage stellen warum nicht. Ich nehme mal an, dass Hennen/FLEK eher seinen Wahlkampf an den Theken der Eupener Kneipen bestreitet und dort den Leuten erzählt was diese hören wollen.
        Zur letzten Frage: Eupen braucht besonnene Politiker und keine populistischen Hetzer. Aber da werden Sie, Herr Tilgenkamp, bestimmt anderer Meinung sein.

          • F.Tilgenkamp

            An P.Scholl :Streichen Sie bitte meinen letzten Satz !
            Herr Hennen ist mir wesentlich lieber als jemand der an Giftköder denkt um den Hundekot in den Griff zu bekommen ! Auf der einen Seite von Besonnenheit bröselen und dann sowat,…!

          • P. Scholl

            Ach, Tilgenkampchen, deinen letzten Satz brauche ich nicht zu streichen, da ich deine gesamten Postings nicht erst nehme.
            Wie gesagt, mir sind Leute zuwider, die sich mehr für ihren Fifi einsetzen als für ihre Mitmenschen.!

  4. Bernd Theves

    Zitat: “Bei uns werden nur die Kandidaten, die es wünschen, namentlich erwähnt.“
    Wie lächerlich ist das denn? da bräuchten die doch gar nicht auf der Liste zu stehen.
    Und heißt das auch, dass statt des Namens dieser Kandidaten nur ein schwarzer Balken auf dem Bildschirm in der Wahlkabine erscheint? :-)

  5. Alessandra Wintgens

    @Christoph:
    1. “ Es gibt genug starke Frauen (Merkel, Thatcher…), die bewiesen haben, dass nicht das Geschlecht, sondern die Fähigkeiten ausschlaggebend sind.“ Hallo??? Schonmal daran gedacht, dass Frauen auch beides zu bieten haben??
    2. Ich sehe absolut nichts „Kontraproduktives“ daran, wenn gesetzlich Frauen genug „Raum“ im öffentlichen Leben ermöglicht wird… Für eine aktivere Partizipation… Die sie sich leider seit Jahren schon erkämpfen müssen… Traurig, gebe ich zu, aber wahr… Da sollten wir demnächst mal drüber reden… Also, wenn ich mir alle Listen in Eupen so ansehe, finde ich, dass da „ganz tolle Weiber“ drauf sind, die alle Eupen was zu sagen und zu geben haben… und ohne Frauenquote (wie gesagt, leider!) wohl nie dazu gekommen wären. Wenn du natürlich nicht genug Frauen findest, um auf deine Liste zu kommen, ist das ein anderes Thema… ;-)

  6. Schlembach Paul

    Viel Erfolg für Sie und Ihre“Freie Liste Eupen-Kettenis“.Ich,(Und genug Andere auch)haben schon lange genug von den leeren Versprechungen der sog.Großen Parteien.Ich wünsche mir,das Sie Ihre gesteckten Ziele erreichen mögen.Toi,toi,toi.

  7. Schlembach Paul

    Herr Lemmens P.
    Zu aller erst,ich bin Kein“ besserwisser“.Wenn,Sie gut informiert sein möchten (ZB.Freie Liste Eupen-Kettenis)lesen Sie(Grenz Echo)
    hören Sie Radio(BRF,Contact,usw.)oder nehmen an Wahlveranstaltungen teil.So,bezieht man seine Informationen.Ist doch ganz einfach
    Oder?

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