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Ein Kollektiv von Fußball-Supportern protestiert gegen „fanfeindliche“ Anstoßzeiten wie Sonntagabend 21 Uhr

24.10.2019, Hessen, Frankfurt/Main: Fans von Standard Lüttich bei einem Europa-League-Spiel der „Rouches“ in Frankfurt. Foto: Uwe Anspach/dpa

In immer mehr Fußball-Profiligen gibt es unterschiedliche Anstoßzeiten. Während in Deutschland noch mehrere Spiele am Samstag um 15.30 Uhr und keine Partien am späten Sonntagabend angepfiffen werden, hat Belgien längst „spanische Verhältnisse“.

Mit „spanischen Verhältnissen“ ist gemeint, dass es für fast jedes Spiel einen anderen Termin gibt. Weil die Jupiler Pro League wegen der Corona-Krise vorübergehend aus 18 Teams besteht, was sich aber ab der nächsten Saison 2023-2024 wieder ändert, finden zwei – für das Fernsehen eher uninteressante – Begegnungen gleichzeitig am Samstag um 18.15 Uhr statt.

Wie ein Kaugummi wird ein Spieltag zwischen Freitagabend und Sonntagabend auseinandergezogen mit Spielen am Sonntag um 13.30 Uhr und vor allem am Sonntagabend um 21 Uhr.

Hinzu kommt, dass wegen der Fußball-WM in Katar, die vom 20. November bis zum 18. Dezember 2022 stattfindet, aus Termingründen Mitte Oktober sogar Spiele werktags um 18.30 Uhr beginnen. Das gilt beispielsweise für die Begegnung zwischen der AS Eupen und OH Löwen, die für Dienstag, 18. Oktober, um 18.30 Uhr programmiert ist.

23.10.2019, Belgien, Genk: Fans des KRC Genk halten ihre Schals hoch. Foto: Yorick Jansens/BELGA/dpa

Gegen diese „fanfeindlichen“ Anstoßzeiten protestiert „Ultras Belgium“, ein belgisches Kollektiv von Supportern. Vor allem die Anstoßzeiten von Sonntag 13.30 Uhr, Sonntag 21 Uhr und werktags 18.30 Uhr sind den Fans ein Dorn im Auge.

„Ohne die Fans ist der Fußball nichts wert, wie die Covid-Periode gezeigt hat. Kämpfen wir für angemessene Anstoßzeiten, die der Anwesenheit von Supportern förderlich sind“, heißt es dort.

Die Fans ärgert vor allem, dass sie am Sonntagabend weite Anfahrten zurücklegen müssen. Ironisch heißt es dazu in dem offenen Brief: „Es ist ja allgemein bekannt, dass alle Fußballfans arbeitslos sind (und außerdem Alkoholiker und Drogensüchtige).“

Abschließend spricht sich das Kollektiv mit Nachdruck für Spiele am Samstag und am Sonntag „zu akzeptablen Uhrzeiten“ aus und gegen „vos horaires de merde“.

Übrigens ist man beim KV Ostende sauer darüber, dass die Küstenstädter drei (!) Heimspiele in Folge zur denkbar schlechtesten Uhrzeit am Sonntagabend um 21 Uhr bestreiten müssen, und zwar am 16. Oktober (gegen Union St. Gilloise), am 23 Oktober (gegen Zulte Waregem) und am 6. November (gegen Kortrijk). (cre)

Nachfolgend das auf Facebook, Twitter und Instagram veröffentlichte Protestschreiben (in Frz.):

4 Antworten auf “Ein Kollektiv von Fußball-Supportern protestiert gegen „fanfeindliche“ Anstoßzeiten wie Sonntagabend 21 Uhr”

  1. Beim Fußball geht es nur ums Geld. Die Fernsehsender bestimmen, wann angepfiffen wird. Die Clubs müssen sich fügen, denn sie sind auf die Fernsehgelder angewiesen. Spieler und Fans sind denen ganz egal. Nur der Rupel muss rollen. Auch Amateure spielen nur deswegen abends, weil sie mit mehr Ausschank an der Theke rechnen. Money, Money, Money sang schon ABBA in den 70er-Jahren.

  2. Pensionierter Bauer

    Den Protest kann ich gut nachvollziehen und unterstütze ihn auch hiermit. Als ich noch in die belgischen Stadien ging, da waren die meistens sehr gut gefüllt. Wenn ich die heutigen Bilder von fast leeren Stadien sehe, da frage ich mich immer, ob das den Spielern überhaupt noch Spaß macht, so spielen zu müssen. Was war das früher immer für eine Stimmung in und um den Stadien herum.

  3. Ich habe es schon mal geschrieben,und gebe den Fans Recht.Es ist ein unding Sonntags am Abend um 21Uhr ein Spiel anzupfeifen,wenns gut läuft ist es mit oblikatorische Nachspielzeit 23 Uhr.Dann mal raus aus dem Stadion und im Stau nach Hause fahren.Es geben Leute die sollen auch noch arbeiten,zb.in Schichten wie Frühschicht und Schüler welche morgens zur Schule müssen.Also mein Vorschlag wenn Sonntags dann spätestens um 18 Uhr.

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