Gesellschaft

Goldmünzen und Briefmarke zum 50. Geburtstag von Königin Mathilde – Premierminister De Croo gratuliert

Die Briefmarke, die mit dem neuen Porträt von Königin Mathilde gestaltet wurde anlässlich ihres 50. Geburtstages (links). Die Vorderseite der Münze zeigt ein Porträt von Königin Mathilde. Die Rückseite der Gedenkmünze zeigt das Porträt von König Philippe (2.v.r). Königin Mathilde und König Philippe posieren für das offizielle Porträt (r). Fotos: Michel Gronember/Bpost/BELGA - /Belgian Royal Palace/BELGA/dpa - Marie-Jo Lafontaine / Marina Cox/CHANCELLERIE DU PREMIER-KANSELARIJ VAN DE PREMIER via epa/dpa

AKTUALISIERT – Premierminister Alexander De Croo hat Königin Mathilde zum Geburtstag gratuliert. „Herzlichen Glückwunsch an Königin Mathilde, die heute ihr 50. Lebensjahr feiert!“, schrieb De Croo am Freitag auf Twitter.

De Croo wünschte ihr ein wunderschönes Fest im Kreise ihrer Familie. „Und noch viele weitere wunderbare Jahre als Königin der Belgier.“

Es sind keine offiziellen Festlichkeiten geplant, laut einem Sprecher verbringt die Königin den Tag im privaten Rahmen. Gleichwohl gab die belgische Post bpost anlässlich des 50. Geburtstages eine Briefmarke mit einem Porträt der Königin heraus. Zudem werden Goldmünzen im Wert von 12,50 Euro ausgegeben.

Mathilde d’Udekem d’Acoz stammt aus altem flämischen Adel. Sie heiratete im Dezember 1999 Kronprinz Philippe. Nachdem sein Vater König Albert II. 2013 abdankte, wurde Philippe zum König gekrönt und Mathilde automatisch zur Königin der Belgier. Sie haben vier Kinder. Thronfolgerin ist die 21-jährige Kronprinzessin Elisabeth (Zum 50. Geburtstag von Königin Mathilde siehe auch nachfolgenden Artikel).

Zwischen Tradition und Moderne

Das belgische Königshaus wurde schon durch manchen Skandal erschüttert. Zugleich fehlte es der Monarchie in dem Nachbarland von Deutschland lange an Glamour. Mit Königin Mathilde zog frischer Wind in den Palast ein. Am heutigen Freitag feiert sie ihren 50. Geburtstag.

Als Mathilde d’Udekem d’Acoz im September 1999 erstmals auf der Bildfläche in Belgien erschien, war die damals 26-Jährige weitgehend unbekannt. Heute ist sie aus dem Palast in Brüssel nicht mehr wegzudenken. Zusammen mit König Philippe bildet sie ein eingespieltes Team an der Spitze des belgischen Staats.

Die belgische Königin Mathilde besucht am 12.10.2017 die Buchmesse in Frankfurt am Main. Foto: Boris Roessler/dpa

Am heutigen Freitag (20. Januar) feiert die Monarchin aus altem flämischen Adel ihren 50. Geburtstag. Haben sich die Hoffnungen der Belgier auf etwas Glamour an der Seite des eher farblosen Philippe erfüllt?

Vom „Mathilde-Effekt“ war bei der Hochzeit zwischen Philippe und Mathilde im Dezember 1999 die Rede, von einer Ähnlichkeit zur britischen Prinzessin Diana und von neuem Glanz für das belgische Königshaus.

Bis zur Verlobung war die Beziehung zwischen dem damals 39 Jahre alten Kronprinzen Philippe und seiner Mathilde drei Jahre lang geheim gehalten worden. Am 4. Dezember 1999 dann die royale Hochzeit: Mathilde – ein Star war geboren, so hieß es.

Zur Welt kam Mathilde am 20. Januar 1973 in der Brüsseler Gemeinde Uccle. Sie wuchs im französischsprachigen Teil Belgiens auf, studierte Logopädie und Psychologie. Von 1995 bis 1999 arbeitete sie als Logopädin in Brüssel.

21.07.2022, Belgien, Brüssel: Prinzessin Eleonore (l-r), Prinz Gabriel, Königin Mathilde, König Philippe, Prinzessin Elisabeth und Prinz Emmanuel stehen am belgischen Nationalfeiertag vor dem Königlichen Palast. Foto: Oivier Matthys/AP/dpa

2001 wurde die erste Tochter von Mathilde und Philippe geboren – die heute 21 Jahre alte Kronprinzessin Elisabeth. Es folgten Gabriel (19), Emmanuel (17) und Éleonore (14). Seit 2013 sind König Philippe und Königin Mathilde die Monarchen des Landes zwischen Nordsee und Ardennen.

Mit seiner sachlichen und besonnenen Art hat sich König Philippe – etwa beim Vermitteln der komplexen Regierungsbildungen in Belgien – im Laufe der Jahre Vertrauen in der Bevölkerung erarbeitet. Es ist jedoch Mathilde, zusammen mit Kronprinzessin Elisabeth, die im Palast für etwas Glamour sorgt – ohne sich bislang auch nur einen größeren Fehltritt geleistet zu haben.

Die Zeit, in der das belgische Königshaus für Skandale stand, ist vorbei. Und Skandale gab es reichlich. So hat Philippes Vater, der ehemalige König Albert II., etwa eine uneheliche Tochter in den Palast gebracht. Erst nach jahrelangem Vaterschaftsstreit entschied ein Brüsseler Gericht 2020 im Sinne der Künstlerin Delphine Boël – und machte sie zur Prinzessin.

Alberts Frau Paola galt in den 1960ern als „Party-Prinzessin“. Philippes Bruder Laurent (59) wiederum sorgte mal als „Prinz Vollgas“ mit überhöhter Geschwindigkeit, mal im Bademantel für Schlagzeilen. Unter Philippe und Mathilde gibt sich das Königshaus dagegen hochprofessionell.

04.12.1999, Belgien, Brüssel: Die Braut, Prinzessin Mathilde d’Udekem d’Acoz, strahlt ihren Bräutigam, Kronprinz Philippe von Belgien, am 04.12.1999 während der kirchlichen Trauung in der Brüsseler Kathedrale St. Michael und Gudula an. Foto: Vanden Brugge/epa BELGA /dpa

Mathilde selbst hat etliche Schirmherrschaften übernommen und hält Kontakt zum Volk. Sie fährt mit Bürgern Fahrrad, ist UN-Botschafterin für die Einhaltung der Entwicklungsziele, unterstützt die Entwicklungshilfe des Kinderhilfswerks Unicef und setzt sich für mentale Gesundheit ein. Zugleich präsentiert sie sich als Familienmensch, der ihren Kindern ein normales Leben ermöglichen möchte.

„Ich würde sagen, dass sie die erste Königin ist, die diese Rolle als eigenständigen Beruf ausübt“, sagte Vincent Dujardin, Professor für Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Löwen, jüngst der Zeitschrift „Paris Match“. Mathilde verkörpere ziemlich gut die Philosophie des Palasts, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden.

Zugleich schwärmt Dujardin davon, wie hervorragend Mathilde ihren Mann ergänze. „Mathilde ist eindeutig ein Trumpf für den König.“ In 23 Jahren habe sie keine einzige Kontroverse ausgelöst.

Und wie verbringt diese bislang Unfehlbare ihren Geburtstag? Offizielle Festlichkeiten sind einem Palast-Sprecher zufolge nicht geplant. Und falls doch gefeiert werde, dann im privaten Rahmen. (dpa)

12 Antworten auf “Goldmünzen und Briefmarke zum 50. Geburtstag von Königin Mathilde – Premierminister De Croo gratuliert”

  1. Der Lack ist ab

    Keine Frage die Königin wirkt sehr sympathisch. Ich frage mich schon seit längerem, ob Belgien noch ein Königshaus braucht. Nach der unsäglichen C_Zeit sage ich das Königshaus hat bei mir jede Sympathie verloren. Das Königspaar ist Teil der Belgischen Delegation in Davos bei der zweifelhaften Organisation WEF. Ausserdem war das Königshaus zu Besuch bei Biontech in Mainz. Damit haben sie Partei ergriffen und füllen nicht mehr ihre Funktion als möglichst neutrale Repräsentanten der Belgier aus. „Schuster bleib bei deinem Leisten“ d. h. Besuch der Bevölkerung Belgiens. Repräsentation Belgiens bei Staatsbesuchen. Dazu gehören nicht die Teilnahme an Konferenzen des Herrn Schwab in Davos.

  2. Frankenbernd

    Man kann ueber den Sinn und Unsinn einer Monarchie im 21. Jahrhundert durchaus streiten. Im speziellen Fall Belgien war es aber schon Boudouin der den ‚belgischen Laden‘ zusammenhielt. Albert hatte nicht die Personalie und Ausstrahlung und in seine Regentschaft fielen die staerksten Auseinandersetzungen zwischen Wallonen und Flamen (NVA), Rergierungskrisen usw. Phillip in seiner Besonnenheit kann da irgendwie vermitteln, gefuehlt jedenfalls ist er wie sein Onkel B eine ‚Klammer‘ die das Land zusammenhaelt. Eine Republik Belgien wuerde es nicht lange geben, viel und lange diskutiert.

  3. Baudimont

    Ich frage mich, wie viele Gramm Gold eine Goldmünze im Wert von 12,50 Euro enthalten kann. Im Belgischen Staatsblatt konnte man am Donnerstag erfahren, dass Goldmünzen im Wert von 12,50 Euro herausgegeben werden. Die Münzen sind auf 2500 Stück limitiert und werden für 159 Euro verkauft.
    Warum sollte man eine Goldmünze für 159,00 € kaufen, die 12,50 € wert ist???

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