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Papst hat entschieden: Kölner Kardinal Woelki bleibt im Amt – aber mehrmonatige Auszeit

24.09.2021, Nordrhein-Westfalen, Köln: Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, gibt im Garten des Erzbischöflichen Haus ein Statement ab. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bleibt im Amt. Diese Entscheidung von Papst Franziskus verlautete am Freitag aus Kreisen der Kirche.

Allerdings nehme Woelki auf eigenen Wunsch eine Auszeit von Mitte Oktober bis zum Beginn der Fastenzeit Anfang März kommenden Jahres, hieß es. Zudem werde ein Administrator für das Erzbistum eingesetzt.

Das Erzbistum Köln, eines des ältesten und das mitgliederstärkste im deutschsprachigen Raum, steckt seit etwa einem Jahr in einer tiefen Krise. Ausgelöst worden war diee ursprünglich, weil Woelki ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen nicht veröffentlichen wollte. Er führte dafür rechtliche Gründe an. Im Zuge des dadurch entstandenen Streits entfremdeten sich der Kardinal und die wichtigsten Gremien des Bistums immer weiter.

28.07.2019, Vatikan, Vatican City: Papst Franziskus segnet Gläubige, die während des Angelus-Gebets auf dem Petersplatz im Vatikan stehen. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

Darauf reagierte Papst Franziskus in diesem Jahr, indem er zwei Bevollmächtigte ins Erzbistum Köln entsandte, den Stockholmer Kardinal Anders Arborelius und den Rotterdamer Bischof Hans van den Hende. Sie befragten unter anderem Missbrauchsopfer und erstellten anschließend einen Untersuchungsbericht für den Papst.

Der Papst lehnte auch die Amtsverzichte der Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff ab, die in der Kölner Missbrauchsaffäre wegen Pflichtverletzungen beurlaubt worden waren. Puff werde seinen regulären Dienst sofort wieder aufnehmen, Schwaderlapp auf eigene Bitte zunächst für ein Jahr als Seelsorger nach Kenia gehen, teilte der Heilige Stuhl am Freitag mit.

In Deutschland gehören noch knapp 27 Prozent der Bevölkerung der katholischen Kirche an und gut 24 Prozent der evangelischen Kirche. Die Zahl der aktiven Gläubigen ist weit niedriger. Jahr für Jahr verlieren die großen Kirchen im Zuge der Säkularisierung des Landes hunderttausende Mitglieder. (dpa)

11 Antworten auf “Papst hat entschieden: Kölner Kardinal Woelki bleibt im Amt – aber mehrmonatige Auszeit”

  1. Robin Wood

    Bei solchen Entscheidungen wundert sich die Kirche, dass sie immer mehr Mitglieder verliert.
    Nichts gegen diese Religion an sich, aber das Bodenpersonal gehört zum großen Teil ersetzt.

    Und Schwaderlapp darf sich als Seelsorger Kenia austoben. Los, Kenianer, lauft soweit ihr könnt.

  2. Katholik

    Die Römisch Katholische Kirche tut alles daran in ihren zu letzt getroffenen Entscheidungen
    die Gläubigen aus der Kirche zu treiben.
    Schade Heiliger Vater, hatte von Ihrem
    Pontifikal mehr erwartet.

  3. Corona2019

    Puff ist das Wort im Text über das die Kirche mal nachdenken sollte.
    Und zwar im zweideutigen Sinne.
    Erstens. hat die Kirche sich nicht zu einem Puff entwickelt? , wenn nicht dann zweitens .

    Zweitens wäre es nicht sinnvoll diese Leute ab und an in den Puff zu schicken ,bzw das Rotlichtmilieu besuchen zu lassen?

  4. Krisenmanagement

    Dieser Papst Franziskus ist eben kein Erneuerer. Er klebt an den alten Strukturen. Frauen sollen die Arbeit ehrenamtlich tun, aber nicht dafür entlohnt werden. Er schützt weiter sein Bodenpersonal. In dieser Form kann diese Kirche nicht mehr die meine sein. Wer Kinderschänder deckt und unterstützt ist das Gegenteil von christlich. Wer aktiv die Aufarbeitung der Verbrechen blockiert, wird auch noch belohnt und bleibt im Amt. Hier wurde es schon erwähnt: „Ich hatte mehr erwartet“.

  5. Marcel Scholzen eimerscheid

    Die Vertrauenskrise der katholischen Kirche wird dadurch nicht gelöst. Da müsste grundlegendes geändert werden wie zum Beispiel Zölibat, Frauenpriestertum, Sexualmoral.

  6. Rob-Otter

    Auf Zeit zu spielen hat sich für die katholische Kirche schon immer gelohnt.

    Deshalb ist es selbstverständlich richtig, den „Spieler“ mit den meisten Gelben Karten kurzfristig vom Spielfeld zu nehmen.

    Jakobsweg (#Frage), könnte durchaus Sinn machen.

  7. Frank Mandel

    Es handelt sich dabei nicht um einen Mitarbeiter einer Kirche sondern um einen Mitarbeiter einer fragwürdigen Vereinigung. Katholisch vielleicht aber Kirche? Eine Schande was da vonstatten geht und alte Männer in Rom sind die Drahtzieher. Ein Beispiel dafür, dass Menschen ihren Glauben verlieren.
    Dieser Verein sollte öffentlich selbst auf die Knie gehen und Gott um Vergebung bitten und zwar von vorne an…

  8. Fragwürdige Beweise

    Dieser Woelki bekommt eine mehrmonatige Auszeit. Wetten, daß er während dieser Zeit auch noch weiter Lohn erhält. Skandal !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Ich glaube an nichts mehr was die in der Kirche erzählen. Himmel, Hölle , Fegfeuer , die Engel, die Auferstehung, selbst Gott – wo sind die Beweise, daß es die alle gibt. Wie kann man beweisen, daß es etwas gibt, was keinen Körper hat, was nicht sichtbar ist ????

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