Politik

Antoniadis: Bei Verlegung in eine Klinik im Ausland werden Kosten übernommen

29.10.2020, Belgien, Lüttich: Medizinisches Personal bereitet den Transport eines Patienten des Krankenhauses CHR La Citadelle vor. Foto: Valentin Bianchi/AP/dpa

Das Coronavirus hat Belgien und die Welt fest im Griff. Nicht nur die Infektionen, sondern auch die Klinik-Aufenthalte nehmen täglich rapide zu.

Obwohl die Krankenhäuser ihre Bettenkapazitäten stark erweitert haben, stoßen sie inzwischen fast an ihre Grenzen. Auch in Ostbelgien kämpfen Ärzte und Personal mit steigenden Patientenzahlen.

Aus diesem Grund hatte sich DG-Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) bereits vor geraumer Zeit dafür eingesetzt, dass ostbelgische Patienten in den deutschen Krankenhäusern der Grenzregionen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz behandelt werden können.

29.10.2020, Belgien, Lüttich: Ein Patient wird aus dem Krankenhaus CHR La Citadelle in eine andere Einrichtung verlegt. Foto: Benoit Doppagne/BELGA/dpa

Entsprechende Kontakte mit der Brüsseler Regierung und der deutschen Politik sollten den Rahmen für Behandlungen im Ausland von nicht-intensiv- und intensivpflege-Patienten mit Covid-Diagnose ermöglichen. Durch die Erweiterung der Bettenkapazitäten in den unmittelbaren Grenzregionen beabsichtigte Antoniadis, die eigenen Krankenhäuser und das Pflegepersonal in Eupen und St. Vith zu entlasten.

Zudem hat sich der SP-Minister dafür eingesetzt, dass die Kosten vom Föderalstaat übernommen werden und letzten Endes nicht die Patienten darauf sitzen bleiben.

Das auf den 29. Oktober datierte Rundschreien des Landesinstituts für Kranken- und Invalidenversicherung (LIKIV) sieht nun eine Kostenübernahme von Transport und anschließender Behandlung seitens des Föderalstaats vor, wenn Patienten aus einem belgischen Krankenhaus in ein anderes Krankenhaus eines anderen EU-Mitgliedsstaats, so z.B. in Deutschland oder Luxemburg, verlegt werden müssen.

Patienten, die selbstständig in einem Krankenhaus im Ausland vorstellig werden und in Belgien krankenversichert sind, werden hingegen weiterhin entsprechend der europäischen Richtlinie über die Patientenmobilität behandelt. Heißt: Die Kosten für die Auslandsbehandlung werden von der Krankenkasse bis zu der Höhe erstattet, die auch bei der entsprechenden Behandlung im Inland angefallen wäre.

15 Antworten auf “Antoniadis: Bei Verlegung in eine Klinik im Ausland werden Kosten übernommen”

  1. Ossenknecht

    Bei Zwangsverlegung aus Kapazitätsmangel hätte das für selbstverständlich gehalten. Trotzdem gut zu wissen.

    Ich liebe das Wort „Rundschreien“. Da kommt die Message wenigstens an.

  2. Peter Müller

    . Heißt: Die Kosten für die Auslandsbehandlung werden von der Krankenkasse bis zu der Höhe erstattet, die auch bei der entsprechenden Behandlung im Inland angefallen wäre.

    Ja man sollte das Kleingedruckte lesen. Genau das ist der Hacken. Sie können sich in Deutschland behandeln lassen, aber wir bezahlen nur was wir wollen. Wenn ein Deutscher Arzt dir die Pillen X oder Behandlung verschreibt, und die Belgische Krankenkasse sagt: Nein das bezahlen wir nicht ,hat der Patient ein Problem. Das heisst, wenn ich mit Corona nach Aachen ins Krankenhaus komme, muss ich alle Behandlungen und alle Pillen selbst bezahlen, die Belgien nicht übernimmt. Kann für den Patient teuer werden. Ich hatte ein Medikament, dass 280.00 Euro kostete, aber die Belgische Krankenkasse hat es nicht übernommen, wie auch andere Sachen.

    • Hoffmann Willy

      Stimmt, ich habe eine deutsche Zahnärztin, und die belgische Krankenkasse übernimmt nur ein Trinkgeld, von dem, was ich zahlen muss. Und nun für die Schwätzer, die nun sagen, dann geh doch nach Belgien, ich habe damals circa 20!!!!!!!!! Zahnärzte angerufen, keine Termine frei, oder, wir sind nicht daran interessiert, neue Patienten aufzunehmen. So weit, so gut.

      • Willi Knattern

        Ja wie kann man denn die Situation bessern? ich bin Deutscher im Grenzgebiet. Wollt ihr dann kostenlos bei uns behandelt werden? Wer soll das finanzieren? Warum gibt euer Medizinsystem nicht mehr her? Wieviel zahlt ihr denn an Krankenversicherungsbeiträgen? Wieso kommt ihr zu uns? Nicht böse sein, ich bin neu hier und verstehe es nicht.

        • Lieber Herr Knattern,
          Zwei Möglichkeiten: 1) sie suchen ernsthaft nach Informationen, dann verlassen Sie dieses Forum und laufen möglichst schnell weg. 2) sie wollen ein wenig stänkern, dann sind Sie genau richtig, Thema aber mit Verlaub ungeeignet. Allen Schwestern, Pflegern, ÄrztInnen, die auf beiden Seiten der Grenze COVID Patienten behandeln ein ehrliches Danke für ihren wichtigen und schweren Dienst!

      • Man sollte nicht vergessen zu betonen, das der Herr Antoniadis sich persönlich dafür eingesetzt hat…… Deswegen ist es ganz wichtig bei den nächsten Wahlen ein Kreuz an seinen Namen zu machen.
        Hatte ich schon erwähnt das der Herr Antoniadis sich persönlich dafür eingestzt hat, das deutsche Spitäler belgische Patienten aufnehmen können.
        Herr Antoniadis sie sind ein ganz toller Minister, weil Sie sich persönlich dafür eingesetzt haben, das deutsche Krankenhäuser jetzt auch belgische Patienten aufnehmen können. Meine Stimme haben Sie. Ganz sicher. Sie sind ein Chef.

    • „Ja man sollte das Kleingedruckte lesen.“ Hier hätte es gereicht, wenn man den Artikel gelesen hätte. Da steht doch in den letzten beiden Absätzen, dass, wenn man von Belgien aus verlegt wird, die kompletten Kosten übernommen werden. Nur auf Menschen, die „selbstständig in einem Krankenhaus im Ausland vorstellig werden“ trifft das mit der verminderten Kostenerstattung zu.

  3. Peter Müller

    Das man die Dienste in Deutschland kostenlos annehmen konnte war ein Abkommen zwischen den Ländern. Das viele es genutzt haben, dass man in Deutschland schneller und auch teilweise besser behandelt wurde , war vielen ein Dorn im Auge . Jetzt kassieren die Belgischen Kassen uns eben mit ihren Teuren Medikamente ab. und man warte einen Monat auf einem Termin. Und jetzt in der Situation werden Lebensnotwendige Operationen einfach nicht ausgeführt, ein Unding.

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