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Brüsseler Staatssekretärin für Chancengleichheit klagt gegen Werbung für Bicky Burger, die angeblich Gewalt gegen Frauen verharmlost

Um diese Werbung für Bicky Burger geht es. Foto: Twitter

Die PS-Politikerin Nawal Ben Hamou will bei der belgischen Jury für Werbeethik (JEP) gegen eine Werbung des Herstellers von Hamburgern der Marke Bicky Burger klagen.

Ben Hamou ist Brüsseler Staatssekretärin für Chancengleichheit. Die Werbung zeigt eine Comic-Zeichnung, auf der ein in Rage geratener Mann eine Frau mit einer Faust niederstreckt und sie mit den Worten anschreit: „Fake Bicky, oder was?“, weil sie ihm nicht den Hamburger seiner Lieblingsmarke serviert hat.

Mit dieser Werbung werde Gewalt gegen Frauen verharmlost, befand Staatssekretärin Ben Hamou. Auf diese Weise werde der Betrachter zu einem Verhalten ermutigt, das die körperliche Integrität gegen Frauen in Gefahr bringe.

Die wallonische Ministerin Christie Morreale, ebenfalls PS und ebenfalls für Chancengleichheit zuständig, will sich der Klage anschließen. Eine Abgeordnete der Grünen will in der Kammer in Bezug auf die Werbung für Bicky Burger eine parlamentarische Frage einreichen. Und der Bürgermeister von Charleroi und wahrscheinlich künftige PS-Präsident Paul Magnette versicherte, er werde niemals mehr einen Bicky Burger essen.

Fragt sich nur, ob es auch Reaktionen gegeben hätte, wenn ein Mann einen anderen Mann oder gar eine Frau einen Mann geschlagen hätte.

Unterdessen darf sich der Hersteller von Bicky Burger die Hände reiben: Die Werbung hat ihre Wirkung nicht verfehlt. (flanderninfo.be/brf.be/cre)

18 Antworten auf “Brüsseler Staatssekretärin für Chancengleichheit klagt gegen Werbung für Bicky Burger, die angeblich Gewalt gegen Frauen verharmlost”

    • Walter Keutgen

      AHA! Interessant ist, dass das Deutsche Fensehen, das einzige Fernsehprogramm in Deutschland, die Serie „Bonanza“ ablehnte, weil zu viel Gewalt darin vorkam. Die Zeiten haben sich geändert.

      • Alfons van Compernolle

        Das stimmt aber nicht, was Sie da behaupten ! Ich habe alle Folgen „Bonanza“ in der ARD
        gesehen !! Da ich seit meiner Geb. bis einschl.2004 in HH gelebt habe , weit ueber 50 Jahre , neben Bonanza auch noch so die eine oder andere Serie gesehen habe im ARD.-Programm
        kann ich Ihnen hier nicht zustimmen.

        • Walter Keutgen

          Dann hat die ARD die Serie zuerst abgelehnt und nachher doch gekauft. Die Quelle meiner Behauptung ist Radio Sunshine. Dort werden regelmäßig Themensendungen über vergangene U-Musik gesendet. Die Redakteure scheinen gut informiert. In einer Sendung über Erkennungsmelodien brachte das Radio sie natürlich die Bonanza-Melodie und bemerkte der Moderator, dass die ARD zuerst die Serie abgelehnt hat. Ob es ARD oder ZDF war, das sie nachher gesendet hat, habe ich natürlich, obwohl ich etliche Folgen gesehen habe, vergessen. Es ist natürlich der ARD nicht verboten, ihre Meinung zu ändern.

  1. treesche

    Diese Werbung ist einfach geschmacklos und voll daneben. Aber dazu braucht es nicht unbedingt ein Gerichtsverfahren. Der Verbraucher hat ja Entscheidungsfreiheit. Wenn die Nachfrage sinkt, dann hat sich das Thema Bicky erledigt!

  2. PFF - Nein Danke

    Dann sollte man auch alle Filme und Comics verbieten die Gewalt verherrlichen und auch zeigen wie Frauen/Männer geschlagen werden. (Reality TV jeden Tag….)

    Eher sollten die sich darum kümmern, das Massaker in Syrien gegen die Kurden zu beenden.

  3. Ham-Burger

    „Der Verbraucher hat ja Entscheidungsfreiheit.“
    Eben. Wenn alle Verbraucher und vor allem Verbraucherinnen diese Burgerkette durch Boykott abstrafen würden, dann würde das schon Wirkung zeigen. Übrigens ist das zwar die drastischste, aber nicht die einzige Werbung mit eindeutig sexistischem Charakter: https://www.lesoir.be/252813/article/2019-10-10/bicky-burger-senfonce-dans-la-polemique-dautres-publicites-sexistes-refont
    Leider aber steht zu erwarten, dass diese kostenlose Werbekampagne die Burgerkette bis in den letzten Winkel des Landes bekannt gemacht hat und dass der Umsatz dadurch erst recht gesteigert wird.
    Wie war das vor Jahren mit der Werbung von Benetton?

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