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Kindermord von Herne: Sehr viel Mitgefühl und auch Angst in Ostbelgien

Teddybären, Blumen und Kerzen liegen am Mittwoch in Herne vor einem Haus in einem Vorgarten. Foto: dpa

Nach der Tötung des 9-jährigen Jungen Jaden in Herne bei Bochum fahndet die Polizei mit Hochdruck nach dem mutmaßlichen Mörder. Der Fall berührt auch die Menschen in Ostbelgien. Angst spielt ebenfalls mit, wie eine Frau auf der Facebook-Seite von „Ostbelgien Direkt“ mitteilte, denn Herne liegt auch nur 130 km Luftlinie von Eupen entfernt.

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete, war Jaden am Montagabend in Herne erstochen im Keller des Nachbarn Marcel H. gefunden worden. Der Junge wurde laut Obduktion mit mehreren Messerstichen getötet. Der Polizei liegen im Internet verbreitete Fotos vor, die Marcel H. blutverschmiert neben dem Kind zeigen.

Die Polizei stuft Marcel H. als gefährlich ein. Der 19-Jährige hat den Ermittlern zufolge weitere Taten angedeutet. Zeugen sollen ihn nicht ansprechen, sondern den Notruf wählen. H. ist Brillenträger, hat kurze Haare, ist schlank und etwa 1,75 Meter groß.

Schlagzeile von bild.de am Donnerstag, 9. März 2017.

Die Behörden fahnden bundesweit nach Marcel H. und gehen mehreren Hundert Hinweisen aus ganz Deutschland nach. Die Ermittlungen laufen bei der Polizei in Dortmund zusammen. In Mönchengladbach durchsuchten Einsatzkräfte am Donnerstag ein Krankenhaus, auch in Herne, Wetter (Ruhr) und im Siegerland gab es Großeinsätze. Die Polizei setzte Hubschrauber, Wärmebildkameras und Hunde ein und hat eine Hotline geschaltet.

Das Motiv: Der mutmaßliche Kindermörder H. ist der Polizei vor der Tat nicht strafrechtlich aufgefallen. Die Polizei beschreibt ihn als Einzelgänger. Er hat den Angaben zufolge auch Gedanken an einen Suizid angedeutet. Doch was den 19-Jährigen getrieben haben könnte, wollen die Ermittler aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Unklar ist, ob es möglicherweise ein weiteres Opfer gibt. Die Polizei prüft entsprechende Hinweise. Ein User hat sich laut Polizei in einem Internet-Chat als der Kindermörder ausgegeben und dort beschrieben, wie er eine Frau überwältigt habe, um an Daten für einen Bankzugang sowie Computer und Telefon zu kommen. In dem von der Polizei veröffentlichen Chat-Text beschreibt der User, wie er „ein 120 kg Biest bekämpft“ habe. (dpa/cre)

 

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