Gesellschaft

Sowohl „Umba Umba Tätärä“ als auch Technomusik bei Bushofparty am Rosenmontag

Tom Rosenstein (im Hintergrund) und Mitglieder der Arbeitsgruppe. Foto: Jannis Mattar

Nach den Turbulenzen bei der letztjährigen Bushofparty am Rosenmontag in Eupen hat sich in diesem Jahr eine Arbeitsgruppe um deren Organisation gekümmert. Vertreter der hiesigen Karnevalsvereine haben in Zusammenarbeit mit dem Jugendbeauftragten der Stadt Eupen, Tom Rosenstein (Ecolo), festgelegt, was in diesem Jahr anders laufen muss.

Die Diskussionen um die Feierlichkeiten, die seit mehreren Jahren traditionnel nach dem Rosenmontagszug auf dem Eupener Bushof stattfinden, waren nach der letzten Session in der ostbelgischen Presse – insbesondere auf „Ostbelgien Direkt“ – noch Wochen später ein Thema.

Eine Absage stand nie zur Debatte

Um erneuten Schwierigkeiten vorzubeugen, hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, um alle Richtlinien im Vorfeld klar zu definieren. „Dass die Bushofparty eventuell abgesagt werden könnte, stand für uns nie zur Debatte“, so Tom Rosenstein, „aber es war klar, dass wir nach den öffentlichen Diskussionen des letzten Jahres reagieren mussten.“

Tom Rosenstein bei der Pressekonferenz am Samstag im Eupener Rathaus. Foto: Jannis Mattar

Tom Rosenstein bei der Pressekonferenz am Samstag im Eupener Rathaus. Foto: Jannis Mattar

In diesem Jahr wird es nicht zu einem Verbot für nicht-karnevalistische Musik kommen, wie es 2013 von der Arbeitsgemeinschaft Karneval Eupen-Kettenis (AGK) verlangt worden war. „Der Bushof wird in zwei Bereiche unterteilt: einen für Karnevalsmusik und einen zweiten für alle anderen Arten von Musik.“

Ziel sei es, für alle Geschmäcker eine Plattform zu schaffen und niemandem einen bestimmten Musikgenre aufzuzwingen, sagte Rosenstein. „Es hat schließlich einen besonderen Reiz, wenn man von Wagen zu Wagen gehen kann und die Musik nicht überall die gleiche ist.“

Zuständigkeit der AGK endet vor dem Rathaus

Jedoch ist die Frage der Musik nicht der einzige Punkt, der sich in diesem Jahr geändert hat. Auch die Zuständigkeiten wurden angepasst. So ist es nun nicht mehr die AGK, die sich um die Ausrichtung der Bushofparty kümmert.

Krisentreffen im Rathaus Ende Februar 2013 nach den Zwischenfällen bei der Bushofparty. Foto: Gerd Comouth

Krisentreffen im Rathaus Ende Februar 2013 nach den Zwischenfällen bei der Bushofparty. Foto: Gerd Comouth

„Die Zuständigkeit der AGK endet am Kreisverkehr vor dem Rathaus. Ab da übernimmt die Stadt die Verantwortung. Außerdem gibt es für jede der 15 teilnehmenden Karnevalsgruppen einen Verantwortlichen, der sich mit um den reibungslosen Ablauf kümmern wird“, so Rosenstein.

Um immer wiederkommenden Beschwerden der umliegenden Privathaushalte vorzubeugen, werden zudem Bauzäune, Mülleimer und sanitäre Anlagen aufgestellt. Rosenstein: „Wir hoffen somit, alle Schwierigkeiten beseitigen zu können.“

Ansonsten ändert sich nichts. Die Party beginnt gleich nach Ende des Zuges und endet um spätestens 20 Uhr. Die angemeldeten Karnevalsgruppen wurden über die Änderungen informiert und gaben bereits ein positives Feedback. „Die Bushofparty gehört einfach mit dazu. Es ist die Möglichkeit, nochmal mit allen zusammen zu feiern. Sie ist eines der Highlights des Rosenmontagszuges“, meinte Tom Rosenstein.

JANNIS MATTAR

19 Antworten auf “Sowohl „Umba Umba Tätärä“ als auch Technomusik bei Bushofparty am Rosenmontag”

  1. Öppe Alaaf

    Unglaublich, wie schwer sich Eupen tut. Typisch deutsche Detailverliebtheit. Zum Glück haben wir OD. Vor einigen Jahren wären solche Fragen nicht die Druckerschwärze im GE wert gewesen.

    Gibt es auch einen Wagen für Schwule- und Lesben-Musik? …zumindest eine Arbeitsgruppe dazu?

    …oder einen Rammstein-Wagen, der den ganzen Zug lang Rammstein Musik spielt?

    …wurde an einen koscheren Bauchtanz-Wagen gedacht oder werden die Klagen der moslemischen und jüdischen Gemeinden einfach ausgesessen?

    Öppe „aus dem Kaff der guten Hoffnung“ Alaaf

    • Mischutka

      @ Öppe Alaaf :
      Genau meine Meinung, mein Lieber !
      Aber bauen die nicht noch einen riesengrossen Wagen für „König KHL“ ??? Und haben die eigentlich an eine „spanische Ecke“ für unsere ASE-Spieler gedacht ???
      Und an eine Ecke, wo mal alle Arbeiter feiern können, die schon jahrelang die Stadt „verschönern“ ???
      Vergessen wir eines nicht : GEBOXT wird wohl sowieso (fürchte ich) – denn wenn am Bushof schon alles bewacht wird, treten diese „Sportler“ eben an anderer Stelle auf.
      MfG.

      • Anonymus

        was soll das? da engarieren sich junge leute ehrenamtlich und stellen etwas auf die beine und du ziehst es ins lächerliche.

        so wie es scheint wurde dieses jahr an alles gedacht. perfekt und weiter so leute!

        • Mischutka

          @ Anonymus :
          Wie „perfekt“ das alles ist, werden wir NACH Karneval lesen.
          (Hoffentlich ist alles „perfekt“).
          Und ich lese, dass „junge Leute“ da etwas auf die Beine stellen ….(In der „Antwort“) aber haben diese Menschen auch sehr viel Erfahrung ? (nichts gegen diejenigen, die sich alle Mühe geben !!!).
          Im Vergleich : Auch (z.B.) wird für die Sicherheit der Fussballspiele alles „perfekt“ organisiert (aber von EXPERTEN)… und trotzdem jede Woche …usw. Und wie war es denn bei dieser „Love-Parade“??? Auch alles „perfekt“ organisiert, aber …usw.
          Jeder vernünftige Mensch kann sich denken, wenn sich gewisse Leute gegenseitig verprügeln wollen, dann tun sie das ! Wenn auf einer Stelle nicht möglich, dann eben irgendwo anders. Orte gibt es ja genug – Alkohol auch.
          MfG.

  2. Ostbelgien Direkt

    NB. Es gibt zwei verschiedene Schreibweisen des uralten Karnevalsschlagers, den wir auch im Titel für diesen Artikel verwendet haben: „Umba Umba Tätärä“ oder „Humba Humba Täterä“. In dem Originalsong von Ernst Neger heißt es „Humba“ und „Täterä“, in zahlreichen Zeitungsartikeln über Karnevalszüge und Karnevalsveranstaltungen liest man „Umba“ und „Tätärä“. Jeder weiß aber, welches Karnevalslied gemeint ist… Gruß

    • Karnevalist

      „Umba Umba Tätärä“ ist wahrscheinlich die Version für unsere – immer wieder gern gesehenen – wallonischen „Kanevalsfreunde“. Vor einigen Jahren fragten mich solche zu Karneval in einem Eupener Imbiss allen ernstes mal: „C’est ou le carnaval?“.

  3. Remmidemmi

    Ich kann mir schon denken, wie die Bushofparty am Rosenmontag ablaufen wird: Im Bereich mit klassischer Karnevalsmusik wird man die Mitglieder der AGK und einige Traditionalisten antreffen, alle anderen feiern im Bereich Techno.

  4. Welche Vertreter der hiesigen Karnevalsvereine waren denn da?????
    wieso macht mann denn nicht eine Loveparad, oder Tekno-Party,
    wäre doch mal was Anderes!!
    Und lassen den Karneval so wie er Ist!!!
    Dieses tolle Kulturerbe, soll mann so bewahren wie es war.
    Und diejenigen die es lieber auf Moderne Art ( Tekno oder Loveparade ) mögen dem stimm ich zu. aber dann bitte nicht im Karneval!!!!!!

  5. Guter Kompromiss. Wahrscheinlich gibt es sogar Jecke, die mal Karnevalsmusik und mal Techno wünschen und deshalb von einem Bereich zum anderen wechseln. So war der Streit vom letzten Jahr wenigstens nicht umsonst.

  6. Stimme TD

    Das ist aber auch ein sehr wichtiges Thema. Dass sich die Stadt die Mühe macht zu vermitteln. Ich würde mal eher gerne wissen was mit dem Schlachthof passiert. Was ist mit dem Capitol, Wetzlarbad, überhaupt die finanzielle Situation der Stadt. Wann sind die Arbeiten in der Innenstadt abgeschlossen ? Wie sieht es mit der Fußgängerzone aus. Verharrt man schon und wartet die nächsten Wahlen ab nach dem Motto das soll die CSP richten ?

  7. Karneval ist eng mit der Katholischen Kirche verbunden, Aschermittwoch fängt die Fastenzeit an. Ich bin zwar kein regelmäßiger Kirchgänger aber Techno habe ich da noch nicht gehört. Wohl aber habe ich sogar Karnevalslieder , teils mit geänderten Texten, selber in der Kirche gespielt , siehe St, Josef Unterstadt. Auf alle Fälle last die Politik aus dem Karneval raus , die haben das ganze Jahr Zeit Blödsinn zu machen !

  8. Evolution

    http://de.wikipedia.org/wiki/Karneval,_Fastnacht_und_Fasching

    mal nachlesen, der heutige Karneval hat auch nichts mehr mit dem „Ursprung“ zu tun. Traditionen und Braeuche passen sich der Zeit an oder sterben einfach aus… was hier die Leute „Karnevalsmusik“ nennen wurde vor Jahren wie Techno und anderes Kritisiert…

    Alle die hier rumprahlen „lasst die Tradition doch wie sie ist…“ sollen sich im Klaren sein das diese Tradition dann so ausstirbt, spaetestens wenn diese alten Saecke dann in ein paar Jahren allein auf dem Karneval mit Krueckstoeck sind, falls Sie denn Freigang aus dem Altersheim bekommen…
    Traditionen sollen ihren Geist bewahren, muessen sich jedoch anpassen um zu ueberdauern, so wie es mit dem Karneval bisher auch war (Evolution nachzulesen in Wikipedia)

  9. Echt schade dass diese Diskussion was um Karneval gespielt wird immer noch einige aufregt. Ich persönlich bin kein tecno Anhänger, kann mich aber noch sehr gut an meine Jugend im Heidberg erinnern. Und seien wir mal ganz ehrlich dort lief auch nich den ganzen Abend Karnevalsmusik nur hat sich damals keiner dran gestört, unsere Eltern und die anderen haben uns diesen Spass gegönnt. Was ist jetzt mit unsere Jugend??? Wo sollen die feiern, es gibt doch keine Möglichkeiten mehr!!! Dann lasst denen doch den Spass solange alles friedlich abläuft, was ja eigentlich der Fall war bis zu diesem überheblichem Eingreifen, wo es keine Môglichket zu einem Dialog gab. Man kann nämlich sehr gut mit unserer „Jugend“ kommuzieren wenn man es überhapt versucht!! Wo bleibt die Toleranz die jeder für sich einklagt baer dem anderen nicht gibt!!!

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