Gesellschaft

„Kleine Feier“ mit vielen Fans nach der Heimkehr der Roten Teufel

Im Garten des Königlichen Palastes posierten die Roten Teufel nach ihrer Rückkehr aus Brasilien zusammen mit König Philippe und Königin Mathilde für ein Gruppenbild. Foto: Belga

Die Roten Teufel sind wieder im Lande: Eine große Feier, ähnlich der von 1986 nach der WM in Mexiko, hat es am Montag bei der Rückkehr der Nationalmannschaft aus Brasilien zwar nicht gegeben. Wohl aber wurden die Spieler im Königlichen Palast von König Philippe und Königin Mathilde empfangen. Im Anschluss daran gab es auf dem Platz vor dem Palais ein Treffen mit den Fans.

Jedes Mitglied der belgischen Delegation wurde einzeln vom Königspaar begrüßt. Trainer Marc Wilmots stand die ganze Zeit – in Manier eines Dolmetschers – hinter Philippe und Mathilde, sozusagen als Souffleur, wahrscheinlich um eine Verwechslung zu vermeiden.

Zur Erinnerung: Nach der Begegnung der Belgier gegen Russland in Rio de Janeiro hatte Königin Mathilde den Spieler Romelo Lukaku mit Divock Origi verwechselt.

Mannschaft war nicht zum Feiern zumute

Belgiens Nationaltrainer Marc Wilmots. Foto: epa

Belgiens Nationaltrainer Marc Wilmots. Foto: epa

Ursprünglich sollte es nicht einmal eine kleine Feier geben. Die Fans der Roten Teufel wurden gebeten, sich nicht zum Brüsseler Flughafen zu begeben, wo das Flugzeug mit den WM-Teilnehmern am Montag gegen 15 Uhr landete.

Laut Fußballverband sollten die Anhänger der Roten Teufel bei einem 2. „Fan Day“ die Mannschaft feiern. Dieser wird am 6. September auf dem Brüsseler Heyselgelände stattfinden.

„Wir haben keinen Titel geholt“, begründete Trainer Marc Wilmots, weshalb er persönlich gegen eine große Feier bei der Rückkehr sei.

Wilmots hat schon des Öfteren kritisiert, dass die Belgier viel zu schnell zufrieden seien, und einen Mentalitätswechsel gefordert. Deshalb kann er womöglich nicht nachvollziehen, weshalb die Mannschaft gefeiert werden soll, obwohl sie nicht einmal das Halbfinale erreicht hat.

Letztlich wurde aber ein Kompromiss gefunden: Empfang im Königlichen Palast, Gruppenfoto mit dem Königspaar und zum Schluss ein kurzes Treffen mit der Fan-Schar.

Offener Brief der Roten Teufel an die Fans

Der WM-Kader der Roten Teufel. Foto: Belga

Der WM-Kader der Roten Teufel. Foto: Belga

Vor ihrem Rückflug hatten sich die Nationalspieler in einem offenen Brief an die Fans für die große Unterstützung während der Vorbereitung auf die WM und während der Endrunde in Brasilien bedankt.

Einige Medien veröffentlichen übrigens den offenen Brief der Roten Teufel an die Fans integral, so etwa der BRF (in deutscher Sprache) unter http://brf.be/nachrichten/sport/772702/

Siehe auch Artikel „Wieder Public Viewing in Eupen – diesmal ohne Happyend für Belgien-Fans [mit Fotogalerie]

Siehe auch Artikel „0:1-Niederlage gegen Argentinien – Die WM endet für Belgien im Viertelfinale“

 

20 Antworten auf “„Kleine Feier“ mit vielen Fans nach der Heimkehr der Roten Teufel”

  1. Der Mediengott

    Sie sind weit gekommen, nach der langen Pause und vielleicht klappt es ja zur EM 2016. Dann is man vielleicht weniger nervös und geht lockerer ran. Bissl sollte man aber auch Ihnen die Ruhe gönnen, aber auch das das Volk Ihre Helden feiern wollen. Vielleicht etwas kleines…Freibier für alle oder so… :)

  2. Was Wilmots sagt, ist absolut richtig. Um Erfolg zu haben, sollten die Belgier mal etwa anspruchsvoller werden und nicht schon nach dem Aus im Viertelfinale so tun, als wäre Belgien gerade Weltmeister geworden.

  3. Ich finde auch, man sollte die Kirche im Dorf lassen. Belgien kann stolz sein auf die Roten Teufel, aber sie haben eben „nur“ das Viertelfinale erreicht. So viel ich weiß, sind die Franzosen bei ihrer Rückkehr auch nicht wie Weltmeister empfangen worden.

    • Wenn wir Argentinien besiegt hätten und in die Runde der letzten Vier gekommen wären, dann wäre selbst bei einer Niederlage im Halbfinale ein großer Jubelempfang für die Heimkehrer aus Brasilien okay gewesen.

  4. Unparteiischer

    Wilmots hat völlig Recht. Man darf zufrieden sein, aber einen Grund zum feiern gibt es nicht. Gehen wir einen Schritt weiter: Hätten wir im Halbfinale gegen Holland verloren, wäre man ebenfalls enttäuscht, und hätten wir im Finale gegen Deutschland verloren, wären wir auch enttäuscht. Also halten wir den Ball flach und heben nicht ab, weil wir im Viertelfinale ausgeschieden sind.

  5. Wir sollten zufrieden und glücklich sein. Belgien unter den ersten 8 weltweit. England, Italien, Spanien, Portugal und andere Länder würden sicherlich gerne mit uns tauschen. Warum sollte die Leistung dieser jungen Mannschaft also nicht entsprechend gewürdigt werden?

  6. Réalité

    -Schliesse mich gerne der anderen Meinung an.
    Die Welt bleibt nicht stehen durch diese Niederlage,im Gegenteil auch solche Resultate können positiv sein und man wächst und wird sogar stärker danach!

    Wir können stolz auf diese Elf sein!
    Da sind ja noch einige hoffnungsvolle Talente am entstehen!Die jetzigen wachsen ins beste Fussballeralter hinein und werden reifer,besonders an Erfahrung!

    Macht ruhig weiter auf diesem Weg!
    Der Trainer,das Umfeld,das neue Stadion in Bxl,alles ist vorbereitet!

    Ihr seid auf gutem Weg!Bravo!

  7. Fanatiker

    In Deutschland würde die Nationalelf gesteinigt, wenn sie im Viertelfinale rausfliegt (WM 1994 und 1998), in Belgien wird sie gefeiert. Vielleicht ist ja das, was Marc Wilmots meint, wenn er kritisiert, dass der Belgier viel zu schnell zufrieden ist.

    • Observer

      @ Fanatiker: Da gebe ich Ihnen Recht. Wir Belgier sind schon zufrieden, wenn wir das Viertelfinale erreicht haben. Wo sind denn die geblieben, die Belgien schon im Endspiel sahen? Sind die etwa jetzt auch schon zufrieden?

  8. Observer

    Die kleine Feier, die es heute um 17 Uhr vor dem Palais in Brüssel geben könnte, ist hauptsächlich eine Inszenierung von Le Soir und Sudpresse, also von wallonischen Medien. Die hätten auch ein Festchen gefordert, wenn Belgien schon im Achtelfinale ausgekegelt worden wäre…..

  9. Observer

    Die Nationalspieler wollen eigentlich keine Feier, weil sie enttäuscht sind und es für sie nichts zu feiern gibt. Das sind halt Profis, die im Ausland ganz andere Maßstäbe gewohnt sind. Jetzt werden sie aber von Teilen der Presse regelrecht gezwungen, an einer Feier teilzunehmen, die sich selbst gar nicht wollen, weil sie im Viertelfinale ausgeschieden sind.
    http://www.lesoir.be/592494/article/bresil-2014/2014-07-06/fete-des-diables-un-podium-est-installe-place-des-palais

  10. Unparteiischer

    Das ganze Gerede um einen Empfang hat ja auch mit der Erwartungshaltung zu tun. Für die großen Fußballnationen ist alles andere als der WM-Titel eine Niederlage, für Belgien hingegen ist das Erreichen des Viertelfinales ein Erfolg. Aber groß feiern muss man das nicht, finde ich. Die Jungs sind alle Millionäre und emotional schon viel zu abgestumpft für solche sentimentale Momente. Und was die enttäuschten Fans betrifft, die können ja jetzt Kelmis und Eupen unterstützen, denn dort wird für kleines Geld auch guter Fußball gespielt. Aber ich fürchte, dass sie dorthin nicht gehen werden, weil um diese Mannschaft kein Hype gemacht wird.

  11. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Der Bericht wurde aktualisiert. Die Roten Teufel sind auf dem Flughafen von Zaventem gelandet. Im Anschluss an den Empfang beim Königspaar soll es nach Angaben von Sudpresse eine „kleine Feier“ vor dem Königlichen Palast in Brüssel geben. Gruß

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