Ist er ein Einzelkämpfer oder ein Clown? Genial oder verrückt? Einer, der etwas bewirken möchte, oder nur ein Provokateur? Der St.Vither Einzelkandidat Karlheinz Berens ist wahrscheinlich von alledem ein bisschen. Jedenfalls weiß der Mann aus Galhausen, wie man auf sich aufmerksam macht. Da er zurzeit nicht mehr demonstrativ eine Sitzung des Stadtrates oder eine Wahldebatte unter Protest verlassen kann, schreibt er entweder einen ulkigen Leserbrief oder schickt „Ostbelgien Direkt“ ein Foto, auf dem er mit einer extravaganten Sonnenbrille zu sehen ist.
Berens hat bereits bewirkt, dass die BRF-Wahldebatte zur Gemeinde St.Vith am 2. Oktober, von der man glaubte, sie werde die langweiligste von allen sein, mit einiger Spannung erwartet wird. Bürgermeister Christian Krings contra Karlheinz Berens, ein Duell der Gegensätze. Wird Berens an der Diskussion überhaupt teilnehmen? Wird er bis zum Ende durchhalten oder das Studio vorzeitig verlassen, so wie er 2006 die Podiumsdiskussion im St.Vither Rathaus verlassen hat?
Vom Kringschen Königshof verabschiedet
Was Berens die letzten Tage auf „Ostbelgien Direkt“ so an Kommentaren hinterlassen hat, lässt vermuten, dass der vermeintlich langweilige Wahlkampf in St.Vith noch turbulent werden könnte.
So schreibt der 54-Jährige unter anderem Folgendes: „Mein Wahlkampf zur Gemeinderatswahl 2012 hat am 22. Mai 2008 begonnen, dem Tag, an dem ich mich vom Kringschen Königshof verabschiedet habe. Sie haben mein Gedeck weggeräumt, den Stuhl beiseite gestellt und sich am Tisch breitgemacht. Sie dachten, sie wären mich los. Sie sind zwar etliche Leute losgeworden, aber Berens wird man nicht so einfach los. Ich bin untergetaucht, hab neue Kräfte gesammelt und bin stärker als zuvor.“
Und dann heißt es noch in einem anderen Kommentar: „Was in St.Vith abläuft, ist, vereinfacht ausgedrückt, ein miserables Fernsehprogramm, konsumiert mit vollem Bauch und leerem Schädel.“
Da können Berens‘ Gegenkandidaten in St.Vith den Kopf schütteln, so oft sie wollen. Schon vor sechs Jahren schaffte es der „Spinner“, wie so mancher St.Vither den Schlosser aus Galhausen nennt, in den Stadtrat, und es ist damit zu rechnen, dass ihm dies am 14. Oktober wieder gelingt.
Ein schräger, bunter und kantiger Typ
Berens erinnert bisweilen an den deutschen Schlagersänger Guildo Horn, der 1998 in ganz Deutschland eine „Guildomania“ auslöste und es zum Eurovision Song Contest schaffte, wo er den 7. Platz belegte. Das sind so Phänomene, die sich erst recht in der Welt von heute verselbstständigen. Irgendwo genießt inzwischen auch Karlheinz Berens Kultstatus.
Klar ist: Wenn unsere Gesellschaft immer langweiliger, angepasster und ängstlicher wird, dann haben schräge, bunte und kantige Typen wie Berens Oberwasser.
GERARD CREMER
Dass die Menschen angesichts von Maulkorbgesetzen und politisch korrektem Druck immer angepasster und ängstlicher werden ist zwar richtig, dass Karlheinz, der spätgeborene-68er-Punkrock-Mix darauf eine Antwort ist, bezweifle ich doch sehr stark. Wenn man nämlich mal beide antretenden Listen en détail betrachtet, dann sind die ideologischen Schnittpunkte doch mannigfaltig. Will sagen: Im Zweifel links.
Die linksextreme Band Slime haben mal ein Lied namens „linke Spießer“ geschrieben. Und wenn ich nicht ganz daneben liege, dann könnte Karlheinz das auch über manchen Kandidaten der FBL zum Besten geben:
„Ihr seid Lehrer und Beamte
Seid Gelehrte sogenannte
Ihr schreibt Bücher, seid im Fernsehen
Und ihr glaubt, daß wir euch gern sehen
Immer kritisch und politisch
Marx und Lenin auf dem Nachttisch
Doch ihr habt was gegen Rabatz
Und macht den Bullen gerne Platz
Ihr seid nichts als linke Spießer
Ich frag‘ mich, was wart ihr früher
Ihr seid nichts als linke Spießer
Ihr habt nichts dazugelernt
Ihr seid nichts als linke Spießer
Eigentlich wart ihr es schon immer
Und werden wir mal aggressiv
Seid ihr auf einmal konservativ
Sozialarbeiter und Student
Ihr seid so frei und unverklemmt
Ihr seid sozial auch sehr gut drauf
Doch ihr habt eure Seele dem System verkauft
Und falls euch doch mal alles stinkt
Euer Gelaber euch selbst zum Hals raushängt
Dann fahrt ihr einfach nach Indien
Als Backwahn-Jünger ist jeder in
Ihr seid nichts als linke Spießer
Ich frag‘ mich, was wart ihr früher
Ihr seid nichts als linke Spießer
Ihr habt nichts dazugelernt
Ihr seid nichts als linke Spießer
Eigentlich wart ihr es schon immer
Und werden wir mal aggressiv
Seid ihr auf einmal konservativ“
Checker wie Peterlein braucht die Gemeindepolitik
Nenn mir einen einzigen „demokratischen“ Politiker in der DG, der im Zweifel nicht links ist. Einen!
Alles klar. Berens ist links,Krings ist links außen, und Peterlein ist Nazi.
Es fällt Karlh1 wie immer schwer, auch nur ansatzweise darauf einzugehen, was sein Gesprächspartner sagt. Ist ja auch schwierig nach 30 Jahren Verbohrtheit.
Sag‘ doch einfach mal, was du in der Politik willst, abgesehen davon, „Krings zu stürzen“ und mit spacigen Sonnenbrillen den Horst zu machen. Soll das subversiv sein? Oder Kunst? Oder subversive Kunst? Was? Überzeug mich, dann wähle ich dich vielleicht sogar.
In einer größeren Gemeinde würde Berens überhaupt nicht auffallen und wäre allenfalls eine Fußnote wert. Aber da er im kleinen beschaulichen St. Vith, dort wo man demokratischen Auseinandersetzungen lieber aus dem Weg geht, der Einzige ist, der sich neben der Krings-Liste zur Wahl stellt, geniest er Kultstatus. Jede Gemeinde hat die Kandidaten die sie verdient.
Den letzten Satz unterschreibe ich!
Ich will nicht auf Dich eingehen, ich will Dich nicht als Gesprächspartner, ich will nichts in der Politik, ich will etwas von Dir, Dein Kreuzchen, ohne vielleicht und sogar !
Und gestern im BRF hast Du bewiesen, dass Du nicht nur nicht willst, sondern auch noch nicht kannst. Noch nicht einmal den KLDD hast Du kapiert. Das war eine ganz lausige Vorstellung. Wieso hast Du Dich nicht ordentlich vorbereitet? Wirkliche Angriffspunkte gab und gibt es nun wahrhaftig genug!
Sie sollten weder das Gehörte über-, noch das Gesehene unterbewerten.
SchlIeßlich handelt es sich um Unterhaltung, wohlfeil dargeboten und ohne Zwang.
Sie konnten den Saal verlassen, mit Verbeugung oder mit ausgestrecktem Arm.
Und ab davon, Karlh1:
„Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke. Nichts ist uns verhasster als der rechts stehende, nationale Besitzbürgerblock.“
Joseph Goebbels 1931 in „Der Angriff“
Sie sollten mit Erika Steinbach ihren Twitter-Account führen.
Es gibt nichts Peinlicheres als diese Reflex-Linken, die von rein gar nichts Ahnung haben und das, was sie an Tagesgeschautem nachplappern, doch tatsächlich für ihre Meinung halten.
@Peterlein:
ich glaube Du hast den Inhalt des Slime-Textes nicht ansatzweise verstanden…
Heil Dir im Siegerkranz!
Peterchen
Boa, was ’ne Geschichtskenntnis… Und dann auch noch so viel Ahnung von moderner Kunst. Ich beuge mich und verlasse den Saal. Vielleicht komme ich in paar Jahren wieder.
Tja, tja, „Krings stürzen“.
Möge die Übung gelingen.
Und mögen 3000 Bürger mitüben, dass die Diktatur ende.
Üben ist gut. Wie heißt es doch so schön : Früh übt sich, wer ein (Bürger)Meister werden will.
karlh1 ist ljemand, den ich schon ewig verehre.
mut gehört auch dazu sich dem Krings zu stellen. Das hatte leider nicht mal die PiratenPartei. bluegreen red wegen frauenquote….+hust* dann sind dort wohl nur weicheier“???Richtige männer bekommen auch frauen auf ihre seite, wenn se wollen.
ich drücke dem netten einzelkandidat ganz fest die daumen!!!!!!
YES WE CAN CHANGE…..
Kisses
Vielen Dank für die Aufmunterung. Die Welt „off-line“ ist wesentlich rauher. Sogar jetzt noch raffen die Meisten nicht, warum ich 2008 dem Gemeinderat den Rücken gekehrt habe. Aber meiner Meinung nach gibt es Momente in der Kommunikation, wo man entweder gehen oder eine watschen muss. Ich glaube die Mädels wissen, wovon ich rede.
Berens schreibt, die Sankt Vither Politik sei „ein miserables Fernsehprogramm, konsumiert mit vollem Bauch und leerem Schädel“.
Wenn man eine Revolution anzetteln will wie Karlheinz Berens, sollte man ein Zitat von Napoleon Bonaparte bedenken: „Revolutionen werden nicht im Kopf, sondern in einem leeren Bauch gemacht.“ Die meisten wollen keine Revolution machen, denn die Bäuche in Vegder Land sind zu voll. Aber Protestwähler wird es genug geben.