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Karl-Heinz Lambertz

PDG-Präsident Karl-Heinz Lambertz. Foto: Christian Willems

Auf seiner Internetseite veröffentlicht DG-Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) einen derart flammenden Appell für Europa, dass man den Verdacht haben könnte, der Regierungschef bereite sich allmählich darauf vor, 2014 bei der Europawahl anzutreten, womöglich als Gegenkandidat zu Mathieu Grosch (CSP).

So abwegig ist der Gedanke vielleicht nicht, ist doch gelegentlich zu hören, dass es 2014 möglicherweise eine Einheitsliste von SP, PFF und ProDG (also der amtierenden Mehrheit im PDG) geben könnte, damit erstmals seit 1994 ein Nicht-CSP-Politiker (bisher immer Mathieu Grosch) die DG in Straßburg vertritt. Mit Lambertz als Spitzenkandidat?

Wie auch immer, auf seiner Website schreibt Lambertz zum Thema Europa:

Europa steht in einer tiefen Krise. Innerhalb der Partner herrscht Spannung. Die Menschen sind enttäuscht.

Aus dieser Krise kommen wir nur heraus, wenn wir mehr Europa und ein anderes Europa fordern. Dieses andere Europa ist ein sozialeres Europa, wo niemand auf der Strecke bleibt und die Folgen der Krise bewältigt und nicht auf die Schultern der Bürgerinnen und Bürgern abwälzt werden. Sicher, wir müssen sparen und die Haushalte in Ordnung bringen, aber wir müssen auch investieren. Wir müssen vor allem in Menschen investieren! Die Chancen junger und älterer Menschen müssen dank der europäischen Politik gewahrt und ausgebaut werden.

In einem sozialeren Europa brauchen wir vor allem mehr Zusammenhalt und Solidarität unter den Partnern. Wichtig sind zudem die Investitionskapazitäten der Gebietskörperschaften, die nah am Bürger arbeiten.

Die Menschen werden den Mehrwert Europas begreifen, wenn wir dafür sorgen, dass Europa Begeisterung hervorruft. Das hängt aber ganz wesentlich davon ab, ob wir die soziale Dimension auf die Tagesordnung der europäischen Politik bekommen.

Karl-Heinz Lambertz, Ministerpräsident der DG, Vorsitzender der SPE-Fraktion im Ausschuss der Regionen

37 Antworten auf “Karl-Heinz Lambertz”

  1. Stiller Beobachter

    Völlig richtig.
    Weit und breit ist keiner fähig KH würdig zu vertreten.
    Ohne KH wird es ein Chaos sein
    Es wird immer wieder gemotzt;warten wir mal ab was dann kommt?
    Überall schreit man nach Verjüngung, der grösste Teil unserer Einwohner ist eh zwischen 50 und 80 Jahre !!
    Dies sollte man nicht vergessen

    schönen Tag

  2. So ein Schwachsinn!
    Laut offizieller belgischer Alterspyramide beträgt der Anteil 50+ in Belgien 35 Prozent. Das heißt: Die UNTERfünfzigjährigen stellen noch die Mehrheit, nämlich 65 Prozent der Bevölkerung.
    Also: Nicht einfach egal was hier hinschreiben, stiller Beobachter…

  3. Viele Bürger sind der Bevormundungs -Politik der EU (Kommission und Parlament) überdrüssig.Alles Mögliche wollen die regulieren, ohne auf die Bedürfnisse der Bürger einzugehen.( Siehe derzeit deren Bestreben, das Trinkwasser zu privatisieren, um nur ein Beispiel zu nennen)
    .
    Tja, und wenn der MP EU-Abgeordneter würde, brauchte er sich nicht mehr mit lästigen Fragen betreffend Reisekosten, Spesen usw. zu befassen. Die sind bei der EU üppig und kein Mensch bohrt da nach.

    • Stimmt. Die Kassen der EU sind prall gefüllt, eine Finanzprüfung gibt es da nicht, Kommission und Rat sind ohnehin dasselbe, und es soll sogar das letzte Einhorn in den Fluren des Parlaments gesichtet worden sein. Weiterbohren, PATRIOT. Es winkt eine Karriere beim Focus.

      • @ „Idiot“,
        Habe nicht behauptet, dass es in der EU keine Finanzüberprüfung gibt!
        Es ist aber Fakt, dass Geld“ mit der Schaufel“ aus dem Fenster raus geworfen wird.Und nicht nur die Gehälter der EU-Beamten, sowie die Diäten und Spesen sind üppig für die Damen und Herren EU-Abgeordnete. Es gibt doch genügend Berichte in den Medien, die diese Missstände anprangern. Sind die Ihrer Meinung nach frei erfunden?

          • Auszug aus einer Recherche eines Journalisten. Für Sie wahrscheinlich „frei erfunden und boulvardesk

            „Die Abgeordneten im EU Parlament genehmigten sich mit 323 Ja- zu 167 Nein-Stimmen eine kräftige Gehaltserhöhung.
            Grund
            brutto steuerfrei
            netto bei 50% Steuerpflicht ergibt sich zusammen monatlich brutto
            geplant 8671 3334 15339 Euro plus Reisespesen plus für jeden Werktag mo-frei in Brüssel 251 Euro Tagegeld plus Sitzungsgeld; für viele Arbeitnehmer wäre allein das Tagegeld für ein Monat = 4016 Euro ein Traumgehalt.
            [41 Sitzungswochen mal 5 Tage, also 205 Tage minus ca. 10 Feiertage = ca. 195 Tage im Jahr. Pro Monat „nur“ 16 Tage]
            bisher 7009 3334 13677 Euro plus Reisespesen plus für jeden Tag in Brüssel 251 Euro Tagegeld.
            Nach der EU Abgeordneten Dr. Angelika Niebler (Dr. Angelika Niebler) ist das Grundgehalt „6.989,80 Euro brutto im Monat“ und 3700 steuerfreie Kostenvergütung.
            nach A. Niebler 6.990 3700 14390 Euro plus Reisespesen plus für jeden Tag in Brüssel 251 Euro Tagegeld.
            Die EU Abgeordenten dürfen in Nebenjobs (eine Abgeordnetentätigkeit ist anscheinend kaum tagfüllend) dazuverdienen. Elmar Brok, CDU, leitet das Lobbybüro des Bertelsmann-Konzern in Brüssel und erhält also zu seinem hohen Abgeordentengehalt und dem Tagegeld von 251 Euro por Tag noch zusätzlich geschätzt 200.000 Euro jährlich.
            Für eine Erhöhung der Bezüge stimmten u.a. Elmar Brok, CDU; Willy Rothley, SPD.
            Gegen die Erhöhung stimmte: Hiltrud Breyer, Grüne.
            Quelle: OVB, 31.7.2003, S. 3
            Will man auf der EU-Parlament-Webauftritt was über die Gehälter nachlesen, erhält man die Meldungen:
            1) „Leider wurden zu gehälter keine Ergebnisse gefunden.“
            2) „Zu gehalt wurden 11 Ergebnisse erzielt:“ diese Ergebnisse beginnen mit „Erklärung von Laeken zur Zukunft der Europäischen Union Zukunftsdebatte – Erklärung von Laeken“ und ergeben auch sonst nichts zum Thema.
            3) „Zu diäten wurden 4 Ergebnisse erzielt:“ diese Ergebnisse beginnen mit „Europa erleben – Jugendprogramme im Überblick Europa der Jugend – Übersicht“ und ergeben auch sonst nichts zum Thema.
            Per Email wurde ich inzwischen auf die richtige Webseite hingewiesen. (Inzwischen wieder verändert, siehe die folgende Anmerkung). Daher hier der EP-Vorschlag für ein Abgeordnetenstatut von Willi Rothley, SPE, D.
            1. 4. 2004: leider wurde dieses Dokument wieder verlegt; die Bürgerinformation wird möglichst erschwert; der obige Link stellt den Stand vom 1.4.2004 dar.
            Fazit:
            die EU-Parlamentier bereichern sich; als Gegenleistung debattieren sie über die Zukunft.P

            • Habe ich was anderes behauptet? Nicht, dass ich wüsste. Ich habe mich allein auf die Aussage bezogen:

              „Tja, und wenn der MP EU-Abgeordneter würde, brauchte er sich nicht mehr mit lästigen Fragen betreffend Reisekosten, Spesen usw. zu befassen. Die sind bei der EU üppig und kein Mensch bohrt da nach.“

              und angemerkt, dass auch im EP eine Finanzprüfung besteht und darauf geachtet wird, dass die (sicherlich hohen) Grenzen eingehalten werden. Wenn das Grund genug für einen Kopieren-Einfügen-Anfall von Informationen aus dem Jahr 2003 ist, dann ist es halt so. Das ändert aber nichts an meinen ursprünglichen Anmerkungen.

  4. OH nein. Nun auch das!! Hoffentlich bleiben wir verschont. Pflichte dem Wunsch von ’nurmalso‘ bei. Man stelle sich mal bildlich seine Reisekostenabrechnung vor. Er schafft es schon nicht korrekt für die DG einzureichen.

    • @ Zirkus,
      Braucht er doch nicht, wie alle übrigen EU-Abgeordneten auch nicht.
      Habe schon mehrere TV-Sendungen gesehen, betreffend den „Missbrauch“ bzw.Selbstbedienungsladen namens EU. Da kommen locker 700 bis 1000 Euro pro Woche für Flugreisen nach Hause, idem für Bahnfahrten usw.zusammen.Oder Freitag morgen sich kurz in die Anwesenheitsliste bei den Sitzungen eintragen , um kurz danach ins Wochenende zu verschwinden…Nix Abrechnung, ist alles „all in“!

  5. H. Grabowski

    Man ersetze im Lambertz-Text das Wort „Europa“ durch „Deutschsprachige Gemeinschaft“.

    Die amtierende selbstverherrlichende politische Klasse gehört definitiv in die Recycling-Tonne

    • R.A. Punzel

      @H. Grabowski: … in die Recycling-Tonne? Dann sieht man die doch bald wieder! Tante Wiki sagt zu dem Thema: „Als Recycling oder Rezyklierung bezeichnet man einen Vorgang, im Zuge dessen Abfallprodukte wiederverwertet bzw. deren Ausgangsmaterialien zu Sekundärrohstoffen werden“.

      Oder meinten Sie vielleicht: Ce n´est q´un aurevoir, mes frères? ;-))

  6. Joseph Meyer

    Aha, jetzt fordert Herr Lambertz plötzlich ein „anderes, ein sozialeres Europa“…
    Das hätte er schon in 2005 bei der Ratifikation des „Verfassungsvertrages für Europa“, und dann erneut in 2008 bei der Ratifikation des Vertrages von Lissabon (fast der gleiche Text) jeweils im PDG in Eupen fordern sollen, und dann die Mitglieder im PDG auffordern müssen, diesem unsozialen, undemokratischen und militärisch aggressiven Text nicht zuzustimmen! Stattdessen hat er die Vertreter der Vivant-Fraktion wegen ihrer Ablehnung dieses Vertragstextes als Spinner, Sektierer, Weltverbesserer, etc. verunglimpft. „Was übertrieben ist, ist irrelevant“, so hieß es damals, und dann wurde der Lissabon-Vertrag schöngeredet und angenommen.
    Herr Grabowski hat Recht: „Die amtierende selbstverherrlichende politische Klasse gehört definitiv in die Recycling-Tonne“…auch meine Meinung!

  7. Marc Van Houtte

    Bei Mathieu habe ich nie 2 Jahre auf eine Antwort gewartet.
    Der Lamberts kann ja noch nicht mal das Parlament in Eupen mit Antworten versorgen wie soll das den in BXL oder Straßburg laufen?

  8. Es reicht!

    Herr LAMBERTZ wird mit Sicherheit nicht für Europa antreten sonst müsste er ja seinen Thron in Eupen aufgeben und seinem Ziehsohn PAASCH dass Ruder überlassen.
    Aber ob Mathieu GROSCH der Kandidat sein wird ist in der CSP noch lange nicht gebacken.
    Ich bin sicher dass sich für dieses hochdekorierte Amt sich noch eine Vielzahl von Ortspolitikern reissen werden falls die DG noch einen Sitz erhält!

  9. Altweltaffe

    Die Spesen für Auslandsreisen werden ja jetzt vorgelegt, wurde ja auch mal Zeit. Die Leute müssen doch verstehen, dass man im Kabinett Lambertz nicht alles zugleich machen kann: die Internetforen durchstöbern und nach den Autoren forschen (was sie auch hier machen, übrigends mit Erfolg; danke noch an OD, dass die Wahrung der Anonymität Ihnen so wichtig ist!), Feste organisieren, dem Minister zuarbeiten,… Da kann so etwas Unwichtiges wie eine Spesenabrechnung doch auch mal zwei Jahre warten, oder? Schliesslich muss er jetzt auch noch die nächsten Wahlen vorbereiten! Seit froh, dass er das jetzt noch „schnell“ zwischendurch machen konnte! Undankbares Volk! Betrachtet die Spesenabrechnung als ein erstes Wahlgeschenk, weitere werden sicher folgen, man muss nur dem Karl-Heinz nach dem Mund reden und alle Träume werden wahr!

          • Altweltaffe

            Ja, ich stell mir auch Fragen, hab die aber nicht so hier formuliert. Ich frag mich ob es stimmt, dass der Herr Ministerpräsident, oder seine Mitarbeiter, in Erfahrung bringen konnten wer sich hinter den Nicknames in diesem Forum verbirgt? Entweder jemand von OD hat geplaudert oder da hat jemand geblufft. Letzeres halte ich für wahrscheinlicher denn ich versteh nicht was OD davon hätte diese Info weiterzuleiten. Aber eins ist sicher, der Herr Ministerpräsident lässt nachforschen. Und allein schon durch einen Bluff wurde das Ziel ja erreicht, die Kommentatoren werden sich mässigen und ihn nicht verbal angreifen. Ach wie gut, dass in Ostbelgistan Meinungsfreiheit herrscht! Wie sagte Ghandi sinngemäss: „Ich werde jede Konsequenzen erdulden, aber meinen Gehorsam kriegen sie nicht!“

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