„Es gibt eine Zeit zum Kommen und eine Zeit zum Gehen“ hatte der kürzlich verstorbene Eupener Bürgermeister Fred Evers schon im Oktober 2000 gesagt, als feststand, dass er nicht mehr Stadtoberhaupt bleiben würde. Karl-Heinz Klinkenberg hätte wohl 2012 nicht unbedingt gedacht, dass er schon sechs Jahre nach dem Kommen wieder gehen würde.
Dass Klinkenberg geht, weiß man schon lange. Wahrscheinlich hätte er auch gehen müssen, wenn er sich am 14. Oktober 2018 noch einmal zur Wahl gestellt hätte. Dann wäre die PFF halt mit einem Spitzenkandidaten Karl-Heinz Klinkenberg angetreten statt mit Philippe Hunger, viel hätte das auch nicht geändert.
Seine Wahl zum Eupener Bürgermeister hatte Klinkenberg vor allem dem noch vor sechs Jahren geltenden Wahlgesetz zu verdanken, wonach derjenige Bürgermeister wird, der auf der Liste der stärksten Fraktion der Mehrheit die meisten Vorzugsstimmen hatte. Ohne diese Regelung wäre Claudia Niessen (Ecolo) schon vor sechs Jahren Bürgermeisterin geworden.
Klinkenberg war stets ein stiller Bürgermeister. Große Parolen hat man in den sechs Jahren von ihm nicht gehört. Im Gegenteil, wenn man an die Krise des Eupener Krankenhauses zurückdenkt, hätte man sich schon gewünscht, dass der Bürgermeister in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Verwaltungsrates des St. Nikolaus-Hospitals etwas weniger still ist als gewohnt. Doch Klinkenberg schwieg lange Zeit, was aber in diesem Fall nicht unbedingt die beste Strategie war.
Trotzdem ist sein stilles Wesen in den sechs Jahren nie so richtig honoriert worden. Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich vor allem die Lauten Gehör verschaffen können. Als guter Rhetoriker, der Klinkenberg nie war, liegst du schon 1:0 in Führung, noch bevor du deine Rede begonnen hast.
Alles in allem einen guten Job gemacht
Mit Klinkenberg geht ein ehrlicher Arbeiter. Er hat vor sechs Jahren die Aufgabe als Bürgermeister angenommen und diese dann auch bis zum Ende der Legislaturperiode gewissenhaft erfüllt – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er hatte das Pech, dass er längere Zeit gesundheitsbedingt pausieren musste, aber alles in allem hat er keinen schlechten Job gemacht.
Wenn man ihn mit seinen Vorgängern vergleicht, hat Klinkenberg mit Reiner Pankert mehr gemein als beispielsweise mit seinem Parteikollegen Fred Evers, der genau das Gegenteil von ihm war. Auch Reiner Pankert war seinerzeit ein stiller, ehrlicher Arbeiter, während Evers den klassischen „Großparoler“ geradezu personifizierte.
Wenn Evers bei einem Stehempfang war, fiel er schon deshalb immer auf, weil er die gesamte Gästeschar um mindestens eine Kopfgröße überragte. Hingegen hatte Karl-Heinz Klinkenberg als Rollstuhlfahrer die größte Mühe, überhaupt von den Anwesenden wahrgenommen zu werden.
Gegenüber der Presse hatte Karl-Heinz Klinkenberg immer – im Gegensatz zu einigen seiner Schöffen – ein sehr korrektes Verhältnis oder gar keines, jedenfalls kein schlechtes. Auch das erwartet man von einem Bürgermeister.
Kurzum, nach sechs Jahren gibt es wenig, was man Klinkenberg vorwerfen könnte – außer dass er das war, was andere Politiker wahrscheinlich nie sein können und nie sein werden: still und ehrlich. (cre)
Danke Herr Klinkenberg. Sie waren ein Bürgermeister der im Vergleich zu Ihrem Vorgänger immer während den Öffnungszeiten im Rathaus war. (wenn die Gesundheit es zugelassen hat). Hoffe Ihre Nachfolgerin macht das genauso
Vielen Dank an Karl-Heinz Klinkenberg. Und alle, die ihn im Laufe seines Amtes persönlich angegriffen haben, sollten sich was schämen. Politischer Disput bleibt beim Thema – und wird nie persönlich.
Danke Karl-Heinz, für alles. Hast es gut gemacht. Wir sehen uns.
DANKE!
Alles schön und gut , aber ….
Wenn er die Versprechen einhalten würde die er und der Bauschöffe gegeben haben würden einige nicht bis heute auf der Umsetzung warten. Nichts als Lügen. Gut dass der weg ist .
Und mit den Gemeindesteuern hat er ganz sicher gelogen … !
Danke, Karl-Heinz, für deine Amtszeit und für deine Art, Politik zu leben. Ich wünsche mir mehr Politiker wie dich mit Augenmaß und Bodenhaftung. Wir brauchen in Belgien keine Ego-Trip-Fanatiker, sondern bodenständige Frauen und Männer, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt. Spinner und Egomane beherrschen leider die Weltpolitik, aber wir müssen noch einen weiten Weg zurücklegen. Vor knapp 70 Jahren regierten Hitler, Stalin, Mussolini und Franco. Es entwickelt sich zum Besseren. Trump und Co sind nur Ausrutscher
einen Politiker mit Arbeit und Ehrlichkeit in Verbindung zu bringen ist schon ein wenig gewagt? Ausserdem wurde er doch fÜr die Ausübung seines Amtes fürstlich bezahlt oder nicht?
Das war ja fast das Wort zum Sonntag vom Herrn Heinen? Heute sind aber noch so Typen wie vor 70 Jahren unterwegs, und dazu dann obendrauf die Ausrutscher. Was bezweckt der Herr Heinen hiermit?
Danke Karl-Heinz, du hast versucht aus allem das Beste zu machen! Eine deiner Amtshandlungen wird mir stets in bester Erinnerung bleiben! Alles Gute!!