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Kamala Harris sichert sich Präsidentschaftskandidatur

01.08.2024, USA, Houston: US-Vizepräsidentin Kamala Harris spricht am George Bush Intercontinental Airport. Foto: LM Otero/AP

Kamala Harris gegen Donald Trump: Das Duell bei der US-Präsidentenwahl steht fest, und das noch vor dem Parteitag der Demokraten in Chicago. Wie geht es jetzt weiter?

Die US-Demokratin Kamala Harris hat sich die notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen für die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei gesichert. Die Spitze der Demokratischen Partei teilte mit, Harris habe bei einer Online-Abstimmung offiziell die Schwelle der nötigen Stimmen für die Nominierung erreicht. Harris tritt damit bei der Wahl im November gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump an.

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Die Demokraten hatten ihre Kandidatenkür wegen Fristen für den Druck von Wahlzetteln in bestimmten Bundesstaaten vorgezogen und vor den Beginn eines großen Parteitages Mitte August in Chicago gelegt.

Am Donnerstag hatte das Votum über eine Online-Plattform der Partei begonnen, bei der die Parteitagsdelegierten aus allen Bundesstaaten ihre Stimmen abgeben konnten. Die Abstimmung läuft noch bis Montagabend (Ortszeit/MESZ Nacht zu Dienstag). Harris sicherte sich aber bereits jetzt die nötige Mehrheit an Stimmen der rund 4.000 Delegierten. Sie war bei dem digitalen Votum die einzige Anwärterin – ihre Nominierung galt daher als Formalie.

Die 59-Jährige erklärte, sie fühle sich geehrt. „Es wird nicht einfach sein, aber wir werden es schaffen“, betonte sie mit Blick auf den weiteren Wahlkampf und die eigentliche Wahl am 5. November. „Ich weiß, dass wir diesem Kampf gewachsen sind.“

Die Parteispitze appellierte an alle Delegierten, die noch nicht abgestimmt hätten, dies in den kommenden Tagen zu tun. Das genaue Ergebnis werde nach dem offiziellen Ende der Abstimmung verkündet.

– Ungewöhnliche Kandidatenkür: Der Parteitag der Demokraten in Chicago steht vom 19. bis 22. August an. Die Kandidatenkür für die Präsidentschaftswahl hätte eigentlich dort stattgefunden – so wie auch die Republikaner Trump bei einem Parteitag im Juli in Milwaukee offiziell als Präsidentschaftskandidat nominiert hatten.

02.08.2024, USA, Luftwaffenstützpunkt Andrews: US-Präsident Joe Biden (l) und Vizepräsidentin Kamala Harris gehen über das Rollfeld, nachdem sie die über einen historischen Gefangenenaustausch freigelassenen US-Bürger auf dem Luftwaffenstützpunkt begrüßt haben. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

Die Spitze der Demokratischen Partei hatte allerdings bereits vor Monaten das Prozedere in Gang gesetzt, um die Nominierung vorzuziehen und auf digitalem Weg abzuwickeln. Das hat mit den Fristen in den Bundesstaaten zu tun, bis wann die Parteien ihre Kandidaten bestätigt haben müssen, um auf dem Wahlzettel zu stehen. Insbesondere eine Frist im Bundesstaat Ohio, die vor dem Parteitag auslief, steckte dahinter.

– Dramatische Wende: Harris war in einer dramatischen Wende zur Frontfrau der Demokraten geworden, nachdem sich US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf zurückgezogen hatte. Der 81-Jährige war wegen seines Alters und Zweifeln an seiner mentalen Fitness in den eigenen Reihen unter Druck geraten und hatte schließlich seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen verkündet. Biden schlug direkt bei seinem Ausstieg seine Stellvertreterin als Ersatzkandidatin vor, und die Partei versammelte sich im Eiltempo hinter ihr.

Die Demokratin geht nun mit Rückenwind in den weiteren Wahlkampf gegen Trump. Sie hat bereits Spenden in Millionenhöhe gesammelt und schlägt sich in ersten Umfragen besser als Biden zuletzt. Wie Harris tatsächlich bei der US-Wählerschaft ankommt, wird sich aber in den kommenden Wochen zeigen.

So könnte die 59 Jahre alte Harris etwa bei jüngeren Menschen punkten, die sich zuletzt wenig begeistert vom 81 Jahre alten Amtsinhaber Biden zeigten. Und auch Frauen sowie People of Color könnten sich von der Tochter eines Jamaikaners und einer Inderin eher angesprochen fühlen als von Biden oder Trump – der ist mit seinen 78 Jahren nun der einzige «alte weiße Mann» im Rennen.

31.07.2024, USA, Harrisburg: Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung. Foto: Matt Rourke/AP

– Schmutziger Wahlkampf: Trump und seine Republikaner haben indes damit begonnen, Harris wegen ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe als „Quotenkandidatin“ darzustellen und sie anderweitig rassistisch oder sexistisch verbal anzugreifen. Harris betont im Gegenzug ihren Kontrast zu den Konservativen, stellt etwa ihre Unterstützung für das liberale Abtreibungsrecht in den Vordergrund.

Auf inhaltlicher Ebene muss sich Harris vor allem gegen die Vorwürfe der Gegenseite wehren, für die Migrationspolitik der Biden-Regierung mitverantwortlich zu sein. Biden übertrug ihr als Vize die Aufgabe der „Bekämpfung von Fluchtursachen“.

Zwar gingen die Zahlen illegaler Grenzübertritte in die USA zuletzt nach unten – allerdings von einem Rekordniveau aus. Das Streitthema ist zentral im US-Wahlkampf und dient insbesondere in den sogenannten Swing States als Material für Angriffe auf Werbetafeln und in Fernsehspots. Wegen des Wahlsystems in den USA hängt das Ergebnis im November letztlich von verhältnismäßig wenigen Stimmen aus diesen Bundesstaaten ab. (dpa)

23 Antworten auf “Kamala Harris sichert sich Präsidentschaftskandidatur”

    • „Unlogisch „ ich auch auch wenn er nicht als simpatico rüberkommt muss man ihm zugute halten das er als Ami President kein Krieg angezettelt hat nicht wie viele Busch sogar der schwarze der Chance hatte President von Amerika zu sein und genug andere eben Nation der Hegomanie !Nur seine dummen Aussagen wie die ist zu schwarz für weis zu sein und noch ein paar so dummen Sprüche kosten ihm bei der schwarzen Bevölkerung in Amerika viele Stimmen !

  1. Hans Eichelberg

    Donald Trump ist jetzt bereit zu einem TV-Duell mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris.
    „Die Regeln werden den Regeln meiner Debatte mit Sleepy Joe (dt. schläfriger Joe) ähneln, der von seiner Partei furchtbar behandelt wurde – ABER MIT PUBLIKUM IN EINER VOLLEN ARENA!“
    … sagt Donald Trump.

    • Flutschi

      Unter Biden und Harris wird wohl da anknüpfen, hat sich ,ohne „America first“-Gelabber, die wirtschaftliche Situation enorm verbessert. Wenn es in den USA flutscht, dann ist das auch gut für Europa.
      Schon alleine deshalb, sollte sich hier niemand einen Trump wünschen.

  2. Raerener

    @Herbert G.
    ein Trump verspricht, ich lach mich tot, sie haben auch noch nicht verstanden wie die Welt funktioniert.
    übrigens Politiker versprechen sich höchstens, und können sich danach an nichts mehr erinnern.

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