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Kaiserbaracke: Ein zweites Biomasse-Heizkraftwerk?

Pressesprecher Bernd Lorch (links) und Präsident Gerhard Mertes von der Bürgerinitiative Kaiserbaracke. Archivfoto: OD

Das Holz verarbeitende Unternehmen Delhez-Bois mit Sitz in der Industriezone Kaiserbaracke will ein Biomasseheizkraftwerk errichten. Nach Renogen wäre dies das zweite Biomasse-Heizkraftwerk in diesem Industrieareal. Die Bürgerinitiative Kaiserbaracke sieht in diesem Vorhaben große Gefahren für Umwelt und Anrainer.

Delhez-Bois ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Fassadenprofilblätter, Pellets und Einstreu für Turnierpferde spezialisiert hat. Für die Vergrößerung des Unternehmens wird mehr Energie benötigt. Diese soll nun durch die Errichtung eines 12 Megawatt-Biomasse-Heizkraftwerk geliefert werden.

Die Bürgerinitiative hat nichts gegen eine Vergrößerung des Unternehmens einzuwenden. „Wir sorgen uns allerdings um die Art und Weise, mit der das Biomasse-Heizkraftwerk befeuert werden soll. Nach Angaben von Delhez-Bois handelt es sich um Holz der Klasse B. Das bedeutet leicht kontaminierte Holzabfälle, die von Altstoffdepots vor allem aus Flandern geliefert werden sollen. Bei einer Restfeuchte von 15 Prozent würden laut Betreiber 60 Tonnen pro Tag benötigt“, so die Bürgerinitiative Kaiserbaracke in einer Pressemitteilung.

Jede Menge gefährliche Müllcocktails

„Das ist dasselbe Problem wie bei Renogen: Hier handelt es sich um eine versteckte Müllverbrennungsanlage. Auf dem Markt gibt es kaum noch Natur belassene Holzreste, dafür aber jede Menge gefährliche Müllcocktails aus Holz, Plastik, Lacken und Klebern, wie z.B. mit Plastik beschichtete Küchenzeilen oder mit Lacken versehene Möbel, die ausgedient haben und in Altstoffdepots entsorgt werden. Diese landen dann klein zerhäckselt in den Ofen“, erklärte Bernd Lorch, Pressesprecher der Bürgerinitiative.

Die Bürgerinitiative ruft die Bevölkerung auf, dieses Projekt sehr kritisch zu begleiten, da weder eine kontrollierte Wareneingangskontrolle noch eine Überwachung der Betriebsgenehmigung von der wallonischen Regierung garantiert werden könne.

 

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