Kabelwerk AG legt die Bilanz 2017 vor: Trumps Einfluss reicht bis Eupen

Die Kabelwerk Eupen AG sieht sich im Bereich Kabel immer mehr der Konkurrenz von Anbietern aus Billiglohnländern ausgesetzt. Foto: Gerd Comouth

Die Geschäftsführung und der Verwaltungsrat der Kabelwerk Eupen AG haben im April den Jahresabschluss 2017 vorgelegt.

Der Umsatz lag wegen der im vergangenen Jahr gestiegenen Rohstoffpreise für Kupfer und Kunststoffe wertmäßig über dem des Vorjahres. Im Volumen war das Jahr 2017 mit 2016 vergleichbar.

Weil die höheren Rohstoffpreise nur zeitversetzt an den Markt weitergegeben werden konnten, blieb das Betriebsergebnis hinter dem des Vorjahres zurück.

Blick auf das Betriebsgelände des Kabelwerks in der Eupener Unterstadt. Foto: Gerd Comouth

Das Unternehmen musste zu seiner Finanzierung und auch für die gestiegenen Rohstoffpreise mehr Bankkredite in Anspruch nehmen, was zu einer höheren Zinsbelastung führte. Der Dollar schwächelte 2017 im Vergleich zu den Jahren davor.

Nach Steuer konnte ein Gewinn von 2,8 Millionen Euro verbucht werden, gegenüber 4,6 Millionen Euro in 2016. Die Dividende wurde auf dem Niveau des Vorjahres gehalten.

Ende 2017 hat sich die Auftragslage gebessert, was zu einer guten Auslastung Anfang 2018 geführt hat. Die weiteren Entwicklungen bleiben abzuwarten, insbesondere auch deshalb, weil Rohstoffpreise und der Wettbewerb nach wie vor ihren Einfluss haben werden, hieß es in einer Pressemitteilung der Geschäftsleitung.

Konkurrenz durch Billiglohnländer

In diesem Zusammenhang wird im Bericht zum Geschäftsjahr 2017 darauf hingewiesen, dass die Kabelwerk Eupen AG etwa im Bereich Kabel und Leitungen einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt ist. „Die Anbieter aus Billiglohnländern sind weiterhin auf dem europäischen Markt präsent und aktiv“, heißt es da. Zudem wachse die Industrie dieser Niedriglohnländer und ziehe Wettbewerbsvorteile aus dieser Lage.

Die Kabelwerk Eupen AG ist Eupens „Brotschrank“. Foto: Gerd Comouth

Interessant ist auch ein anderer Passus im Geschäftsbericht, in dem im Kapitel „Ausblick“ u.a. zu lesen ist: „Auch könnte die amerikanische Handelspolitik mit Einfuhrzöllen den Welthandel nachhaltig beeinflussen und irgendwie auch unsere Produkte treffen.“ Kurzum, Donald Trumps Einfluss reicht bis Eupen…

Die Beschäftigungslage im Eupener „Brotschrank“ war 2017 vergleichbar mit 2016. Indes bleibt der Bedarf an qualifiziertem Personal und technischen Fachkräften bestehen, und zwar alleine schon deshalb, weil Mitarbeiter, die das Pensionsalter erreicht haben, ersetzt werden müssen.

Ende 2017 beschäftigte das Eupener Kabelwerk 764 Vollzeit- und 118 Teilzeitkräfte (macht eine Summe von 844,1 Vollzeit-Äquivalenzen).

Laut Geschäftsleitung möchte das Eupener Kabelwerk auch in Zukunft „mit qualitativ hochwertigen Produkten überzeugen und mit umfangreichen Investitionen in moderne Anlagen, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Termintreue seinen Platz im Markt verteidigen“. (cre)