600 Millionen Euro will die Föderalregierung per Steueramnestie in die marode Staatskasse spülen, gut – ich meine mich nur zu erinnern, dass die Schweiz uns angeboten hat, einen Betrag von 6 Milliarden Euro zu zahlen, wenn wir nicht mehr weiter in ihren Konten nach Steuersündern aus Belgien stöbern…
Dieser Vorschlag ist abgelehnt worden – mit dem Betrag aus der Schweiz aber würden sämtliche „Gürtel-enger-schnallen-Maßnahmen“ hinfällig, wir wären aus dem Gröbsten raus.
Nur haben wir eine „selbstständig“ denkende und handelnde Regierung, allerdings scheint mir deren Logik ein wenig „suspekt“ bzw. „weltfremd“.
12.11.2012 Jürgen Margraff, Malmedy
Ich glaube Sie irren, Herr Margraff. Die Schweizer hatten, wie auch für Deutschland, eine Vorsteuer auf die Erträge belgischer Bürger angeboten, wobei die Naman der Belgier dann anonym bleiben sollten. In Deutschland gibt es darüber z.Z. auch den Streit zwischen dem Bund und dem Land NRW. Die Einen (Bund) möchten das Angebot annehmen, die anderen (NRW) aber weiter die „am Schwarzmarkt“ angebotenen Steuer-CDs „illegal“ ankaufen. Selbst in Deutschland kämen aber dabei, so oder so. keine 6 Milliarden zusammen, aber erst recht nicht in Belgien. Herr Reynders, dem seine Klientel (in der es sicher mehr Steuersünder gibt als z.B. bei der SP) wichtig ist, wollte natürlich das angebotene „Schweizer Modell“ und hatte dessen Ertrag deshalb zunächst maßlos übertrieben. Dem wurde widersprochen und – so glaube ich – der Wert mittlerweile auf den auch jetzt für die x-te Steueramnestie prognostizierten Betrag korrigiert. Ich persönlich bin für Steuerehrlichkeit und würde meinen, dass die Schweiz (Liechtenstein, u.a.m.) am besten alle belgischen (und EU)Bürger, die Konten und Sparbücher dort haben, deren Steuerbehörden bekannt gibt und diese dann ihre Zinsen in Belgien (in der EU) normal versteuern. Da die Zinsen in der CH meist geringer sind, der Schweizer Franken aber fast stetig aufwertet, muss/darf jeder selbst entscheiden, was er machen möchte, ohne kriminell zu sein…