Gesellschaft

Schweigemarsch für Gino am Mittwoch in Kerkrade

05.06.2022, Niederlande, Kerkrade: Auf dem Spielplatz in Kerkrade, wo der neunjährige Gino zuletzt am Mittwochabend gesehen wurde, werden Blumen niedergelegt. Foto: Rob Engelaar/ANP/dpa

AKTUALISIERT – Eine Woche nach dem Verschwinden des neunjährigen Jungen in Kerkrade und vier Tage nach dem Auffinden von Ginos Leiche in Geleen findet an diesem Mittwoch in Kerkrade ein Schweigemarsch statt.

Der Schweigemarsch findet am Mittwochabend, 8. Juni, um 19.30 Uhr in Kerkrade auf Initiative von Gwenda Lankreijer statt, die als Sprecherin der Familie von Gino fungiert.

Auf der Roderlandbaan und der Ailbertuslaan werden 200 Autos und Motorräder eine Ehrengarde bilden. Der Versammlungs- und Startpunkt des Schweigemarsches befindet sich am Kreisverkehr am Eurode Business Center, Eurode-Park 1.

04.06.2022, Niederlande, Geleen: Die Polizei untersucht den Fund einer Leiche in einem Haus. Der im niederländischen Grenzort Kerkrade vermisste Junge ist tot. Foto: Rob Engelaar/ANP/dpa

Die Route führt über die Roderlandbaan und die Ailbertuslaan und endet am Spielplatz in der Hertogenlaan, wo Gino zuletzt gesehen wurde.

Parkmöglichkeiten gibt es am Eurode Business Center, Eurode-Park 1, in der Sporthal Rolduc in der Rolduckerstraat 112, in der Abdij Rolduc in der Heyendallaan 82 und im Parkhaus an der Ecke Honeestraat-Richerstraat. Aktuelle Informationen über den Schweigemarsch findet man auf der Facebook-Seite der Gemeinde Kerkrade.

Am Samstag war die Leiche des seit Mittwochabend vermissten Jungen gefunden worden. Ein kurz danach festgenommener Mann aus der Stadt wurde an diesem Dienstag als mutmaßlicher Täter einem Haftrichter vorgeführt. Er sei 2017 bereits in einem Missbrauchsfall verurteilt worden, berichtet das Portal „ad.nl“.

Den Angaben zufolge hatte der 22-Jährige den Ermittlern während eines Verhörs gesagt, wo sich Leiche des vermissten neunjährigen Gino befindet. Der Körper des Jungen wurde daraufhin unweit der Wohnung des Mannes gefunden.

03.06.2022, Niederlande, Kerkrade: Polizisten stehen an einem Tor bei der Wiederaufnahme der Suche nach dem vermissten Jungen. Foto: Marcel Van Hoorn/ANP/dpa

Wie der Neunjährige ums Leben kam, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Ein Sprecher bestätigte nur, dass der Mann der Polizei und der Staatsanwaltschaft bekannt war.

Die niederländische Polizei sucht nach dem Tod des Jungen dringend Zeugen, die einen blauen VW-Lupo gesehen haben. Sie sollen Bilder von Autokameras, so genannten Dashcams oder anderen Kameras an die Polizei weiterleiten.

Gesucht werden vor allem Aufnahmen aus Kerkrade vom Mittwochabend, wo das Kind zuletzt gesehen wurde. Außerdem im Bereich rund um das Schwimmbad in Landgraaf, wo der Roller des Jungen lag, und dem Fundort in Geleen.

Die Familie des Jungen ist nach Angaben einer Sprecherin in einem Schockzustand. „Die Trauer ist nicht zu beschreiben und schrecklich“, heißt es in einer Erklärung.

Der Junge wohnte eigentlich in Maastricht und hatte einige Tage bei einer älteren Schwester in Kerkrade verbracht. Am Mittwoch wollte er noch Fußball spielen. Als er gegen 19.30 Uhr nicht zurück war, schaltete die Schwester die Polizei ein. (cre/dpa)

23 Antworten auf “Schweigemarsch für Gino am Mittwoch in Kerkrade”

      • Gerad van Oche

        Todesstrafe, Lynchjustiz, Folter, Sippenhaft. Noch ein paar Vorschläge für eine Grundgesetzänderung?. Beileid an die Familie und der Wunsch und Gewissheit einer gerechten Strafe für den Täter nach der Niederländischen Gesetzgebung

  1. Robin Wood

    @Besorgte Mutter
    Würde die Justiz die Täter richtig bestrafen, würde das schon etwas abschrecken. Wenn man sieht, dass die Ex von Dutroux jetzt definitiv auf freien Fuss gesetzt wird, wundert einen nichts mehr. Diese Frau hat tatenlos zugesehen, wie Mädchen vergewaltigt wurden und verhungert sind. Wie Mädchen an Mädchenhändler und Kinderschänder verkauft wurden. Wenn man schon mit mehrfachem Mord und Vergewaltigung so schnell wieder frei kommt, schraubt das die Hemmschwelle bei Pädophilen nochmal runter. Die lachen sich doch kaputt. Wobei die Hintermänner (im Fall Dutroux oder auch Epstein) wohl nie gefunden werden (wollen/dürfen?).
    Wie oft bekommt ein Vergewaltiger gerade mal zwei Jahre, während das Opfer ein Leben leidet.

    • Man kann unendlich darüber diskutieren, wie hart eine Tat bestraft werden sollte.
      Die eventuell abschreckende Wirkung einer zu erwartenden Strafe ist aber ein völlig anderes Thema und wird in Fällen wie Dutroux wohl kaum eine Rolle gespielt haben.

      • @ 5/11

        Eine harte Bestrafung hat mit Sicherheit eine abschreckende Wirkung! Und, wo ist das Problem, wen stört eine höhere Bestrafung – doch nur den Straftäter und das soll ja wohl so sein.

        Wenn ich das schon lese: „ein polizeibekannter Tåter“ … håtte man den Kerl rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen, wåre dem Jungen nichts passiert!

          • @ 5/11

            Welch eine Schlussfolgerung!

            In den 90iger Jahren gab es in der Aachener Gegend eine Serie von Banküberfällen mit Geiselnahme, bei der die Gangster mit ihrer Beute entkamen. Als die Polizei dann Scharfschützen einsetzte, war die Serie schlagartig beendet – was glauben Sie wohl woran das gelegen hat. Auch Verbrecher machen Risikoabschätzungen …

        • Sieht man ja in den USA, oder eben auch nicht – selbst 100erte Jahre Gefängnisstrafe verändern nichts, die Gefängnisse sind voll und die Täter begehen Straftaten. Man kann diese Leute kaum verändern, ich spreche da aus Erfahrung. Wieso haben die Engländer ihre Straftäter auf diese große Insel am anderen Ende der Welt verschifft? Weil sie nicht wussten was sie mit ihnen machen sollen. Und so ist es auch noch heute. Leider haben wir keine große Insel mehr…

  2. Zuhörer

    Da kann man nichts mehr sagen. Der arme junge. Die armen Familienangehörigen.

    Bei brf.be stand vorgestern ein Bericht. Ein Kinderschänder gegenüber der Grundschule einquartiert. Wenn daß nur gut geht.

  3. Zuhörer

    Ich habe mich jetzt ein bisschen beruhigt.
    Ich habe daß höchste Mitgefühl nun für die Eltern und Familie. Es macht mich so traurig, wenn ich an diesem Jungen denke, der eigentlich noch sein ganzes Leben vor sich hatte.

  4. Nörgler

    Mein Beileid an die Eltern des Jungen. Kein Kind verdient so etwas. Hoffentlich wird dieser Typ eingesperrt, a. Besten dann de Schlüssel wegwerfen

    Mein Beileid an die Eltern des Jungen, haben mein vollstes Mitgefühl. Hoffentlich sperrt man diesen Typen für immer weg.

  5. Robin Wood

    Der Verdächtige bleibt noch in Haft:
    https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/vermisst-junge-polizei-kerkrade-100.html
    (16.06.22)
    „Der Haftbefehl gegen den Mann, der den neunjährigen Gino in Kerkrade getötet haben soll, ist am Donnerstag um 90 Tage verlängert worden. Mittlerweile wird er nicht mehr nur der Entführung und des Mordes verdächtigt.

    Die Ermittler prüfen auch, ob er kinderpornografisches Material besessen hat. Donny M. hatte der Polizei von dem späteren Fundort der Leiche – einem Garten in der Nähe seiner Wohnung im niederländischen Geleen – berichtet. Ob er den neunjährigen Gino sexuell missbraucht hat, steht noch nicht fest. Für die Behörden ist er kein Unbekannter.

    2017 war er zu einer Jugendstrafe verurteilt worden, weil er zwei kleine Jungen angegriffen und mindestens einen von ihnen missbraucht hatte. Zudem war er 2015 wegen versuchten Mordes verurteilt worden, weil er einen Stein von einer Autobahnbrücke geworfen und dabei ein Auto knapp verfehlt hatte. Er bekam 100 soziale Arbeitsstunden, die Hälfte davon auf Bewährung.“

    Da wirft man also einen Stein auf einen Wagen, erhält mickrige 100 soziale Arbeitsstunden und muss davon nur 50 antreten.
    Kein Wunder, dass der Typ meinte, einen Freifahrtschein zu haben.

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