Könnte Großbritannien doch noch eine Kehrtwende in Sachen Brexit hinlegen und sich für eine Zukunft in der Europäischen Union entscheiden? So ganz scheinen EU-Politiker diese Hoffnung noch nicht begraben zu haben und gehen auf London zu.
EU-Spitzenpolitiker haben Großbritannien angeboten, in der Europäischen Union zu bleiben.
„Unsere Herzen sind immer noch offen für Sie“, sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg.
Stichdatum 29. März 2019
Falls die britische Regierung nicht noch ihre Meinung ändere, werde der Brexit im kommenden Jahr allerdings Realität – mit all seinen negativen Folgen. “Falls es keinen Sinneswandel bei unseren britischen Freunden gibt“, ergänzte Tusk.
Großbritannien will die Staatengemeinschaft am 29. März 2019 verlassen.
EU-Kommissions-Präsident Jean-Claude Juncker fügte kurz darauf hinzu, er hoffe, die Botschaft Tusks komme in der britischen Regierung an. „Ich hätte nicht gerne, wenn dies in London überhört wird.“
Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans bekräftigte das Angebot. Die Europäische Union lasse „selbstverständlich die Tür auf“, sagte er vor den Europaabgeordneten.
Zuletzt war im Vereinigten Königreich über ein zweites Referendum diskutiert worden. Der ehemalige Vorsitzende der EU-feindlichen Ukip-Partei, Nigel Farage, hatte eine solche neue Abstimmung ins Gespräch gebracht, um Kritik am Brexit zum Verstummen zu bringen. Bei einem zweiten Referendum würden seinen Worten nach viel mehr Menschen für einen EU-Austritt Großbritanniens stimmen als im Juni 2016. Damals hatte nur eine knappe Mehrheit für den Brexit votiert.
Übergangslösung möglich
Auch über eine mögliche Übergangslösung für Großbritannien nach dem Brexit wurde in Straßburg diskutiert. Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, warnte, seine Fraktion werde diesem Vorhaben nur zustimmen, wenn die Konditionen dafür gut genug seien.
Im Dezember hatte die EU London eine Frist bis Ende 2020 in Aussicht gestellt. Während dieser Zeit könnte Großbritannien trotz Brexits weiter vom EU-Binnenmarkt und der Zollunion profitieren, hätte aber keine Mitsprache mehr in den europäischen Institutionen. (dpa)
Ist ja verständlich,dass die EU dieses „Angebot“ macht, schließlich werden Juncker und Co so um die 12 Milliarden Euro pro Jahr fehlen, welche die Briten eingezahlt haben; dieses Geld müssen die anderen Mitgliedsstaaten dann zusätzlich aufbringen, was diese natürlich freuen wird……..
Was sind denn schon 12 Millliarden. Dann wird etwas mehr Geld gedruckt und fertig ist es. Oder die Schulden ,die nie zurück gezahlt werden erhöht.
Ja, das sind mal eben 10 % des Jahreshaushalts. Dann wird eben ein bisschen weniger umgezogen, und weniger verfrühstückt und versoffen und dann geht das auch mit 10 % weniger! Mit nüchternem Magen finden unsere EU-Mandatare dann vielleicht auch nochmal zurück zu den Themen, die eine europäische Union im Moment wirklich interessieren müssten! Das wichtigste Diskussionsthema lautet: was läuft schief in dieser Union? Natürlich nimmt sich dieser Haufen Wasserköpfe so wichtig, die werden natürlich nie auf die Idee kommen den Fehler bei sich selbst zu suchen…
„Natürlich nimmt sich dieser Haufen Wasserköpfe so wichtig, die werden natürlich nie auf die Idee kommen den Fehler bei sich selbst zu suchen…“
Genau so ist es, „Den Ahlen“. Dieser „Haufen Wasserköpfe“, wie Sie schreiben, ist übrigens nicht in der Lage, außer deren sprichwörtlichen Regulierungswut,um die Menschen zu schikanieren und zu bevormunden, irgend etwas Sinnvolles an Lösungen in die Wege zu leiten, sei es in der Flüchtlingsproblematik,im Spanien/Katalonienkonflikt, um nur zwei Beispiele zu nennen! Nein,wie gesagt, rein gar nichts bekommt dieser SB-Laden auf die Reihe. Am besten abschaffen!
Ist doch ein weinig lächerlich das ganze.
Der Europäische Apparat ist zu ineffizient geworden und Herr Juncker ist beteits lönger nicht tragbar um Europa zu vertreten.
Im übrigen bewirkt der Brexit, dass die Engländer, laut Experten,durch den Austritt aus der EU, zunächst etwa 380 Millionen Pfund und ab 2020 in etwa 430 Millionen Pfund……….. PRO WOCHE wohlgemerkt (!!!) einsparen, also Geld, welches England sinnvoll für sein Land bzw.seine eigene Bevölkerung ausgeben kann und nicht mehr in das Fass ohne Boden, das da EU heißt, reinschütten muss.Wie gesagt, es kommt nicht von ungefähr, dass die EU-Bonzen aus Eigeninteresse einen Versuch starten, die Briten umzustimmen, angesichts des Riesenlochs, von etwa 12 Milliarden Euro pro Jahr, welches durch den Brexit durch die anderen Mitgliedsländer gestopft werden muss und zwar hauptsächlich durch die vermeintlich am besten finanziell Situierten, die Mehrzahl der EU-Staaten, besonders aus dem ehemaligen Ostblock werden da wohl überfordert sein …..
Was soll denn dieses Hin und Her? Die Briten wollten raus aus der EU, die Mehrheit hat für den Brexit gestimmt; also auch raus mit ihnen!
Großbritannien wäre ja so schön, wenn es nicht so viel Briten da gäbe! Wenn die Briten gegen die EU sind, na dann müssen wir die Briten eben durch ein anderes Volk ersetzten… Ein Großbritannien außerhalb der EU! Demnächst wollen auch noch andere reiche Staaten/Regionen raus und wer zahlt denn dann die dicken Gehälter der Mandatare? Vielleicht die Griechen, die sind ja jetzt Kummer gewohnt? *Satire aus*
Für Polen ist das Herz von Donald Tusk aber nicht offen….die sollen doch nach seiner Aussage auf Web.de raus aus der EU….
Tusk ist ein Verräter. Die Polen werden ihm das nie verzeihen. In seinem Land ist er tot, politisch. Gut so. Leider wird also weiterhin in der EU sein Unwesen treiben.
Aie, aie wenn das Geld nicht mehr sprudelt ist Juncker und Co a King without a crown and without money!
Zum Glück für Ihn, die Rente ist Ihm sicher…
„Im übrigen bewirkt der Brexit, dass die Engländer, laut Experten,durch den Austritt aus der EU, zunächst etwa 380 Millionen Pfund und ab 2020 in etwa 430 Millionen Pfund……….. PRO WOCHE wohlgemerkt (!!!) einsparen,“
Diese Behauptung der Brexit-Befürworter wurde schon am Tag nach dem Referendum als Lüge entlarvt.
Selbst Farage hat das zugegeben.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-06/nigel-farage-350-millionen-nhs-eu-brexit-referendum
@ Zaungast
Farage ist im Übrigen der lauteste Befürworter eines erneuten Referendums.
Angeblich um das erste zu bestätigen. Tatsächlich hofft er das die zur Wahl gehen die vorher gedacht haben das würde ohnehin Pro-EU ausgehen damit er seinen lukrativen Job im EU Parlament behalten kann.
Farage hat im EU Parlament ungefähr so viel zu suchen wie ein Veganer in einer Metzgerei.
Den Link den Sie gepostet haben, ist von der ZEIT………und datiert am Juni 2016!
Mein Beitrag, bzw.die Zahlen, auf die ich mich bezogen habe, sind gestern auf den Video-Text der ARD publiziert worden. Ok, wenn Sie einem Artikel aus der „Zeit“ von vor fast 2 Jahren eher Glauben schenken als der ARD……….Fakt ist, laut EU-Bonzen selbst, dass der Brexit die EU um jährlich etwa 12 bis 14 Milliarden Euro „ärmer“ machen wird. Wenn man diesen Betrag auf die Woche umrechnet, geht das, grob gesehen,, in diese Richtung.
@ EU-Kritiker
Sie müssen aber dem „ärmer machen“ die Beträge gegenrechnen die Groß-Britanien“ durch den Austritt aus dem EU-Strukturfonds entgehen. Frau Thatcher wollte seinerzeit „ihr Geld zurück“. Durch die Sonderregelung für GB wird aus dem Nettozahler ein Groß-Empfänger. Der Betrag um den die EU „ärmer“ wird ist kleiner als Sie denken.
„Der Betrag um den die EU „ärmer“ wird ist kleiner als Sie denken.“
Nun ja, wenn man aber den Oettinger so hört, der laut darüber nachdenkt (obschon nachdenken bei dem…), diesen in Frage stehenden Betrag von den anderen Mitgliedsländern“ auffangen“ zu lassen, sprich erhöhte Beiträge einzufordern, dann ist der Betrag kein peanuts, da es sich hier ja um jährliche Beträge in dieser Größenordnung handelt .
@ EU-Kritiker
Sie sollten, wenn es Ihnen gelingt dabei wach zu bleiben, dem Herrn Oettinger gut zuhören. Spätestens nach dem dritten Statement werden Sie feststellen was es bei Ihm mit dem Denken auf sich hat.
Der Oettinger redet doch nur wirres Zeug, … und dafür wird er auch noch fürstlich entlohnt!
Wie kann man nur, als Grenzbewohner, einen Austritt aus der EU befürworten.
Damala, als die Zöllner noch in ihren Häuschen waren, musste u.a.:
Jede Holzbohle die unsere Unternehmen ins Nachbarland exportierten deklariert werden,
jede Norm war anders, jedes Land hatte seine eigene Währung, jedes Land hatte eigene Diplome, jeder Wohnwechsel ins andere Land war nicht so einfach, die MWS für die Unternehmen musste im anderen Land bezahlt werden, der Grenzverkehr unserer Arbeitnehmer war komplizierter (wieviel Nordlichter arbeiten nicht in Deutschland, oder Südländer in Lux?), die Standards waren verschieden, der Verbraucherschutz war verschieden, Freiheit des Kapitals bestand nicht, europaweite Bankenkontrolle gab es nicht, Regulierung des Wettbewerbs, Strukturhilfe für schwächere Gegenden Fehlanzeige (Eifel?), Zusammenarbeit Polizei und Justiz (Europol…), Fischerei, Hilfen für die Landwirtschaft,… usw usf
Ja der Juncker der kostet, wir haben nix davon, alles Profitgeier, :(
ES LEBE DIE EU!!!
„Wie kann man nur, als Grenzbewohner, einen Austritt aus der EU befürworten.“
All die Unannehmlichkeiten, die Sie da aufgezählt haben, könnten ohne weiteres von den Ländern unter sich geregelt werden, da brauchen wir keinen teuren SB-Laden mit Namen EU, der die Menschen mit ihrer Regulierungswut schikaniert und Unmengen an Geld sinnlos verpulvert!
@EU-Kritiker
„Im übrigen bewirkt der Brexit, dass die Engländer, laut Experten,durch den Austritt aus der EU, zunächst etwa 380 Millionen Pfund und ab 2020 in etwa 430 Millionen Pfund……….. PRO WOCHE wohlgemerkt (!!!) einsparen,“
19,8 Milliarden £ ?
23,4 Milliarden £ ?
Vor dem Brexit war von 350 Millionen £ die Rede, was selbst von Brexiteers nach der Abstimmung als falsch anerkannt wurde. Farage bestritt sogar, diesen Betrag jemals genannt au haben.
18 Milliarden £ ?
In einem Beitrag vom 17.12.2017 spricht der ‚Independent‘ von 250 Millionen £ pro Woche.
( http://www.independent.co.uk/infact/brexit-second-referendum-false-claims-eu-referendum-campaign-lies-fake-news-a8113381.html ) Interessanter Artikel übrigens …
13 Milliarden £ ?
Die ‚Wirtschaftswoche‘ schreibt am 27.11.2017: „5,6 Milliarden Euro mussten die Briten 2016 mehr an die EU überweisen, als sie zurückbekamen.“
5,6 Milliarden € ?
Am 10.11.2017 schrieb dieselbe Zeitung, dass nach dem Brexit 10,2 Milliarden € im EU-Haushalt fehlen würden, die dann von den anderen Mitgliedsländern aufgebracht werden müssten. Auch SWR Aktuell nennt diesen Betrag, schöpft also aus der gleichen Quelle.
10,2 Milliarden € ?
Statista ( https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38139/umfrage/nettozahler-und-nettoempfaengerlaender-in-der-eu/ ) kommt auf 6.27 Milliarden € für 2016 oder rund 120 Millionen pro Woche.
6,27 Millliarden € ?
Ein tolles Jonglieren mit Zahlen, dass den Leser einigermaßen ratlos zurücklässt.
Nun müsste man noch wissen, welchen Wechselkurs man da genau als Basis nehmen sollte, wenn man berücksichtigt, dass das Pfund von 1.45 € Ende 2015 auf 1.30 € nach dem Referendum auf jetzt 1.13 € gestürzt ist.
Wie viele Kosten allein dieser Kursverlust verursacht, kann man sicher errechnen, wenn man berücksichtigt, dass GB 2016 für rund 600 Milliarden £ importierte, aber nur für rund 400 Milliarden exportierte, also eine total negative Handelsbilanz hatte.Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, egal, ob es einen harten oder weichen Brexit geben wird.
Dann würden also 28 oder 27 Länder pausenlos unter sich und mit anderen Staaten verhandeln müssen, um Handelsverträge, Qualitätsstandards, Zollbestimmungen und was weiß ich noch alles zu vereinbaren. An jeder Grenze müsste wieder kontrolliert werden, da ja die Staaten A, B und C etwas beschließen können, Staat D aber außen vor bleibt.
Ob das wohl die EU an Effizienz übertreffen würde? Man darf zweifeln.
Lehmboy hat völlig Recht. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr EU. Das wird Ihnen jeder Betriebsleiter, der von Im- oder Exporten abhängig ist, bestätigen.
Richtig, Lehmboy, gerade wir an der grenze können von Glück reden, dass es so gekommen ist.
Ich gehörte zu denen, die Waren verzollen durften. Wir haben trotzdem fleißig in mehrere Nachbarländer exportiert und auch dort unsere Arbeitsleistungen ausgeführt. Die Zollbeamten und Verzollungsagenturen und die daran hängenden Arbeitsplätze haben sicherlich nicht mehr gekostet als dieser aufgeblase, sich selbst bedienende Geldvernichtungsapparat. Einige tun hier so als ob vor dem Euro und vor der EU kein Im- und Export stattgefunden hätte. Fragt mal die Betriebsleister wie viele Statistiken jetzt für die EU geführt werden müssen. Dann ist da noch die Frage ob der freie, unkontrollierbar gewordene Kapitalmarkt solch eine tolle Errungenschaft ist.
Nein, früher war nicht Alles besser, aber auch nicht Alles schlechter.
Wenn es denn überhaupt möglich ist, sollte man zumindest den Versuch unternehmen objektiv zu bleiben.
@ Realist,
Ihren Beitrag unterschreibe ich voll und ganz! Es wird oftmals so getan, als ob die (europäische) Welt ohne die EU zugrunde gehen würde.Was für mich ein Unding ist, ist das Bestreben der EU-Machthaber, ALLE Mitgliedsstaaten quasi „gleichzuschalten“. Und das kann bei einer so hohen Anzahl Länder einfach nicht funktionieren, dafür ist die wirtschaftliche Kraft, das soziale und kulturelle Gebilde zwischen den einzelnen Ländern, oder besser gesagt zwischen Ost und West, zu unterschiedlich. Es ist wenig sinnvoll, bildlich etwa ein Autorennen zwischen einem Porsche und einem „Deux-chevaux“ zu veranstalten. Dabei müsste ja der Porsche die ganze Zeit verhalten fahren, damit die „Ente“ nicht abgehängt würde…….
Die mit der, durch die EU-Instanzen versuchten Gleichmacherei einhergehenden Regulierungswut ,werden die Bürger nur schikaniert und sind in der Folge frustriert. Wie gesagt, das kann nicht funktionieren und desweiteren kann die von den EU-Bonzen angestrebte Vereinheitlichung in Bezug auf die sozialen Gegebenheiten, bzw. die Unterschiede, welche zwischen vielen Länder (Ost/West) diesbezüglich herrschen, auch nicht durch EU-Maßnahmen verordnet werden! Ja, die Menschen leben in einem Europa der unterschiedlichsten Geschwindigkeiten, vom Bummelzug bis hin zum TGV. Und längst nicht alle finden im TGV Platz. Das ist die Realität und nicht die Traumvorstellung einiger Politiker und Teilen der Gesellschaft , die pekuniäre Interessen hegen, genau so wie der aufgeblasene EU-Beamtenapparat. Waren das noch Zeiten, als die EU noch die EWG war! Und was die angesprochenen Grenzkontrollen betrifft : Die gab es innerhalb den Benelux-Staaten schon lange nicht mehr systematisch. Und zwischen den übrigen westlichen Länder wäre dies doch ohne weiteres zu regeln ,inklusive Zoll- und Handelsabkommen u.v.m. Nochmal, um in Europa friedlich mit einander zu leben, Handel zu treiben, sich kulturell und gesellschaftlich auszutauschen, das alles kann man ohne den EU-Wasserkopf bewerkstelligen, zwischen den Ländern die es wollen und in der Lage dazu sind
-Es geht aber um mehr als nur um Grenzkontrollen und Verzollung, obwohl beide ideale Instrumente sind, um protektionistische Maßnahmen durchzusetzen, die aber letztendlich zu Lasten des Verbrauchers gehen.
Deren Abschaffung ist eine Sache. Daneben gibt es die sogenannten „nichttarifären Handelshemmnisse“. Ein Paradebeispiel sind Qualitätsstandards oder Konstruktionsnormen, mit denen ein Land unliebsame Konkurrenten abwehren kann.
Es geht um Probleme, die es früher, zur Zeit von Postkutsche und Dampfeisenbahn, einfach noch nicht gab und die nur global gelöst werden können. Umweltschutz ist da nur ein Beispiel. Verbraucherschutz ein anderes. Wenn man freien Handel erlauben will, müssen auch die Standards angeglichen werden, und das kann nun mal besser im europäischen Rahmen geschehen als durch zahllose nationale Einzelverordnungen, die dann im Nachhinein mühselig koordiniert werden müssen, so wie wir das leider in Belgien erleben: Verkehrsminister streiten sich um die Mobilität in und um Brüssel.
Regulierungswut? Und wie steht es denn mit der nationalen Regulierungswut? Viele der EU-Verordnungen hätten die Einzelstaaten so oder so auch erlassen müssen.
Autorennen zwischen Porsche und 2CV? Das Problem gibt es, und es war wahrscheinlich wenig sinnvoll, gewisse Staaten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks Hals über Kopf in die EU zu holen, aber das erklärt sich aus dem damaligen Kontext. Diese Länder bettelten doch förmlich um Einlass und beißen nun die Hand, die sie jahrelang mit Milliarden gefüttert hat.
„so wie der aufgeblasene EU-Beamtenapparat“ Ein Schlagwort, ebenso populär wie unzutreffend.
http://www.sueddeutsche.de/politik/europaeische-union-sechs-mythen-ueber-die-eu-und-was-wirklich-dran-ist-1.1950690-2 was eingefleischte „EU-Kritiker“ aber sicher als bloße Propaganda abtun werden…
Ich zahle aber lieber einige Euro für ein „Beamtenheer“ als für ein andere „Heere“, so wie das, welches Europa zuletzt 1939-45 in den Abgrund gestürzt hat.
Auf jeden Fall lebe ich auch lieber in der heutigen EU oder im heutigen Europa – mit all den Mängeln und Problemen, die es ohne Zweifel gibt – als zu jeder anderen Epoche der Geschichte. Oder kennen Sie eine, in der es uns besser ergangen wäre? „Die gute alte Zeit“ gab es nie, und wenn doch, dass ist sie unwiederbringlich verloren und existiert nur mehr in der verklärenden Erinnerung.
„Autorennen zwischen Porsche und 2CV? Das Problem gibt es, und es war wahrscheinlich wenig sinnvoll, gewisse Staaten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks Hals über Kopf in die EU zu holen, aber das erklärt sich aus dem damaligen Kontext. Diese Länder bettelten doch förmlich um Einlass und beißen nun die Hand, die sie jahrelang mit Milliarden gefüttert hat “
Diesem Passus stimme ich Ihnen größtenteils zu und ist ein erheblicher Teil des Problems, welches sich für die EU ergeben hat und nach wie vor präsent ist. Ihre anderen angeführten Argumente pro EU, könnte ich versuchen zu widerlegen, erspare mir das aber, da dieses zu einem „Ping-Pong“-Spiel ausarten könnte, worauf ich keine Lust verspüre und die erforderliche Zeit mir auch fehlen würde. Wie gesagt, ich bin idT ein EU-Kritiker, welchem die Politik und das Gebaren der maßgeblichen Institutionen dieses Wasserkopfes mißfällt , sorry für diese Bezeichnung; grundsätzlich bin ich nicht gegen die Zusammenarbeit der EU-Länder, aber nicht so wie sie uns von Brüssel aufgezwungen wird. PS: noch eine Anmerkung meinerseits: mit Ihnen, „Zaungast“ kann man noch sachlich diskutieren, ohne dass man als EU-Kritiker gleich in irgendeine Ecke gestellt wird…..
@ EU-Kritiker
Sie haben insofern recht das in der EU tatsächliches vieles reformiert werden muss. Die Institutionen, die Verträge und die Parlametsrechte sollten dringend überarbeitet werden.
Was unbedingt aufhören muss ist aber auch das „EU-Bashing“ wie es von so mancher Regierung betrieben wird.
In Brüssel stimmen sie zu und in der Heimat schimpfen sie auf genau diese Beschlüsse denen sie zugestimmt haben.
Auch Verordnungen uund Vereinheitlichungen wurden von den Regierungen abgesegnet die später am lautesten kritiseren. Es gibt aber auch noch andere Fälle.
Alwin Münchmeyer, damals Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, wird 1974 im SPIEGEL mit den Worten zitiert:
„Das Vaterunser hat 56 Wörter, die Zehn Gebote haben 297 und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300. Aber eine Verordnung der EWG-Kommission über den Import von Karamellen und Karamelprodukten zieht sich über 26 911 Wörter hin.“
Dies wurde aufgenommen und es gab einen riesigen Wirbel darum. Die CSU, namentlich Strauss und Huber initierte eine große Anfrage an die Bundesregierung über die Auswirkung dieser Verordnung auf die deutsche Exportwirtschaft und forderten ein Ende für die „Verordnungswut der EWG.
Nach einem halben Jahr Presserummel wurde (endlich) klar gestellt das es diese Verordnung gar nicht gibt. Sie war das Produkt eines Satirikers.
Dazu gibt es sogar einen Artikel bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/EG-Verordnung_zur_Einfuhr_von_Karamelbonbons
Nun würde ja auch niemand behaupten wollen, Vater Unser und 10 Gebote hätten damals schon alle Probleme geregelt.
Ich weiß nicht, wie viele Wörter das ganze Mosaische Gesetz enthält, und das galt nur für eine primitive Nomadengesellschaft in der Wüste und wurde nach dem Marsch durch die Wüste und der Gründung des Staates Israel fortlaufend ergänzt und neu ausgelegt. Hatte Jesus sich nicht manches Wortgefecht mit den Gesetzeslehrern geliefert?
Die größte Errungenschaft ist der Euro. Das War ja früher ein Hantier mit den verschiedenen Währungen.
„so wie sie uns von Brüssel aufgezwungen wird.“
EdiG pflichte ich ausdrücklich bei. Er hätte auch noch den Schenkelklopfer „Gurkenverordnung“ erwähnen können, eine Regelung, die auf ausdrücklichen Wunsch des Großhandels zurückgeht, der sie auch noch weiter verwendet, obschon sie seit 2009 außer Kraft ist…
https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_(EWG)_Nr._1677/88_(Gurkenverordnung)
Die EU muss kontinuierlich weiterentwickelt werden,das ist keine Frage, was im Übrigen bei allen vom Menschen geschaffenen Institutionen der Fall ist, sonst würden wir immer noch in Stammesgemeinschaften im Urwald leben… oder aber im Hl. Römischen Reich Deutscher Nation mit über 300 Kleinstaaten. Das müsste doch dann eigentlich das Paradies auf Erden gewesen sein.
Es hilft auch nichts, sich nach der „guten alten EWG“ zurückzusehnen, wo übrigens auch nicht alles in Butter war. Wer erinnert sich noch an die Blockadepolitik de Gaulles, wenn die damals 5 anderen Mitgliedsländer nicht nach seiner Pfeife tanzen wollten. Der ganze Kontext war damals ein anderer in Bezug auf Handel, Wirtschaft, Finanzwelt, Verkehr, Technik usw.
Eine Rückkehr zu den „autonomen“ „National“staaten ist völlig unmöglich geworden. Warum drängt Theresa May denn so vehement darauf, „enge Beziehungen“ zur EU zu behalten, wenn sie allein doch um so vieles besser da stünde? Warum will Katalonien denn unbedingt in der EU bleiben?
Es gibt theoretisch sicher bessere Konstrukte als die heutige EU, die ja auch ein in der Geschichte noch nie dagewesener Versuch der Zusammenarbeit ist. So wie sie ist, ist sie aber von den Mitgliedern konzipiert worden. Das kann man ihr nicht vorwerfen, und dort muss man auch den Hebel ansetzen.
„Aufgezwungen“? Was denn konkret? Werden uns nicht tagtäglich Gesetze, Dekrete, Verordnungen, Regeln von Föderalstaat, Region, Gemeinschaft, Gemeinde „aufgezwungen“?
„Aufgezwungen“ wurde mir etwa, dass ich heute problemlos eine Soundbar bei Amazon in Deutschland für 219 € via Internet bestellen kann, mit Kreditkarte bezahle und das Gerät ein paar Tage später mit der Post frei Haus geliefert bekomme, ohne weitere Formalitäten, Gebühren und Wechselkurse. Hier in Belgien hätte ich dafür bei Media Markt 249 € ausgeben müssen (Media Markt Aachen: 219 € + Fahrt + Parken)…
Es lebe Europa … besonders hier in der Grenzregion.