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Esa-Sonde „Juice“ zu Jupiter gestartet – Milliarden Kilometer unterwegs

14.04.2023, ---, Kourou: Raphael Liegeois (2.v.l-r), Astronautenpraktikant Prinz Gabriel von Belgien, König Philippe und Josef Aschbacher, ESA-Generaldirektor, verfolgen den Start der ESA-Mission „Juice“ (Jupiter Icy Moons Explorer) vom Raumfahrtzentrum Guayana. Nach der Verschiebung um einen Tag ist die europäische Raumfahrtsonde «Juice» am Freitag zum riesigen Gasplaneten Jupiter gestartet. Foto: Pool Eric Lalmand/Belga/dpa

Nach Jahren der Entwicklung: Die Esa-Sonde „Juice“ ist auf dem Weg zum Jupiter. Sie wird Milliarden Kilometer unterwegs sein, um mögliche Voraussetzungen für Leben auf Monden des Giganten zu finden.

Große Freude und Erleichterung im Kontrollzentrum der europäischen Raumfahrtagentur Esa: Die Jupiter-Sonde «Juice» ist am Freitag zum bislang am weitesten entfernten Ziel der europäischen Raumfahrt gestartet.

An Bord einer Ariane-5-Trägerrakete hob sie um 14.14 Uhr (MESZ) vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana ab. Sie wird nach Angaben des Esa-Flugbetriebsdirektors Andrea Accomazzo in den kommenden Jahren rund sechs Milliarden Kilometer unterwegs sein. Am Vortag musste der Start wegen der Gefahr eines Gewitters verschoben werden.

14.04.2023, —, Kourou: Auf diesem von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zur Verfügung gestellten Bild hebt eine Ariane-Rakete mit dem Forschungsroboter „Juice“ vom europäischen Weltraumbahnhof ab. Es ist das bislang am weitesten entfernte Ziel der europäischen Raumfahrtagentur Esa. Foto: -/ESA/AP/dpa

Sie ist nun mit einigen Umwegen auf der Reise zum Hunderte Millionen Kilometer entfernten Gasgiganten Jupiter, dem größten Planeten im Sonnensystem. „Juice“ soll mit zehn Instrumenten an Bord vor allem einen Blick auf die großen Monde werfen. Dort wird Wasser unter einem dicken Eispanzer und damit Voraussetzungen für Leben vermutet.

„Keiner von uns glaubt, dort einen Wal oder Delfin zu finden“, sagte der Leiter des Missionsbetriebes im Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt, Simon Plum, vor dem Start. Von dort wird in den kommenden Jahren die Wissenschaftsmission gelenkt. „Wir suchen nicht nach Leben“, sagte Plum. Man schaue, ob dort Leben möglich sein könnte. Der Esa-Wissenschaftler Olivier Witasse sprach von einer „fantastischen Mission“. Kamera, Spektrometer, Radar, Magnetometer: Mit seinen Instrumenten an Bord, biete «Juice» umfassende Möglichkeiten.

Der erste kritische Moment nach dem Start war den Experten zufolge das Ausklappen der 85 Quadratmeter großen Solarpaneele von „Juice“ am Nachmittag. Wenn sie ihre Energie verliere, werde sie „taub und blind“, erklärte Plum vor dem Start. Dann sei die Mission gescheitert.

14.04.2023, —, Kourou: Auf diesem von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zur Verfügung gestellten Bild zeigt eine Ariane-Rakete mit dem Forschungsroboter „Juice“ nach dem Start vom europäischen Weltraumbahnhof. Foto: Manuel Pedoussaut/European Space Agency/AP/dpa

Rund eine halbe Stunde nach dem Start bekamen die Spezialisten im Kontrollzentrum zunächst ein Signal von „Juice“ womit auch die Kommunikation mit der Sonde funktioniert. Dann gelang auch das Ausfahren der Solarpaneele. Der Daumen ging hoch – die Sonde ist auf dem Weg.

Bei der über eine Milliarde Euro teuren Mission wollen die Wissenschaftler nach der Ankunft bei Jupiter 2031 unter anderem einen Blick auf die Monde „Europa“, „Kallisto“ und „Ganymed“ werfen.

„Natürlich könnte die Esa das alleine stemmen», sagte Plum zu der Vielzahl an Instituten und Organisationen, die an der Verwirklichung beteiligt waren. Die Frage sei aber, warum sollte sie das tun. „Zusammen können wir mehr erreichen.“

Mit dem Radar können auch unter der Eisschicht Daten gesammelt werden. Mit dem Laser Altimeter „Gala“ (Ganymede Laser Altimeter) soll die Oberfläche „Ganymeds“ vermessen werden. Zusammen mit den Daten und mit Bildern der Kamera „Janus“ kann später auch ein digitales 3-D-Modell des komplett mit Eis bedeckten Mondes erstellt werden.

Bevor die Sonde ihre Arbeit am Jupiter aufnehmen kann, hat sie noch eine lange Strecke vor sich. Sie muss bei ihrer achtjährigen Reise erst noch einmal um die Venus und drei Mal um die Erde fliegen, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Ein späteres Bremsmanöver am Jupiter wird den Esa-Verantwortlichen zufolge ein weiterer kritischer Moment. Gelingt dies nicht, fliegt „Juice“ am größten Planeten des Sonnensystems vorbei. (dpa)

5 Antworten auf “Esa-Sonde „Juice“ zu Jupiter gestartet – Milliarden Kilometer unterwegs”

  1. 9102Anoroc

    Eine Mission mit einer Investition von über einer Milliarde Euro ;
    mit dem Ziel 2031 ein paar Daten und Fotos zu erhalten.
    Wer bezahlt für ein paar Daten und Fotos über eine Milliarde Euro?
    Natürlich niemand.
    Außerdem kann man davon ausgehen, dass die Chance eines Erfolgs bei 50% liegt, bis 2031 kann noch viel passieren und das Flugobjekt ist keine tausendfach getestet 747.
    Wer erlaubt also so ein Schwachsinn?

    Menschen die hungern , oder noch nicht mal sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben, würden das sicher ganz interessant finden, dass erwachsene Leute , zur Zufriedenstellung ihres Größenwahns, über eine Milliarde Euro benötigen .

    • Zitat : Eine Mission mit einer Investition von über einer Milliarde Euro ;

      das ist doch Kleingeld…

      Mondanzüge 3,5 Milliarden US-Dollar,
      James Webb Teleskop hat knapp 10 Milliarden gekostet,
      Das US-Verteidigungsministerium hat für bis zu 21,9 Milliarden Dollar (18,6 Mrd Euro) Headsets und Cloud-Dienste bei Microsoft bestellt. Der Vertrag läuft über bis zu zehn Jahre und umfasst unter anderem die Produktion von rund 120.000 auf Microsofts Hololens-Hardware aufbauenden Augmented-Reality-Brillen.

      Für Militär und Weltraum anscheinend unendlich Geld verfügbar, rest unwichtig

    • 9102Anoroc

      @ – Franz 13:48

      3,5 Milliarden für Mondanzüge und 10 Milliarden für ein Teleskop.
      Das kann ja nur ein Angebot von Lidl oder Aldi für nächste Woche sein , von dem ich noch nichts weiß.🙈

      Wir scheinen weltweit nur noch von größenwahnsinnigen regiert zu werden.
      Was kostet die Welt?????
      Nichts , Wenn der Steuerzahler blöd genug ist , solchen Schwachsinn zu bezahlen.
      Und Gretel mit den Zöpfen , trampelt durch die großen Städte und erzählt unsere Jugend was vom Pferd.

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