Leserbrief

Joseph Meyer: Sind die DG-Minister mutig oder feige?

Als ich am 05.12.2005 in der Plenarsitzung zur Haushaltsdebatte zum ersten Mal die Schuldgeldproblematik und die Möglichkeit einer Regionalwährung für die DG ansprach, wurde ich, aus purer Unwissenheit, vom ganzen Saal schallend ausgelacht. Fast 10 Jahre später, am 09.02.2015, hat der neue Ministerpräsident der DG, Oliver Paasch, in der öffentlichen Ausschusssitzung zugestanden, dass er die gleichen Bedenken in Bezug auf das Kreditgeldsystem teilt wie Vivant-Ostbelgien.

Immerhin. Aber man könne, so fuhr er fort, nichts dagegen tun, die DG müsste sehen, wie sie mit dem bestehenden Geldsystem klar komme.

Herr Paasch ist, dank seiner Funktion, der Einzige, welcher in Brüssel, im Rahmen der interministeriellen Konferenzen, die Geldproblematik ansprechen könnte, nein, ansprechen müsste! Denn Armut, Krankheit,

Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung, soziale Unruhen und Kriege werden weltweit von diesem ausbeuterischen Geldsystem verursacht.

Auch in der DG bedingt es Ängste, Arbeitslosigkeit und aufkommende Armut. Wird Sozialminister Antoniadis seine Ministerkollegen in Griechenland kontaktieren und sie dazu aufrufen, dem Land, unabhängig von der Troika, eine nationale schuldenfreie Komplementärwährung zu geben?

Werden die DG-Minister den Mut haben, gemäß ihren Erkenntnissen und ihrem Gewissen zu handeln?

15.2.2015 Joseph Meyer, St.Vith

42 Antworten auf “Joseph Meyer: Sind die DG-Minister mutig oder feige?”

  1. Baudimont

    Die Parti Libertarien fordert, gemäß der Lehre Friedrich August von Hayeks eine freie Wahl des Zahlungsmittels und das staatliche Geldmonopol soll abgeschafft werden.

    Geld ist eine Ware wie jede andere auch und als solche den ökonomischen Gesetzen von Angebot und Nachfrage unterworfen

    “Paper money has never been introduced
    through voluntary cooperation. In all known
    cases it has been introduced through coercion and compulsion, sometimes with the threat of the death penalty.”

    Hülsmann, J. G.

    • Joseph Meyer

      Frau Baudimont,
      Sie haben Sich die Mühe gemacht, meinen Leserbrief zu kommentieren, deshalb sollte ich Ihnen auch korrekt antworten.
      Also:

      1. Ein staatliches Geldmonopol gibt es seit 1913 nicht mehr in den USA und Schritt für Schritt dann auch nicht mehr in sehr vielen Ländern Europas und des Commenwealth; zuletzt verschwand es in Frankreich mit dem Gesetz Pompidou-Giscard-Rothschild in 1973.
      Das Geldschöpfungsmonopol liegt also seither bei den privaten Geschäfstbanken…und diese erbärmliche Regelung ist im EU-Lissabon-Vertrag, im Art. 123, gesetzlich festgeschrieben.
      Auf diesen Artikel bezieht sich Mario Draghi von der EZB, wenn er den Staaten nicht direkt das benötigte „Fiat-Geld“ gibt, sondern den Umweg über die privaten Banken nimmt, wodurch diese Institutionen dann Milliarden an Zinsprofiten einstreichen können.

      2. Geld darf keine Ware sein, denn Geld ist als Tauschmittel für die Gesellschaft genauso lebensnotwendig wie Blut für den menschlichen Körper. Sie würden Sich zu recht empören, wenn private Firmen bei einem schweren Notfall die Blutkonserven nur gegen horrende Preise herausgeben würden…beim Geld finden Sie Nichts dabei, wenn die privaten Banken mit Hilfe der privaten Ratingagenturen hohe Zinssätze erpressen, oder wenn sie dringend benötigte Kredite verweigern, um in der so herbeigeführten Deflation die realen Werte des Staates, der Unternehmen und der Bürger zu Billigpreisen aufkaufen zu können… . Siehe als Beispiel dazu die derzeitige Erpressung Griechenlands, welches nicht willig genug ist bei den Privatisierungen seiner öffentlichen Güter und Dienstleistungen.

      3. Auch beim „Papermoney“ liegen Sie leider vollkommen falsch! Denn „Papermonney“ waren zuerst die Einlagebestätigungen der privaten Banker für aufbewahrtes Gold , welche diese Bankster dann vervielfältigten, nachdem nur ganz selten die Anleger gleichzeitig größere Mengen abkassierten…

      Die „bad-boys“ sind also nicht – wie Sie immer annehmen – die Staaten, sondern es sind die privaten Banken und Geldbesitzer…

  2. Baudimont

    @Joseph Meyer
    Wer macht die Politik und die Geldpolitik ? Die privaten Banken und Geldbesitzer ?
    Nein herr Meyer,

    „Politik ist das, was Politiker machen.“

    1. Staatliches Geldmonopol:I
    http://www.nbb.be/doc/ts/eurosystem/art11D.pdf
    Artikel 10
    „Vom 1 . Januar 2002 an setzen die EZB und die Zentral-banken der teilnehmenden Mitgliedstaaten auf Eurolautende Banknoten in Umlauf. Unbeschadet des Artikels15 haben diese auf Euro lautenden Banknoten als einzige
    in allen diesen Mitgliedstaaten die Eigenschaft einesgesetzlichen Zahlungsmittels“.

    „als einzige Zahlungsmittels“ = Monopol !

    http://www.misesde.org/?p=8664
    http://www.iknews.de/2013/01/06/zentralbankenmonopol-in-gefahr-die-1-billion-dollar-muenze/

  3. Joseph Meyer

    Frau Baudimont,

    – OK, Politik ist das was Politiker machen. Stimmt, aber könnten Sie Sich vorstellen, dass Politiker Gesetze durchdrücken, die nicht dem Allgemeinwohl dienen, sondern welche den Lobbygruppen dienen, die sie in die jeweilige politische Führungsposition gebracht haben…?

    – „Staatliches Geldmonopol“
    Können Sie mir bitte angeben, wo in dem von Ihnen verlinkten Text Sie diesen Begriff gelesen haben? Ich habe die Stelle gesucht aber nicht gefunden.

    – Allerdings ganz davon abgesehen: Sie sollten Sich wirklich mit dem in der Eurozone gültigen Schuldgeldsystem auseinandersetzen, Frau Baudimont!

    Wenn der Euro, egal ob als Banknote (~5% der Geldmenge) oder als „Buchgeld“ (~95% der Geldmenge), das einzige gesetzliche Zahlungsmittel darstellt, dann ist das zwar ein Monopol – wenn aber die Schöpfung
    dieses Zahlungsmittels NUR den privaten Banken erlaubt ist, dass handelt es
    sich – nach Adam Riese – um ein Monopol der privaten Banken….

    Darf ich vorschlagen, dass Sie diesen Punkt in Ihrer Gruppe diskutieren, bevor Sie Sich noch tiefer in die Geldsystem-Bedrouille begeben…

    • Baudimont

      Herr Meyer,
      Friedrich von Hayek — Universität Freiburg
      wurde,der Nobelpreis für Wirtschaftwissenschaften verliehen (in 1974) und Sie meinen, Herr Meyer, Sie wissen darüber besser Bescheid ?

      Ich verlasse die Chirurgie den Chirurgen und die Wirtschaft den Wirtschaftswissenschaftler. Aber auf die Politiker kann Man sich nicht verlassen. ….

      • Joseph Meyer

        @Frau Baudimont,
        Sie schaffen es doch immer wieder mich zum Schmunzeln zu bringen…

        Ich kann nämlich auch mit einem berühmten Wirtschaftsnobelpreisträger
        Aufwarten, nämlich Maurice Allais, der in 1999 gesagt hat, dass die privaten
        Banken mit ihrem Geldschöpfungsmonopol „Falschmünzerei“ betreiben würden!
        Verständlich, dass Herr Allais anschließend nicht mehr in die TV-Talk-shows
        eingeladen wurde. Jetzt, angesichts der Krise die er so vorhergesagt hatte, wird
        sein Ruf allmählich wieder hergestellt:
        http://www.lepoint.fr/economie/maurice-allais-economiste-visionnaire-13-05-2014-1822125_28.php

        Komisch, Frau Baudimont,
        mir sprechen Sie jede Möglichkeit mich in Wirtschafts-
        und Finanzfragen informieren zu können ab, nur weil ich ein einfacher Chirurg sei,
        Sie Selber sind doch auch keine Wirtschaftprofessorin, oder…?, trotzdem sind Sie
        von Sich überzeugt Alles bestens zu wissen, jedenfalls kommt es mir so vor…

    • Baudimont

      der Euro, IST NICHT EGAL ob Banknote oder Buchgeld !

      “Das Giral- oder Buchgeld auf unseren Girokonten bei den Banken, sind keine gesetzliche Zahlungsmittel aber nur ein Versprechen, Buchgeld ist somit offensichtlich kein Bargeld, sondern eine BargeldSCHULD
      Da ausschließlich Zentralbankgeld gesetzliches Zahlungsmittel ist
      (Bei einem gesetzlichen Zahlungsmittel ist ein Gläubiger rechtlich verpflichtet, dieses anzuerkennen).

        • Joseph Meyer

          @Frau Baudimont
          Auch Banknoten kommen nur über die Kreditvergabe durch die privaten Geschäftsbanken
          in den Wirtschaftskreislauf. Die Banknoten werden zwar physikalisch von den Notenpressen der Nationalbanken gedruckt, sie gehören aber trotzdem weiterhin den privaten Banken im Zusammenspiel mit der EZB: Das bedeutet, die privaten Banken kassieren die Schuldzinsen, welche mit den genehmigten Krediten verbunden sind, auch wenn diese nicht als Buchgeld vergeben, sondern in Form von Banknoten ausgezahlt wurden …

          Lediglich die Münzen gehören den Mitgliedstaaten über das Münzregal, welches noch bei den
          Staaten verbleibt, allerdings machen die Münzen weniger als 1% der Geldmenge aus!

      • Baudimont

        Die EZB ist Staatlich !
        Aber finanzielle Unabhängig die EZB hat einen eigenen Haushalt und entscheidet selbst über den Einsatz ihrer Mittel, mit denen sie von den Mitgliedsländern ausgestattet wird, Private Banken besitzen bei der Europäischen Zentralbank weitestgehend wenig Einfluss. Das EZB-Kapital von 10,76 Milliarden Euro (Stand Ende 2010) liegt ausschließlich bei den 27 Notenbanken der Europäischen Union. Die nationalen Notenbanken befinden sich nicht alle in öffentlichem Besitz (Beispiel: Deutsche Bundesbank, Österreichische Nationalbank: 100 % staatlich; andere Beispiele: griechische Nationalbank oder italienische Nationalbank: größtenteils privat). Seit der Euro-Einführung Estlands zum 1. Januar 2011 halten die Zentralbanken der Euro-Länder 69,97 % am Kapital der EZB. Die Nicht-Euro-Länder besitzen 30,03 %.[35] Diese Kapitalbeteiligung hat theoretisch keinen Einfluss auf die Personalpolitik bei der EZB.
        Artikel 123 (1) AEUV bedeutet das Geld in den Kontobüchern der Banken wird zu vollwertigen gesetzlichen Zahlungsmittel der Zentralbank.

        • Joseph Meyer

          @Frau Baudimont,
          ich verstehe ja, dass es nicht so ganz einfach zu verstehen ist, aber so
          furchtbar kompliziert ist es nun auch wieder nicht!
          Es gibt einen schönen Spruch über die FED, der das Verhältnis „staatlich-privat“
          in Bezug auf die EZB sehr gut wiedergibt: Die Federal Reserve Bank FED
          ist so föderal wie das Unternehmen „Federal Express“ …
          Wenn Jemand, so wie Sie, gutgläubig den Vertrag zur
          „Wirtschafts- und Währungsunion“ liest (http://ec.europa.eu/economy_finance/euro/emu/index_de.htm), dann
          liest er leider nur die halbe Wahrheit! Und wenn Sie schreiben und
          offensichtlich glauben was Sie da schreiben („Private Banken besitzen bei der Europäischen Zentralbank weitestgehend wenig Einfluss“) dann ist klar, dass
          Sie leider den Trick der privaten Banken überhaupt nicht kapiert haben!

          Denn all´ das offizielle vertragsmäßige Brimborium ist tatsächlich
          nur „Schall und Rauch“, weil das Geldschöpfungsmonopol, laut
          Maastricht-Vertrag und unverändert im Artikel 123 im Lissabon-Vertrag
          übernommen, bei den privaten Geschäftsbanken mit Hilfe der Kreditvergabe liegt!
          Die EZB, welche jetzt zwar die Staatsanleihen direkt aufkauft, so sagt sie,
          tut das auch wieder NUR über die privaten Banken!
          Also nochmals, Frau Baudimont, bitte besser informieren! Ich empfehle Ihnen auf
          der folgenden Webseite den Beitrag von R. Prengel „Wirtschaftskrisen und
          warum sie eigentlich Geldkrisen heißen müssten“ – allerdings nicht so ganz einfach(!): http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:vnfeSgeBOhEJ:www.freiwirte.de/texte/inhalt.htm+&cd=4&hl=de&ct=clnk&gl=de

  4. Baudimont

    3.
    Ethik der Geldproduktion. Edition Sonderwege Gebundene Ausgabe – 20. September 2007
    von Jörg Guido Hülsmann (Autor)

    Unser Währungssystem erzeugt ungerechte Einkommen, vernichtet Wohlstand, zerrüttet die moralischen Grundlagen der Gesellschaft und führt letzten Endes zu Hyperinflation oder Totalitarismus. J.G. Hülsmann ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Angers, Frankreich,..
    http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Guido_H%C3%BClsmann
    http://ef-magazin.de/autor/joerg-guido-huelsmann
    http://www.freiwilligfrei.info/archives/2987

  5. Joseph Meyer

    Der Autor des Artikels, Oliver Janich, scheint ein liebenswerter aber sehr naiver Zeitgenosse zu sein…
    Wenn die Menschen nicht so wären wie sie sind, dann könnte seine Vision vielleicht sogar funktionieren.

    Niemand darf zuviel Macht erhalten, weder die Politiker d.h. Regierung und Parlament, noch der private Sektor, allen voran die Banken und internationalen Konzerne.
    Dann natürlich auch nicht die Kirchen und Religionen! Und selbstverständlich auch nicht die EU!

    In Bezug auf die Geldschöpfung gibt es tatsächlich neuere Entwicklungen in Bezug auf „Freie Geldsysteme“.
    Vivant-Ostbelgien bzw. die Vivant-Fraktion im PDG wird dazu demnächst 2 Vorträge organisieren u.zw.
    in St.Vith – Wisonbrona am 13.03.2015 um 19Uhr30 und
    in Eupen, Europasaal des Ministeriums, am 10.04.2015 ebenfalls um 19Uhr30

    Das wäre ja vielleicht etwas für Sie!

    Übrigens, die Aussage zu Ron Paul in Bezug auf die FED ist insofern widersprüchlich, als Ron Paul eine Untersuchung der Machenschaften dieser „privaten“ (!) Institution fordert:
    „Audit the FED!“. Offiziell wird angegeben, und die Bevölkerung in den USA und weltweit glaubt das auch mehrheitlich, dass die FED die Nationalbank der USA sei, dem Allgemeinwohl verpflichtet, in Wirklichkeit steht ein Konsortium der großen US-Geschäftsbanken dahinter, in vorderster Front die Familien Rothschild, Rockfeller, J.P.Morgan…welche die Geldschöpfung und die daraus resultierenden Milliarden an Profiten sowie die ganze Macht fest in ihren Händen halten…

  6. Merowinger

    @ Josepf Meyer

    Eine Regionalwährung funktioniert bereits in anderen Regionen Europas, warum nicht auch in Ostbelgistan.
    Die Kaufkraft bleibt in der Region und stärkt die kleinen Handwerksbetriebe.
    Ebenfalls kann man nicht spekulieren und das Geld bleibt im Wirtschaftskreislauf und landet nicht bei großen Konzernen. Es ist eine Alternative zu unserem Giralgeld das nur eine Forderung des Sparers an die Bank ist. Im Prinzip nur Bits und Bytes auf einem PC mit dem Versprechen der Bank es uns bei Bedarf in gesetzlich geschütztes Zentralbankgeld, Scheine und Münzen, auszuhändigen.
    Fiatgeld basiert auf Schulden und Kreditvergabe und auf ein ständiges Wirtschaftswachstum, generiert mit neuen Krediten und Schulden.
    Durch den Zinseszins, was nichts anderes als eine Exponentialfunktion ist, wird uns irgendwann das ganze Geldsystem um die Ohren fliegen wenn die Zinsen nicht mehr durch den Schuldner(Staat) aufgebracht werden können.
    Es wäre doch bemerkenswert wenn in der Region in der Sylvio Gesell, einen in St-Vith geborenen Vordenker der Freigeld-Theorie, seine Jugend verbrachte Seine Prinzipien zum Freigeld umgesetzt würden.
    Wie eine Regionalwährung genau eingeführt wird und wie die Sicherheiten für die Benutzer sind weiß ich leider nicht, ich bin kein Finanzexperte, es scheint aber in anderen Regionen gut zu funktionieren.
    Eine Regionalwährung ist ein Umlaufgeld was man nicht Zuhause oder auf einem Bankkonto stapeln sollte da es nach und nach an Wert verliert und keine Zinsen bringt.
    Es wäre auch ein Lösungsvorschlag für Griechenland, eine Art Notgeld. Die Griechen könnten mit diesem Zinslosen Not-Geld innerhalb Griechenlands für eine Aufrechterhaltung des normalen lebensnotwendigen innergriechischen Zahlungsverkehres und Warenverkehrs sorgen. Das Frei-Geld könnte nicht aus Griechenland abgezogen werden um z.B. auf Schweizer Bankkonten zu verschwinden und würde immer wieder zu neuen Investitionen führen.
    Die Banken würden wieder auf ihre Hauptaufgabe, der Versorgung der Menschen mit Bargeld und der Versorgung der Wirtschaft mit Krediten zurückgestuft.
    Der Casino-Kapitalismus und die Vergabe der Geldschöpfung an private Banken hat uns in die fiskale Sackgasse rein manövriert, es braucht halt ein paar Querdenker um uns da wieder raus zu bringen. In Sachen Geldpolitik kann ich ihnen nur beipflichten.

  7. Joseph Meyer

    @merowinger
    Ich hätte es nicht besser zusammenfassen können!

    Ich schlage also vor, dass Sie Sich für den Fall eines Euro-Crash
    bei mir melden, vor allem wenn nicht sehr schnell eine neue
    funktionierende nationale oder europäische Gemeinschaftswährung
    eingeführt wird, und wir initiieren den „Venntaler“ (oder mit einer
    anderen Bezeichnung) in der DG…
    Dann wäre es effektiv nützlich, eine Regionalwährung einführen,
    denn dann wäre der Bedarf vorhanden und alle Marktteilnehmer,
    die Verbraucher genau so wie die Geschäftsleute und auch
    die Öffentliche Hand wären auf dieses Tauschmittel angewiesen.
    Wenn die Gemeinden dann – zumindest teilweise – die Zahlung der
    Gemeindesteuern und Abgaben mit der Regionalwährung erlauben
    würden, wäre ein effektiver Kreislauf geschaffen, der die
    Wirtschaftsaktivitäten regional erhalten und aktivieren würde.

    Sicher, die Vorzüge einer Regionalwährung bleiben auch parallel
    zu einer gut funktionierenden nationalen oder europäischen
    Währung bestehen, es gibt allerdings regionale Besonderheiten,
    welche deren Einführung und Erhaltung erschweren, wie z.B.
    eine große räumliche Trennung und eine dünne Besiedlung, so
    wie es in der DG der Fall ist…

    Für Griechenland wäre eine nationale, hoheitlich also schuldenfrei
    von der griechischen Nationalbank herausgegebene Komplementärwährung,
    welche mit Negativzins als Umlaufsicherung behaftet wäre, eine brillante
    Lösung für die derzeitige unmoralische Erpressung durch die Troika.
    Hier zeigt die EU (EU-Kommission und EZB) ihr wahres Gesicht: Es
    geht den Herrschaften zuallererst um die Privatisierungen in Griechenland…

  8. Alle die hier von „zinslosem Geld“ faseln sollen sich einmal auf ZDF Neo die Geschichte der Fugger ansehen. Die haben schon vor 400 Jahren erkannt, dass ein Handelssystem ohne Zinsen nicht funktionieren kann. Aber schon damals haben die unfähigen Fürsten die Staatskassen ruiniert und die Schuld dafür den „Zinseintreibern“ zugeschanzt. Die Griechen machen es genau so, und bekommen auch wieder den Applaus aus dem ebenso ahnungslosen wie gierigen Volk. Beim %-Rechnen versagen ja min. 80% der Schüler womit die weit verbreitete private wie öffentliche Verschuldung erklärt ist. Geld leihen kostet Geld, ob für den Privatmann oder den Staat, das darf man nie vergessen…

    • Joseph Meyer

      @Dax
      ich bin mir des Risikos bewusst, wenn ich mich mit Ihnen auf eine Diskussion einlasse…sei‘ s drum.

      Vielleicht kennen Sie die schöne Geschichte mit dem US-amerikanischen Touristen auf dieser kleinen griechischen Insel schon, wenn nicht hier ist sie:

      Besagter Tourist geht in das einzige Hotel an diesem kleinen Ort und sagt, er möchte ein Zimmer anmieten, legt eine 100 Dollar Banknote auf die Empfangstheke und geht schon mal nach oben um sich, wie er sagt, die Zimmer anzuschauen; oben angekommen legt er sich auf ein Bett und, hundemüde wie er ist, schläft er sofort ein. Der Hotelier nimmt sich den 100 Dollar Schein und rennt damit zum örtlichen Schreiner, dem er noch 100 Dollar schuldet, der Schreiner rennt zum Traiteur, dem er noch 100 Dollar schuldet, der Traiteur zum Metzger aus dem gleichen Grund, und der Metzger läuft zum Hotel, weil er dort noch eine offene Rechnung von 100 Dollar zu begleichen hat und legt den Geldschein auf die Empfangstheke. In dem Augenblick kommt der amerikanische Tourist die Treppe hinunter, gut ausgeruht nach den 2 Stunden Schlaf, nimmt seinen 100-Dollar-Schein und sagt, er habe es sich überlegt und nähme jetzt doch kein Zimmer…

      Was ist passiert? Alle sind glücklich, der Tourist ist ausgeruht und hat immer noch seine
      100 Dollar, keiner hat mehr Schulden am Ort, Alles ist bestens…

      Was sagt uns die Geschichte? Sie besagt im Grunde, dass Geld ein Tauschmittel ist, welches um so notwendiger wird in einer Gesellschaft, je arbeitsteiliger sich die Gesellschaft organisiert…

      Und es sollte die Gesellschaft sein, also wir alle, die sich dieses Tauschmittel zins- und
      tilgungsfrei gibt, damit der Wirtschaftskreislauf reibungslos funktionieren kann.
      Natürlich muss es eine unabhängige Instanz geben, welche dafür sorgt, dass die
      zirkulierende Geldmenge immer in etwa dem Wirtschaftsvolumen entspricht, und sicher wäre dann eine Umlaufgebühr, ein Negativzins, nützlich, damit das Geld nicht gehortet wird…

      Zins- und vor allem Zinseszins muss und sollte also nicht sein!

      Siehe auch unter monetative.de, inwo.de, monneta.org, positivemoney.org, usw.

      OK, sollten Sie aus dem Bankenmilieu kommen, @Dax, dann werde ich Ihnen mit diesen Ausführungen sicher keine besonders große Freude gemacht haben, aber Banken bleiben auch ohne Zins wichtige Institutionen in unserer Gesellschaft…

      • Ihr Beispiel des Touristen der mit 100 $ eine Insel saniert, ohne dass es jemanden etwas kostet, die Schulden lösen sich in Luft auf, ist an Naivität kaum zu überbieten. Macht ja nichts, jeder darf so naiv sein wie er will. Nur, wer als Politiker Verantwortung übernimmt muss dann auch zu seinen Entscheidungen stehen. Und da möchte ich SIE einmal sehen, wenn SIE einer betroffenen Familie gegenübertreten die einen Angehörigen beerdigen müssen, weil keine Uni-Klinik mit Kathederlabor die Bezahlung mit Venntaler akzeptierte. Zum Glück hat man SIE im Parlament der DG ausgelacht, aber die Griechen, die ähnliche Phantasten wie Sie einer sind an die Regierung gewählt haben, denen wird wohl bald das Lachen vergehen. Ach ja, so nebenbei, Staatsziel der DDR war u.a. die Abschaffung des Geldes. Wie es endete wissen wir ja inzwischen: „kommt die DM nicht zu uns, kommen wir zur DM…“ Und wie viele ihrer Eifler Fans die ihrem Unsinn applaudieren haben ein mehr oder weniger großes Konto in Luxembourg, man weiß ja nie, und sicher ist sicher, gel….

    • Merowinger

      @Dax

      Jakob Fugger, der Reiche genannt, war in erster Linie Kaufmann lebte vor über 500 Jahren und war einer der ersten der die doppelte Buchführung nördlich der Alpen einführte. Er erwirtschaftete ein enormes Vermögen, einen riesigen Handelsüberschuss womit er auf die Politik durch Kreditvergabe Einfluss ausübte. Er war der Prototyp des neuzeitlichen Kapitalisten eine frühe Form von Rockefeller und Konsorten. Seine Methoden waren, freundlich ausgedrückt, an der Grenze des Legalen. Auf jeden Fall ein sehr gutes Beispiel wie Geld die Politik dominiert. Jakob Fugger waren Meister darin einen Herrscher gegen den anderen Herrscher auszuspielen. Immer im Sinne des eigenen Profit.

      Wäre ein Zinseszins-Geldsystem stabil würden wir heute noch mit Gulden aus der Zeit der Fugger oder in Livre bezahlen. Irgendwann kommt der Zeitpunkt wo der Staat als Hauptgläubiger der Banken nicht mehr in der Lage ist seinen Verpflichtungen nachzukommen. Ein exponentielles Wachstum in einer endlichen Welt kann nur eine Zeitlang funktionieren. In Zeiten absolutistischer Herrscher war das kein großes Problem .Der Herrscher erklärt den Staatsbankrott, die Banken blieben auf ihren Schulden sitzen und alles begann wieder von Vorne mit neuen Geldgebern. Sehr vereinfacht ausgedrückt. Oder es gab eine Revolution wie in Frankreich 1789.
      Wenn das Wirtschaftswachstum nicht mehr Schritt halten kann mit dem Geld/Schuldenzuwachs bedingt durch den Zinseszins beginnt die finale Phase einer Währung. Im Euroraum ist die Sache noch komplizierter da viele Länder eine Währung haben die eigentlich nicht zu ihnen passt. Der Euro ist für die Griechen, Spanier, Italiener zu stark und für die Deutschen zu schwach. Wo Belgien steht weiß ich nicht.
      Eine Freigeldwährung soll die Wertschöpfung in der Region stärken. Sie soll und kann nicht zum internationalen Handel dienen. Sie wird zum alltäglichen Zahlungsverkehr genutzt z.B. Brötchen beim Bäcker, kleinere Reparaturen des PKW´s, Kleidung, Lebensmittel , kleinere Renovierungsarbeiten usw. Es generiert ein organisches Wachstum der lokalen Wirtschaft.

      @ Herr Meyer

      Ob die Troika gezielt Griechenland gegen die Wand fährt bezweifle ich. Sie sind Teil des Systems: „Geldschöpfung durch private Banken“ und können einfach nicht anders.
      Sie kämen nie auf die Idee das System zu hinterfragen. Sie drehen an verschiedenen Schrauben des Systems machen ähnliche Fehler wie Früher oder auch neue.
      Wer aber nie über den Tellerrand hinausblickt wird sich zwangsläufig im Kreis bewegen.

  9. Baudimont

    Die libertäre Onlinewährung „Bitcoin“@ Herr Meyer
    Einer Regionalwährung für die DG ?
    Wieviel kostet eine „DGBank“ die eigen Geld produzieren ?
    Wie wollen Sie das Vertrauen der Bürger in das Geld erhalten ?
    Wer kontrolliert es?
    Um die Geldschöpfung unter Kontrolle zu bringen wollen Sie die extra Beamten einstellen?
    Herr Meyer,
    Wir wollen weniger Kontrolle und weniger Kosten…
    Herr Meyer, es gibt die libertäre Onlinewährung „Bitcoin“ seit 2008 und existiert ausschließlich im Internet. Das Geschäft mit Bitcoin, die Verwaltung der digitalen Währung ebenso wie die Transaktionen, laufen über ein weltweites Netzwerk von zusammengeschlossenen Computern ab. Was aber noch viel wichtiger ist: Das Bitcoin-System funktioniert gänzlich ohne Banken. Es nicht nur Libertäre, die Bitcoin für eine echte Alternative halten, sondern eine immer breitere Basis an Menschen unabhängig ihrer politischen Einstellung.

  10. Noch was zu Regionalwährung:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Regionalw%C3%A4hrung
    …Um den Regiogeldern einen Wert zu geben, sind diese durch hinterlegte Währungen oder durch Leistungsversprechen gedeckt. Die meisten in Deutschland befindlichen Regiogelder sind durch Euro gedeckt (Regiogelder in der Schweiz durch Schweizer Franken) oder durch Leistungsversprechen….
    Womit wir durch die Hintertüre doch wieder beim € sind! Und wie ist das mit dem „Geldfälschen“?? Wenn ich die „Venntaler“ auf meinem PC + Drucker nachmache und Herr Meyer verkauft mir dafür sein Haus, wie ist da die Rechtslage?? Die Welt ist doch komplizierter als es mache Forumsträumer so ahnen….

    • Joseph Meyer

      @Dax
      Wer eine Regionalwährung einführt, der hat in aller Regel bereits ein nationales oder, wie beim Euro, internationales, legales Zahlungsmittel zur Verfügung! Es handelt sich also um eine Komplementärwährung, mit dem Ziel einer besseren regionalen wirtschaftlichen- und gesellschaftlichen Entwicklung.
      Und immer eingedenk der Tatsache, dass Geld zuallererst ein Tauschmittel ist, so notwendig für das Wirtschaftsleben wie Blut für das Menschenleben. Den Vergleich mit dem Blut könnten wir übrigens weiter verfolgen, z.B. „Geld und Blut arbeiten nicht, es sind die Menschen die arbeiten“, aber ohne Geld und ohne Blut haben die Menschen auch beim besten Willen keine Chance zu arbeiten…

      Ich erkenne aber, @Dax, dass es keinen Sinn macht sich mit Ihnen auf eine Diskussion einzulassen, Sie bleiben bei Ihrer Meinung – und das ist Ihr gutes Recht…

      • Und was bewirkt diese regionale « Komplementärwährung“ dann? Richtig, gar nichts, denn der € und die damit einhergehende Finanzstruktur bleiben ja erhalten, und die wollten Sie ja eigentlich abschaffen. Und regionale Produkte kann man auch in € bezahlen, nur wenn ein Eifler Regionalbetrieb mir 250 g eines selbererzeugten Nudelgerichtes für 7,50 €!! auf dem Weihnachtsmarkt anbietet, lehne ich dankend ab. Solche Mondpreise bezahle ich auch nicht in „Venntaler“, das isst einer meiner Jung’s alleine und um alle zu hause satt zu machen kann ich zu den Preisen auch in’s Restaurant gehen! Wer regionale Produkte verkaufen will, darf das nicht als Preistreiberei missbrauchen und anschließend den bösen € für alles verantwortlich machen…

    • Joseph Meyer

      @Dax und @Gudrun Schwarz

      Was sagen Sie Beiden Lästermäuler denn zu dem Vorschlag, dass Griechenland 1. den Euro beibehält, um seine internationalen Transaktionen vornehmen zu können, Handel zu treiben und natürlich die Schuldzinszahlungen und Kreditrückzahlungen an die ausländischen Geldgeber zu leisten (nicht zu vergessen!),

      dass dann aber 2. und weil die Troika und die anderen Geldgeber Griechenland ja kein Geld mehr geben wollen (ich glaube vor allem, weil Griechenland nicht willig genug ist bei den Privatisierungen!) die griechische Nationalbank für Griechenland selber – und neben dem Euro – die Drachme wieder als zweites legales Zahlungsmittel einführt, um die Binnenkonjunktur in Griechenland wieder in Gang zu bringen?

      Wodurch dann über den Tourismus und durch den Export von Gütern genügend Euros zusammenkämen, um die Finanzmärkte zufrieden zu stellen.

      • Nur weil jemand kompetenter ist als Sie, ist er noch längst kein Lästermaul. Aber Ihre Überheblichkeit ist ja nicht wirklich neu. Zu Ihren Fragen. 2 Währungen in Griechenland, ist nichts anderes als den Zustand der DDR wieder auferstehen zu lassen. Wer DM hatte konnte im Intershop alles kaufen, wer Ost-Mark hatte musste auf ein Paket aus dem „kapitalistischen Ausland“ hoffen um ein Stück Schokolade oder eine Banane zu bekommen. Wenn die Löhne nur noch in wertlosen Drachmen ausgezahlt werden, ist der €-Besitzer der König; wie lange glauben Sie denn überleben die linken Polit-Clowns in Athen diesen Zustand, so ohne Mauer und Schießbefehl? Gut dass Leute wie Sie in Belgien niemals zu politischer Macht gekommen sind, dagegen sind ja die „Copains“ der wallonischen PS noch harmlos….

        • Joseph Meyer

          @Dax
          Ihr Vergleich zwischen Griechenlands und der DDR hinkt in vielerlei Hinsicht, aber das wissen Sie natürlich auch…

          Nochmals: „Geld“, egal ob „Euro“ oder „Drachmen“, ist dann effektiv (und unentbehrlich) für die griechische Wirtschaft, wenn die Marktteilnehmer an den Werterhalt des jeweiligen legalen Zahlungsmittels glauben. Es dürfte den Griechen schon recht sein, wenn ihnen ihr Gehalt in Drachmen ausgezahlt würde, wenn sie anschließend sicher sein können, dass sie die notwendigen existenziellen Güter und Dienstleistungen mit Drachmen bezahlen zu können und ebenfalls ihre Steuern und sonstige Abgaben. Dann wären die Drachmen also keineswegs „wertlos“, wie Sie schreiben…

          Und warum sollte dieses nationale Zahlungsmittel nicht sicher sein, wenn der griechische Staat, bzw. die griechischen Steuerzahler – die müssen natürlich in Griechenland noch mehr und noch ehrlicher werden… – dahinter stehen?

          Das Alles hat vorerst überhaupt nichts mit dem „Euro“ zu tun. Der Euro kommt erst ins Spiel, wenn ausländische Touristen in Griechenland Drachmen gegen Euro eintauschen und wenn griechische Firmen konkurrenzfähige Waren ins Ausland verkaufen, dann z.B. gegen Euro…

          Aber OK, das sollte nun wirklich mein endgültig letzter Diskussionsaustausch mit Ihnen sein, Sie können einfach nicht sachlich und fair bleiben – mein Empfinden!

          @EdiG

          Kann es sein, dass Sie auch schon mal ulkiger waren … ?
          Ich wünsche Ihnen aber trotzdem weiterhin „viel Spass mit @Dax“!

  11. @ Dax

    Das finde ich jetzt aber fies. Die Weltmacht DG ohne deren Zustimmung Herr Obama wahrscheinlich nicht mal austreten darf und deren obersten Repräsentanten Herrn Dr. Meyer als Inkompetent darzustellen. Das geht doch nicht! Vivant hat völlig Recht. Wir, bzw unser Parlament, hätte natürlich die Einführung des Euro verhindern MÜSSEN. Das die Verträge von Lissabon „durchgewunken“ wurden ist eine nationale Schande an der unsere Kinder und Kindeskinder noch zu knabbern haben werden. Und wenn jetzt noch einer behauptet wir seien Größenwahnsinnig rufen wir unseren Freund Putin und entfachen endgültig den dritten Weltkrieg…. oder so ähnlich. Ich lach micht tot.

  12. gerhards

    Aloha Weltverschwörungstheoretiker, wahrscheinlich ist die AS die geheime Zentrale des Orients und das Parlament der DG wird demnächst Moschee und bald stellt sich heraus das Olli Paasch der verkleidete Josef Blatter ist. Ist Ihnen das ein Leserbrief wert Herr Meyer, bestimmt ;-)

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