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Josep Colomer, Sportdirektor der AS Eupen, drohen sechs Jahre Gefängnis – Diagne-Transfer suspekt?

AS-Sportdirektor Josep Colomer (links) und Trainer Claude Makélélé. Foto: Gerd Comouth

Was der AS Eupen im Dezember 2011 mit der Verhaftung ihres damaligen Investors Ingo Klein widerfuhr, könnte sich in Zukunft wiederholen. Auch dem heutigen Sportdirektor der Schwarz-Weißen, Josep Colomer, droht das Gefängnis.

Wie die Tageszeitung „L‘Avenir“ berichtete, hat die spanische Justiz gegen Colomer im Zusammenhang mit illegalen Fußballgeschäften eine Haftstrafe von sechs Jahren gefordert.

Nun weiß man, dass in der Justiz im Allgemeinen nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Man weiß noch nicht einmal, wann der Prozess beginnt, wenn er denn beginnt. Und selbst wenn es den Prozess eines Tages geben sollte, ist unklar, wann und vor allem wie er endet.

V.l.n.r.: Andreas Bleicher, Josep Colomer, Claude Makélélé und Christoph Henkel am 7. November 2017 bei der Vorstellung von Makélélé als Trainer. Foto: Gerd Comouth

Trotzdem kann das, was da aus Spanien bekannt wird, AS-Sportdirektor Colomer selbst und dem ranghöchsten ostbelgischen Fußballverein nicht gleichgültig sein.

Colomer muss jetzt schon in regelmäßigen Abständen bei den spanischen Behörden vorstellig werden, um zu beweisen, dass er keine Flucht plant. Bereits im Juni 2017 war über eine Festnahme von Colomer spekuliert worden.

Colomers Probleme sind eng verbunden mit dem Fall des ehemaligen Präsidenten des FC Barcelona, Sandro Rossel, gegen den die Staatsanwaltschaft sogar eine Haftstrafe von 11 Jahren sowie eine Geldstrafe im zweistelligen Millionenbereich fordert – wegen Geldwäsche und Führung einer kriminellen Vereinigung. Mitte September wird dem 54-jährigen Ex-Barcelona-Präsidenten der Prozess gemacht.

AS-Sportdirektor Josep Colomer, der ein bisschen an den früheren starken Mann von Standard Lüttich, Lucien D‘Onofrio, erinnert, trat bei den Ermittlungen im Fall Rossel nur als Zeuge auf.

AS-Sportdirektor Josep Colomer (rechts) im Juli 2014 bei einem „Fan Talk“ mit Ralph Thomassen. Foto: Jannis Mattar

Es geht um die Vertuschung illegaler Fußballgeschäfte mithilfe der Gründung von Firmen wie Bonus Sports Marketing (BSM) oder „One of Ours“, die möglicherweise Verbindungen zur Aspire Academy bzw. Aspire Football Dreams (AFD) unterhielten oder noch unterhalten.

Ins Zwielicht soll auch der Transfer von Abwehrspieler Diawandou Diagne von der AS Eupen zum FC Barcelona im Jahr 2014 geraten sein. Die Fans der Schwarz-Weißen wunderten sich schon damals darüber, dass ein durchschnittlicher Spieler wie Diagne von einem europäischen Topclub wie dem FC Barcelona verpflichtet wurde.

Vielleicht wundern sie sich bald nicht mehr, denn laut der Zeitung „L‘Avenir“ könnte auch der damalige Transfer von Diagne nach Spanien (und danach wieder zurück nach Eupen, wo Diagne heute noch spielt) mit den Geschäften von BMC und „One of Ours“ im Zusammenhang stehen. (cre)

14 Antworten auf “Josep Colomer, Sportdirektor der AS Eupen, drohen sechs Jahre Gefängnis – Diagne-Transfer suspekt?”

    • Landwirt

      Ach! Kann man beim Kauf der Eintrittskarte auswählen, wem vom Team man das Geld zukommen lassen will? Na, Du bist mir ja ein Fußball Experte!

      Und übrigens: Vermisst haben wir dich im Stadion eigentlich nicht. Vielleicht war die Stimmung deshalb so gut?!?!

      • Pensionierter Bauer

        Leider kann man beim Kauf einer Eintrittskarte nicht entscheiden für wen das Geld ist. Aber wenn ich eine kaufe, weiß ich ganz genau dass sich diese Unterwelttypen, die sich am Kehrweg inzwischen die Klinke in die Hand geben, daran bereichern. Da ist mir das Geld, welches ich mir über Jahrzehnte mit harter körperlicher Arbeit verdienen musste, nunmal zu schade für.

  1. Der Transfer von Diagne nach Barcelona war wirklich sehr merkwürdig. Spieler von der Qualität wie Diagne hat Barcelona jedes Jahr 20 IN DER a Jugend. So einen Spieler braucht man nicht aus Eupen zu holen, es sei denn…

    • Unterwelt-Club

      Die AS entwickelt sich immer mehr zum Unterwelt-Club.
      Die zwielichtigen Gestalten, die sich in den letzten 15 Jahren am Kehrweg die Klinke in die Hand gegeben haben ist schon beeindruckend. Aber das interessiert die Fans nicht wirklich. Welch ein fragwürdiger Verein.

  2. In der 60 er Jahren war die AS ein kleiner aber erfolgreicher Verein mit vielen Zuschauern.
    Paul Brossel organisierte Toptransferts von guten Spielern die dann teuer verkauft wurden.
    Die damalige Vereinsführung hatte noch sowas wie Moral.
    Seit Imborgio Klein und jetzt Colomer ist keine Moral mehr vorhanden und aus der AS ist ein Skandalverein ohne lokalen Wurzeln geworden.
    Schade.

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