Leserbrief

Johann Klos: Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

Ein Zitat von Herrn Honecker kurz vor dem Mauerfall. Und doch wird rückwärts wieder hoffähig. Die kommissarische Brüsseler Elite rudert zurück. Zu groß scheint wohl die Angst, dass die Bürger Mitteleuropas immer stärker Nein zum Euro und damit auch zur EU sagen.

Selbst Herr KP Barroso ist plötzlich der Auffassung, dass weitere Sparmaßnahmen nicht mehr vermittelbar sind.

Plötzlich gibt es EU-Berater, die laut argumentieren, dass die Grenze für ein nachhaltiges Wirtschaften von Land zu Land unterschiedlich sein können (Stichwort Wachstumsdynamik – die wenigsten können diesen Begriff in Bezug auf eine zukünftige zu erwartende Dynamik erläutern).

Doch plötzlich scheint es, dass aus Angst vor fehlender politischer Unterstützung der Bürger die Fähnchen sich drehen und laut posaunt wird: Alle EU-Länder sollen bitte schön in Eigenverantwortung entscheiden, wie hoch sie sich verschulden möchten – jeder Staat soll dann aber für die sich so weiter anhäufenden Schulden alleine die Verantwortung übernehmen.

He! …Sind diese Herren aus dem EU-Raum schon ausgetreten?

Wenn wir schon wieder da sind, wo wie angefangen haben – wie und wer solch euch in Brüssel noch ernst nehmen?

Ist die Angst vor einem – großes Wort – „Bürgerkrieg“ so groß, dass es jetzt nur noch heißt: Rette sich, wer kann?

Wenn man nun aber dieses neue Phrasengedräsche zu Ende denkt, wundert es überhaupt nicht mehr, wenn wir die lieben Serben – ein Land mit schrumpfender Wirtschaft – in unseren erlauchten Kreis der 22/28 aufnehmen werden.

Nun belgische Politiker wird das erfreuen, denn eins konnten sie schon immer gut: Schulden machen.

23.4.2013 Johann Klos, Eupen

4 Antworten auf “Johann Klos: Vorwärts immer, rückwärts nimmer!”

  1. Ex Belgier

    Das, was heute passiert ist doch nicht allzu überraschend … die Kommentare sowie Lösungsansätze waren zu allen Zeiten auch die Selben.

    Belgien war z.B. Mitglied der ‚lateinischen‘ Münzunion. Einem Vorläufer des Euro. Es ist interessant zu lesen, was zwischen 1865 und 1914 passiert ist und woran der Eurpoe ( Name der Währung) scheiterte.

    Der Unterschied zu damals ist -wie immer aus meiner Sicht-: Die Komplexität.

    Vielleicht:
    1. Überbordender Finanzsektor, der mit der Realwirtschaft nichts zu tun hat.
    2. Zahlose nutzlose (in dieser Form) Institutionen die sich aufgrund schlechter Kompromisse, ungenügender (ungewollter) Durchsetzungskraft und Selbstträgheit nicht zur Kontrolle eignen. ( EU Kommission)
    3. Keinerlei politische Einigung in EU. Jeder macht was er will und fuer Opertun hält. ( Auch die Bürger) Verträge sind nicht das Papier Wert.
    4. Der Euro/die Fiananzkrise ist aus meiner Sicht nur das Symptom der/unserer Krise.
    5. Überbordender Sozialapparat, der eher von Einnahmen als von Ausgaben, von arbeitenden als von nicht arbeitenden Menschen abhaengig ist. Mittel- und Langfristig.

    Einen Bürgerkrieg sehe ich nicht.

    Was ich sehe ist, dass sich alle/die meissten etwas vormachen und vom Versprechen der Vollversorgtheit -von der Wiege bis zur Baare- enttäuscht sind.

    Wenn das so ist, dann sollte man (wir alle) die Konsequenzen daraus ziehen. Entweder Konsequent miteinander (auch Engländer) oder freundschaftlich miteinander. (EG / BNeLux / etc.)

    Ach Ja: :-) Manchen fordern schon eine Zweitwährung zum Euro. In St. Vith. Die haben wir doch schon. ECO Checks. Mahlzeit Checks etc. etc.
    Was soll der Unfug?! Gebt den Menschen mehr Netto vom Brutto und gut ist es.

    PS.: Ich möchte niemandem einen Ratschlag erteilen noch sonst etwas. Das ist meine persönliche Meinung.

  2. senfgeber

    Die EUdSSR hat ihren Zenith überschritten, die politischen Schwätzer hecheln den Märkten hinterher. Wer diesem politischen Apparat der gebrochenen Regeln (u.a. Bailout-Verbot) und hoffnungslosen Hilfspakete noch vertraut ist selber schuld. Doch mit der Bürger-Verarsche hat es langsam ein Ende, es regt sich Widerstand https://www.alternativefuer.de

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