Leserbrief

Johann Klos: Tausend Milliarden Euro = 1 Billion

Diese Kleinigkeit wird die EZB als Papiergeld in anderthalb Jahren auf die Märkte werfen. Keine Ahnung, wie lange man benötigt, um diesen Papierramsch zu drucken. Was wird es bringen?

Den Banken werden die Speicher wie bei Dagobert Duck wohl überlaufen, die Wirtschaft will das Geld nicht, der kleine Mann wird am Ende der Gelackmeierte sein, weil seine gesparten Euros am Ende dieser Aktion etwa noch 80 Euro wert sein werden. Schlimmer noch, diese Politik wird verheerende Folgen auf die mühsam angesparten Altersvorsorgen breiter Bevölkerungsschichten haben.

Für den kleinen Mann wäre eine Deflation gar nicht schlecht gewesen, denn sie steigert den Wert seines mühsam erarbeiteten Vermögens – wenn man in diesem Zusammenhang diesen Ausdruck überhaupt gebrauchen darf. Müßig darüber zu spekulieren, inwieweit die EZB ihre Kompetenzen überschritten hat, um letztendlich die Budgethoheit an sich zu ziehen.

Nur, und das behaupte ich mit aller meiner Überzeugung: Diese Maßnahme wird keine Investitionswelle in der Wirtschaft verursachen. Die derzeitigen zu erzielenden Renditen in unserem Wirtschaftsraum sind einfach zu marginal. Den Analysten der Realwirtschaft fehlt es an einem sechsten Sinn, um nennenswerte Nischen zu finden, um diese Gelder gewinnbringend zu investieren. Außerdem wird der innereuropäische Konsum aufgrund der massiven Überschuldung kaum steigen.

Wenn wir tatsächlich wollen, dass diese Aktion nicht in einem großen Knall endet, muss der/die Staat/en investieren. Die Staaten sind die einzigen sinnvollen Akteure im Umgang mit dieser Geldschwemme.

Infrastrukturmaßnahmen, Forschung und Anschubfinanzierungen für die sich daraus ergebenen neuen Technologien, usw. sind lohnende Ansätze.

Zwei Entwicklungen gilt es gegenzusteuern. Zum einen muss verhindert werden, dass durch diese Maßnahme die Anreize zu strukturellen Veränderungen verloren gehen, dass anstelle von ökonomisch sinnvollen Reformen der wirtschaftspolitisch kontraproduktive Weg des geringsten Widerstandes gegangen wird und es zu gefährlichen neuen Blasenbildungen an den Kapitalmärkten kommt.

Zum anderen, dass Gewinne wieder mal im großen Stil privatisiert werden, Verluste aber sozialisiert und somit der kleine Mann für die Kosten und Verbindlichkeiten wieder mal den Kopf hinhalten muss. Solche Fehlentwicklungen enden mit „Pegidas“.

22.1.2015 Johann Klos, Eupen

35 Antworten auf “Johann Klos: Tausend Milliarden Euro = 1 Billion”

  1. Kan niet verstan?

    -Verstehen sie überhaupt selbst was sie da
    alles so vom Stapel lassen?Jeder von der Politik will wieder der erste sein mit seinen ach so schlauen Sprüchen und Ideen.
    Warum so kompliziert wenn es auch einfach ginge?
    Einfach so handeln und mit dem Geld hinkommen was da ist,und nicht so wie viele Regierungen auf Pump und anschreiben lassen für unsere Nachkommen.Denn das werden die gelackmeierten sein.Noch einige Jahrzehnte lang.Und das kann nicht sein.Das meinte auch der vorige Ministerpräsident,und setzte den
    Infrastrukturstauabbauverzögerungsprozess,imgange.Wo wir damit gelandet sind,das wissen wir immer noch nicht.Bis jetzt.

    • Johann Klos

      Denke schon, ich versuche ein wenig den Überblick zu behalten. Vielleicht gibt die Redaktion von OD einige weitere verständlichere Erklärungen unter der Rübrik Leute von heute zu diesem Thema.

      • Baudimont

        Verständlichere Erklärungen: Das heißt „Falschgeld“
        „Die Schaffung von Falschgeld durch die EZB

        Um meine Anschuldigung besser zu verstehen, ist zunächst notwendig, den Begriff Falschgeld zu definieren.

        Falschgeld ist gefälschtes oder nachgemachtes Geld, das nicht den Geldwert besitzt, den es zu haben scheint. Ziel des Verwenders ist demnach die Täuschung von Gläubigern über den wahren Wert. Wird Falschgeld verwendet, spricht man davon, dass es in den (Zahlungs-)Verkehr gebracht wird. Die Herstellung von Falschgeld, die Vorbereitung der Herstellung und dessen Inverkehrbringen stehen weltweit unter Strafe.“
        Weiter lesen
        http://www.iknews.de/2013/07/20/ist-die-ezb-der-groesste-falschgeld-emittent-europas/

  2. Dobrindt

    Ganz Unrecht hat Herr Klos hier nicht. Betriebswirtschaftlich gesehen wäre eine Deflation mit Sicherheit wünschenswert. Volkswirtschaftlich ist eine Inflation unvermeidlich, um das System weiter anzukurbeln. Es ist daher absolut schwachsinnig von Staaten, also Volkswirtschaften, zu verlangen, das diese mit bestehendem Geld auskommen sollen. Nur durch die Aufnahme von Krediten kann eine Geldschöpfung stattfinden. Dieses zusätzliche neue Geld ermöglicht Wirtschaftswachstum! Davon profitieren dann auch die Haushalte und Kleinunternehmer. Der Knackpunkt ist, dass das neu generierte Geld in das System muss. Wenn die EZB da nichts an dem Reservekoeffizienten ändert und weiterhin höhere Eigenkapitalquoten verlangt werden, nutzt auch der Negativzins nichts. Die Einschätzung von Herrn Klos ist sicherlich nicht falsch. Wenigstens einer hat seine Hausaufgaben in Volkswirtschaft gemacht!

  3. Réalité

    Sicherlich sieht Herr Klos einiges gut in seinem Kommentar.
    Nur,und das ist eines der grossen Probleme unserer Politiker,diese Leute kennen das Masshalten nicht!Und wenn dann die Karre fest gefahren ist,wieder einmal,ja dann war wieder ein anderer schuld daran!Sie selbst hatten und haben alles richtig gemacht!Wie immer!
    Sehr komisch auch das hier in der E U auch nicht alle Staaten von der Misere betroffen sind!Da sieht man mal wie sich die Spreu vom Weizen trennt.Länder die gut und den Regeln gerecht regiert wurden und noch werden,unterliegen trotzdem dem Diktat der unfähigen und schlecht regierten Ländern.
    Am Beispiel Griechenlands sieht man es am besten,und andere auch grosse Staaten wie Italien und Frankreich sind da nicht viel besser dran!Wo Spanien auch noch immer dranzu beissen hat,kommt scheinbar Portugal langsam aus der Misere raus.Die haben es auch auch alleine und unter Mithilfe geschafft,warum kann Griechenland das nicht!?Der Kandidat Tsirpas glänzt in seinen Wahlparolen mit einem Schuldenschnitt!Damit punktet er bei den Wählern.Wer wird das wohl ausbügeln müssen?Ist das nicht zu einfach?Vorher grosse Schulden gemacht,unter Lotter-und Misswirtschaft,siehe allein im Bereich Rentenzahlungen,Staatsbeamte,Bilanzfälschungen usw, und dann um deren Erlass bitten,fast noch die Geberländer rum kommandieren.In der Privatwirtschaft werden solch unfähige Leute postwendend entlassen!
    Kurios,sowas!
    Im reellen und alltäglichen Firmen- und Mittelständigen Bereich fallen da ganz andere Ereignisse an!
    In dem Fall von der gestrigen Entscheidung,soll die Frage erlaubt sein:
    Wie entledigt sich dann die EZB im Nachhinein dieser jetzt gekauften Staatsanleihen?
    Dann wird sicher wieder ein anderer, irgend jemand, „eine glorreiche Idee“ haben,um deren Endsorgung zu veranlassen!?Endlose Papierdruckerei sicher mal wieder.

  4. karlh1berens

    Na Herr Kloos, warum trauen Sie sich denn nicht ? Warum dürfen die Sozis nicht fordern, das ganze schöne „Geld“ direkt an den Endverbraucher zu geben ? Der würde schon für eine Ankurbelung der Wirtschaft sorgen und es (das Geld) nicht aus dem Kreislauf ziehen und verstecken.
    Ach so ….. weil dann hätten wir ja ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Und das geht ja nun mal garnicht . Nein, die Sozis sorgen auch nur dafür dass das BGE nur für die oberen Zehntausend reserviert bleibt. Aber es wird anders kommen, noch dieses Jahr. Und dafür brauchen wir noch nicht mal einen Finger zu rühren. Einfach nur noch ein bischen warten ….

  5. K-D Michaelis

    Was ist Geld denn anders als ein Messinstrument, das zur Verteilung der erwirtschafteten Güter und Leistungen dient ?!

    In Eupen geht ein Gerücht um: ein kluger Mann (!) habe angemerkt, „die Sau werde nicht vom Wiegen fett“. In den EZB-Gremien scheint man aber genau das zu glauben. Warum sonst versuchen die, die europäische(n) Volkswirtschaft(en) mit Geld, d.h. mit Messinstrumenten, zu überschwemmen ?!

    Jetzt ergeben sich zwei Möglichkeiten:

    1°) die Staaten stürzen sich in massive staatlichen Investitionen (Straßen sanieren, Autobahnen sanieren, Schienennetz sanieren, Schwimm- und Sporthallen sanieren, öffentliche Wohnungen sanieren, …), mit der Folge, dass während zwei Jahren alles schlechter läuft (Staus auf Straßen und Autobahnen, Verspätungen im Schienenverkehr, nicht schwimmen und nicht turnen können, Wohnungsdefizit, …), der erwartete Multiplikationsfaktor aber sehr begrenzt bleibt, da die Staaten viele Wirtschaftsmittel aus der Hand gegeben haben (wurden privatisiert), und das erwartete Wirtschaftswachstum ebenso, und zwar sowohl in Bezug auf Umfang und auf Dauer;

    2°) um es mit „karlh1berens“ zu sagen, „das ganze schöne „Geld“ direkt an den Endverbraucher geben“. Dann passiert folgendes (siehe Geld ist Messinstrument): viel mehr Geld bei gleicher Wirtschaftsleistung ruft illico einen allgemeinen Preisanstieg hervor, und der allgemeine Nutzen ist gleich null. Dafür ist der Schaden bei gleichzeitig stattfindendem europaweitem Wirtschaftsrückgang eine zuerst trabende und dann galoppierende Inflation.
    Aber egal welche Variante wir wählen werden, es ist immer de facto eine allgemeine Enteignung aller über Kapital verfügenden Bürger.
    Wieso das schlimm ist ? Weil diejenigen Bürger, die ihr Vermögen gewinnbringend einsetzen können, den „EZB“-Oberen selbstverständlich nicht die alleinige Entscheidung bei der Wirtschaftslenkung überlassen, sondern mitabstimmen werden, und zwar mit den Füßen !

    Ist doch alles schon einmal dagewesen ! Willy Brandt hatte schon diesen Fehler in den 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gemacht: er erhöhte die Gehälter der Müllmänner um 27,5 % (oder war das jemand anders ? ) .

    Warum die Fehler der Vergangenheit zum x-ten Mal wiederholen ? Weil es so schön ist, wenn der Schmerz irgendwann wieder nachlässt ?

    • karlh1berens

      Hallo K.D., alte (rote) Socke, grüß Dich mein Lieber. Das Geld also ein Messinstrument ? Und Du willst mit diesem Messinstrument etwas verteilen ? Güter ? Erwirtschaftete auch noch ? Wie wär’s denn mit einer Schaufel ? Ach so, da ist ein Stiel dran ? Dumm aber auch.
      Nein K.D., Geld ist ein Schmiermittel. Und wenn gewisse Kreise meinen, sie könnten ungestraft das Öl aus dem Wirtschaftsmotor ablassen und damit ihr Schlösschen schön schnuckelig heizen dann werden Sie demnächst ordentlich ins Schwitzen kommen.

  6. Joseph Meyer

    @karlh1berens
    Sie machen als bisher Einziger den richtigen Vorschlag: Das Geld – wohlgemerkt „Fiat-Geld“ der EZB, „unserer“ EZB, sollte direkt an die Bevölkerung der Eurozone gehen, dort wäre es dann positiv angelegt.

    Eine andere gute Möglichkeit wäre, wenn das Geld gegen vorgelegte Unterlagen öffentlicher Aufträge und Abrechnungen für Infrastrukturmaßnahmen, konkrete Projekte des Umweltschutzes, Aufbau der erneuerbaren Energieversorgung, usw., dann direkt an die Nationalbank der einzelnen Staaten und dann natürlich zu 0,05% Zinsen gehen würde!

    Womit natürlich die „eigentliche Kuh noch nicht vom Eis wäre“, die da lautet: „Geldschöpfungssouveränität für souveräne Staaten! Verbot jeglicher Geldschöpfung durch private Geschäftsbanken! Aber das wäre wohl im Augenblick noch zu viel verlangt…

    Was wird nun effektiv passieren? Die EZB kauft den Banken, die auf hohe Renditen mit Staatsanleihen spekuliert hatten, die „faulen“ Papiere, zum Nominalwert versteht sich, ab, und sie „hofft“ dann, und mit ihr „hoffen“ dann auch die Staats- und Regierungschefs, dass die Banken dann bitte, bitte, dieses Geld an die Unternehmen und an die Staaten weiterreichen möchten…

    Die ganze Affäre stinkt zum Himmel!

    Die Banken werden einen Teufel tun, die Unternehmen und die Staaten zu finanzieren, aus 2 Gründen:

    1. werden sie dieses Geld, so lange es noch etwas wert ist, dazu benutzen, alles was einen realen Wert hat und was noch zu haben ist, aufkaufen – deshalb ja im Übrigen die Verweigerung Überbrückungs- oder Investitionskredite an Unternehmen zu genehmigen, durch die Deflation können so schön so viele bankrotte Unternehmen so preiswert aufgekauft werden…

    2. und dann lässt sich mit dem vielen billigen Geld auf dem Kapitalmarkt so wunderschön Renditen bis 20% „erwirtschaften“ – und wenn‘ s nicht klappt, Väterchen Staat und seine braven Bürger stehen ja bereit für die Rettung – ist doch „alternativlos“, hat Mutti gesagt…!

    Warum geht das Volk nicht massiv auf die Strasse und jagt diese ganze profitierende und ausbeutende Bande in die Wüste?! Warum nur?!

    • R.A. Punzel

      @Herr Dr Joseph Meyer: „… Warum geht das Volk nicht massiv auf die Strasse und jagt diese ganze profitierende und ausbeutende Bande in die Wüste?! Warum nur?!….“

      Ganz einfach, weil die belgischen Straßenzustände es nicht zulassen. Als Arzt müssten Sie doch wissen, wieviel Eigenanteil es den Bürger kostet, wenn er, bedingt durch die permanent vorhandenen „Nids de poules“ auf die „Frß“ fliegt.

  7. Johann Klos

    Na ja die Herren, wenn ich sie richtig verstehe würden Sie es lieber sehen wenn das schöne neue Geld gerecht verteilt würde.

    Nun ja, somit würde jeder Bürger der EU wenn ich richtig liege so zwischen 2500 bis 3000 Euro bekommen. Und dann ??? Welches Problem wurde damit gelöst?

    Wie lange glauben Sie wird es dauern bis die Bürger den ersten „Nachschlag“ einfordern? Und dann?

  8. Johann Klos

    Vielleicht können wir uns darauf einigen wieder bodenständiger zu argumentieren.

    Vielleicht erweitern wir diese Debatte indem wir uns fragen, warum wurde parallel nicht der Fiskalpakt neu geregelt.

    Nur durch eine zusätzliche erhebliche Ausweitung der Staatausgaben kann kurzfristig Abhilfe geschaffen werden. Die Ausweitung der öffentlichen Defizite wird hingegen weiterhin durch die Fiskalregeln verhindert. Das ist mehr als kontraproduktv.

    • K-D Michaelis

      zu „Johann Klos“ (23. Januar 2015 um 22 Uhr 56):

      „… erhebliche Ausweitung der Staatsausgaben kann kurzfristig (!) Abhilfe geschaffen werden“. Da haben Sie vollkommen recht !
      Dazu meine Anmerkung: kurzfristig, kurzsichtig, kurzzeitig !

    • Réalité

      Na gut,herr Klos!
      Die erehebliche Ausweitung der Staatsausgaben,dass hat man auch schon mal versucht!Erinnern Sie sich noch an den Masterplan der Wallonischen Region von vor einiger Zeit?
      Hier bei uns im Kleingliedstaat ja auch,so u.a. in die PPP Projekte all der neuen Schulen,in Gospert 42,neues Parlamänt usw!
      Für die allermeisten der Bürger,jedoch ohne Nutzen und unbrauchbar.

  9. @ Réalité

    Das sollten wir ein bisschen trennen. PPP war m.E. notwendig geworden da die Schulen saniert werden müssen und die DG kein Geld mehr hat. So kann man die Kosten auf mehrere Jahre verteilen. Leasing ist nun mal teurer als selbst angeschafft, aber man hat auch weniger Probleme mit den Unterhaltskosten.

    Anders verhält es sich mit den finanzpolitischen „Kamikaze einsätzen“ des Herrn Draghi. Hier wird ganz deutlich das sich das Primat der Politik in die Primaten in der Politik verwandelt hat. Die Finanzindustrie ist inzwischen zu mächtig und die Regierungen zu hilflos.
    Das lässt sich beweisen.
    Der ehemalige Goldman-Sachs Manager Draghi macht seit Jahren Geschenke an die Banken. Willige Erfüllungsgehilfen sind dabei die Finanzminister die zu 60% ehemalige Goldman-Sachs Mitarbeiter sind. Diejenigen die es nicht sind, sind Politiker die sich auf ihre Berater verlassen. Diese wiederum sind ALLESAMMT …… ehemalige Goldman-Sachs Mitarbeiter.
    Goldman-Sachs war massgeblich an der Ausarbeitung der Papiere beteiligt mit denen sich Griechenland die Mitgliedschaft im €uro erschlichen hat.
    Die Chefs der drei großen Ratingagenturen sowie der 5 größten Wirtschaftsprüfungsinstitute sind….. ehemalige Manager von Goldman-Sachs.Inzwischen hat sich eine „Old Boy Connection“ breit gemacht die kaum noch aufzulösen und schon gar nicht zu kontrollieren ist. Vor 20 Jahren gingen Headhunter auf die Jagt nach Führungskräften, sie fanden sie bei Goldman-Sachs. Dort wurde nach dem alten Bibelwort verfahren:“Gehet hin in alle Welt und lehret alle Volker.“ Wer das für eine Verschwörungstheorie hält sollte sich mal die Lebensläufe der handelnden Personen betrachten.

  10. Joseph Meyer

    @EdiG
    „Goldman-Sachs war massgeblich an der Ausarbeitung der Papiere beteiligt mit denen sich Griechenland die Mitgliedschaft im €uro erschlichen hat.“:

    Richtig, der leitende G-S Manager bei dieser Transaktion war, nun wer wohl: Mario Draghi! Der Bandstifter ist zum Feuerwehrmann ernannt worden…rette sich also wer kann!

    @Johann Klos
    „Spardiktat – Fiskalpakt, Erweiterung der Staatsausgaben, öffentliche Defizite,…“

    Sind wir schon wieder in der gleichen Diskussion wie vor den Wahlen 2014?

    Von einer monetären Souveränität des Staates an Stelle der privaten Geschäftsbanken wollen Sie Nichts wissen: Sie können deshalb auch nicht zu einer logischen Erklärung der Entwicklung und noch weniger zu einer effektiven Lösung beitragen – und sind somit in meinen Augen, mit Verlaub, eine SP-Fehlbesetzung! Aber das wird die SP wohl selber an Hand ihres Wahlergebnisses analysieren. Und ehrlich gesagt, ich habe gar keine Lust mich mit Ihnen zu streiten, das Ganze ist so unendlich dumm und perspektivlos, einfach nur enttäuschend!

    @ Frau Baudimont,
    bitte verschonen Sie uns mit Ihren libertären Urvätern der österreichischen Schule! Diese Herrschaften sind ausbeuterische Kapitalisten… und wie sehr jetzt der Kapitalismus/Neo-Liberalismus versagt, so wie vordem der Kommunismus, das zeigt sich doch gerade glasklar in der Eurozone! Also bitte!

      • Joseph Meyer

        Werte Frau Baudimont,

        ich werde auch mit Ihnen nicht langatmig streiten. Und sollten Sie Sich in Wirklichkeit ebenfalls dafür einsetzen, dass das notwendige neue Geld nicht mehr vom privaten Bankensektor in den Wirtschaftskreislauf eingebracht wird, sondern ausschließlich durch die Nationalbanken unter Aufsicht der nationalen Parlamente (aber unabhängig von den Regierungen), dann wäre es ja sogar kontraproduktiv, wenn ich mit Ihnen streiten würde…
        Aber ich kann leider nicht sicher sein, was tatsächlich Ihre Zielsetzung ist! Bei K.-H. Behrens wäre ich mir einigermaßen sicher, dass wir von den gleichen Definitionen ausgehen.

        1. „Falschgeld“ ist das „Fiat-Geld“ der EZB (leider) nicht, denn sie macht jetzt im Grunde das, was sie schon seit ihrem Bestehen tut. Schon immer alimentiert sie die abgeschlossenen Kreditverträge der Geschäftsbanken bzw. deren Kaufoptionen von Staatsanleihen mit den notwendigen Geldsummen, welche sie „aus dem Nichts“ neu erschafft, entweder in Form von Buchgeld oder in Form von Banknoten. Das ist also ein vollkommen legaler Vorgang, weil es so in den EU-Verträgen festgehalten ist.

        2. Allerdings fällt die EZB jetzt komplett aus der Rolle, indem sie den Geschäftsbanken die bereits mit „Fiat-Geld“ gekauften Staatsanleihen nun nochmals mit „Fiat-Geld“ abkauft.
        Wenn Sie deshalb den Begriff „Falschgeld“ benutzt haben sollten, dann hätten Sie da ein Argument, weil die EZB sich mit diesem Schritt außerhalb ihres Auftrages bewegt. Aber, die EZB hat sich vorher wohlweislich grünes Licht beim Europäischen Gerichtshof eingeholt.
        Wobei sich die Frage stellt, ob der EU-Gerichtshof dazu überhaupt ohne den Weg über die EU-Kommission, den Rat, das EU-Parlament und alle Parlamente der Eurozone befugt ist.

        Jetzt wäre es an Ihnen zu erklären, was Sie mit dem Satz „Die EZB , soll wegen Inverkehrbringens von Falschgeld angeklagt werden“, gemeint haben.

        Ob ich mich dann nur noch mit dem „Bienensterben“, und nicht mehr mit „Wirtschaftsfragen“ beschäftigen werden, möchte ich Ihnen allerdings, so oder so, hier nicht versprechen…

    • Johann Klos

      Sehr geehrter Herr Meier,

      Erklären Sie mir als Arzt warum manche Menschen mit fortschreitendem Alter immer aggressiver werden.

      Ich gehöre sicherlich nicht zu denjenigen die ihre Ansätze als „Spinnereien“ abtuen. Es wird sicherlich eine Zeit kommen in welcher einiges von dem was sie heute von sich geben umsetzungsfähig sein wird. Aber eben nicht heute und nicht morgen.

      Wir brauchen praktikable Veränderungen jetzt.
      Wir brauchen mehrheitsfähige Visionen für ein jetzt.

      Wenn wir diese seit 2008 andauernde Krise irgendwann einmal in ruhigere Fahrwasser gebracht haben, sind neue Aufklärer „a la Meier“ gefragt um grundsätzliches in Bezug auf eine andere Gesellschaftsform anzuregen.

      Bis dahin Herr Meyer plädiere ich an erster Stelle für die Möglichkeit einer je nach Lage der einzelnen Nationalstaaten öffentlichen Neuverschuldung welche durch angepeilte öffentliche Investitionen ihre Rechtfertigung erlangt und die vor allem nicht aus dem laufenden Budget finanziert wird ohne zusätzlich durch Thema des für oder wider der Privatbanken keinen Schluss zu finden.

      Und sehr geehrter Herr Meier, finden Sie nicht auch, dass damit die derzeitige beschäftigungsfeindliche Steuerpolitik etwas abgemildert würde. Finden Sie nicht auch, das damit gesamtwirtschaftlich wertvolle Investitionen getätigt würden ohne die grundsätzlich richtigen Zielsetzungen dieses Fiskalpaktes aus den Augen zu verlieren.

      Kurz, es bedarf einer anderen Interpretation von öffentlichen Investitionsausgeben in Bezug auf die Defizitregeln der Gemeinschaft um hier weiterzukommen.

      Was ist denn so schlecht an einer solchen Einstellung?
      Ärgern Sie sich vielleicht, weil ein Sozialdemokrat solche Themen in dieser Form aufgreift?

      Neue Zeitschienen fordern Veränderungen, auch in Bezug auf eine politische Gesinnung, wobei der Focus der Sozialdemokratie immer die Bedürftigkeit einer großen Anzahl von Bürgern im Auge behalten wird.

      Einen schönen besinnlichen Sonntag wünsche ich Ihnen.

      • Joseph Meyer

        @Werte Frau Baudimont,
        Sie machen mir schon einigen Spass mit Ihrer Frage, ob ich Silvio Gesell kenne…! Die Begründung für meinen „Spass“ könnten Sie auf meiner Webseite nachlesen: http://www.j-meyer.be/dokumente.html . Ich bin auch seit Jahren Mitglied der INWO (http://www.inwo.de/), schauen Sie doch mal rein…

        @ Herr Klos,
        Sollten Sie tatsächlich denken, dass uns noch jede Menge an Zeit verbleibt, um unser Geldsystem umzustellen, d.h. eine Umstellung vom aktuellen Kreditgeld der privaten Geschäftsbanken („Schuldenexplosionsgeld“) hin zu einem schuldenfreien, souveränen Nationalgeld der Staaten, dann wäre das der Beweis, dass Sie den Zinseszinseffekt des aktuellen Geldsystems nicht berücksichtigen.
        OK, vielleicht sind Sie Sich dieser dramatischen Schuldenentwicklung sogar bewusst, und wissen, dass uns eigentlich keine Zeit für ein Weiter-so-wie-bisher“ mehr bleibt, aber, wenn ich Sie richtig verstehe, gehen Sie davon aus, dass eine effektive Lösung der Finanzkrise zum Wohle der Allgemeinheit derzeit politisch nicht durchzusetzen wäre, und stellen deshalb von vorne herein nicht die richtigen Forderungen.
        Wenn das so stimmt, dann unterscheiden wir Beide uns darin, dass Sie ein Politiker sind, ich – zum Glück! – aber nicht.

        Diese Ihre – möglicherweise – grundsätzliche „Feigheit vor dem Feind“, Ihr „Zittern wie das Kaninchen vor der Schlange“, Ihr Duckmäusertum als Realpolitiker vor den korrupten Ministern und Parteiführungen, führt dann aber dazu, dass Ihr gesamtes Argumentationskonstrukt, kaum zu Papier gebracht, schon in sich zusammenbricht…

        Herr Klos, Niemand wird ernsthaft Etwas gegen Investitionen in öffentliche Aufgaben und Verantwortlichkeiten haben, aber doch nicht weiter mit neuer Schuldenmacherei! Dadurch steigt der öffentliche Schuldendienst noch weiter an und der Staat muss also deshalb noch mehr Steuern und Sozialabgaben einfordern und also noch mehr Armut und Elend verursachen! Und dann soll auch noch der erbärmliche, hinterhältige Fiskalpakt – den Sie als grundsätzlich richtig beurteilen – eingehalten werden…
        Wie vereinbart sich das Alles denn mit – wie Sie schreiben – dem Focus der Sozialdemokratie, der immer die Bedürftigkeit einer großen Anzahl von Bürgern im Auge behalten wird?

        Da soll man nicht aggressiv werden – selbst wenn man älter wird…

        Ein Letztes:
        Sie fordern „praktikable Veränderungen jetzt“, „mehrheitsfähige Visionen für ein jetzt“.
        Die Vereinigung „Monetative e.V.“ in Deutschland oder die Initiative „Monetäre Modernisierung“ in der Schweiz zeigen, wie verblüffend einfach die Lösung ist.

        Ich schlage vor, Sie schließen Sich diesen Bewegungen an und kämpfen dann in Ihrer Partei für die richtige Marschroute – denn, wie gesagt, Eile tut Not – aber das wissen Sie doch auch!
        Ich wäre der Erste, der Ihrer Partei eine solche Zielsetzung hoch anrechnen würde!

  11. senfgeber

    Bauernfängerei.

    Johnny postet Beiträge, in denen er Probleme anspricht, die seine polititische Bewegung mitverursacht hat.

    Als Heilmittel der Probleme bietet Johnny seine politische Bewegung an. Also jene Bewegung, die die Probleme mitverursacht hat.

    Cherchez l’erreur.

    Und nicht vergessen, wer Johnny und seinen Parteifreunden in Kappesland seine Stimme gab, der stimmte für das Durchfüttern von Politfunktionären seiner Partei, einer davon brauchte für die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage fast 2 Jahre, mit dem Anfressen eines Bäuchleins ging es aber etwas schneller.

    • Johann Klos

      Sie wurden schon vermisst – guten Abend.

      In meinen Beiträgen geht es überwiegend um europapolitisches Fehlverhalten. Hier hatten und haben die früheren Christen und heutige Humanisten das sagen. Die Sozialdemokraten konnten bisher leider diesen politischen Club nur oberflächlich ankratzen. Wird sich aber im Laufe der kommenden Jahre ändern.

      Leider lassen sich die Nationalstaaten durch Brüssel zu sehr vorschreiben in welchem Umfang Strukturreformen Priorität eingeräumt werden. Keiner greift das Problem an der Wurzel an indem man endlich damit beginnt als erstes die Struktur der Eurozone selbst zu reformieren.

      Ich kann es immer nur wiederholen: ohne eine Abkehr von der Sparpolitik werden wir das wenige Wirtschaftswachstum auch noch abwürgen.

      In einem Punkt pflichte die Herren Berens und Co bei: ändert Europa die Marschrichtung nicht, wird eine Gegenreaktion seitens der Bevölkerung nicht ausbleiben.

      Einige setzen durch Unvermögen oder einfach durch fehlenden Weitblick unsere Demokratien aufs Spiel.

      • senfgeber

        Johnny, bevor Sie sich hier der Lächerlichkeit preisgeben und Währungspolitisches zum Besten geben, sollten Sie sich einfach mal die Wirtschaftsbilanz Ihrer Parteifreunde in Wallonien anschauen und darüber nachdenken, wer „Brüssel“ so stark machte. Ihre Parteifreunde waren mit dabei. Und in „Belgien“ ist die Bilanz Ihrer wallonischen Parteifreunde so erfolgreich, dass Flandern das wallonische Zuschussgeschäft pro Jahr mit etwa 8 Milliarden Euro bezuschussen muss.

        Da können Sie Ihre währungspolitische Phrasen aufblasen wie Sie wollen und hier Geschwätz wie sozialdemokratische Gleichheit oder Gerechtigkeit loslassen.

        Wer Ihnen auf den Leim geht, der füttert Bonzen durch, die die wirtschaftliche Bilanz wie oben beschrieben zu verantworten haben. Und deren Ableger gibt es sogar in Kappesland. Auf Parteilisten, für die Sie kandidierten.

  12. Réalité

    Werter Herr Klos,

    bitte um Aufklärung in ein paar Ihrer Aussagen hiervor.

    -Die Sozialdemokraten konnten diesen Club nur oberflächlich ankratzen usw…wird sich ändern….
    Waren nicht diese,Ihre Sozialdemokraten nicht immer dabei in den letzten Jahren!?Seit Jahrzehnten!Föderal und Regional,in der Wallonie seit eh und jeh,sogar auch hier im Kleingliedstaat!Was ist bitte deren Resultat?
    Dieser Politische Club hat unser Land vor die Wand gefahren,entweder als Fahrer oder Beifahrer!Sparpolitik war ein Fremdwort für diese Leute.Die haben das Geld mit vollen Händen ausgegeben,so das wir bis über die Ohren verschuldet sind.Dabei eine hohen Arbeitslosenzahl,besonders Jugendliche und eine desolate Strasseninfrastruktur haben,plus der ganze Rest der nicht läuft.

    Klar!Es müssen Strukturreformen her.Na bitte schön,fangenSie sofort und morgen noch damit an!
    Reduzieren Sie zu aller erst mal den viel zu grossen und aufgeblähten Belgischen Regierungsapparat,die SIEBEN Regierungen und schnellstens danach sofort den NEUNMALIGEN Provinzenmoloch!Das wäre mal ein Massstab,ein Beispiel hin zu den Bürgern,wie man rationell und weitsichtig Politik sollte machen!Ebenso sollte die E U Kommission sofort den Reisetourismus ihres Parlaments stoppen.
    Allein schon diese paar Beispiele hiervor würden unserm Staat und auch der E U zigfache Millionen sparen,um damit viel nützlicher und dienlicher in wichtigere Prioritäten zu investieren.
    Sagte es bereits vorhin: nicht alle Länder sind marode,daher:Warum den ganzenEuroraum jetzt mit Euroscheinen fluten,um Brände in einzelnen Staaten zu dämmen!?
    Diese Staaten sind alle allein und selbst für diese Miseren verantwortlich und sollten bitte schön sich der Decke nach strecken!
    Wenn Ihr Nachbar ins Casino geht um zu spielen,und dabei sein Haus riskiert,helfen sie ihm dann spontan aus der Patsche?
    Schönen Sonntag für Sie!

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