Leserbrief

Johann Klos: Jahrmarkt der Oberflächlichkeit

Seid nun ungefähr zwei Jahren versuche ich hier auf diesem „Sender“ ein Gefühl dafür zu bekommen, wie einige hiesige Menschen so „ticken“, wenn über die eine oder andere politische Gruppierung geschrieben wird. Erschreckend ist, mit wieviel Oberflächlichkeit eine Vielzahl von Kommentatoren hier unterwegs sind. Das sich immer Wiederholende, insbesondere wenn es um die SP geht, langweilt so langsam.

Es sind ganz bestimmt in den letzten Jahrzehnten viele Fehler gemacht worden. Fehler, liebe OD-Fans, die zum großen Teil vom Wähler so gewollt waren und die die meisten heute noch als normal und richtig ansehen.

Fehler, die allergrößten sind die Wahlversprechen. Nur ohne Versprechen keine Stimmen.

Hier liegt das Übel unseres Demokratrieverständnisses. Die sich daraus ergebenen invariablen Langzeitkosten sind für den Durchschnittsbürger völlig nebensächlich.

Erleben wir es derzeit nicht fast wöchentlich, da streiken die einen, weil sie es für selbstverständlich halten, dass Löhne und Gehälter indexgebunden sind, die Gleichen schimpfen auf die SP/PS, weil sie dieser Partei dann die Schuld in die Schuhe schieben, wenn wieder mal Arbeitsplätze verloren gehen. Wettbewerb gibt es im privaten Haushalt nicht.

Andere motzen, weil sich unser Land zu schlecht auf die immer älter werdende Gesellschaft aufstellt. Im Prinzip richtig. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Die Staatseinnahmen werden in den kommenden Jahren nicht mehr sonderlich wachsen. Die Zeit der Schuldenhäufung scheint vorbei. Wie groß wäre wohl der Aufschrei, wenn z. B. ein Teil des Kindergeldes zurückgehalten würde für den Ausbau, den Unterhalt und für Betriebskosten dringend benötigter Heimplätze.

Wir haben bis heute keine Hartz-Gesetze. Ein Arbeitsloser braucht nicht sein zum Teil abgezahltes Häuschen zu verkaufen, ehe er Leistungen beziehen kann. Ein Rentner zahlt in Belgien noch keine 4% Krankenkassenbeitrag – gegenüber 12,5% bei unserem Nachbarn.

Dass es uns allen so verdammt schlecht geht, daran sind unsere Ahnen mitschuld, da sie immer in den Nachkriegsjahren auch SP/PS gewählt haben. Die meisten heute würden ohne diese „roten Socken“ bestimmt einem zweiten oder dritten Job nachgehen müssen, um ihre Familie zu ernähren – und wehe dem, der krank wäre.

Wann endlich kapiert auch der letzte Normalverdiener, dass neoliberale Marktblödigkeit für Ottonormalverdiener nur Daumen runter bedeutet? Der Kapitalismus in der derzeitigen Form liefert nicht mehr. Tragt die verbreitete Illusion zu Grabe, zum Mittelstand gehören zu wollen, den gibt es praktisch nicht mehr.

Entweder die Bürger bebauen gemeinsam ein sozialdemokratisches Miteinander, wo jeder mitgenommen wird, oder es zählt in Zukunft nur noch das Gesetz des Marktes .

Märkte gehören eingebettet und sollten einer Kontrolle unterliegen. Soziale Ungleichheit darf nicht weiterwachsen.

20.3.2015 Johann Klos, Eupen

22 Antworten auf “Johann Klos: Jahrmarkt der Oberflächlichkeit”

  1. Herr Klos, Sie schreiben: „Das sich immer Wiederholende, insbesondere wenn es um die SP geht, langweilt so langsam.“ Das sich Wiederholende langweilt immer, aber dafür ist es nicht unbedingt falsch. Es wäre gut, wenn die SP auch in der DG mal in die Opposition verschwinden würde.

  2. Altweltenaffe

    Herr Klos, es werden bei jeder Wahl die gleichen Versprechen gemacht und obwohl man weiss, das es Fehlentwicklungen sind, verspricht man es trotzdem weil der Wähler es so will? Das grenzt schon fast an Betrug! Würden Politiker während und NACH ihrer Amtszeit (Rente) nach ihren Leistungen bezahlt (Wachstumsrate des BIP), dann würde man mit Sicherheit nicht solche idiotische Entscheidungen fällen! Wie kann man sich nur selbst so belügen und sich dann als Heilsbringer feiern lassen?

    Berthold Brecht schrieb einst: „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“. Ich frag mich immer wovon wir in der belgischen Politik mehr haben: „Dummköpfe“ oder „Verbrecher“.

    • Johann Klos

      Man verspricht es weil unser System es nicht anders will und weil Politiker auch Menschen sind die von etwas leben müssen. – bitte so stehen lassen und nun keinen Roman verfassen über die sogenannten unverschämten Bezüge solcher Damen und Herren – wird als bekannt vorausgesetzt.

      Ein kleines Beispiel aus dem Jetzt.

      Es gibt auch in der Föderalregierung eine Partei die versucht einen Weg zu finden um die Lohnsteuer zu senken um dadurch die belg. Wirtschaft etwas besser im Tritt zu bekommen.

      Dies geht nur wenn man andere Steuereinnahmequellen anzapft.

      Passt der größten Partei dieses Landes überhaupt nicht und so fängt das Spielchen an. Die NV-A debattiert nun schon öffentlich, dass man bereit wäre über diesen Vorschlag zu verhandeln, wenn die andere Seite im Gegenzug zum Beispiel bereit wäre, z.B. das Arbeitslosengeld zeitlich zu begrenzen. Die Liberalen sind die lachenden Dritten, da ja jetzt der rechte Rand ihre Politik mit trägt.

      Nun – entweder es bleibt alles beim Alten oder es wird ein Kompromiss gefunden, den ein Teil der Wählerschaft dann als Verrat an der Basis ansehen wird. So entsteht Politikverdrossenheit die sich dann so darstellt wie hier auf OD.

      Die Politik hat die intellektuellen Möglichkeiten, die sich aus einer Koalition gleich welcher Couleur ergeben bis auf das letzte Komma juristisch ausgereizt. Daran kann i aber ein Einzelner nichts ändern.

      Das Volk ist der Souverän – wenn es dann nur mal möchte.

      • Altweltenaffe

        Natürlich sind Politiker auch Menschen und die müssen von was leben. Trotzdem tun sich nicht ihren Job: das LAND regieren. Sie schauen nur zu wie sie wiedergewählt werden.
        Sie reden von Kompromissen die man finden muss. Ja warum hat die PS den solange nicht einmal nach einem Kompromiss gesucht, vom finden reden wir mal garnicht! Was ist den bei der letzten und vorletzten Staatsreform rumgekommen. Steuern und Lohnnebenkosten immer rauf, Steuergeschenke an die Reichen und ansehnliche Unterstützungen für die, die nie in eine Kasse einbezahlen.
        Wen vertritt die PS nochmal? Die Reichen und die Faulen? Und die dazwischen können Steuern zahlen und sollen gefälligst die roten Fürsten huldigen? 35 Jahre war die PS in der Föderalregierung und NICHTS hat sich durch die verändert. Die Liberalen sind auch nicht besser, aber wenigstens belügen sie einen nicht! Soviel zum Thema Politikverdrossenheit!

      • Merowinger

        Die Menschen sind nicht Politikverdrossen sondern Politikerverdrossen. Ein kleiner feiner Unterschied! Es fehlen Typen die für was stehen und auch einstehen für ihre Ideen. Die nicht ständig die Probleme die Sie schon längst kannten auf Andere abschieben. Die Nicht ihre Augen so lange vor Problemen verschließen bis Sie sie nicht mehr leugnen können. Typen die auch mal in Ihrer Partei anecken und auf ihrem Weg innerhalb der Partei keine Schleimspur hinterlassen.

        Etwas anderes als Geld ausgeben und ihren persönlichen Vorteil suchen kann der Otto-Normalmensch derzeit nicht erkennen an der (SP)Politiker-Kaste der DG.

        Für mich steht die Ära KHL für unseriöse Finanzierung, Ineffizienz und eine größenwahnsinnige Bautätigkeit.
        Die Ära Paasch steht bisher nur für „Er könnte, wenn er wollte, wenn nur die anderen nicht an allem Schuld wären“.

  3. senfgeber

    Aus den Abgründen der Schäbigen Populisten (SP) wird fürs Stimmvieh wieder mal geklost und geschleimt was das Zeug hält.

    Zum Thema „Soziale Ungleichheit“ von Klos lassen wir einfach mal die Fakten sprechen:

    7,38 Millionen Euro (ursprünglich waren 32,5 % weniger angesagt, 5,57 Millionen Euro) für ein von einem Polit-Apparatschik und Klos-Parteifreund (der sich eine Gehaltserhöhung von 27% auf Kosten der Steuerzahler genehmigte) genutztes Stadtschlösschen.

    Die politische Gruppierung von Klos nickte den Parlamentsneubau für die Kleinigkeit von 17 Millionen Euro ab.

    Umfangreicher Reisezirkus, und es musste auch ein zusätzlicher Fahrer her, nicht unbedingt ein „sozialdemokratisches Miteinander, wo jeder mitgenommen wird“, aber so sind die Fakten.

    Den Schuldensozialismus müssen die nachfolgenden Generationen noch mit Steuersätzen abbezahlen, die ein Europa Spitzenwerte haben.

    Wiederholungen sollten auch den letzten Deppen die Augen öffnen.

  4. dr skater

    zitat „Ein Arbeitsloser braucht nicht sein zum Teil abgezahltes Häuschen zu verkaufen, ehe er Leistungen beziehen kann.“

    Beweist nur das Sie, Herr Klos, keine Ahnung haben und nie in dem Fall wahren!

  5. Réalité

    Herr Klos,

    Für eines meinen Respekt.Sie haben wenigstens den Mut einiges beim Namen zu nennen,dass kann sich der ganz grosse Rest so nicht an der Brust heften!
    Dann wohl eher diese farbigen Blechdinger,die sehr schnell verrosten.
    An den bis jetzt noch wenigen Kommentaren lesen u sehen Sie wo der Has hüpft.Die allermeisten sind es dicke.
    Die Politik(er) hat ihren Beruf so vernachlässigt das der Bürger sich sagt:Lass sie doch die machen sowieso was sie wollen und damit verkehrt.
    Es wäre mal ein Tip für OD,diesen Beruf mal was näher unter die Lupe zu nehmen.Die Entwicklung von nach dem Kriege bis heute.Von A-Z in allen Belangen.Die Parteien,die Anzahlen der Personen,die Zahlen der Entlohnungen,Steuern usw usw

    Ihr letzter Satz ist schon ausdrucksvoll,nur das Volk wird danach auch mal wieder eines besseren belehrt,indem das gegenteilig dessen Meinung ganz anders ge(ver)handelt wird.
    Es gäbe noch sehr vieles mehr an Tatsachen,schaun wir mal.
    Schönes WE für Sie!

  6. ….
    Dass es uns allen so verdammt schlecht geht, daran sind unsere Ahnen mitschuld, da sie immer in den Nachkriegsjahren auch SP/PS gewählt haben. Die meisten heute würden ohne diese “roten Socken” bestimmt einem zweiten oder dritten Job nachgehen müssen, um ihre Familie zu ernähren – und wehe dem, der krank wäre.
    …..
    Das sind nur PS-Schauermärchen, Herr Kos, denn nach dem WK II setzte überall in Westeuropa eine gesellschaftliche Entwicklung ein die eine Teilhabe der Werktätigen an den Produktivitätsgewinnen der Industrie sicherte. Und es waren nicht nur die Sozialisten die das ermöglichten. Nur lag die Betonung auf „Werktätige“, und das macht den Unterschied zu heute aus. In der ehemaligen Eupener Baugenossenschaft trug man Sorge, dass mindestens 50% der Bewohner ein Arbeitseinkommen hatten, und man unterstützte die wirklich Bedürftigen. Bei Nosbau hingegen sitzen heute 90% ohne Arbeitseinkommen, bevorzugt mit Migrationshintergrund, in teuer restaurierten Wohnungen (z.B. Eynatten Kreisverkehr, Neubau neben der Kaserne Unterstadt…) die niemals auch nur annährend den realen Preis ihrer Wohnung zahlen werden. Wer zahlt stattdessen? Richtig, die die in diesem perversem System 50% ihres Arbeitseinkommens am Steueramt abgeben müssen und dann selbst kaum noch den eigenen Lebensunterhalt bezahlen können! Und diese Politik kreide ich der PS an, denn diese Art der Umverteilung kommt von da denn damit wollte man sich das nötige Stimmvieh sichern.

    • Johann Klos

      Hallo Dax

      Erfreut dass Sie dieses Thema ansprechen.

      Vielleicht wird es Ihnen nicht entgangen sein das die DG derzeit gewaltig Druck macht um den Wohnungsbau von Namur nach Eupen zu holen.

      Auch hier wird viel zu schnell verallgemeinert. Die SP in der DG hat natürlich auch ihre Strömungen, doch alleine schon bedingt durch unsere –nennen wir es mal – kulturelle Herkunft sind selbst hiesige ganz linke SP-ler leicht sozialdemokratisch angehaucht.

      Worauf ich hinaus will: diese überfällige Kompetenzübertragung wird sich sicherlich in Zukunft auch auf die „kulturelle Vielfalt im Bereich der Vergabe von Sozialwohnungen auswirken. Die Fehler der letzten Jahre werden sich dann sicherlich nicht wiederholen wobei der Begriff „sozial“ in früheren Zeiten auch sehr oft durch Beziehungskisten“ flachgebügelt wurde. Auf die richtige sozialverträgliche Mischung wird es ankommen. Wobei sozialer Wohnungsbau im Sinne von „sozial“ auch wieder dazu führen muss das sozialschwächere Eigentum erwerben können.

      Ostbelgische „Linke“ ticken nicht unbedingt in allen Fragen wie ihre wallonischen Kollegen.

      Hören wir damit auf, mental bedingtes „Andersdenken“ eines anderen uns noch verwaltenden Kulturkreises als für ewig festgeschrieben anzusehen.

      Unterstützen wir den Drang mancher Politiker zu mehr Selbstständigkeit damit wir unsere Heimat ein Gesicht geben können in welchem wir uns wiedererkennen.

      • @Johann Klos

        Die SP hatte wohl nicht immer den sozialen Wohnungsbau sehr gross auf ihren Fahnen stehen.
        Wenn man bedenkt was da in den letzten Jahren alles verbaut wurde in Eupen,praktisch am Volke vorbei und letzerem in keinster Weise dienlich!
        Überhaupt,diese ganzen Aufteilungen an die Regionen haben uns Bürgern gewaltige Steuerzahlungen gekostet.Das hätte man zum selben Resultat mit sehr viel weniger Geld haben können.Denn unterwegs melken die vielen Zwischeninstanzen,d h Regierungen,Minister,sowie das ganze Personal und Infrastrukturen Drumherum im grossen Rahmen im vorab!Kriegen wir etwa mehr Sozialwohnungen von Eupen wie von Namur oder Brüssel?ich glaube es nicht.
        Das musste nicht sein!

        • Johann Klos

          Hallo Kontra,

          Die DG und somit auch die SP hatte keinen Einfluss auf den sozialen Wohnungsbau bis heute.
          Die Verhandlungen zwecks Übertragung dieser Kompetenz laufen zurzeit an.
          Ohne die Schaffung der Regionen und die Übertragung von verschiedenen Ressorts würde in der DG alles beim Alten bleiben.
          Wenn man dann aber solche Ressorts übertragen bekommt sollte man sich nicht blamieren sondern zeigen das man sein Handwerk versteht daher kommt man an Personal und Infrastrukturmaßnahmen leider nicht herum

          • Hallo zurück,Herr Klos,

            das war bekannt,Herr Klos,dass mit dem Einfluss,wollte nur damit sagen,müssen denn soviele Entscheidungsträger mit selben Kompetenzen in unserm kleinen Lande sein?
            Das kann man viel schlanker und einfacher mit weniger ebensolcher machen und spart viel Geld damit.
            Müssen denn Regionen auch von so vielen Ministern besetzt sein mit Chauffeuren usw?Müssen manche Ministerposten bis zu 6 mal im gleichen Bereich besetzt sein?
            Auch nicht!Da kann man wieder viel sparen.So könnte man noch vieles auf zählen.Sie wissen sicher auch das wir Belgier Spitzenreiter beim Steuerzahlen sind!Warum schreiben Sie nie von solchen Sachen?Die paar % bei der Krankenkasse machen den Bock nicht fett,da sind obige Beträge viel happiger.Unter anderm wurde man vor ein paar Wochen gewahr von den üppigen Renten eines Senators nach nur Fünf Jährigem Berufsnacheis.Ist das gerecht und normal,Herr Klos?Sie sehen und lesen ja was die meisten hier schreiben.Die Bürger sind es müde geworden.Muss man den gleich schon wieder einen Steuerausgleich in der Zahl suchen wenn die Lohnsteuer gesenkt würde?
            Wenn alle unsere Steuern ums Auto in den Strassenbau flössen,ja dann würden wir wohl wie auf dem Teppich rumfahren.
            Wie es einige richtig hiervor schreiben,die Politik sucht immer den Fehler bei den andern,niemals sucht sie ihn bei sich selber.Sie schieben die Souveränität auf das Volk,aber die Politik lässt es nicht zu.
            Das Volk hat es mittlerweile verstanden,und macht sich seinen eigenen Reim daraus.

            • Johann Klos

              Ja ich gebe unumwunden zu das vieles verdammt ungerecht zugeht und es ist gut dass die Bürger aufmotzen

              Nur, ich kann nur Finger in Wunden legen und davor warnen Politik alleine Politikern zu überlassen.

              Gerade weil die Bürger aufwachen sollen sie sich einbringen, jeder auf seine Art und nach seinen Möglichkeiten.

              In Bezug auf den Steuerausgleich bei einer Lohnsteuersenkung muss ich meinem Erachten nach mit ja antworten.

              Die belgische Wirtschaft läuft nicht rund. Steuermehreinnahmen sind hier nicht zu erwarten. Da wie Sie wissen der belg. Staat noch so strukturiert ist das er gerne mehr ausgibt als er einnimmt muss dieser Ausgleich schon erfolgen um die EU Haushaltskriterien zu erfüllen.

              Da alle Staaten Mitteleuropas gerne ihre Verantwortung weitergereicht haben gibt es nun einen Sündenbock der gerne noch mehr zu sagen hätte, über den sie zwar schimpfen können aber sonst?

  7. Das Internet hat vieles verändert. Manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten. Schlecht ist das Internet für Politiker. Sie waren noch nie sehr beliebt, doch seit Einführung des Internets haben sie erst recht die A…karte gezogen. Jeder, der es will, kann anonym oder auch nicht über sie herziehen. Dass es sich bei diesen Personen nur um eine verschwindende Minderheit handelt, hilft denen nicht, die in ein schlechtes Licht gerückt werden.

    Was das Anliegen von Herrn Klos angeht, kann ich ihn im vollsten Umfang zustimmen. Die PS ist nicht schlechter oder besser als andere Parteien. Der PS haben wir viel zu verdanken. Gerade jetzt, wo die Neo-Liberalen das Ruder übernommen haben, sehen wir, was wir an ihr hatten. Leider hat die PS aber den Umschwung in die moderne Marktwirtschaft verpasst. Hätten die Partei-Bosse in den letzten Jahren die Schwächen ihrer Politik ausgebügelt, würden sie jetzt noch die Zügel halten. Doch dazu sind nur die wenigsten Politiker in der Lage.

    Jetzt herrscht allerseits Katzenjammer, sowohl bei den abgestraften Politikern als auch bei den Bürgern. Es wird noch schlimmer kommen, das ist erst der Anfang. Politiker werden sich in Zukunft noch ein dickeres Fell zulegen müssen. Und die Bürger werden in Zukunft soviel schimpfen und jammern können, wie sie wollen, es wird nichts nützen. Unsere hohen Erwartungen an das Leben haben eben ihren Preis. Die Schere zwischen arm und reich wird sich immer weiter öffnen.

    • Der PS viel zu verdanken?? Ok, wenn Sie in einer von anderer Leute Arbeit finanzierten Sozialwohnung sitzen, und Ihren Lebensunterhalt durch Transfergeld bestreiten, dann haben Sie der PS viel zu verdanken. Die aber, die diese Umverteilung bezahlen, sehen das sicher irgendwie anders…

    • Johann Klos

      Schlecht ist das Internet keineswegs.

      Der Bürger hat ein Recht seine Meinung zu äußern. Dass er das auf seine Art bringt und nicht wie Politiker das gewohnt sind, in juristisch manchmal nichtsagendem unterschwelligem Satzaufbau ist für manchen gewöhnungsbedürftig.

      Ansonsten bietet diese Art der Konversation, wenn Sie vernünftig geführt wird, genug Ansätze um auch als politische Bewegung sich selbst immer wieder neu in Frage zu stellen und sich dem Unmut zu stellen.

      Mag sein, das eine gewisse Anzahl von Politikern damit noch ihre Probleme haben, aber darauf nimmt die Entwicklung keine Rücksicht.

      Das Internet soll dazu beitragen das beide Seiten sich nicht nur zu Wahlzeiten austauschen, sondern eine ganze Legislaturperiode gemeinsam Politik gestalten.

      Nicht für heute aber ganz bestimmt für morgen.

  8. ist doch so!

    @ dax, sie sprechen den meisten leuten aus der seele, und haben damit 100% recht. die Zugeständnisse der Politik an die zugezogenen (Migranten) sind nicht mehr hinnehmbar. ich bleibe bei meiner bereits in anderen foren geäusserten Mitteilung: nur eine Volksabstimmung, wie in der schweiz, kann andere wahlsystehme erbringen. in der schweiz hatten die regierenden auch gedacht, die Mehrheit des volkes würde dem zuzug von Migranten zustimmen, aber im Gegenteil, 70% haben sich dagegenentschieden. warum nicht hier? in unserem Wanderverein sind 99% der gleichen Auffassung. dieser von der eu gedachte garten eden auf erden wird es so nicht geben. ich halte mich eher an die aussage des leider verstorbenen nahost-experten, dr. Peter scholl-latour, der in einem bericht die Rückkehr der wirtschaftsländer, darunter auch Belgien, vorausgesagt hat.

  9. Herr Klose, habe mir soeben Ihren o.e. Leserbrief zu Gemüte geführt. Will diesen absichtlich in keinster Weise bewerten, nur soviel wurde mir klar, aus Ihnen spricht eindeutig ein Gerwerkschaftler! Auch das soll keine Bewertung sein, lediglich eine Feststellung.
    Habe auch zeitweise der sozialistischen Gewerkschaft angehört. Mit Georgette und Armand Poth war ich sogar befreundet.

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