Leserbrief

Johann Klos: Einspritzer war gestern, Brennstoffzelle ist morgen

Sozialdialog: Gewerkschaftsprotest zunächst in Form von Sensibilisierung – Am 1. April Infoveranstaltung vor PFF-Büro am Eupener Clown.

Den armen Clown nun monatlich von seiner Lethargie zu erlösen, wird selbst den hiesigen Vertretern der Gewerkschaften mit den bisherigen Konzepten nicht mehr gelingen. Es ist der Zeit, meine Herren, zu verstehen, dass sich etwas Grundsätzliches in unseren Ländern Mitteleuropas verändert.

Das System wird autoritärer. Es entwickelt sich langsam eine unterschwellige, diktatorische Herrschaftsform, welche meinem Erachten nach von der derzeitigen Noch-Demokratie in einen mehr oder weniger ausgeprägten Totalitarismus überschwappt.

Gerade Institutionen wie die CSC und die FGTB müssen doch ein Gespür dafür entwickeln, dass die Regierungen den globalen Kapitalismus nicht mehr kontrollieren können. Politik und Gewerkschaften müssen gemeinsam eine Antwort auf dieses Dilemma erarbeiten, auch im Sinne der hiesigen gebeutelten mittelständischen Wirtschaft.

Indexsprung, längere Lebensarbeitszeiten, Abstriche bei Löhnen und Gehältern, bei Neueinstellungen. Sicherlich alles Themen, die aufgegriffen gehören. Themen, meine Herren, die sich nur bedingt national beeinflussen lassen.

Belgien hat vieles richtig gemacht. Im Großen und Ganzen wurden die Vorgaben der EU eingehalten.

Unser großer Nachbar hat sich nicht an die Spielregeln gehalten. Mindestens noch 10 Jahre müssten ihre deutschen Gewerkschaftskollegen Löhne und Gehälter jährlich um durchschnittlich 5% anwachsen lassen, damit wieder fairer Wettbewerb entsteht. Doch wie, wenn selbst der mühsam ausgehandelte Mindestlohn schon wie ein Schweizer Käse durchlöchert wird. Hier gilt es endlich – „bei aller Freundschaft“ – öffentlichen konstanten Druck aufzubauen.

Sensibilisiert müssen endlich die politischen Verantwortlichen für deutsche Wirtschaftspolitik werden, durch angepasste und medienwirksame Aktionen. Neuland meine Herren, aber ohne Alternative.

Solche Ziele gehören auf die Agenda von Arbeitnehmerorganisationen mit Brennstoffzellentechnologie. Ihnen und Ihren Arbeitskreisen obliegt es zu definieren, wie man einen solchen Prozess anwirft.

Bleibt es bei Ihrer bisherigen Einspritzer-Technologie, wird ein Indexsprung nicht reichen. Sie werden dann Gefahr laufen, auf Dauer die gesamten „schröderischen“ Errungenschaften aufs Auge gedrückt zu bekommen, wenn Sie den ruinösen Wettbewerb auf Kosten Ihrer Klientel nicht mit angemessenen Aktionen bekämpfen.

Wie hoch der Exportüberschuss 2014 dort war, wird Ihnen nicht entgangen sein. Dass auch Belgien seinen Teil durch eben eine sozialere Einstellung dazu beigetragen hat, werden Sie wohl nicht verleugnen können.

Sollten Sie diesbezüglich Konzepte entwickeln, bliebe als nächster Schritt Antworten zu finden auf die kompliziertere Thematik der Verteilungsgerechtigkeit im Zuge der Globalisierung.

7.3.2015 Johann Klos, Eupen

9 Antworten auf “Johann Klos: Einspritzer war gestern, Brennstoffzelle ist morgen”

  1. senfgeber

    Da geht einer mit “schröderischen” Errungenschaften ins Gericht, der Mitglied einer Schwesterpartei von jener Partei ist, die die “schröderischen” Errungenschaften ins Leben rief.

    Und die politische Realität, die er kritisiert, wurde von jener Partei mitverantwortet, in der er Mitglied ist.

    Ist das nicht saukomisch?

  2. @ senfgeber

    ganz so einfach ist es nicht. Dank der „schröder’schen Errungenschaften“ steht Deutschland wirtschaftlich gut da. Frau Merkel von der CDU profitiert bis heute davon. Die große Dummheit besteht darin das die „Christlichen“ nicht in der Lage sind die Agenda 2010 fortzuschreiben und die einstmals gewünschten Effekte jetzt wieder zurückzufahren.

  3. Réalité

    @EdiG

    Gewiss der Schröder Gerd hat diese Agenda durchgebracht damals,aber auch nur unter gewisser Mithilfe der CDU/CSU!Oder etwa nicht?
    Nun profitiert hat seine Partei nun gar nicht dadurch.Im Gegenteil,die krebsen so um die 20% rum,und kommen gar nicht mehr in die Gänge.An was mag das wohl liegen?
    Hätte,hätte…….Fahradkette!
    Die Änchi hat die Zügel dermassen im Griff z Zeit das keiner ihr das Wasser reichen kann.

  4. Réalité

    @Johann Klos

    Ihre hohe Grammatik und Textsprache in Ehren,Herr Klos,jedoch viel zu schwere Sprache und Schrift für die Masse,das Volk!
    Warum kann es nicht einfacher gehen?
    Und zwar sehr viel einfacher.
    Meine Ansicht dazu:

    Die Politik fängt endlich an realitisch zu denken und zu regieren.
    Vieles an hoch dotierten Posten wird abgeschafft.
    Weil total überflüssig und viel zu teuer!
    Denken Sie an die vielen Regierungen in unserm Lande.
    All die Posten daranhängend!
    Damit noch lange nicht genug.Die Pensionen all dieser Leute.Die um ein vieles über der Normalpension eines über 40 Jahren tätigen Arbeiters liegt.
    Sehr vieles könnte umgedacht werden und vereinfacht.
    Damit schlanker und kostensparender;
    Gerade der ganze uns regierender Haufen,da will ein jeder etwas zu sagen haben.Jeder verlangt etwas,jeder will der Bessere sein.
    Gesetze und Paragraphen werden uns Bergeweise vorgesetzt.
    Da ist dann dem Reitz des Umgehens und des Unterschlagens schnell Tür und Angel geöffnet.Und dies alles wird natürlich auch ausgeübt,durch gewisse Bürger und selbst durch die „Erfinder“,wie man es die letzte Zeit wieder sah.
    Politik,Arbeitgeber und Gewerkschaften,müssen auf einander zugehen und verhandeln,denn keiner kann ohne den andern.
    Die von Ihnen genannte Brennstoffzelle hat grosse Probleme überhaupt in die Gänge zu kommen.Warum wohl?Zu kompliziert und zu teuer.Da gibt es einfachere Mittel und Wege.
    Auf solche wartet der Bürger sehnsüchtig.
    Besonders der Belgische Bürger!
    Denn er ist mit der am höchsten gebeutelte Weltweit!
    Da ist Ihr Satz das Belgien zum Schluss da etwas mithalf wohl total falsch da unsere Minuspunkte bereits seit Jahren noch immer stagnieren und sehr viel zu hoch sind!
    Trotz unser vielen schlauen Minister,Denker,Mitläufer,Beamten,Kommissionen,Räten,Regierungen,Provinzen,Regionen usw usw usw
    Abschliessend noch.Die BRD steht da um vieles besser da.Trotz der Grösse dieses Landes,was schon ein Teil schwieriger ist zu regieren.Zum Beispiel stehen sehr viele kleinere Staaten auch dadurch besser da,eben weil sie klein sind.Siehe die Nordischen Länder,die Niederlande,Luxemburg,Östereich,Schweiz und viele andere.Auch komisch das die deutschen Gewerkschaftler deutlich weniger streiken gegenüber ihren Belgischen Kollegen,trotz des wie Sie schreiben hohen Lohnrückstandes!
    Fazit:die Belgische Politik sollte sich umstellen,denn ich sehe eine schon lange Jahre währende Stagnation im jetzigen System.Unsere Staatsschuld bleibt konstant und gefährlich all zu hoch.
    Die Politik bleibt auf ihrem hohen Ross sitzen und kümmert sich nicht gross drum.
    Der Bürger wird vertröstet und rumgereicht und für dumm verschlissen.
    So kann und darf es nicht mehr lange weitergehen,ansonsten haben wir hier auch sehr schnell Griechische Verhältnisse.

    Unsere Kinder verdienen und erwarten da ein besseres Land und nicht unsere, ihnen überlassenen Schuldenberge!

  5. Unterstädter

    Globalisierung und Wirtschaftserleichterrungen, Verträge einzelner Taaten und der drang nach Wachstum macht doch alles kapput.

    Selbst wenn ein kleiner Erfinder was tolles erfindet so ist es nicht möglich in jedem Land der Welt ein Patent anzumelden und dann sind sie da grosse Konzerne die mit ihrem Geld diese Idee übernehmen anpassen und für teueres Geld verkaufen.

    Lângst regiert die Wirtschaft unsere Welt

    Politiker mit besten V erbindungen zur Industrie und wenn es in der Politik nicht mehr klappt , ne tolle Stelle in einem führenden Unternehmen.

    Solange dies so bleibt werden reich reicher und arme ärmer

    Erdöl Unternehmen investieren in Solarenergie nicht aber um die Sache zu Fördern , nnein um den Preis zu bestimmen

    Wilkommen in der Realität

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