Leserbrief

Johann Klos: Bewerbung als Ministerpräsident

Sehr geehrter Herr Paasch, hiermit bestätige ich Ihnen den postalen Eingang Ihrer Bewerbung als Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Die Post hatte etwas Verspätung, bedingt durch das massige Verteilen Ihrer diesbezüglichen Unterlagen.

Nach gründlicher Durchsicht Ihrer eingereichten Kurzbewerbung und nach Abwägung aller Argumente eines Für und Wider aus meiner ganz persönlichen Sicht, muss ich Ihnen leider mitteilen, das ich trotz Ihrer guten Arbeit in der Koalition unter dem Ministerpräsidenten, Herrn HKL, zwar Ihren Mut zur Kandidatur begrüße, Ihnen jedoch mitteilen muss, Ihnen den Wunsch zur Unterstützung Ihres Anliegens nicht gewähren zu können.

Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Paasch, diese Entscheidung nicht als Wertung Ihrer persönlichen Qualifikation zu verstehen, sondern sie entspricht meiner persönlichen Einstellung zu politischen Gruppierungen wie ProDG, welche sich durch die Mitgliedschaft in einer europäischen politischen Partei wie der Europäische Freien Allianz (EFA) auf die gleiche Stufe stellt wie die N-VA, die Scottish National Party, beide separatistische Parteien – die eine mehr rechts, die andere mehr links. Weiter die Südtiroler Freiheit, eine Partei, welche die Loslösung Südtirols von Italien anstrebt.

Es sind mir eigentlich jetzt schon zu viele, sehr geehrter Herr Paasch, die eine Zielsetzung vor Augen haben, welche nicht meiner Vision eines Belgiens von Morgen entspricht.

Über ein halbes Jahrhundert nach dem Zweiten Weltkrieg haben die meisten Ostbelgier eine Heimat in Belgien gefunden. Die weitreichenden Befugnisse, die wir uns in den letzten Jahren, ja man kann sagen erkämpft haben und die in einem vernünftigen Rahmen weiter ausbaufähig sind, sollten uns Bürger der DG klar vor Augen führen, das wir keine zweite Baustelle in Belgien brauchen können und schon gar keine baskischen Verhältnisse anstreben.

Wie von Ihrer Partei nicht bestritten, würde im Falle eines Wahlsieges Ihrer Partei auch weiterhin eine Koalition von Nöten sein. Mich wundert da schon die Aussage, dass ja dann die Koalitionspartner über die notwendigen Kontakte nach Namur und Brüssel verfügen, die ja dann genutzt werden können, um auf regionalem und föderalem Parket mitspielen zu dürfen.

Aus der auch von Ihrer Partei mitgetragenen Bilbaoer Deklaration – ich glaube von 2007 – geht auch eindeutig hervor, das Sie als Partei keine Kritik am Islam oder an Migration zulassen, dass Sie allen Zuwanderern die belgische Staatsangehörigkeit zugestehen, ja Sie stehen sogar für eine Förderung der Zuwanderung. Aus Platzgründen werden Sie diese Leitsätze wohl in Ihrer Bewerbung nicht aufgeführt haben.

Im Übrigen: Es gab da mal eine Partei der Deutschsprachigen Belgier in diesem erlauchten Kreis. Deren Platz haben Sie seit 2009 übernommen. Zufall?

Somit, sehr geehrter Herr Paasch, wünsche ich Ihnen ein gutes Wahlergebnis. Ein Ergebnis, womit Sie ihre Fähigkeiten in einer untergeordneten Position – warum nicht dort weitermachen, wo Sie aufgehört haben – weiterhin im Dienste der Bürger einsetzten können. Jedoch ein nicht so gutes Ergebnis, wie Sie es sich scheinbar wünschen, damit ich und viele andere auch noch in Zukunft nachts ein Auge zumachen können, ohne Gefahr zu laufen, von den Ereignissen überrollt zu werden.

Mit freundlichen Grüßen

20.5.2014 Johann Klos, Eupen

9 Antworten auf “Johann Klos: Bewerbung als Ministerpräsident”

  1. Achtung Kinder, wenn ihr nicht schön eure Suppe eßt...

    …dann kommt diese Nacht die böse Europäische Freie Allianz an euer Bettchen…. buuuuh!

    Übrigens Herr Klos, in der europäischen
    Sozi Fraktion sitzen auch ein paar Halbgare.
    Beispielsweise die bulgarischen Sozis (Ex-Kommunisten) die zusammen mit den Neo-Nazis von Ataka in ihrem Heimatland eine Koalition bilden.

    DieMoral von der Geschichte… wähle weder Oli und auch den Kalle nicht :)

  2. Réalité

    Sehr geehrter Herr Klos,

    -Sie wissen sicher das diese Partei,die Pro DG,der jetzige Qualitionspartner Ihrer Partei war und „noch ist“!

    -Finde es daher schon komisch,dass Sie jetzt auf ein mal u.a.in der Vergangenheit kramen mussten!
    Damals war diese Partei „schon gut genug“ und ohne „wenn und aber“, um mit der SP u PFF eine Mehrheit zu bilden!

    -Unfair!im wahrsten Sportlerdeutsch,ist schon diese Werbung im Kurier Journal von heute morgen!

    -Damit hat Ihre Partei sich wahrlich ein ganz grobes Foul bescheert!

    -Dazu ganz gross „die rote Karte“!Und eine lange Sperre dazu!Sowas ist gegen die Fairnes und gehört sich ganz einfach nicht!

    -Damit hat Ihre Partei sich bloss gestellt vor allen Wählern!

    -Übrigens,was nützen den Leute in der DG all diese viel gerühmten,und immer wieder zitierten Kontakte,hin n Brüssel,nach Südtyrol,nach Berlin (schon vorbei!),nach NRW,nach Liechtenstein usw…wenn dabei nicht viel raus-,noch besser reinkommt!?Bis jetzt hat sich hier noch kein grösseres Unternehmen nieder gelassen!

    -Bin gerade den Mitschnitt im BRF TV am schauen.
    Da macht Ihr MP auch nicht die glücklichste Figur!
    Mir fällt auf,dass Herr Paasch sich öfters belustigt und hinter der Hand mit der Frau Franzen bewispert….bei den Aussagen des MP’s!
    -Bedeutet das etwa schon was…!???

    • Johann Klos

      Werter @ Réalité,

      Würde ich mit Johann Klos ……….der SP unterschreiben wie so mancher meiner Mitbewerber anderer Parteien dann würde ich Ihren Kommentar verstehen.

      Ob es Ihnen nun passt oder nicht, ich habe als Bürger auf eine mir zugestellte Wurf Post reagiert (die Sie sicherlich auch bekommen habe).

      Man sollte einen Leserbrief nicht aus seinem Zusammenhang reißen.

      Ich bescheinige Herrn Minister Paasch eine exzellente Ressortarbeit. Herrn Mollers habe ich weniger verfolgt und somit äußere ich mich persönlich nicht zu seiner Politik.

      Im Rahmen der Ihnen übertragenen Kompetenzen, überlasse ich es dem Wähler zu urteilen in wieweit diese mit der Arbeit von ProDG zufriedenen sind. Ich persönlich würde Herrn Paasch eine zweite Amtszeit in Kooperation mit Herrn Lambertz, gönnen -keine Frage.

      Auch das ist eine rein spekulative Formulierung da ich persönlich nicht in den Köpfen beider Kandidaten reinschauen kann und nicht als Sprachrohr der SP verstanden werden will.

      Die PS hat sich keinen „faut pas“ erlaubt, sondern wenn Sie es so formulieren wollen habe ich mir dieses „Prädikat“ ihrerseits verdient. Damit kann ich leben.

      Ein ProDG Ministerpräsidenten wäre gerade in der jetzigen Phase für mich kontraproduktiv und aus den von mir aufgezählten Gründen, – nennen wir es – schwierig zu vermitteln.

      Ein Ressortminister Paasch rein fachlich auf jeden fall.

      Die nicht zu vergessene äußerst wichtige zwischenmenschliche Schiene steht mir aber wiederum nicht zu, zu beurteilen.

  3. Réalité

    @ Johann Klos

    -ich bin immer noch ein Bewunderer Ihrer Schreibart.Aber das Gegenteil ist der Fall mit vielem was da die letzten Jahre von der Regierung getätigt wurde!

    -Das da heftiger Gegenwind aufkommt ist wohl eine ganz normale Reaktion der Bürger.Und das zeigt sich auch nach aussen,indem der MP wahrlich keine gute Figur abgab im Triangel!Polternd und zurechtweisend sowie agressiv dabei!

    -Die Politik im allgemeinen,will beherrschen,regieren und bestimmen um jeden Preis!Dieses vereinsamt am besten unser MP!Macht ist eine Eigenschaft,die zum Öfteren jedoch einsam macht,und dann steht man im Regen!?

    -Wahre „TEAMPLAYER“ stellen sich im Dienste ihrer Mannschaft bzw der Zuschauer!Als der Torjäger,der Knipser,muss ich wohl auf den massgebenden Pass meiner Mitspieler hoffen!?Ich muss nicht immer der Hauptakteur sein!
    -Denn:ich bin nur ein (kleines) Teil dieser Equipe!

    -Die allermeisten Wurfsendungen landen bei sehr vielen direkt in den Müll!
    Was darauf steht,da braucht man nicht mehr ein zu gehen,dies unnütze und dafür weggeworfene Geld sollte viel besser in wahres Gut und dienlicheren Sachen angelegt werden!

    -Und das,wie Sie meinen die Pro DG hin zu Baskischen Wellenlängen tendierte,dass war meines Wissens nie der Fall!Sie wollten eben nie das Diktat der Wallonie!Das war mal,und hat sich mittlerweile auch geändert.Ich werde diese Partei nicht wählen,jedoch dafür andere,in der Hoffnung auf einen Politikwechsel.

    -Zum letzten:die berühmten Kontake zu den Wallonischen Parteikollegen waren schon mal besser!Alles Schönrederei.Siehe die kalte Schulter vom Rudy in der letzten Zeit in Sachen Übertragungen,Provinzallerlei usw!

    Wünsche Ihnen einen schönen Tag!

  4. senfgeber

    Johnny ist irgendwie zu verklost und geht nicht auf die eigentlichen Fragen ein.

    Denn Taten zählen, keine Worthülsen

    Das müssten Sie doch eigentlich wissen, Johnny.

    Es geht nicht um von Johnny aufgemachte Nebenschauplätze wie Bienensterben, seine “Visionen” eines Europas von morgen, Ostbelgien, Belgien und die EU, neue Wege in Sachen Arbeit, Globalisierung, für die auf regionaler Ebene nur wenig getan werden kann.

    Hier geht es um den KERN menschlichen Handelns, Glaubwürdigkeit und Integrität (Sie wissen ja, AN IHREN FRÜCHTEN WERDET IHR SIE ERKENNEN) und den KERN Ihrer Partei, sozialdemokratische Werte in der Praxis.

    Wenn Kaviarsozis aus Ihrer politischen Gruppierung auf Kosten des Volkes auf großem Fuß leben, sich für 7,38 Millionen Euro ein Schlösschen oder für 25 Millionen inkl. Finanzierungkosten eine neue Schwatzbude herrichten lassen und sich auf Kosten des Volkes mit einer Diätenerhöhung persönlich bereichern ist das Verrat an den Grundsätzen Ihrer Partei, das “S” im Parteienkürzel steht dann für Selbstsucht.

    Diese autokratischen Egomanen tun genau das Gegenteil von dem, was sie sagen.

    Das ist Verlogenheit, Falschheit und Heuchelei niederster Machart.

    Was bei diesen Herrschaften zählt sind persönliche Pfründe, das Parteiprogramm ist reine Makulatur und nicht das Papier wert, auf dem es steht.

    Hier nochmal zum Nachlesen Johnny:

    AN IHREN FRÜCHTEN WERDET IHR SIE ERKENNEN.

    Auf Bauernfänger dieser Art fallen nur Trottel herein, doch menschliche Dummheit ist grenzenlos.

    Johnny, entweder sind Sie ein Naivling allererster Güte oder ein ausgebuchster Manipulator.

  5. senfgeber

    Johnny, jetzt sollten Sie so konsequent sein und uns Ihren Parteiaustritt erklären.

    Das Gelulle mit dem biligen Leserbriefegeschreibe hat sich ja jetzt für Sie auch erledigt, das waren wahrlich keine Glanzstunden.

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