Notizen

Jean-Marc Bosman würde nicht mehr klagen – Urteil von 1995 zerstörte Karriere und Privatleben, machte aber viele Fußballstars zu Millionären

Sein Fall ging in die Fußballgeschichte ein: Jean-Marc Bosman (im Jahre 2008). Foto: dpa

Der frühere belgische Fußball-Profi Jean-Marc Bosman, der einst mit seiner erfolgreichen Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) für eine Revolution auf dem Transfermarkt gesorgt hatte, würde diesen Schritt im Nachhinein nicht mehr machen.

“Das Bosman-Urteil hat nicht nur meine Karriere, sondern auch mein Privatleben zerstört. Liebe, Zufriedenheit, Lebensqualität – alles weg. Es hat mich zu viel gekostet“, sagte Bosman der „Bild“-Zeitung.

Die Last sei zu schwer zu tragen gewesen für einen einzelnen Menschen. „Ich habe mit dem Bosman-Urteil etwas geschafft, was kein Minister auf politischem Weg geschafft hätte. Dass ich danach von den Klubs als Verräter und wie der letzte Dreck behandelt wurde, hat mich tief getroffen“, ergänzte der 54-Jährige.

Bosman hatte 1990 geklagt, weil er nach Vertragsende beim FC Lüttich zum französischen Zweitligisten Dünkirchen wechseln wollte. Die Belgier verlangten eine Ablöse von 800.000 Dollar, die der Zweitligist nicht bezahlen wollte. Daraufhin verweigerte Lüttich Bosman die Freigabe.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg erklärte schließlich am 15. Dezember 1995 die bis dahin gültigen Transferregelungen und Ausländerbeschränkungen in den Mannschaftssportarten für nichtig. Seitdem dürfen Vereine bei Spielerwechseln innerhalb der Europäischen Union nach Ablauf des Vertrages keine Ablösesummen mehr verlangen. Profitiert haben davon die besten Fußballprofis, denen in der Folge des Bosman-Urteils die Millionen nur noch so um die Ohren flogen. (dpa/cre)

Eine Antwort auf “Jean-Marc Bosman würde nicht mehr klagen – Urteil von 1995 zerstörte Karriere und Privatleben, machte aber viele Fußballstars zu Millionären”

  1. Pensionierter Bauer

    Es ist wie so oft im Leben, der Eine reißt sich den Hintern auf und die Anderen schmarotzen auf dessen Leistung herum.
    Leider ist es fast überall so, in den kleinsten Vereinen fängt es schon damit an.

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