Das Feuer im Affenhaus des Krefelder Zoos in der Nacht zu Neujahr hat schockiert. In den Flammen starben Menschenaffen, die viele wie Freunde kannten. Lange war der Eingang übersät mit Blumen und Kerzen. Zu Silvester hat der Tierpark seinen Wachdienst verstärkt.
Seit dem verheerenden Brand im Affenhaus hat der Zoo in Krefeld Spenden in einer Höhe von insgesamt 2,2 Millionen Euro erhalten. Es kämen auch weiter Spenden an, erklärte der Zoo am Mittwoch.
In der Nacht zu Neujahr 2020 war in dem Traditionszoo das Affenhaus komplett abgebrannt. Dabei starben 55 Tiere, darunter acht Menschenaffen. Einem Gedenkort soll künftig an das Unglück erinnern. „Wenn die Besucher nach der Corona-Zeit wieder in den Zoo kommen dürfen, soll die Gedenkstätte fertig sein“, sagte Zoosprecherin Petra Schwinn.
In der Silvesternacht, wenn sich die Tragödie zum ersten Mal jährt, hat der Zoo seinen Wachdienst verstärkt. Krefeld hat außerdem ein Böllerverbot für das Umfeld des Zoos erlassen. Dort darf 150 Meter um den Tierpark nicht geböllert werden.
In der Nähe des inzwischen abgetragenen Brandorts soll der Erinnerungsort entstehen. Im Mittelpunkt steht die zweieinhalb Meter hohe Skulptur eines Affen. Das Unglück hatte große Trauer bei Besuchern und Tierfreunden ausgelöst. Vor dem Eingang wurden monatelang Kerzen, Spielzeugtiere, Blumen und Briefe abgelegt.
Der Brand war im hinteren Bereich des Geländes entstanden. Auslöser war eine Himmelslaterne, die das Dach des Affenhauses in Brand gesetzt hatte. Dort kam Publikumsliebling Massa, ein 48 Jahre alter Gorilla-Senior, mit mehreren Artgenossen und weiteren Menschenaffen ums Leben.
Verursacht wurde der Brand von drei Frauen. Sie hatten Himmelslaternen steigen lassen. Inzwischen sind gegen sie Strafbefehle wegen fahrlässiger Brandstiftung ergangen. Die Verfahren sind abgeschlossen.
Den Brand überlebt haben zwei Schimpansen, die 47 Jahre alte Bally und Limbo, ein 27-jähriges Männchen. „Unsere beiden Wunderkinder“, nannte die Zoosprecherin die Tiere. Sie hätten sich sehr gut erholt. Klar sei aber auch, dass beide Schimpansen nicht dauerhaft im Zoo bleiben könnten. Es werde ein neues, artgerechtes Zuhause für die Tiere gesucht. Das sei nicht einfach, denn viele Zoos gäben derzeit die Haltung von Schimpansen auf. Die zweite Gorilla-Familie war nicht im Affenhaus untergebracht und deshalb nicht von dem Brand nicht betroffen.
Die für den Gedenkort vorgesehene Plastik aus Stein stand ursprünglich am Eingang des Affenhauses und hatte den Brand unversehrt überstanden. Der Erinnerungsort soll durch Sitzbänke und einen Baum ergänzt werden. Schon kurz nach dem Feuer hatte der Zoo entschieden, dass die Affenhaltung weitergehen solle. Geplant ist ein neues „Artenschutzzentrum Affenpark“. Ende 2021 könnte Baubeginn sein. (dpa)