Der langjährige italienische Regierungschef Giulio Andreotti ist tot. Der Senator auf Lebenszeit starb am Montag in seinem Haus in Rom im Alter von 94 Jahren.
Andreotti war viele Jahre einer der mächtigsten Politiker Italiens und einer der prominentesten Vertreter der italienischen Christdemokratie (Democrazia Cristiana). Von 1972 bis 1992 war er sieben Mal italienischer Regierungschef und bekleidete viele Ministerämter. 60 Jahre lang war er Mitglied des Parlaments. Auch die Nachkriegsverfassung hat er mit verfasst.
Andreotti war während seiner aktiven politischen Zeit auch in einige Affären verstrickt. 2003 wurde er nach jahrelangen Prozessen vom Verdacht der Zusammenarbeit mit der Mafia freigesprochen, nachdem ihn ein Gericht im Jahr zuvor noch zu 24 Jahren Haft verurteilt hatte. Andreotti war vorgeworfen worden, 1979 in die Ermordung des Journalisten Mino Pecorelli verwickelt gewesen zu sein.
Im vergangenen Jahr war Andreotti mehrfach ins Krankenhaus eingeliefert worden. Medienberichten zufolge litt er unter Herzrhythmusstörungen.